Bartagame als Haustier: Der ultimative Leitfaden für Haltung und Pflege

Bartagame auf einem Ast

Bartagamen, oft liebevoll “Bärtige Drachen” genannt, zählen zu den faszinierendsten und beliebtesten exotischen Haustieren weltweit. Ihre einzigartige Erscheinung mit stacheligen “Bärten” und ihr tagaktives, neugieriges Verhalten machen sie zu spannenden Begleitern für Reptilienliebhaber. Wer über die Anschaffung einer Bartagame als Haustier nachdenkt, steht vor der spannenden Aufgabe, diesen australischen Echsen ein artgerechtes Zuhause zu schaffen und ihre spezifischen Bedürfnisse zu verstehen. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet alles Wissenswerte rund um die Haltung und Pflege, damit Ihr neues Familienmitglied optimal gedeihen kann. Sie gehören zu den [besondere haustiere](https://shocknaue.com/besondere-haustiere/), die eine spezielle Aufmerksamkeit erfordern.

Was sind Bartagamen und woher kommen sie?

Bartagamen (wissenschaftlicher Name: Pogona) sind mittelgroße Echsen, die ursprünglich aus den trockenen und halbtrockenen Regionen Australiens stammen. Ihre Größe variiert typischerweise zwischen 30 und 50 cm, wobei ein Großteil davon auf ihren langen Schwanz entfällt. Farblich präsentieren sie sich in einer breiten Palette von Braun-, Beige-, Grau-, Rot-, Gelb- und Orangetönen, die ihnen in ihrer natürlichen Umgebung eine hervorragende Tarnung bieten. Ein markantes Merkmal sind die Stacheln an ihrem Hals, die sich bei Erregung aufstellen und den Hals verbreitern – ein Verhalten, das an einen Bart erinnert und ihnen ihren Namen verliehen hat. Dieses imposante Auftreten dient der Abschreckung potenzieller Fressfeinde.

Bartagamen verfügen über eine erstaunliche Fähigkeit, ihre Körperfarbe anzupassen, wenn auch nicht so dramatisch wie Chamäleons. Sie können dunkler werden, um mehr Sonnenwärme aufzunehmen, wenn es ihnen zu kühl ist, und heller, um sich abzukühlen, wenn die Umgebungstemperatur zu hoch wird. Dies ist eine wichtige Anpassung an die schwankenden Temperaturen in ihrem natürlichen Lebensraum und hilft ihnen, ihre Körpertemperatur optimal zu regulieren.

Bartagame auf einem AstBartagame auf einem Ast

Bartagamen als Haustiere: Vor- und Nachteile im Überblick

Die Entscheidung für eine Bartagame als Haustier sollte wohlüberlegt sein, denn wie jedes Tier bringen sie sowohl erfreuliche Vorteile als auch bestimmte Anforderungen mit sich. Es ist wichtig, sich vorab gründlich zu informieren, um sicherzustellen, dass man den Bedürfnissen dieser Reptilien gerecht werden kann.

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Vorteile:

  • Beobachtungswert: Bartagamen sind faszinierende Beobachtungstiere. Ihre Verhaltensweisen, wie das flache Hinlegen zum Sonnenbaden, das Winken mit einem Arm zur Revierabgrenzung oder das Kopfnicken zur Kommunikation, sind äußerst unterhaltsam und können stundenlang fesseln. Sie sind relativ aktiv und zeigen interessante soziale Dynamiken, insbesondere bei der Gruppenhaltung von Weibchen.
  • Friedliches Wesen: Im Allgemeinen sind Bartagamen sehr friedliche Tiere. Bisse sind selten und meist harmlos, was sie auch für verantwortungsbewusste Kinder zu einem geeigneten Haustier machen kann, unter der Aufsicht von Erwachsenen.
  • Geringerer Aufmerksamkeitsbedarf: Im Vergleich zu Hunden oder Katzen benötigen Bartagamen nicht die gleiche Art von direkter Interaktion und Aufmerksamkeit. Ihre Hauptbedürfnisse liegen in der optimalen Gestaltung ihres Lebensraums und der Fütterung.
  • Leichte Terrariumreinigung: Obwohl das Terrarium regelmäßig gereinigt werden muss, ist der Aufwand dafür überschaubar, da der Kot relativ fest ist und leicht entfernt werden kann.

Nachteile:

  • Fütterung von Lebendfutter: Ein wesentlicher Aspekt der Bartagamenhaltung ist die Fütterung von lebenden Insekten, wie Grillen, Heuschrecken und Heimchen. Dies ist nicht jedermanns Sache und erfordert eine regelmäßige Beschaffung und Haltung der Futtertiere.
  • Tägliche Kotentfernung: Der Kot von Bartagamen kann einen intensiven Geruch entwickeln und sollte täglich entfernt werden. Gelegentlich kann es vorkommen, dass Kot an Schwanz oder Füßen haften bleibt und mit einer weichen Zahnbürste und warmem Wasser vorsichtig gereinigt werden muss.
  • Potenzielles Salmonellenrisiko: Wie viele Reptilien können Bartagamen Salmonellen in sich tragen. Durch konsequente Hygienemaßnahmen, wie gründliches Händewaschen nach jedem Kontakt mit dem Tier oder dem Terrarium, lässt sich das Übertragungsrisiko auf ein Minimum reduzieren.
  • Keine Kuscheltiere: Bartagamen sind keine Tiere, die gerne auf den Arm genommen, gestreichelt oder gekuschelt werden. Sie sind Beobachtungstiere und fühlen sich in ihrem Terrarium am wohlsten. Übermäßiges Hantieren kann Stress verursachen.

Bartagame wird mit Insekten gefüttertBartagame wird mit Insekten gefüttert

Die richtige Haltung und Pflege von Bartagamen

Die artgerechte Haltung von Bartagamen erfordert ein gut durchdachtes Terrarium und eine ausgewogene Ernährung. Eine sorgfältige Planung und Einrichtung sind entscheidend für das Wohlbefinden dieser [spezielle haustiere](https://shocknaue.com/spezielle-haustiere/).

Das perfekte Terrarium für Bartagamen

Das Terrarium ist der Lebensraum Ihrer Bartagame und muss ihren physiologischen und verhaltensbedingten Bedürfnissen entsprechen. Eine einzelne Bartagame oder eine Gruppe von zwei Weibchen kann gut zusammenleben. Wenn Sie zwei Bartagamen halten, ist es jedoch wichtig, ihre Verträglichkeit zu beobachten. Bei Anzeichen von Aggression oder Revierkämpfen müssen die Tiere möglicherweise getrennt werden. Am häufigsten funktioniert die Haltung von zwei weiblichen Tieren problemlos.

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Größe

Für ein einzelnes Tier sollte das Terrarium mindestens die Maße 150 cm (Breite) x 80 cm (Höhe) x 80 cm (Tiefe) aufweisen. Bei mehreren Tieren muss die Größe entsprechend angepasst werden, um genügend Bewegungsfreiheit und Rückzugsmöglichkeiten zu gewährleisten. Eine größere Grundfläche ist immer besser, da Bartagamen sehr aktiv sind und Platz zum Klettern und Graben benötigen.

Einrichtung

Die Einrichtung des Terrariums ist von entscheidender Bedeutung und muss sowohl Funktions- als auch Gestaltungselemente umfassen:

  • Beleuchtung: Spezielle Reptilienlampen sind unerlässlich. Dazu gehören UVB-Lampen für die Vitamin-D3-Synthese (wichtig für den Kalziumstoffwechsel), Wärmelampen zur Schaffung eines Sonnenplatzes und Tageslichtlampen.
  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Thermometer zur Überwachung der Temperatur sind obligatorisch. Es sollten verschiedene Temperaturzonen im Terrarium geschaffen werden, von einem warmen Sonnenplatz (ca. 40-45°C) bis zu kühleren Bereichen (ca. 25-30°C). Die Nachtabsenkung sollte auf etwa 20-22°C erfolgen. Die Luftfeuchtigkeit sollte niedrig sein (ca. 30-40%).
  • Strukturen: Verschiedene Ebenen, Kletteräste, Steine und Wurzeln bieten Kletter- und Versteckmöglichkeiten.
  • Verstecke: Schatten spendende Rückzugsorte sind wichtig, damit sich die Tiere sicher fühlen und Stress vermeiden können.
  • Bodengrund: Ein grabfähiges Substrat wie Spielsand, Lehmsandgemisch oder spezieller Reptiliensand ist ideal, da Bartagamen gerne graben.
  • Wasserschale: Eine flache Wasserschale sollte stets zur Verfügung stehen und täglich gereinigt werden.

Für eine detailliertere Anleitung zur Terrariumeinrichtung empfiehlt es sich, ein Fachbuch über die Bartagamenhaltung zu Rate zu ziehen, da hier spezifische Anforderungen an Technik und Materialien genau erklärt werden.

Zwei Bartagamen in einem TerrariumZwei Bartagamen in einem Terrarium

Fütterung: Was fressen Bartagamen?

Die Ernährung der Bartagame ist altersabhängig und erfordert eine Mischung aus tierischen und pflanzlichen Komponenten, um alle notwendigen Nährstoffe zu liefern.

  • Jungtiere: Junge Bartagamen benötigen primär tierische Nahrung, da sie viel Energie für ihr Wachstum brauchen. Sie sollten täglich mit kleineren Lebendfutterinsekten wie Heimchen, Grillen und kleinen Heuschrecken gefüttert werden.
  • Erwachsene Tiere: Bei ausgewachsenen Bartagamen verschiebt sich der Fokus auf eine überwiegend pflanzliche Ernährung. Ihr Speiseplan sollte zu etwa 70-80% aus frischem Grünzeug bestehen, darunter Löwenzahn, verschiedene Salatsorten (kein Kopfsalat), Kräuter und Gemüse wie Karotten oder Zucchini. Die restlichen 20-30% machen Lebendfutterinsekten aus, die 2-3 Mal pro Woche angeboten werden.
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Es ist wichtig, keine Insekten aus der freien Natur zu verfüttern, da diese mit Pestiziden belastet sein oder Parasiten übertragen können. Kaufen Sie Lebendfutter immer im Zoofachhandel oder bei spezialisierten Züchtern. Ergänzend ist die Gabe von Kalzium- und Vitaminpräparaten, die über das Futter gestäubt werden, für die Gesundheit der Bartagame unerlässlich. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung beugt Mangelerscheinungen vor und fördert ein langes und gesundes Leben.

Bartagame sitzt auf einem SteinBartagame sitzt auf einem Stein

Fazit: Eine Bereicherung für das richtige Zuhause

Bartagamen sind zweifellos faszinierende und lohnende Haustiere, die mit ihrem einzigartigen Charme und interessanten Verhalten begeistern können. Doch sie sind auch anspruchsvolle Pfleglinge, die ein spezielles Umfeld und eine engagierte Haltung erfordern. Von der sorgfältigen Planung und Einrichtung des Terrariums mit der passenden Beleuchtung und Temperatur bis hin zur abwechslungsreichen Fütterung mit Lebendfutter und frischem Grün – jeder Aspekt trägt zum Wohlbefinden dieser australischen Echsen bei. Wer bereit ist, sich gründlich zu informieren und die notwendige Zeit und Sorgfalt zu investieren, wird mit einem gesunden und aktiven Tier belohnt. Wenn Sie sich für die Haltung einer Bartagame entscheiden, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich, um diesen faszinierenden Reptilien ein artgerechtes und glückliches Leben zu ermöglichen. Lassen Sie sich von der Faszination dieser “bärtigen Drachen” begeistern und schaffen Sie ein Zuhause, in dem sie prächtig gedeihen können.