Außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere: Ein umfassender Einblick in faszinierende Nagerwelten

Hängeohrkaninchen im Käfig

Die Welt der Heimtiere ist vielfältig und faszinierend. Während Hunde und Katzen oft die erste Wahl sind, entdecken immer mehr Menschen die besonderen Reize und Herausforderungen, die die Haltung von Nagetieren mit sich bringt. Doch nicht jedes Nagetier ist gleich. Hinter dem Sammelbegriff verbergen sich Spezies mit einzigartigen Verhaltensweisen, unterschiedlichen sozialen Bedürfnissen und spezifischen Anforderungen an ihre Umgebung. Dieser Artikel taucht tief in die Welt der außergewöhnlichen Nagetiere als Haustiere ein, beleuchtet ihre Besonderheiten und gibt wertvolle Hinweise für eine artgerechte und erfüllende Haltung. Wir zeigen, wie faszinierend und bereichernd die Koexistenz mit diesen kleinen, oft unterschätzten Geschöpfen sein kann, und helfen Ihnen, die perfekte Wahl für Ihr Zuhause zu treffen. Von den nicht-klassifizierten Kaninchen bis zu den wendigen Degus – bereiten Sie sich auf einen detaillierten Überblick vor, der Sie in die speziellen Anforderungen und Freuden dieser tierischen Begleiter einführt. Um das Wohl jedes Haustiers zu gewährleisten, ist es entscheidend, sich umfassend zu informieren und innovative Lösungen für Tierhygiene wie eine katzentoilette selbstreinigend oder die richtige Pflege zu bedenken, auch wenn diese für andere Tierarten gedacht sind, verdeutlicht es das breite Spektrum der Tierpflege.

Kaninchen: Mehr als nur niedliche Nager – Faszinierende Fluchttiere mit sozialen Strukturen

Obwohl Kaninchen historisch oft den Nagetieren zugeordnet wurden, gehören sie wissenschaftlich zur Familie der Hasenartigen. Dennoch teilen sie viele Verhaltensmuster und Haltungsanforderungen mit Nagetieren, weshalb sie in diesem Überblick über außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere einen festen Platz finden. Ihre soziale Komplexität und ihre speziellen Bedürfnisse machen sie zu weitaus mehr als nur einfachen Kuscheltieren.

Kaninchen erreichen eine Größe von 20 bis 45 cm und wiegen zwischen 1 und 3 kg. Ihre Lebenserwartung beträgt in der Regel bis zu 10 Jahre. Sie sind tagaktiv und beeindrucken mit einer schier unzähligen Vielfalt an Fellfarben und -mustern, die von reinweiß über tiefschwarz bis hin zu komplexen Scheckungen reichen.

Ein hervorstechendes Merkmal von Kaninchen ist ihr ausgeprägtes Sozialverhalten. Als Fluchttiere, die in der Natur in großen Kolonien leben, sind sie zwingend auf die Gesellschaft von Artgenossen angewiesen. Eine Einzelhaltung ist absolut inakzeptabel und führt zu schwerwiegenden Verhaltensstörungen und Leiden. In freier Wildbahn warnen sie sich gegenseitig vor Fressfeinden, indem sie mit den Hinterbeinen auf den Boden klopfen, pflegen gegenseitig ihr Fell und unterhalten gemeinsame, komplexe Tunnelsysteme. Ihr angeborener Instinkt, in Höhlen zu leben, macht viele Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten im Käfig unerlässlich. Ebenso essenziell ist die Möglichkeit zum Buddeln, um ihrem natürlichen Grabtrieb nachzukommen.

Kaninchen markieren ihr Revier mit Duftdrüsen und besitzen dank ihrer langen Ohren ein exzellentes Gehör, was sie jedoch auch extrem geräuschempfindlich macht. Ihre hohe Bewegungsfreude ist ein weiterer wichtiger Aspekt. In einer Kaninchengruppe entwickelt sich eine komplexe Hierarchie, wobei jedes Tier eine spezifische Rolle einnimmt. Rangordnungsrituale, einschließlich gegenseitigen Rammelns, sind hierbei ein natürlicher Bestandteil des Zusammenlebens.

Hängeohrkaninchen im KäfigHängeohrkaninchen im KäfigWas Kaninchen zudem besonders macht, ist ihr unablässiger Nagetrieb: Kaninchen nagen alles an. Dies ist nicht nur eine Verhaltensweise, sondern ein lebenswichtiger Prozess für den Zahnabrieb. Ihre Verdauung ist auf eine kontinuierliche Nahrungszufuhr angewiesen; Heu muss daher zu jeder Tages- und Nachtzeit in unbegrenzter Menge verfügbar sein (ergänzt durch frisches Gras, falls möglich).

Im Gegensatz zu Hunden oder Katzen lassen sich Kaninchen nur schwer erziehen, entwickeln aber bei guter Pflege und Geduld eine bemerkenswerte Zutraulichkeit. Ein artgerechter Kaninchenkäfig erfordert mindestens 1 m² Grundfläche pro Tier, wobei mehr Platz immer besser ist. Der Gitterabstand sollte 2–3 cm nicht überschreiten. Zusätzlich zum Käfig benötigen Kaninchen regelmäßigen Auslauf in einem gesicherten Freigehege. Kaninchen können sowohl in der Wohnung als auch ganzjährig draußen (im Garten oder auf dem Balkon) gehalten werden, sofern sie schrittweise an die Außentemperaturen gewöhnt werden. Für alle Tierliebhaber, die sich mit der Haltung von besonderen Spezies befassen, sei angemerkt, dass auch exotische Haustiere wie der Kea faszinierende Herausforderungen mit sich bringen.

Meerschweinchen: Die quirligen Pfeifkonzerte – Einblick in ihre soziale Welt

Meerschweinchen sind nicht nur durch ihre niedliche Erscheinung außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere, sondern auch durch ihr einzigartiges Kommunikationsverhalten und ihre strengen sozialen Bedürfnisse. Als hauptsächlich bei uns als Hausmeerschweinchen gehaltene Art haben sie sich zu beliebten Begleitern entwickelt, deren Herkunft in Südamerika jedoch auch eine Rolle als Fleischlieferant umfasste – ein Aspekt, der ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit unterstreicht.

Diese tagaktiven Nager zeichnen sich durch einen kompakten Körperbau mit dichtem Fell aus, dessen Länge und Färbung stark variieren kann. Sie wiegen etwa 700 g bis 1,2 kg, werden bis zu 35 cm groß und erreichen eine Lebenserwartung von etwa 6-8 Jahren.

Langhaariges MeerschweinchenLanghaariges MeerschweinchenMeerschweinchen sind bodenbewohnende Rudeltiere, die die Gesellschaft von Artgenossen lieben. Sie fühlen sich am wohlsten in Gruppen von fünf bis zehn Tieren, was ihre ausgeprägte Sozialstruktur als ein besonderes Merkmal hervorhebt. Als kleine Pflanzenfresser ernähren sie sich in der Haustierhaltung hauptsächlich von Gräsern, Heu und Gemüse. Ihre vielfältigen Quiek- und Pfeiflaute sind ein bemerkenswertes Kommunikationssystem, das von Warnrufen bis zu Ausdruck von Freude reicht.

Meerschweinchen sind keine geschickten Kletterer, was bei der Gehegegestaltung berücksichtigt werden muss. Als Fluchttiere benötigen sie jederzeit geschützte Rückzugsorte, da Angst und Stress ihre Gesundheit stark beeinträchtigen können.

Kurzhaariges MeerschweinchenKurzhaariges MeerschweinchenWie Kaninchen ist auch die Verdauung der Meerschweinchen auf eine kontinuierliche Nahrungszufuhr angewiesen. Heu muss daher stets verfügbar sein (ergänzt durch frisches Gras).

Für eine artgerechte Haltung ist ein Meerschweinchenkäfig mit mindestens 0,5 m² Grundfläche pro Tier notwendig, idealerweise mehr. Der Gitterabstand sollte 2 cm nicht überschreiten. Zusätzlicher regelmäßiger Auslauf in einem Freigehege ist unerlässlich. Sie können sowohl in der Wohnung als auch ganzjährig draußen gehalten werden, wenn sie langsam an die Außentemperaturen gewöhnt wurden. Meerschweinchen können sehr zutraulich werden und sich streicheln lassen, sind aber keine Kuscheltiere im traditionellen Sinne. Ihre Bedürfnisse sind komplex und ihre Freude liegt eher im Beobachten und der artgerechten Interaktion. Bei der Auswahl von Heimtierbedarf ist es gut, auf optimale Hygiene im Haustierheim zu achten, was auch eine Rolle bei der Pflege des Geheges spielt, auch wenn der Fokus auf katzentoilette liegt.

Chinchillas: Die samtigsten Nachtschwärmer – Besondere Anpassungen aus den Anden

Chinchillas zählen zweifellos zu den außergewöhnlichen Nagetieren als Haustiere, vor allem wegen ihres unglaublich dichten, seidenweichen Fells, das sie zu begehrten Tieren macht. Doch ihre Einzigartigkeit reicht weit über ihr Fell hinaus, welches sie bei Gefahr als beeindruckenden Verteidigungsmechanismus auch mal “abwerfen” können, um Angreifern nur einen Haarbüschel zu hinterlassen.

Sie erreichen eine Größe von bis zu 38 cm und ein Gewicht von bis zu 800 g. Charakteristisch sind ihr buschiger Schwanz, die großen Knopfaugen und die auffälligen Ohren. Chinchillas haben eine beachtliche Lebenserwartung von 10 bis 20 Jahren. In ihrer natürlichen Umgebung, den gebirgigen Regionen Südamerikas, sind sie dämmerungs- und nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in Felsspalten zurück, um zu dösen. Dies bedeutet, dass sie als Haustiere tagsüber absolute Ruhe benötigen. Trotz ihres kuscheligen Aussehens und der Fähigkeit, relativ zahm zu werden, mögen sie es in der Regel nicht, festgehalten oder auf den Arm genommen zu werden – ein besonderer Aspekt, der bei der Haltung beachtet werden muss.

Graues ChinchillaGraues ChinchillaMittlerweile gibt es viele gezüchtete Farbvarianten, von Schwarz über Beige bis hin zu Weiß, wobei ihr Bauch stets hell bleibt. In freier Wildbahn leben Chinchillas in großen Gruppen von bis zu 100 Tieren. Daher müssen sie in der Haustierhaltung mindestens zu zweit, besser zu dritt oder viert, gehalten werden, um ihren sozialen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Für die Haltung von Chinchillas empfiehlt sich eine große Voliere mit mehreren Etagen. Diese sollte eine Mindestgrundfläche von 0,5 m² pro Tier bei einer Mindesthöhe von 1,5 m aufweisen. Der Gitterabstand der Voliere darf 1,5 – 2 cm nicht überschreiten. Ihre einzigartige Anatomie und ihr Verhaltensmuster machen Chinchillas zu den speziellen Haustiere, die ein hohes Maß an Engagement und Wissen von ihren Haltern erfordern.

Hamster: Die kleinen Einzelgänger mit besonderen Backentaschen

Hamster sind eng mit Mäusen verwandt, doch ihre Eigenheiten machen sie zu außergewöhnlichen Nagetieren als Haustiere. Mit etwa 20 Hamsterarten weltweit sind die als Haustiere beliebtesten unter ihnen Goldhamster, Chinesische Streifenhamster, Dsungarische Zwerghamster, Teddyhamster und Roborowski Zwerghamster. Diese kleinen Nager zeichnen sich durch ihren charakteristischen kurzen Schwanz und ihre spezialisierten Backentaschen aus. Diese Taschen sind nicht nur zum Transport von Nahrung gedacht, sondern können bis zum Doppelten oder Dreifachen der Kopfgröße des Hamsters anschwellen, wenn sie gefüllt sind – eine wahrhaft bemerkenswerte Anpassung zum Sammeln von Vorräten!

Hamster mit gefüllten BackentaschenHamster mit gefüllten BackentaschenDie kleinen nachtaktiven Nager variieren in der Größe von etwa 8-15 cm (Zwerg-/Mittelhamster) bis zu 34 cm (Feldhamster) und wiegen 100-900 g. Ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 2-3 Jahren, was vergleichsweise kurz ist, aber jeder Tag mit ihnen ist voller kleiner Entdeckungen. Hamster graben und buddeln leidenschaftlich gerne und legen in der freien Natur verzweigte unterirdische Höhlensysteme an.

Die meisten Hamsterarten sind Einzelgänger und schätzen menschlichen Kontakt in Form von Streicheln nicht besonders. Daher sollten Hamster in der Regel einzeln gehalten werden, da eine Gruppenhaltung nur sehr selten erfolgreich ist und zu aggressivem Verhalten führen kann. Der Hamsterkäfig muss mindestens eine Grundfläche von 0,5 m² pro Tier haben, wobei die Gitterabstände nicht größer als 0,8 – 1 cm sein dürfen, um Ausbrüche zu verhindern. Ihre besonderen Bedürfnisse und ihr starker Drang, unterirdische Gänge zu bauen, machen sie zu faszinierenden, aber anspruchsvollen Begleitern.

Mäuse: Die intelligenten Allesfresser in großen Familienverbänden

Mäuse, insbesondere Farbmäuse, sind ebenfalls außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere, die mit ihrer Intelligenz und ihrem komplexen Sozialleben überraschen. Als domestizierte Form der freilebenden Hausmaus sind Farbmäuse die bekannteste Art in der Heimtierhaltung, ergänzt durch Springmäuse und Wüstenrennmäuse (Gerbils).

Charakteristisch für die Farbmaus sind ihr langer, wenig behaarter Schwanz (bis zu 10 cm lang) und ihre großen Ohren. Diese kleinen Nager erreichen eine Körperlänge von 8-11 cm bei einem Körpergewicht von 25-50 g und sind überwiegend nachtaktiv. Ihre Lebenserwartung in menschlicher Obhut beträgt 2-4 Jahre.

Gruppe von FarbmäusenGruppe von FarbmäusenIn der freien Wildbahn leben Mäuse in Großfamilien, wobei jede Familie ein eigenes Revier besitzt, das sorgfältig mit Duftmarken gekennzeichnet wird. Sie bewohnen Felsspalten oder Wände und legen ausgeklügelte kleine Höhlen mit Tunneln, Kammern, Nestern und mehreren Ausgängen an.

Die kleinen Nager sind Allesfresser und fressen im Grunde alles, was ihnen vor die Nase kommt, was ihre Anpassungsfähigkeit unterstreicht. Bei guter Behandlung werden Farbmäuse zutraulich, lassen sich aber in der Regel nicht gerne festhalten oder hochnehmen. Für ihre artgerechte Haltung ist ein Mäusekäfig von mindestens 80 x 50 x 40 cm (Breite x Länge x Höhe) für 2 bis 4 Nager erforderlich, oder 120 x 60 x 80 cm für eine Gruppe von bis zu 10 Tieren. Der Gitterabstand sollte nicht größer als 0,8 cm sein, um Ausbrüche zu verhindern. Mäuse sind ein hervorragendes Beispiel für die faszinierende Komplexität, die diese kleinen außergewöhnliche Heimtiere in unser Leben bringen können.

Rennmäuse (Gerbils): Die wüstenerprobten Buddler

Wüstenrennmäuse, oft auch Mongolische Wüstenrennmäuse, Rennmäuse oder Gerbils genannt, sind ebenfalls außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere, die mit ihrer Herkunft aus kargen Steppen und ihrer einzigartigen Anpassung an diese Umgebung beeindrucken.

Sie erreichen eine Größe von etwa 10-12 cm, wobei ihr dicht behaarter Schwanz nochmals die gleiche Länge misst. Mit einem Körpergewicht von 80-120 g haben sie eine Lebenserwartung von 3-4 Jahren. Ihr Fell kann schwarz, braun oder grau sein. In freier Wildbahn leben diese kleinen Nager in Kolonien, die aus mehreren Familien bestehen, und bewohnen Steppen und Graslandschaften. Dort halten sie sich hauptsächlich im Gras auf und legen komplexe unterirdische Bauten an, die aus mehreren Höhlen bestehen, die durch Gänge miteinander verbunden sind.

Rennmaus beim ErkundenRennmaus beim ErkundenDie kleinen Nager sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von Getreide, Sämereien, Wurzeln, Blättern und Kräutern. Bei guter Pflege werden Rennmäuse zutraulich, lassen sich jedoch wie viele andere kleine Nager nicht gern hochnehmen oder festhalten. Eine Besonderheit ist ihre Aktivitätsphase: Rennmäuse sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, was sie zu flexiblen Begleitern macht.

Schwarze Rennmaus im SandSchwarze Rennmaus im SandIhr Käfig muss mindestens 0,4 m² Grundfläche für zwei Tiere haben, bei einer Mindesthöhe von 40 cm. Hier eignen sich am besten Terrarien oder umfunktionierte Aquarien mit einer hohen Einstreuschicht, um dem enormen Buddeldrang der Rennmäuse gerecht zu werden – ein entscheidender Faktor für ihre artgerechte Haltung. Der Gitterabstand im Deckel sollte 1 cm nicht überschreiten, um Fluchtversuche zu verhindern. Ihre Anpassung an trockene Lebensräume und ihr intensives Grabverhalten machen Rennmäuse zu wahren “Landschaftsarchitekten” im Kleinformat. Auch wenn sie nicht so häufig wie Hunde sind, erfordert ihr Gesundheitsschutz für Heimtiere wie bei einer zeckentablette hund regelmäßige Aufmerksamkeit und fachkundige Pflege.

Ratten: Die hochintelligenten Kletterkünstler mit starkem Sozialverhalten

Ratten, insbesondere Farbratten, sind unter den außergewöhnlichen Nagetieren als Haustiere vielleicht die am meisten unterschätzten. Ihre Intelligenz, ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre Lernfähigkeit machen sie zu bemerkenswerten Begleitern, die oft mit Hunden und Katzen verglichen werden, wenn es um Interaktion und Bindung geht.

Es gibt viele verschiedene Arten von Ratten; als Haustiere werden hauptsächlich Farbratten, Rexratten und Dumboratten gehalten. Farbratten gibt es in einer erstaunlichen Vielfalt an Zeichnungen und Farbvarianten (grau, weiß, schwarz, multifarben). Sie werden 10-28 cm groß und wiegen 100-450 g. Ihre Lebenserwartung liegt bei 1-3 Jahren. Ratten sind ausgeprägte Rudeltiere und leben in der Natur in größeren Gemeinschaften (Clans) von mindestens 20 Ratten, was ihre tiefe soziale Verwurzelung unterstreicht.

Ratte beim KletternRatte beim KletternBei guter Behandlung werden Ratten oft sehr zutraulich und suchen aktiv menschliche Nähe zum Kuscheln – ein ungewöhnliches Verhalten für viele Kleinnager. Diese sehr intelligenten Tiere sind neugierig, erkunden leidenschaftlich ihre Umgebung und benötigen daher viel Beschäftigung und geistige Anregung. Als kleine Allesfresser sind sie zudem ausgezeichnete Kletterer und vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv.

Der Käfig für Ratten muss mindestens 0,6 m² Grundfläche haben, bei einer Mindesthöhe von 80 cm (für mindestens 2, bis maximal 4 Tiere). Er muss unbedingt mit verschiedenen Etagen, Kletterelementen und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet sein, um ihrem Bewegungsdrang und ihrer Intelligenz gerecht zu werden. Die Gitterabstände dürfen 1–1,2 cm nicht überschreiten. Ihre Fähigkeit zu komplexer Problemlösung und ihr Bedürfnis nach enger sozialer Bindung machen Ratten zu Haustieren, die weit über das Übliche hinausgehen.

Degus: Die tagaktiven Wüstenbewohner mit Buddel-Leidenschaft

Degus sind weitere außergewöhnliche Nagetiere als Haustiere, die mit ihrer Herkunft aus Chile und ihren speziellen Verhaltensweisen faszinieren. Sie sind die einzigen in diesem Überblick, die überwiegend tagaktiv sind, was sie von vielen anderen Nagern unterscheidet und besonders für Halter interessant macht, die tagsüber mit ihren Tieren interagieren möchten.

Degus erreichen eine Größe von etwa 11 bis 16 cm (mit Schwanz etwa 30 cm) und wiegen 200 bis 280 g. Ihr Fell ist oberseits gelblich-braun, während die Unterseite und die Füßchen weißlich sind. Als Haustiere können sie bis zu 8 Jahre alt werden. Diese bewegungsfreudigen Pflanzenfresser bauen in ihrem natürlichen Lebensraum verzweigte Gangsysteme in Höhlen und errichten Hügel, um von dort aus ihr Revier zu überwachen. Diese angeborenen Verhaltensweisen müssen die kleinen Nagetiere auch in ihrem Käfig ausleben können.

Degu Nagetier beim FressenDegu Nagetier beim FressenDeshalb sollte der Degukäfig mindestens 100 x 50 x 100 cm (Breite x Tiefe x Höhe) groß sein für 2-3 Degus. Er muss den Degus zudem die Möglichkeit zum ausgiebigen Buddeln bieten. Der Gitterabstand sollte 1,2 cm nicht überschreiten.

Degu Nager in AktionDegu Nager in AktionDie süßen Nagetiere sind, wie bereits erwähnt, überwiegend tagaktiv und können sehr zutraulich werden, was sie zu interaktiven Begleitern macht. In der freien Wildbahn leben die Rudeltiere in größeren Gruppen zusammen. Daher dürfen Degus auf keinen Fall alleine gehalten werden, da sie sonst unter Einsamkeit leiden und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln können. Ihre spezielle Ernährung (anfällig für Diabetes bei zu zuckerreicher Kost) und ihr intensives Bewegungs- und Buddelbedürfnis machen sie zu einem wirklich besonderen und anspruchsvollen Haustier.

Fazit: Die Vielfalt außergewöhnlicher Nagetiere als Heimtiere verstehen und lieben lernen

Die Entscheidung für ein Haustier ist immer eine Frage der Verantwortung und der Übereinstimmung der Bedürfnisse von Tier und Halter. Der Überblick über diese außergewöhnlichen Nagetiere als Haustiere zeigt deutlich, dass jedes dieser kleinen Geschöpfe einzigartige Merkmale, faszinierende Verhaltensweisen und spezifische Anforderungen an seine Haltung mitbringt. Von den sozialen Kaninchen und Meerschweinchen, die in Gruppen leben müssen, über die nachtaktiven, fellgewaltigen Chinchillas und die einzelgängerischen, backentaschenbestückten Hamster, bis hin zu den intelligenten Ratten und den tagaktiven, buddelwütigen Degus – die Bandbreite ist enorm.

Es ist entscheidend, sich vor der Anschaffung gründlich über die jeweilige Art zu informieren, um sicherzustellen, dass man den Bedürfnissen des Tieres gerecht werden kann. Eine artgerechte Haltung bedeutet, nicht nur den passenden Käfig zur Verfügung zu stellen, sondern auch das soziale Umfeld, die Ernährung, die Beschäftigung und die Möglichkeit zur Auslebung natürlicher Verhaltensweisen zu gewährleisten. Nur so können diese besonderen Nager ein glückliches, gesundes und erfülltes Leben führen.

Die Beschäftigung mit diesen kleinen Persönlichkeiten kann eine ungemein bereichernde Erfahrung sein. Sie lehren uns Geduld, Achtsamkeit und das Verständnis für die komplexe Welt der Tiere. Bevor Sie sich für ein Tier entscheiden, bedenken Sie stets, dass die Liebe und Fürsorge, die Sie investieren, von unschätzbarem Wert ist. Entdecken Sie die faszinierende Welt der Nager und finden Sie den Begleiter, der perfekt zu Ihnen passt. Für weitere Informationen zur Haustierwahl und zur Beantwortung der Frage “Welcher Nager passt zu mir?” besuchen Sie unseren nächsten Beitrag: Haustierwahl – Welcher Nager passt zu mir?

Weiterführende Informationen und Buchtipps

Um die artgerechte Haltung dieser faszinierenden Tiere zu gewährleisten, empfehlen wir die folgenden Fachbücher, die Ihnen detaillierte Einblicke und praktische Ratschläge bieten:

Unsere Buchtipps zu Kaninchen:

Unsere Buchtipps zu Meerschweinchen:

Unsere Buchtipps zu Chinchillas:

Unsere Buchtipps zu Mäusen:

Unsere Buchtipps zu Ratten: