Bar Shuka Frankfurt: Eine israelische Gaumenfreude in Deutschlands kulinarischer Metropole

Brot- und Gebäckauswahl am Frühstücksbuffet im Bar Shuka des 25Hours Hotels in Frankfurt

Frankfurt am Main, eine Stadt, die oft für ihre imposante Skyline und ihre Rolle als Finanzzentrum bekannt ist, birgt auch eine tief verwurzelte und dynamische kulinarische Szene. Als Kernredakteur von Shock Naue, der sich der deutschen Esskultur verschrieben hat, bin ich ständig auf der Suche nach einzigartigen Geschmackserlebnissen, die die Vielfalt der Gastronomie in Deutschland bereichern. Es ist diese Neugier, die mich und meinen Mann Ira zu einer unerwarteten Entdeckung führte: dem Bar Shuka, einem pulsierenden israelischen Restaurant in Frankfurt, das von zwei Brüdern mit einer Leidenschaft für authentische Küche geführt wird. Israelische Gastronomie, bekannt für ihre eklektische Mischung aus Aromen, die durch die vielen Nationalitäten des Landes geprägt ist, hat ihren Weg in große Metropolen weltweit gefunden, und Frankfurt ist da keine Ausnahme. Hier, im Herzen Deutschlands, erlebten wir eine kulinarische Reise, die die Brücken zwischen Tradition und Moderne schlug und zeigte, wie vielfältig die deutsche Esskultur heute ist.

Bar Shuka befindet sich im Erdgeschoss des The Trip, einem 25Hours Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Hotel, das 2008 eröffnet und zehn Jahre später umfassend renoviert wurde, erweiterte seinen Raum um 76 Zimmer und schuf damit auch Platz für dieses innovative Restaurant der Ardinast Brüder. Ihre Vision war es, einen internationalen Treffpunkt zu schaffen, an dem sich Menschen aus aller Welt mit Einheimischen mischen können – ein Konzept, das perfekt zur weltoffenen Atmosphäre Frankfurts passt.

Ein Morgen im 25Hours Hotel The Trip: Frühstück mit israelischem Touch

Etwa ein Drittel der Hotelgäste genießt das Frühstück, das im Aufenthalt inbegriffen ist. Das Morgenbuffet, das sich über mehrere Theken erstreckt, lässt keine Wünsche offen und dürfte selbst den wählerischsten Gaumen zufriedenstellen.

Brotliebhaber können aus einer Vielzahl von frisch gebackenen Köstlichkeiten wählen, die mit verschiedenen Aufstrichen serviert werden. Daneben locken Cerealien mit einer Auswahl an Nüssen und Früchten.

Brot- und Gebäckauswahl am Frühstücksbuffet im Bar Shuka des 25Hours Hotels in FrankfurtBrot- und Gebäckauswahl am Frühstücksbuffet im Bar Shuka des 25Hours Hotels in Frankfurt

Für Liebhaber proteinreicher Speisen gibt es eine Auswahl an Käsesorten, Räucherlachs, Hering und verschiedene Fleischoptionen. Ein Barista bereitet Spezialitätenkaffee zu, und Orangen können von Hand zu einem süßen, natürlichen Saft gepresst werden.

Hinter dem offenen Kochbereich bereitet ein Koch nach Wunsch Eierspeisen zu oder kreiert einen Hauch von Israel mit einer Bestellung von Shakshuka. Anstatt der traditionellen Pfannenpräsentation wurde diese Version in einem kleinen, abgedeckten Behälter auf einem Holzbrett serviert. Dieses Gericht, eine Kombination aus Eiern und einer herzhaften Tomatensauce, angereichert mit Gemüse und Gewürzen, wird sicherlich jeden begeistern. Wer keine flüssigen Eier mag, sollte sein Shakshuka gut durchgebraten bestellen.

Bar Shuka am Abend: Wenn Frankfurt nach dem Nahen Osten duftet

In den Abendstunden nimmt das Restaurant einen völlig anderen Charakter an. Ein Strom von Einheimischen zieht es in diesen angesagten Teil der Stadt, um sich der israelischen Küche hinzugeben. Als die Ardinast Brüder beschlossen, ein Restaurant mit nahöstlicher Küche zu eröffnen, suchten sie einen der besten Köche Israels. Mit einer angeborenen Liebe zur mediterranen Küche war ich schnell von einer Speisekarte begeistert, die mit frischem Gemüse, nahöstlichen Gewürzen, Olivenöl, hausgemachtem Brot und mehreren Hummus-Sorten gefüllt war. Mein Mann, der manchmal eine fleischbasierte Ernährung bevorzugt, hatte ebenfalls reichlich Auswahl.

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Da wir an unserem ersten Tag in der Stadt keine Zeit zum Essen hatten, waren wir ausgehungert. Bevor wir bestellten, nahmen wir uns die Zeit, die englische Version der Speisekarte auf grünem Papier zu studieren, die praktisch in Kategorien unterteilt war – Vorspeisen, Fleischgerichte, Fischgerichte, vegetarische Gerichte und Desserts, inspiriert von einer Großmutter. Jeder Artikel hatte einen eingängigen Namen, gefolgt von einer kurzen Beschreibung. Im Handumdrehen genossen wir unsere Vorspeise: hausgemachte Tel Aviv Focaccia mit drei Dips.

Hausgemachte Tel Aviv Focaccia mit drei verschiedenen Dips, darunter Hummus, serviert im Bar Shuka FrankfurtHausgemachte Tel Aviv Focaccia mit drei verschiedenen Dips, darunter Hummus, serviert im Bar Shuka Frankfurt

Unser charmanter Kellner schlug vor, Arak zu probieren, eine nahöstliche Version von Ouzo, einem starken, griechischen Alkoholgetränk. Sobald die klare Flüssigkeit meine Zungenspitze berührte, schmeckte ich den erkennbaren Lakritzgeschmack. Große Schlucke Wasser halfen, das brennende Gefühl dieses starken Getränks auszugleichen.

Als Hauptgang folgte ich der Empfehlung unseres Kellners und bestellte „Der Fisch, der im Roten Meer schwimmt, besser bekannt als Chraime“. Nur wenige Worte beschrieben dieses köstliche Gericht – Butter-Makrele, rote Paprika, Tomaten und Sauerteigbrot. Das Gericht war mit mehreren Gewürzschichten durchzogen.

Mein Mann Ira wählte „Dieses Gericht ist so heilig wie sein Name“. Diese mediterrane Spezialität präsentierte einen Jerusalem Kabob, Tahini, gegrillte Tomaten, Auberginen, Peperoncino und eine dicke Scheibe Sauerteigbrot, alles auf einem Teller.

Das Gericht "Dieses Gericht ist so heilig wie sein Name" mit Jerusalem Kabob, Tahini und gegrilltem Gemüse im Bar ShukaDas Gericht "Dieses Gericht ist so heilig wie sein Name" mit Jerusalem Kabob, Tahini und gegrilltem Gemüse im Bar Shuka

Mit etwas Platz im Magen mussten wir uns noch unsere Schokoladen-Dosis für die Woche gönnen. Das „Triple Penetration Chocolate Massacre“ stillte unser Verlangen. Der weiße Schokoladenkuchen wurde durch eine Kombination aus Schokoladenpudding, Schokoladenmousse, Karamellsauce und einigen Himbeeren verfeinert. Eine Last-Minute-Bestellung eines Cappuccinos bildete den krönenden Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Ein zweites Mal: Faszination Bar Shuka

Unsere erste Erfahrung war so positiv, dass wir uns entschieden, an unserem letzten Abend in Frankfurt zurückzukehren. Nachdem wir einige Tage ununterbrochen unterwegs gewesen waren, fehlte mir die Energie, an einem feuchten, kalten Abend noch einen anderen Ort aufzusuchen. Es war unser ursprünglicher Plan gewesen, in einem anderen Restaurant zu essen, aber wir waren vom Bar Shuka schlichtweg begeistert. Ein Qualitätsrestaurant in unserem Hotel zu haben, war ein großer Anreiz zur Rückkehr.

Doch wir hatten nicht mit einem voll besetzten Speisesaal mitten in der Woche gerechnet. Wir mussten warten, bevor wir Platz nehmen konnten. Über der Menschenmenge zeigten zwei Neonschilder das Wort „Freunde“ sowohl auf Hebräisch als auch auf Arabisch. Die verschiedenen Gruppen an den lebhaften Tischen verdeutlichten das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen.

Diesmal probierte Ira, wovon ich zwei Nächte zuvor geschwärmt hatte. Ich bestellte eine weitere vegetarische Option: „Sabih Yourself in One Million Ways“. Dieses Potpourri mediterraner Aromen umfasste die Grundlagen – knusprige Aubergine, Mangopüree, geschnittenes hartgekochtes Ei, geröstete Babykartoffeln und Sauerteigbrot. Wieder einmal waren wir mit unserer Wahl zufrieden. Die Gerichte waren perfekt gewürzt und kamen direkt aus dem Ofen.

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Wir wagten uns an Kadaif als Dessert und hatten keine Beschwerden mit dieser kreativen Süßspeise. Ein geschäftiger Speisesaal beeinträchtigte unseren aufmerksamen Service nicht.

Kadaif-Dessert, eine kreative israelische Süßspeise, serviert im Bar Shuka in FrankfurtKadaif-Dessert, eine kreative israelische Süßspeise, serviert im Bar Shuka in Frankfurt

Hinter den Kulissen: Die Ardinast Brüder und ihre Vision

Nachdem wir drei Tage lang die Geschichte der jüdischen Gemeinde Frankfurts kennengelernt hatten, interessierte es mich, mehr über die beiden jüdischen Brüder zu erfahren, die sich entschieden hatten, ein israelisch inspiriertes Restaurant in Deutschland zu eröffnen. Während wir auf unseren Tisch warteten, führten wir ein kurzes Gespräch mit einem der Inhaber. Das überfüllte Restaurant machte es schwierig, alles zu verstehen, daher stellte ich einige schriftliche Fragen.

Die Großeltern mütterlicher- und väterlicherseits der Ardinast Brüder wuchsen in Polen auf. Während des Holocausts wurden beide Großelternpaare in verschiedene Konzentrationslager geschickt. Ihr Großvater mütterlicherseits lernte seine Frau im DP-Lager Straubing kennen. Ihre Großeltern väterlicherseits waren im DP-Lager Bergen-Belsen, wo ihr Vater 1947 geboren wurde.

Ihre Großeltern väterlicherseits zogen in den jüdischen Staat in Palästina (heute der moderne Staat Israel), während ihre Großeltern mütterlicherseits sich entschieden, in Deutschland zu bleiben. Nach dem Krieg galt Deutschland als sicherer als Polen. Das Paar sprach nur Jiddisch und Polnisch. Kurz darauf zogen sie in die Vereinigten Staaten, kehrten aber schließlich aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurück.

James und David wurden in Frankfurt geboren und wuchsen dort auf. Keiner der Brüder erinnert sich, während ihrer Kindheit in Frankfurt Antisemitismus erlebt zu haben. James sagte: „Es war kein wirkliches Problem. Nicht mehr als es heute überall auf der Welt ist.“ Da ihr Vater Israeli ist, fühlten sie sich schon immer mit Israel verbunden, auch wenn sie nie dort gelebt haben.

Beide, James und David, besuchten das College im Ausland. James wollte keine Fernbeziehung, also entschied er sich, nach Frankfurt zurückzukehren, um bei seiner Freundin zu sein, und blieb schließlich. David studierte und arbeitete in London, bis er ein Jobangebot in Berlin annahm. Als James über ihre jeweiligen Rückzüge nach Deutschland nachdachte, bemerkte er: „Ich denke, es ist vielleicht einfach so, dass Deutschland ein Teil unserer Wurzeln ist, es ist Heimat.“

Die Brüder eröffneten ihr erstes Restaurant im Jahr 2003. Sie wollten ihr „eigenes Ding“ machen, indem sie selbstständig waren. „Damals war die Restaurantszene in Frankfurt ziemlich langweilig, und wir hatten das Gefühl, dass wir etwas ändern könnten. Wir wollten unsere eigene Welt schaffen.“ Heute besitzen sie drei Restaurants, zwei Bars und eine Espressobar, alle in Frankfurt gelegen. Sie sind der Typ von Inhabern, die gerne einen persönlichen Touch pflegen und sich nicht zu sehr verzetteln. Um anderen zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen, betreiben sie auch eine Beratungsagentur, die nützliche Konzepte für Menschen in anderen Städten und Ländern entwickelt.

Bar Shuka eröffnete im Herbst 2018, weniger als ein Jahr zuvor, etwa ein Jahrzehnt nachdem die Brüder erstmals von der 25Hours Hotelgruppe angesprochen wurden. Auf die Frage nach dieser Vereinbarung sagte Sophia Reul, die Verkaufs- und Marketingkoordinatorin des The Trip Hotels: „25Hours wollte mit den Ardinast Brüdern zusammenarbeiten, da sie sich in Frankfurt einen Namen und einen Ruf erarbeitet hatten. Ihr Konzept passte sowohl zum Konzept des Hotels als auch zu den NENI-Restaurants, die in einigen unserer anderen Hotels zu finden sind.“

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James und David nahmen die Herausforderung an, einen internationalen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen aus aller Welt mit Einheimischen mischen konnten. Sie wählten eine israelische Küche für Bar Shuka, weil sie „Teil ihrer Wurzeln und Identität“ ist. Durch die Zusammenarbeit mit einem israelischen Koch konnten sie eine authentische Küche garantieren. Yossi Elad, einer der Gründer des Restaurants Machneyuda in Jerusalem und des Palomar in London, war eine perfekte Ergänzung. Sie trafen ihn während eines gemeinsamen Pop-Up-Projekts während der Jüdischen Kulturtage im Oktober 2017. Elad ist jemand, der die neue Tel Aviver Küche definiert.

Einige der Gerichte auf der Speisekarte stammen aus Familienrezepten. Mittags sind die Rezepte ihrer Großmutter für Hühnerleber und Hühnerschnitzel sehr beliebt. Sie verwenden auch das Rezept der Großmutter ihres Souschefs für Knafe, auch bekannt als „Straight Out of Nazareth“. Während die meisten Zutaten des Bar Shuka lokal bezogen werden, werden einige Gewürze aus Israel importiert. Im Mai wird ein neuer Souschef aus Israel zu ihnen stoßen. Es besteht eine gute Chance, dass der Koch die Speisekarte um einige Punkte erweitern wird.

Rückblickend auf das Jahr 2003, nur zwei Jahre nach dem Tod seines Großvaters, erinnerte sich James an die Worte seines Großvaters: „Solange ich lebe, soll niemand anderes in der Familie ins Restaurantgeschäft zurückkehren.“ Jetzt, mit mehreren erfolgreichen Restaurantprojekten, sagte James: „Ich schätze, es liegt uns im Blut.“

Bar Shuka: Eine Bereicherung für Deutschlands Esskultur

Unser Besuch im Bar Shuka war weit mehr als nur ein Abendessen; es war eine Entdeckungsreise in die reiche und vielfältige Welt der israelischen Küche, die in Frankfurt einen festen Platz gefunden hat. Die Geschichte der Ardinast Brüder, ihre Verbindung zu ihren Wurzeln und ihre Vision, eine Brücke zwischen Kulturen zu schlagen, spiegeln sich in jedem Gericht und in der einladenden Atmosphäre des Restaurants wider. Bar Shuka ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sich die Gastronomieszene in Frankfurt und ganz Deutschland ständig weiterentwickelt und bereichert. Es zeigt, dass deutsche Esskultur nicht nur aus traditionellen Gerichten besteht, sondern auch offen ist für Einflüsse aus aller Welt, die sie einzigartiger und spannender machen. Wir laden Sie ein, selbst diese faszinierende Fusion der Kulturen zu erleben und Ihre eigenen kulinarischen Abenteuer in Deutschlands vielfältigen Städten zu entdecken.

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Quellen: