Die jüngste globale Pandemie hat eindrücklich gezeigt, wie verwundbar unsere Gesellschaften gegenüber neuen Infektionskrankheiten sind. Es ist eine Gewissheit, dass SARS-CoV-2 nicht das letzte Virus war, das die Welt in Atem gehalten hat, und es wird nicht das letzte sein. Um dieser wiederkehrenden Bedrohung wirksam und proaktiv zu begegnen, wurde das Modellierungsnetz für schwere Infektionskrankheiten, kurz MONID, ins Leben gerufen. Dieses ambitionierte Forschungsvorhaben, das entscheidend zur Stärkung der deutschen Resilienz gegenüber künftigen Gesundheitskrisen beiträgt, ist das Herzstück einer wichtigen Bmbf Pressemitteilung, die die Ergebnisse der ersten Jahrestagung beleuchtet. MONID bündelt die Expertise führender Modellierer und Forscherinnen aus verschiedenen Disziplinen, um Deutschland optimal für zukünftige Pandemien aufzustellen und die Präzision von Prognosen signifikant zu verbessern. In Berlin versammelten sich über hundert Forschende zur ersten Jahrestagung dieses wegweisenden Netzwerks, um ihre Erkenntnisse zu teilen und zukünftige Strategien zu diskutieren.
Interdisziplinarität als Schlüssel zur Pandemiebekämpfung
Die Komplexität von Pandemien erfordert weit mehr als nur virologische oder medizinische Kenntnisse; sie verlangt eine umfassende interdisziplinäre Herangehensweise. Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), betonte dies eindringlich bei der Eröffnung der Konferenz, die vom 15. bis 17. März 2023 im renommierten Zuse Institute Berlin stattfand. Er hob hervor, wie entscheidend Modelle im Umgang mit Infektionskrankheiten sind, da sie es ermöglichen, die Ausbreitung vorherzusagen, die Wirksamkeit von Eindämmungsmaßnahmen zu bewerten und effektive Bekämpfungsstrategien zu entwickeln. Die Fähigkeit, solche Modelle zu erstellen und zu interpretieren, ist ein Eckpfeiler der modernen Gesundheitsvorsorge in Deutschland.
Dr. Berit Lange, Koordinatorin des MONID-Forschungsverbunds Respinow, präsentiert Erkenntnisse zur Pandemiebekämpfung
Kernstück der dreitägigen Tagung war die detaillierte Vorstellung der Forschungsarbeit der sieben MONID-Verbünde sowie dreier weiterer spezialisierter Forschergruppen. Diese Präsentationen warfen zahlreiche hochrelevante und spannende Fragen auf, die das gesamte Spektrum der Infektionsbekämpfung abdecken: Welche Rückschlüsse können aus der Überwachung von Abwasser auf die Ausbreitung gefährlicher Erreger gezogen werden? Wie beeinflussen Desinformationen die Akzeptanz und Einhaltung von Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung? Und wie wirken sich Prognosen selbst auf das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger aus? Die Beantwortung dieser Fragen erfordert eine enge Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen, von den Sozialwissenschaften über die Psychologie bis hin zur Mobilitätsforschung. Diese ganzheitliche Perspektive ist unerlässlich, um belastbare und realitätsnahe Aussagen treffen zu können.
Die Forschungsarbeiten von MONID verdeutlichen das Engagement des BMBF, durch innovative Ansätze und breit aufgestellte Netzwerke die wissenschaftliche Grundlage für eine resilientere Gesellschaft zu schaffen. Informationen und Materialien, wie das gefördert vom BMBF Logo, unterstreichen die öffentliche Unterstützung für diese vitalen Projekte.
Die Bedeutung robuster Daten und internationaler Vernetzung
Eine der wichtigsten Erkenntnisse in der Modellierung von Infektionskrankheiten ist die unbestreitbare Bedeutung einer soliden Datengrundlage. Die Qualität und Quantität der in ein Modell einfließenden Daten sind direkt proportional zur Genauigkeit der daraus resultierenden Vorhersagen. Hier profitiert das MONID-Netzwerk maßgeblich von strategischen Kooperationen mit Schlüsselorganisationen wie dem Robert Koch-Institut (RKI), der zentralen Einrichtung für die Krankheitsüberwachung in Deutschland. Darüber hinaus besteht ein enger Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus anderen wichtigen Forschungsverbünden, wie beispielsweise der IMMUNEBRIDGE-Studie, die sich mit der Immunität der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 befasst und Teil des BMBF-geförderten Netzwerks Universitätsmedizin ist.
Der MONID-Vorstand: Dr. Berit Lange (HZI), Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk und Prof. Dr. Alexander Kuhlmann (Uni Halle-Wittenberg) als Experten für Pandemiemodellierung
Diese Vernetzung ist nicht nur national, sondern auch international von größter Bedeutung. Der Austausch mit global führenden Modellierungsteams erweitert den Horizont und ermöglicht es, von Erfahrungen und Innovationen aus aller Welt zu lernen. Ein zentrales Anliegen ist dabei auch die Modellierung von Infektionswellen, die Deutschland und Europa alljährlich heimsuchen, wie beispielsweise Influenza- oder RS-Viren. Diese kontinuierlichen Bedrohungen erfordern ebenso präzise Vorhersagen und effektive Gegenmaßnahmen wie neu aufkommende Pandemien. Die Stärkung der deutschen Modellierungskompetenz durch MONID trägt somit maßgeblich zur langfristigen Gesundheitssicherheit des Landes bei und positioniert Deutschland als Vorreiter in der internationalen Gesundheitsforschung.
Das BMBF bekräftigt seine langfristige Unterstützung für MONID und fördert das Netzwerk bis zum Jahr 2025 mit insgesamt mehr als 15 Millionen Euro. Diese Investition zielt darauf ab, die Modellierungskompetenz in Deutschland nachhaltig zu stärken und eine führende Rolle in der globalen Pandemievorsorge einzunehmen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Nachwuchsförderung, um die nächste Generation von Forschenden für dieses essenzielle Feld zu begeistern und auszubilden. Bereits bei der Jahrestagung in Berlin konnten zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versammelt werden, was ein positives Zeichen für die Zukunft der deutschen Forschung ist. Als direkter Ansprechpartner für politische Entscheidungsträger gibt das Netzwerk regelmäßig fundierte Stellungnahmen ab und stellt sicher, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zeitnah und wirksam in praktische Maßnahmen umgesetzt werden können. Dies unterstreicht die Relevanz von transparenter und effektiver bmbf wissenschaftskommunikation, um sowohl die Öffentlichkeit als auch die Politik über aktuelle Entwicklungen zu informieren und aufzuklären.
Fazit: Ein gestärktes Deutschland für die Zukunft
Die bmbf pressemitteilung zur ersten Jahrestagung des MONID-Netzwerks sendet ein klares Signal: Deutschland nimmt die Lehren aus vergangenen Pandemien ernst und investiert massiv in seine Fähigkeit, künftigen Gesundheitskrisen zu begegnen. Durch die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit, die Betonung der Datenqualität und die strategische internationale Vernetzung schafft MONID eine solide Basis für präzisere Prognosen und effektivere Maßnahmen im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Dieses Engagement des BMBF stärkt nicht nur die wissenschaftliche Exzellenz Deutschlands, sondern gewährleistet auch einen besseren Schutz der Bevölkerung. Es ist ein Aufruf an alle Akteure in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, diese Bemühungen zu unterstützen und sich aktiv an der Gestaltung einer widerstandsfähigeren Zukunft zu beteiligen. Bleiben Sie informiert über die wegweisenden Fortschritte in der deutschen Pandemieforschung und die Initiativen, die unser Land sicherer machen.
