IKEA ist für viele nicht nur ein Möbelhaus, sondern ein Erlebnis. Das Eintauchen in das Labyrinth der sorgfältig arrangierten Zimmerwelten ist stets aufregend, und am Ende wartet als Belohnung der berühmte Hotdog oder die schwedischen Köttbullar. Doch IKEA unterscheidet sich nicht nur durch diese einzigartigen Einkaufserlebnisse. Als Pionier im Bereich der flach verpackten Artikel und mit einem beeindruckenden Möbeldesign hat sich das Unternehmen nachhaltig positioniert. Tatsächlich gilt IKEA als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiges Produktdesign, das auf erneuerbare Energien und Vielfalt am Arbeitsplatz setzt. Doch wenn man an IKEA denkt, kommen einem oft zuerst die voluminösen Kataloge in den Sinn, die regelmäßig im Briefkasten landen. Mit dem Versprechen, das Schlafzimmer neu zu gestalten, faszinieren die Kataloge immer wieder mit ihren atemberaubenden Bildern. Doch wie gelingt es IKEA, dass die Möbelfotos so perfekt aussehen? Die Antwort überrascht: Es sind keine Fotos. Die Bilder, die Sie in den Katalogen und auf der Website sehen, sind überwiegend 3D-Möbelrenderings anstelle von echten Fotografien.
IKEA und die Meisterleistung des 3D-Renderings
Der Erfolg von IKEA lässt sich auf zwei Säulen reduzieren: einzigartige Einkaufserlebnisse in den Filialen und beeindruckende visuelle Darstellungen. Das Marketingmaterial des Unternehmens ist gefüllt mit beneidenswerten Wohnsituationen, die Hunderte und Tausende von Produkten zeigen. Erst das 3D-Rendering macht dies in diesem Umfang möglich. IKEA ist in zahlreichen Ländern vertreten, und jedes hat seine eigenen Vorlieben für die Innenarchitektur. Dies stellt eine große Herausforderung für die Vermarktung der über 9.500 Produkte dar. Durch 3D-Renderings kann IKEA sein Marketingmaterial jedoch an verschiedene demografische Gruppen anpassen, ohne ein einziges Produkt physisch versenden zu müssen.
Das Unternehmen hat zu diesem Zweck eine eigene Einheit gegründet, IKEA Communication AB (ICOM), die für nahezu alle visuellen Aspekte der Marke verantwortlich ist. Bereits im Jahr 2005 wurde ein 3D-gerendertes Bild eines Stuhls namens „Bertil“ in einem Katalog abgedruckt. Bis 2008 hatte das Unternehmen eine komplett in 3D gerenderte Küche erstellt – ein Novum in der Branche.
IKEA Küche 3D-Rendering und Modellierungsbeispiele
Um sicherzustellen, dass alles fotorealistisch aussah, tauschten die Fotografen und 3D-Modellierer des Unternehmens ihre Rollen. Sie lernten die Feinheiten der jeweiligen Aufgabenbereiche des anderen kennen, um bessere Visualisierungen zu erstellen, und dieser Ansatz bewies sich als äußerst erfolgreich. Mittels Software wie 3ds Max und V-Ray erstellt IKEA heute rund 75 % aller Möbelbilder. Sie haben effektiv eine digitale 3D-Bibliothek all ihrer Bilder aufgebaut, die sie in jeder gewünschten Umgebung nutzen können. Dies ermöglicht es IKEA, weltweit kostengünstige Marketingkampagnen zu realisieren. Laut Martin Enthed von IKEA ist dies sowohl kosteneffizient als auch umweltfreundlich. „Die teuersten und kompliziertesten Dinge, die wir erstellen und fotografieren müssen, sind Küchen“, so Enthed. „Sowohl aus ökologischer als auch aus zeitlicher Sicht wollen wir nicht alle Großgeräte von überall her verschiffen, fotografieren und dann wieder zurückschicken müssen. Und leider sind Küchen einer der Räume, die je nach Standort weltweit sehr unterschiedlich aussehen. Eine Küche in den USA wird zum Beispiel ganz anders aussehen als eine Küche in Japan oder in Deutschland.“
Warum 3D-Rendering die traditionelle Möbelfotografie übertrifft
Es gibt viele überzeugende Gründe, warum 3D-Rendering der traditionellen Möbelfotografie überlegen ist. Werfen wir einen Blick darauf:
Kürzere Bearbeitungszeiten für Marketingmaterialien
Die Erstellung digitaler Marketingmaterialien mittels 3D-Rendering ist unbestreitbar um ein Vielfaches schneller als ein Möbelfotoshooting. Dies gilt insbesondere für ein Unternehmen wie IKEA, das Hunderte von Produkten weltweit vertreibt. Wird eine Frist verpasst und können die benötigten Bilder nicht produziert werden, fehlt der Katalog, und es gehen potenzielle Verkäufe verloren. Ohne Bilder wäre auch eine Messepräsentation weniger effektiv, da es schwierig wäre, das Produkt angemessen zu präsentieren.
Der Prozess hinter der Möbelfotografie ist langwierig. Ein Prototyp muss erstellt und möglicherweise zum Aufnahmeort verschickt werden. Das Fotoshooting selbst nimmt Zeit in Anspruch, gefolgt von der Postproduktion. Und sind Änderungen erforderlich? Meist ist dann ein komplettes Neu-Shooting notwendig. Fotoshootings sind mit vielen organisatorischen Herausforderungen verbunden, die Raum für Fehler bieten. Verzögerte Lieferungen, unzureichende Fotografen oder ein suboptimales Studio sind nur einige der potenziellen Probleme.
Bei der Erstellung desselben Bildes als 3D-Render ist der Prozess völlig anders. Die einzigen beiden Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, sind die detaillierte Projektbeschreibung und die finale Freigabe. Es sind keine Fotoshootings oder aufwendige Logistik erforderlich. Mit einem qualifizierten 3D-Rendering-Dienstleister kann der Prozess sogar noch beschleunigt werden.
Deutlich geringere Kosten im Vergleich zur Fotografie
Möbelfotografie kann sehr kostspielig sein, und es gibt kaum eine Möglichkeit, dies zu umgehen. Wenn Sie jedoch so kosteneffizient wie möglich sein möchten, ist ein 3D-Render in der Regel die bessere Wahl. Bei der Fotografie fallen zahlreiche Ausgaben an, die berücksichtigt werden müssen.
Die traditionelle Herstellung von Prototypen kann teuer sein. Um alle Farboptionen und Variationen abzudecken, müssten mehrere Prototypen erstellt werden. Für ein Unternehmen wie IKEA, mit Hunderten von Produkten in verschiedenen Größen, wäre dies massiv ineffizient.
3D-gerenderte Küche
Der Produktversand ist ein weiteres Problem, insbesondere bei Möbeln. Der Versand großer Artikel ist nicht günstig, vor allem, wenn es sich um viele handelt. So müssten Prototypen, möglicherweise sogar über Kontinente hinweg, transportiert werden, die später entsorgt werden. Hinzu kommen Mietkosten für einen Aufnahmeort sowie die Honorare für Fotografen und die Kosten für die Postproduktion. Selbst für ein einziges Fotoshooting kann die Rechnung beträchtlich sein. Bei Nachaufnahmen kommen weitere hohe Gebühren hinzu.
Beim 3D-Rendering Ihres Produkts entfallen die meisten dieser Kosten. Die einzige Ausgabe, die beim 3D-Render anfällt, ist die des Designers. Alles wird digital erstellt, von der Beleuchtung und Dekoration bis hin zum Set und den Möbeln selbst.
Flexible Anpassungsmöglichkeiten des Designs in Echtzeit
Bei einem Foto sind die nachträglichen Änderungsmöglichkeiten begrenzt. Die Postproduktion kann ein Foto retuschieren, Farben hervorheben oder die Beleuchtung anpassen. Aber größere Änderungen an einem bereits fertigen Foto sind nicht möglich. Sollten umfangreiche Änderungen notwendig sein, ist ein Neu-Shooting erforderlich. Dies kann teuer sein und den Zeitplan erheblich verzögern.
Mit einem 3D-Modell können Sie alle gewünschten Änderungen vornehmen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Muss die Beleuchtung geändert werden? Kein Problem. Hätten Sie gerne ein paar Blumen mehr im Hintergrund? Das lässt sich arrangieren. Und wenn sich Ihr Produkt ändert oder in verschiedenen Farben erhältlich ist, kann all dies in einem 3D-Modell korrigiert werden. Bei einem Foto wären, wie bereits erwähnt, Neuaufnahmen erforderlich. Für ein Unternehmen wie IKEA ist die Möglichkeit, die Farbe eines Renderings an die verschiedenen Produktanpassungen anzupassen, von unschätzbarem Wert. Es erspart ihnen den Stress, mehrere Farbvarianten desselben Artikels zu einem Fotoshooting transportieren zu müssen.
3D-Rendering: Eine sinnvolle Investition für Unternehmen jeder Größe
Obwohl fotorealistisches 3D-Rendering für kleine Unternehmen unerreichbar erscheinen mag, muss dies nicht der Fall sein. Unabhängig davon, wie viele Produkte Sie haben – selbst wenn es nur eines ist – können Sie von einem 3D-Render profitieren.
Wenn sich Ihr Design noch in der Entwicklungsphase befindet, ermöglicht ein 3D-Rendering eine einfache Manipulation des Designs und schnelle Anpassungen. Dies ist wichtig, da es Unterstützern, einschließlich Crowdfunding-Plattformen und Investoren, hilft, das Endprodukt zu visualisieren. Ein 3D-Modell kann auch 3D-gedruckt werden, sodass Sie einen physischen Prototyp vorweisen können. Zudem ist es kostengünstiger, Änderungen an einem 3D-Modell vorzunehmen als an einem physischen Design. Farben, Materialien und Funktionen Ihres Designs lassen sich mühelos und stressfrei anpassen.
Plattformen wie Cad Crowd können Sie mit qualifizierten 3D-Rendering- und CAD-Profis verbinden. Diese Experten beherrschen alle modernen 3D-Modellierungssoftware und arbeiten absolut vertraulich. Sind Sie bereit, Ihre Idee in ein 3D-Modell umzusetzen? Holen Sie sich noch heute ein kostenloses Angebot ein oder werfen Sie einen Blick auf diese Möbeldesigns von einigen unserer CAD-Designer. Das Potenzial von 3D-Modellen, von CAD-Planung bis hin zu atemberaubenden Produktvisualisierungen, ist enorm und bietet deutschen Unternehmen und Designern gleichermaßen neue Wege, Produkte zu entwickeln und zu präsentieren.
