Als leidenschaftlicher Kenner der deutschen Backkultur und Chefredakteur von Shock Naue ist es mir eine besondere Freude, mich einem wahren Kindheitsklassiker zu widmen: dem Amerikaner. Dieses Gebäck hat einen festen Platz in den Herzen vieler Deutscher, weckt süße Erinnerungen an Sonntagnachmittage und den Duft aus Omas Küche. Trotz seiner Einfachheit birgt das Amerikaner Rezept einige Geheimnisse, die wir heute lüften werden, um dieses traditionelle Gebäck perfekt nachzubacken. Ziel ist es, Ihnen nicht nur eine präzise Anleitung zu geben, sondern auch die faszinierende Geschichte und die Bedeutung des Amerikaners für die deutsche Esskultur näherzubringen. Bereiten Sie sich darauf vor, ein Stück deutscher Backtradition neu zu entdecken – ein Erlebnis, das gleichermaßen informativ und genussvoll ist.
Die geheimnisvolle Geschichte der Amerikaner: Mehr als nur Gebäck
Die Frage nach dem Ursprung des Amerikaner Gebäcks ist interessanter, als man zunächst vermuten könnte, und seine Geschichte ist überraschend vielfältig. Viele vermuten, dass die runden, halbierten Kuchen ihren Weg nach Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch die US-Soldaten fanden. Doch die Forschung zeigt, dass es bereits vor dieser Zeit Belege für die Existenz von Amerikanern in deutschen Bäckereien gab. Die Verbindung zu den Vereinigten Staaten ist also eher ein Namensmythos, der sich hartnäckig hält.
Ein besonders spannendes Detail aus der deutschen Geschichte ist die Bezeichnung dieses Gebäcks in der ehemaligen DDR. Dort wurde der Amerikaner, oft aus politischen Gründen, als “Ammonplätzchen” verkauft. Der Name leitete sich vom Backtriebmittel Ammoniumhydrogencarbonat (Hirschhornsalz) ab, das auch heute noch in einigen Rezepten verwendet wird. Diese Umbenennung, die den Bezug zum Westen tilgen sollte, konnte sich jedoch langfristig nicht durchsetzen. Heute ist das Gebäck im gesamten Land wieder unter seinem ursprünglichen Namen “Amerikaner” bekannt und geliebt.
Kurioserweise hat der “Amerikaner” mit den Einwohnern der USA genauso wenig zu tun wie der “Hamburger” mit den Bewohnern der Hansestadt Hamburg. Beide Namen weisen auf eine scheinbar geografische Herkunft hin, die jedoch bei näherer Betrachtung meist auf Missverständnisse oder rein sprachliche Zufälle zurückzuführen ist. Es sind diese kleinen Anekdoten, die das Bäckerhandwerk und die Esskultur so lebendig machen und zeigen, wie Namen im Laufe der Zeit ihre eigene Dynamik entwickeln.
Warum Amerikaner ein Stück deutscher Backkultur sind
Obwohl sein Name einen internationalen Anklang hat, ist der Amerikaner tief in der deutschen Backtradition verwurzelt. Er ist mehr als nur ein süßes Gebäck; er ist ein Symbol für Kindheitserinnerungen und ein fester Bestandteil des klassischen deutschen Kaffee und Kuchens.
Ich kann mich gut daran erinnern, wie meine Großmutter sie früher oft backte und wie sie in der Auslage jeder kleinen Bäckerei zu finden waren. Sie waren einfach, zugänglich und unglaublich lecker – perfekt für eine spontane Kaffeerunde oder als süße Belohnung nach der Schule. Doch in den letzten Jahren schienen sie ein wenig in Vergessenheit zu geraten, von aufwendigeren Gebäckkreationen überholt zu werden.
Für uns bei Shock Naue war klar: Es ist an der Zeit, dem Amerikaner wieder die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Die Einfachheit des Rezepts und der unverwechselbare Geschmack sind der Grund, warum dieses Gebäck auch heute noch so beliebt ist und zu einem festen Bestandteil vieler Familienfeiern und gemütlicher Nachmittage gehört. Die klassische Version mit dem glänzenden weißen Zuckerguss ist ein Genuss, der Generationen verbindet und immer wieder aufs Neue begeistert.
Amerikaner selber backen: Ein Rezept für Backanfänger und Profis
Die gute Nachricht zuerst: Amerikaner selber zu machen ist wirklich einfacher, als viele denken. Das Schöne an diesem einfachen Amerikaner Rezept ist, dass der Teig schnell zubereitet ist und auch die Backzeit überschaubar bleibt. Selbst für Backanfänger ist dies ein ideales Projekt, um die Freude am Backen zu entdecken.
Der Teig ist unkompliziert anzurühren und benötigt keine lange Gehzeit wie etwa ein Hefeteig. Die größte “Hürde”, und das bestätigen selbst erfahrene Bäcker und Prominente bei TV-Backshows wie “Das große Promibacken”, liegt oft in der Zubereitung des perfekten Zuckergusses. Er ist die wahre Diva des Amerikaner Gebäcks: Ist er zu flüssig, läuft er vom Gebäck; ist er zu fest, entstehen unschöne Unebenheiten. Doch keine Sorge, mit unseren Backtipps Amerikaner gelingt Ihnen der glanzvolle Abschluss garantiert.
Der perfekte Zuckerguss – Tipps vom Backprofi
Die richtige Konsistenz des Zuckergusses ist entscheidend für das Aussehen und den Geschmack Ihrer Amerikaner. Er sollte weder zu dünnflüssig sein, sodass er nicht haftet, noch zu dick, sodass er sich nicht gleichmäßig verteilen lässt. Das Geheimnis liegt im schrittweisen Hinzufügen der Flüssigkeit (Zitronensaft oder Wasser) zum Puderzucker. Rühren Sie den Saft Löffel für Löffel ein, bis eine zähflüssige, aber dennoch streichfähige Konsistenz erreicht ist, die schön glänzt. Dieser Schritt erfordert etwas Geduld, zahlt sich aber am Ende aus.
Perfekt gebackene Amerikaner mit glänzendem Zitronenzuckerguss auf einem Backblech, frisch aus dem Ofen.
Das detaillierte Amerikaner Rezept von Shock Naue
Hier ist unser bewährtes Rezept, das Ihnen hilft, die klassischen Amerikaner wie von Oma zu Hause zu backen.
Zutaten für unvergessliche Amerikaner
Für den Teig:
- 50 g Butter (zimmerwarm)
- 150 g Zucker
- Abrieb 1/2 Bio-Zitrone
- 2 Eier
- Mark einer Vanilleschote
- 220 g Mehl
- 30 g Speisestärke
- 1/2 Päckchen Backpulver (ca. 8 g)
- 70 ml Milch
Für den Guss:
- 200 g Puderzucker
- 8 TL Zitronensaft (oder Wasser)
Backzeit/-temperatur:
- Ca. 15 Minuten bei 160°C Umluft
Schritt für Schritt zum Glück: Die Zubereitung
- Vorbereitung: Heizen Sie den Backofen auf 160°C Umluft vor und legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus.
- Teig anrühren: Schlagen Sie die zimmerwarme Butter in einer Rührschüssel schaumig. Lassen Sie den Zucker langsam einrieseln und rühren Sie dann nach und nach die Eier, das Vanillemark und den Zitronenabrieb unter, bis eine homogene Masse entsteht.
- Trockene Zutaten: Mischen Sie Mehl, Speisestärke und Backpulver in einer separaten Schüssel und sieben Sie diese Mischung zum feuchten Teig. Rühren Sie die Mehlmischung abwechselnd mit der Milch unter, bis ein glatter, zähflüssiger Teig entsteht. Achten Sie darauf, nicht zu lange zu rühren, um den Teig nicht zäh zu machen.
- Portionieren: Füllen Sie den Teig entweder in einen Spritzbeutel mit großer runder Tülle (oder einem abgeschnittenen Eck) oder verwenden Sie zwei Löffel. Spritzen oder setzen Sie kreisrunde Kleckse (ca. 6-7 cm Durchmesser) mit ausreichend Abstand auf das vorbereitete Backblech. Wichtig: Die Amerikaner gehen beim Backen noch um etwa die Hälfte auf.
- Backen: Schieben Sie das Backblech auf die mittlere Schiene des vorgeheizten Ofens. Backen Sie die Amerikaner für ca. 15 Minuten. Sie sollten dabei schön hell bleiben und keine goldbraune Farbe annehmen, da zu dunkle Amerikaner schnell trocken werden. Drehen Sie das Blech gegebenenfalls nach der Hälfte der Backzeit, um ein gleichmäßiges Backergebnis zu erzielen.
- Glänzender Touch: Nach etwa 10 Minuten Backzeit können Sie die Amerikaner vorsichtig mit ein wenig Milch bestreichen. Das verleiht ihnen nach dem Backen einen schönen Glanz.
- Abkühlen: Nehmen Sie die fertig gebackenen Amerikaner aus dem Ofen und lassen Sie sie auf einem Gitterrost leicht abkühlen, aber nicht vollständig erkalten.
Der glänzende Abschluss: Zuckerguss zubereiten
- Guss anrühren: Vermischen Sie den Puderzucker mit dem Zitronensaft. Geben Sie den Zitronensaft dabei EL für EL hinzu und rühren Sie kräftig, bis eine glatte, zähflüssige Konsistenz entsteht. Der Guss sollte nicht zu dünn sein, um gut auf dem Gebäck zu haften.
- Glasieren: Bestreichen Sie die flache Unterseite der noch lauwarmen Amerikaner großzügig mit dem Zuckerguss. Lassen Sie den Guss fest werden, bevor Sie die Amerikaner servieren.
Nahaufnahme von frisch zubereiteten Amerikanern auf einem Backpapier, die glänzende Unterseite mit Zuckerguss bestrichen.
Nährwerte auf einen Blick
(Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet und dienen als Richtwert pro Portion)
- Kalorien: 280 kcal
- Kohlenhydrate: 55g
- Protein: 4g
- Fett: 5g
- Gesättigte Fettsäuren: 3g
- Ungesättigte Fettsäuren: 1g
- Transfette: 1g
- Cholesterin: 44mg
- Natrium: 54mg
- Kalium: 49mg
- Ballaststoffe: 1g
- Zucker: 35g
- Vitamin A: 184 IU
- Vitamin B12: 1µg
- Vitamin C: 1mg
- Vitamin D: 1µg
- Calcium: 22mg
- Eisen: 1mg
Variationsmöglichkeiten und kreative Ideen
Obwohl der klassische Amerikaner mit weißem Zuckerguss und oft einer halben dunklen Glasur schon für sich spricht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dieses Gebäck zu variieren und an individuelle Vorlieben anzupassen. Die zweifarbige Kombination mit weißem und dunklem Zuckerguss ist besonders beliebt und ein echter Hingucker. Hierfür einfach die Hälfte des Zitronengusses mit etwas geschmolzener Schokolade oder Kakaopulver verrühren.
Für diejenigen, die eine pflanzliche Ernährung bevorzugen, lässt sich das Rezept auch anpassen, um vegane Amerikaner zu kreieren. Eier können durch Apfelmus oder Leinsamen-Ersatz ersetzt werden, Butter durch vegane Margarine und Milch durch pflanzliche Alternativen. Entdecken Sie auch unsere vegane Plätzchen für weitere Inspirationen im Bereich des tierfreundlichen Backens.
Amerikaner sind zudem ein ideales Gebäck für Kindergeburtstage. Sie lassen sich wunderbar verzieren und bieten viel Raum für Kreativität. Ob bunte Streusel, Schokoladenchips oder lustige Gesichter mit Zuckerschrift – Kinder lieben es, ihre eigenen Amerikaner zu gestalten. Passend dazu finden Sie auch unser Rezept für Kuchen Kindergeburtstag.
Weitere deutsche Gebäckklassiker, die Sie lieben werden
Auf Shock Naue teilen wir unsere Leidenschaft für die deutsche Esskultur. Neben den Amerikanern gibt es viele weitere einfache und klassische Rezepte, die es wert sind, entdeckt zu werden. Wenn Sie die Einfachheit und den nostalgischen Charme der Amerikaner schätzen, werden Sie sicherlich auch unsere anderen traditionellen Gebäckideen lieben.
Ein absoluter Favorit, der auf keiner Kaffeetafel fehlen sollte, ist der Eierlikör Kuchen. Sein saftiger Teig und das cremige Aroma machen ihn zu einem unwiderstehlichen Genuss. Ebenfalls erwähnenswert sind die Springerle Rezept, ein weiteres traditionelles deutsches Gebäck, das durch seine kunstvollen Prägungen und seinen einzigartigen Anisgeschmack besticht.
Für Liebhaber von Käsekuchen bieten wir auf unserem Blog ebenfalls eine Vielzahl an Variationen, darunter zum Beispiel den cremigen “Nutella Cheesecake Tartelette” oder den herzhaften “Pistazien Kürbis Cheesecake American” – eine amerikanisch inspirierte Variante, die beweist, wie vielseitig Käsekuchen sein kann.
Kleine Nutella-Cheesecake-Tartelettes mit glänzender Schokoschicht, perfekt für süße Momente.
Ein reichhaltiger Pistazien-Kürbis-Cheesecake nach amerikanischer Art, garniert mit frischen Beeren und Nüssen.
Fazit: Ein Hoch auf den deutschen Amerikaner!
Der Amerikaner ist und bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Backkultur. Seine Geschichte mag ein wenig verworren sein, doch sein Status als beliebtes und unkompliziertes Gebäck ist unangefochten. Mit diesem umfassenden Amerikaner Rezept und unseren detaillierten Tipps sind Sie bestens gerüstet, um diesen Klassiker selbst zu backen und Ihre eigenen süßen Erinnerungen zu schaffen.
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen nicht nur eine köstliche Backanleitung geliefert, sondern auch ein tieferes Verständnis für die kulturelle Bedeutung dieses Gebäcks vermittelt hat. Lassen Sie sich von der Einfachheit und dem unvergleichlichen Geschmack der Amerikaner verzaubern.
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