Manchmal fühlt es sich an, als würde eine höhere Macht dieses BVB-Team momentan segnen. Als Niko Kovac den Verein übernahm, hatten viele Schwarz-Gelb-Fans die Hoffnung auf das Erreichen der Champions League bereits aufgegeben. Rund zehn Spieltage später befindet sich der BVB in bester Position, den vierten Platz in der Champions League zu ergattern. Viele Fans, mich eingeschlossen, hatten befürchtet, dass Xabi Alonsos starkes Bayer Leverkusen dem Traum einen endgültigen Sargnagel verpassen und Schwarz-Gelb den Champions-League-Fußball in der nächsten Saison verwehren könnte. Doch dank Gregor Kobel, etwas Glück und einer beeindruckenden Chancenverwertung sehen die Aussichten nun so rosig aus wie lange nicht mehr. Und fast wie es das Schicksal wollte, werden die beiden direkten Konkurrenten des BVB um die Champions-League-Plätze nächste Woche aufeinandertreffen. Dies unterstreicht die Spannung der Bundesliga, wo auch andere Teams wie Bayer Leverkusen Union Berlin immer wieder für Furore sorgen.
Hier sind meine Beobachtungen vom heutigen 4:2-Sieg gegen Bayer Leverkusen, einem Schlüsselspiel für den Bvb Leverkusen:
Kobel, der unüberwindbare Held
Was soll man sagen? Die besten Spieler sind jene, die in entscheidenden Momenten über sich hinauswachsen können, und heute ließ Kobel dem BVB einfach keinen Verlust zu. Der Schweizer Nationalspieler parierte mehrere riesige Chancen von Spielern wie Nathan Tella, Florian Wirtz und Amine Adli. Wenn man eine Top-Drei von Kobels besten Paraden in dieser Saison erstellen würde, könnten sich meiner Meinung nach mindestens zwei der Kandidaten allein in diesem Spiel finden. Man sagt, Torhüter können keine drei Punkte gewinnen, weil sie keine Tore schießen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Kovacs Team heute null Punkte gehabt hätte, wäre Kobel nicht in Topform gewesen. Eine monströse Leistung und wahrscheinlich eine seiner besten überhaupt im Dortmunder Trikot.
Gregor Kobel, Torhüter von Borussia Dortmund, in Aktion
Antons und Süles Abwehrbollwerk
In den letzten paar Spielen hat Kovac sowohl Waldemar Anton als auch Niklas Süle eingesetzt, und es ist offensichtlich, dass diese Wahl bereits Früchte getragen hat. Kovac hätte sich in Abwesenheit von Nico Schlotterbeck für Emre Can entscheiden können, doch der kroatische Trainer gab dem oft kritisierten Niklas Süle eine weitere Chance. Es scheint, als hätte Kovac etwas in Niklas Süle entfachen können, und heute harmonierte er perfekt mit Waldemar Anton – und auch mit Ramy Bensebaini. Anton und Süle hatten zusammen 19 Klärungen und ließen Leverkusens zahlreichen Flanken kaum etwas zu. Besonders in der zweiten Halbzeit ließen sie Leverkusen nur sehr wenig Raum und machten den 4:2-Sieg des BVB am Ende sehr verdient. Während einige Spieler unter Niko Kovac gelitten haben, gehören Anton, Süle und Bensebaini sicherlich nicht dazu. Die Stärke der Abwehrreihen ist oft ausschlaggebend in der Bundesliga, wie man es auch in anderen packenden Duellen wie VfB Stuttgart gegen Arminia sehen kann.
Das Champions-League-Rechenspiel für den BVB
Es bleibt also noch ein Spieltag, und Dortmund trifft auf das bereits abgestiegene Holstein Kiel. Da Freiburg und Eintracht Frankfurt gegeneinander spielen, kann Kovacs Team einen dritten oder vierten Platz sichern, wenn sie das Spiel gewinnen. Sollten die Schwarzgelben das Spiel verlieren, ist der Champions-League-Traum aus – der Europa-League-Platz ist derzeit durch eine bessere Tordifferenz gegenüber dem Sechstplatzierten Mainz gesichert. Und schließlich, wenn Dortmund das Spiel gegen Kiel unentschieden spielt, müssen sie hoffen, dass Frankfurt gegen Freiburg gewinnt, da ein Punkt für den BVB ausreicht, um Freiburg aufgrund der Tordifferenz zu überholen. Hier liegt die Spannung begraben, und die Ergebnisse anderer Partien, wie beispielsweise VfB Stuttgart Union Berlin, können die Tabellensituation zusätzlich beeinflussen. Ich würde ungern sagen, dass nichts schiefgehen kann, aber man weiß ja… Es ist der BVB, also werden wir uns am nächsten Samstag sowieso die Fingernägel abkauen.
Weitere Beobachtungen vom Spieltag
- Karim Adeyemi scheint durch die Mitte viel besser zu spielen. Ein schöner Lauf für den Steilpass heute und ein großartiger Abschluss dazu.
- Guirassy war heute nicht der aktivste Spieler, einfach weil der BVB Schwierigkeiten hatte, den Ball zu halten. Aber was zeichnet einen Weltklasse-Stürmer aus? Er findet trotzdem einen Weg zum Tor.
- Ich finde, Marcel Sabitzer sah heute sehr gut aus. Seine Zukunft mag etwas ungewiss sein, aber es besteht kein Zweifel daran, dass er immer noch in der Lage ist, Spiele auf sehr hohem Niveau zu beeinflussen. Die Rolle von Trainern und deren Einfluss auf Spieler, ähnlich wie die von Urs Fischer bei Union Berlin, ist dabei oft entscheidend.
- Brandt hatte heute die drei „Brandt-Minuten“, die man jemals sehen wird. Er scheute sich völlig davor, Wirtz aufzuhalten, was zum ersten Gegentor führte, und schaffte es dann, nur wenige Minuten später einen erstklassigen Abschluss zu erzielen. Das sagt so ziemlich alles, was man über seine Zeit in Dortmund wissen muss. Die Emotionalität und Intensität im deutschen Fußball, die oft durch die Fans, wie beispielsweise die Dynamo Dresden Ultras, verkörpert wird, zeigt sich in solchen Momenten auf und neben dem Platz.
Ihre Gedanken?
Sind Sie optimistisch, was die Qualifikation für die Champions League angeht? Und würden Sie lieber Freiburg oder Frankfurt auf dem zweiten Platz sehen? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren mit!