Nach einer dringend benötigten Auszeit vom Bloggen melde ich mich mit spannenden Einblicken in eine Welt zurück, die das Herz jedes Genussmenschen höherschlagen lässt: die französische Boulangerie und Patisserie. Vor zwei Wochen hatte ich die Ehre, eine inspirierende Brotreise nach Paris zu unternehmen, einer Stadt, die für mich persönlich ein Sehnsuchtsort kulinarischer Exzellenz darstellt. Von herzhaften Broten über feinstes Kleingebäck bis hin zu exquisiter Patisserie und einer lebendigen Restaurantkultur – Paris ist ein wahres Paradies für Feinschmecker.
Auch wenn man sich nicht in jeder Gasse auskennt, ist die Wahrscheinlichkeit, in dieser Stadt von herausragender Lebensmittelqualität zu kosten, ungleich höher als in vielen anderen Metropolen. Hier stehen handwerkliche Herstellung, die Liebe zum Detail und das Zusammenspiel von Geschmack, Optik, Haptik und Textur im Vordergrund. Und das Beste: Diese Qualität wird geschätzt und honoriert, was die Leidenschaft der Bäcker und Köche weiter beflügelt.
Natürlich möchte ich hier nicht verallgemeinern; auch in Paris gibt es Massenprodukte und schnelllebige Konsumgewohnheiten. Doch die Freude, in zahlreichen Bäckereien ein optisches und geschmackliches Meisterwerk nach dem anderen zu entdecken, ist unvergleichlich. Diese Begeisterung begleitete mich bereits vor elf Jahren, als ich meine erste Brotreise nach Paris unternahm.
Mein Freund Oliver Distelkamp hatte mich schon oft zu einer erneuten kulinarischen Entdeckungsreise nach Paris eingeladen. Nach mehreren Verschiebungen aus familiären und beruflichen Gründen hat es nun endlich geklappt. In Zusammenarbeit mit der renommierten „École de Boulangerie et Pâtisserie“ im Pariser Stadtteil Bercy bietet er einmal jährlich einen besonderen Brot-Highlight-Kurs an. Dieser zweitägige Backkurs unter der Leitung einer erfahrenen französischen Backlehrerin wird abgerundet durch eine ausführliche Erkundungstour zu einigen der besten Bäckereien und Patisserien der Stadt.
Ich reiste bereits am Vortag mit dem Zug an, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Das Wetter zeigte sich trotz des wärmsten Mais aller Zeiten von seiner unberechenbaren Seite – kühl, windig und vor allem regnerisch. Dennoch war es ein beeindruckendes Erlebnis, durch die wundervollen Straßen zu schreiten und die vielen Eindrücke aufzunehmen.
Ankunft am Gare du Nord
Die französische Hauptstadt empfing mich mit ihrer einzigartigen Atmosphäre. Jeder Schritt durch die Stadt schien eine neue Entdeckung zu bereithalten, von geschäftigen Märkten bis hin zu versteckten Gassen.
Typische Pariser Straßenansicht
Eine Fahrt mit der Pariser Metro
Ein charmantes Geschäft im Marais-Viertel
Am Abend trafen wir uns erstmals mit den anderen Kursteilnehmern. Gemeinsam genossen wir authentische französische Küche im Restaurant „Auberge Aveyronnaise“. Dieses Restaurant kann ich uneingeschränkt empfehlen und es ist definitiv einen Besuch wert. Eine Reservierung ist hier dringend anzuraten, denn selbst an einem Mittwochabend war das Lokal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die herzhafte und traditionelle Küche des Aveyron war ein wahrer Genuss.
Am nächsten Morgen begann unser Abenteuer mit einer geführten Tour durch die besten Bäckereien und Konditoreien von Paris. Wir legten insgesamt acht Kilometer zu Fuß zurück, eine Strecke, die sich mehr als gelohnt hat. Alle Adressen habe ich mir natürlich notiert und teile sie hier gerne mit Ihnen: Entdecken Sie die kulinarischen Hotspots auf Google Maps. Jede einzelne der besuchten Bäckereien und Restaurants verdient eine uneingeschränkte Empfehlung.
Mit der Metro unterwegs
Rue Oberkampf – hier gleich zwei Highlights
An der Metro Les Halles – beeindruckende Baguettes
Verlockende Auswahl an Gebäck
Die berühmte Patisserie Stohrer
Der Verlockung widerstehen – fast unmöglich
Ein Einblick ins jüdische Viertel
Croissants von „Graine“ – ein Genuss
Einfach exzellent!
Am Nachmittag standen die Backkünste im Mittelpunkt. Unter der fachkundigen Anleitung von Bäckerin Aurelia und Brotsommelier Yanick Behrendt, der als Übersetzer fungierte, bereiteten wir verschiedene typische Brote und Kleingebäcke zu. Am nächsten Tag wurden diese dann mit großer Sorgfalt hergestellt und gebacken. Auch wenn mir vieles schon vertraut war, war es wieder einmal faszinierend, einer französischen Bäckerin über die Schulter zu blicken und ihr meisterhaftes Können bei der Herstellung der wunderbaren Backwaren zu beobachten. Bei fast jedem Gebäck durften wir selbst Hand anlegen und den Prozess aktiv mitgestalten. Zudem hatten wir die Gelegenheit, den französischen Patisserie-Schülern bei ihrer Arbeit zuzusehen.
Die renommierte Backschule
Die Kunst der Teigherstellung
Die aufwendige Herstellung von Croissantteig
Rustikales Landbrot – ein Klassiker
Perfekt gebackene Croissants und Pain au Chocolat
Beeindruckende Produkte der Meisterschüler
Das Ergebnis der gemeinsamen Mühe
Unsere selbstgebackenen Croissants – ein voller Erfolg!
Unsere Ergebnisse – stolz und lecker
Diese Reise war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die mir neue Impulse für meine eigene Backleidenschaft gegeben hat. Ein einmaliges Erlebnis, das ich jedem mit Interesse an der französischen Backkunst wärmstens empfehlen kann.
Schon bald erwarten Sie hier auf Shock Naue weitere neue Rezepte. Ich habe spannende Backtests mit einem Vollkornmehl aus weißem Weichweizen durchgeführt und daraus ein einzigartiges Brotrezept entwickelt, das ich mit Ihnen teilen möchte. Bleiben Sie gespannt!
Disclaimer: Der Beitrag enthält einen Link zur kommerziellen Seite Deligio.de. Hierfür habe ich keine Zuwendungen erhalten. Die Brotreise und den Kurs habe ich vollständig selbst finanziert.