Grenzach-Wyhlen – Das Sanierungsprojekt auf dem ehemaligen Gelände der Deponie Kesslergrube (Perimeter 1/3 Nordwest) begann im Spätsommer 2015. Die Roche Pharma AG beauftragte die BAUER Resources GmbH und Bauer Umwelt, die sich auf die Sanierung von Altlasten spezialisiert hat, mit der Durchführung der Arbeiten. Nachdem die Großbohrloch für die Installation einer überschnittenen Bohrpfahlwand durch die BAUER Spezialtiefbau GmbH im vergangenen Jahr abgeschlossen worden waren und die luftdichte, schallisolierte Einhausung Anfang Oktober fertiggestellt wurde, war es soweit: Nach einem kurzen Probebetrieb im Dezember 2017 begannen die regulären Aushubarbeiten. Diese sollen bis 2020 abgeschlossen sein. Bauer Umwelt spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Die Aushubarbeiten in der Einhausung werden schrittweise durchgeführt. Nachdem die nördliche Baustelle vollständig ausgehoben wurde, wird die Aushubbasis in diesem Bereich intensiv beprobt und nach analytischer Bestätigung, dass die Zielwerte erreicht wurden (ein Großteil der Schadstoffquelle wurde entfernt), mit sauberem Bodenmaterial (z.B. aus Rhein-Gewinnungsstelle oder Steinbruch) wieder aufgefüllt. Sobald die erste Bauphase saniert und wieder aufgefüllt ist, werden die Lüftungsanlagen in der nördlichen Baustelle verlegt, so dass der südliche Bereich als zweiter Abschnitt saniert werden kann. Schließlich wird die zentrale Zone nach der Verlegung der Luftschleusen saniert.
Die auf der Grundlage von Rasterbeprobungen gewonnenen Daten ermöglichen eine optimale Steuerung der Aushublogistik und -menge. Auf der Grundlage der Daten war es möglich, die gesamte Aushubzone in rund 1.800 Aushubquadranten (je 100 Kubikmeter) mit spezifischen Schadstoffdeklarationen aufzuteilen. Dies ermöglicht es, jeden Quadranten auszuheben, in gasdichte und unfallsichere Spezialtransportbehälter zu verladen, auszuwerfen und – je nach Schadstoffzusammensetzung – zur jeweils geeigneten Bodenbehandlungsanlage in Deutschland oder den Niederlanden zu bringen.
Der Aushub innerhalb der Einhausung erfolgt konventionell mit Baggern und einer Zwischenebene. Wenn der Bagger die Zwischenebene erreicht, wird diese vollständig ausgehoben. Danach wird der Aushub bis zu den vorgesehenen Endtiefen von ca. 8 bis 14 Metern fortgesetzt. Zu diesem Zweck werden zwei Bagger und zwei Radlader mit Unterstützung von vier mobilen Förderbändern eingesetzt.
Alle Arbeiten innerhalb der Einhausung werden unter Schutzstufe 2 durchgeführt. Diese Schutzstufe beinhaltet eine unabhängige Atemluftversorgung. Daher sind alle Maschinen, die innerhalb der Sanierungshalle im Schwarzbereich eingesetzt werden, mit einer Druckluftanlage zur Atemluftversorgung des Fahrers ausgestattet. Die Zeit, in der die Mitarbeiter manuelle Tätigkeiten ausführen, wird auf ein Minimum reduziert, und sie tragen Schutzanzüge und Atemschutzausrüstung. „Die Einhausung stellt auch sicher, dass kein Oberflächenwasser mit den alten Abfallablagerungen in Berührung kommt. Eine mehrstufige Grundwasserfilteranlage behandelt das kontaminierte Grundwasser und leitet es kontrolliert in den angrenzenden Rhein”, erklärt Jochen Kaspar, Projektleiter des Generalunternehmers BAUER Resources GmbH. Mehr Informationen zum Thema nachhaltigkeit und umweltschutz finden Sie hier.
BAUER-Umwelt startet reguläre Aushubarbeiten auf der Deponie Kesslergrube, Container werden mit dem Schiff transportiert
Das von Bauer für die Sanierungsaushubarbeiten erstellte Logistikkonzept sieht vor, dass der Großteil der Spezialtransportcontainer mit dem Schiff zwei Kilometer rheinaufwärts zum Hafenterminal in Auhafen, Schweiz, gefahren wird. Hier werden die Container auf die Bahn verladen und zur thermischen Entsorgung abtransportiert. Ein kleinerer Teil der Container wird rheinabwärts zum 9 Kilometer entfernten Containerterminal Weil am Rhein gefahren. Von hier aus erfolgt der Transport zunächst per LKW und dann per Bahn zu den vorgeschriebenen Entsorgungsanlagen. Für den umwelt unterrichtsmaterial bieten wir Ihnen vielfältige Informationen an.
Mitarbeiter mit Schutzkleidung und Atemluftversorgung bei Aushubarbeiten
Geschichte der Deponie Kesslergrube
Die Deponie Kesslergrube besteht aus mehreren ehemaligen Kiesgruben im Grenzach-Gebiet der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, die zwischen 1913 und 1969 entstanden und betrieben wurden. Von den 1950er Jahren bis 1976 wurde sie mit Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll, Industrieabfällen und Abfällen der chemischen und pharmazeutischen Industrie wieder verfüllt. Die Gruben wurden von lokalen Industrieunternehmen, Müllabfuhrunternehmen und der Standortgemeinde verfüllt.
Die ehemalige Deponie Kesslergrube wird seit 1991 von verschiedenen Ingenieurbüros intensiv untersucht. Alle Untersuchungen wurden in enger Abstimmung mit dem Umweltamt des Landratsamtes Lörrach durchgeführt. Um langfristige Umweltgefährdungen auszuschließen, stellte das Landratsamt Lörrach im Juli 2011 auf der Grundlage der Beurteilung der Kommission zur Beurteilung von Altlasten für das Land Baden-Württemberg fest, dass die Grube sanierungsbedürftig ist.
Das Grundwasser unterhalb der Grube ist mit industriellen Stoffen verunreinigt. Umfangreiche und detaillierte Untersuchungen bestätigen, dass von der ehemaligen Deponie Kesslergrube keine Gefahr für Mensch und Umwelt ausgegangen ist oder derzeit ausgeht, insbesondere nicht für die Trinkwassergewinnungsgebiete im Umfeld der Deponie. Weitere Materialien zum Thema unterrichtsmaterial umweltschutz finden Sie auf unserer Website.
Die Sanierung der Deponie Kesslergrube durch Bauer Umwelt ist ein wichtiger Schritt, um die Umwelt zu schützen und die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Das Unternehmen verfügt über das Know-how und die Erfahrung, um auch komplexe Sanierungsprojekte erfolgreich durchzuführen.
Für die neuesten Informationen über den Sanierungsfortschritt auf dem 1/3 NW Perimeter besuchen Sie www.kesslergrube.de/perimeter1/