Chinchillas als Haustiere: Alles, was Sie wissen müssen

Chinchilla

Chinchillas erfreuen sich vor allem wegen ihres kuscheligen Fells und ihrer verspielten Art großer Beliebtheit als Haustiere. Bevor Sie sich jedoch ein Chinchilla anschaffen, sollten Sie sich umfassend informieren. Denn die niedlichen Fellknäuel aus Südamerika sind anspruchsvolle Tiere. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über das Wesen der Chinchillas und ihre artgerechte Haltung, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Herkunft und Aussehen der Chinchillas

Der Chinchilla gehört zur Familie der Nagetiere (Rodentia) und stammt ursprünglich aus den Anden Südamerikas, insbesondere aus Chile. Dort bewohnen sie felsige Regionen in großer Höhe. Es gibt zwei Hauptarten: den Kurzschwanz- und den Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla chinchilla bzw. Chinchilla lanigera). Beide Arten zeichnen sich durch ihre großen, Knopfaugen und die länglichen, aufmerksamen Ohren aus. Diese Anpassungen helfen ihnen, in der Dämmerung und nachts aktiv zu sein.

Die dämmerungs- und nachtaktiven Tierchen haben ein unglaublich dichtes, flauschiges Fell, das ursprünglich verschiedene Grauschattierungen aufwies. Dieses Fell ist so dicht, dass es resistent gegen Parasiten ist. Durch Züchtung gibt es heute eine Vielfalt von Farbgebungen, von Schwarz über Beige bis hin zu Weiß. Die Unterseite der Chinchillas ist jedoch immer hell.

Chinchillas sind ausgesprochen soziale Tiere, die in der Natur in Kolonien von bis zu 100 Tieren zusammenleben. Daher darf ein Chinchilla niemals alleine gehalten werden, sondern immer mindestens zu zweit, bestenfalls zu dritt oder zu viert. Einzelhaltung führt zu Verhaltensstörungen und Leid.

ChinchillaChinchilla

Artgerechte Haltung von Chinchillas

Die aktiven und agilen Tiere brauchen viel Platz zum Toben, Springen und Spielen. Der Käfig sollte für zwei Chinchillas mindestens 150 cm x 80 cm x 150 cm groß sein. Eine noch größere Voliere, die in mehrere Etagen unterteilt ist, ist ideal. Grundsätzlich gilt: Je größer der Käfig ist, desto besser geht es den Tieren.

Weiterlesen >>  Französische Bulldogge in Not: Ein umfassender Ratgeber zur Rettung und Adoption

Stangen und Äste von ungespritzten Obst- und Nussbäumen (z.B. Apfelbaum, Haselnussbaum) bieten den Nagern Kletterspaß und Beschäftigungsmöglichkeiten. Achten Sie darauf, dass das Holz unbehandelt ist. Bei der gesamten Ausstattung sollte nach Möglichkeit auf Plastik verzichtet werden. Besonders die Näpfe und die Bodenwanne dürfen nicht aus Plastik sein, da Chinchillas gerne alles annagen.

Zur Grundausstattung des Chinchilla-Käfigs gehören außerdem ein Häuschen und andere Versteckmöglichkeiten, eine Heuraufe und eine Nippeltränke. Ebenso wichtig ist eine Schüssel mit speziellem Chinchilla-Sand. Chinchillas lieben es, im Sand zu baden – dies ist essenziell für ihre Fellpflege. Der Sand absorbiert überschüssiges Öl und hält das Fell sauber und gesund. Verwenden Sie keinen Vogelsand oder Bausand, da diese zu scharfkantig sind und das Fell schädigen können.

Tipp: Wählen Sie einen Käfig, der im unteren Bereich geschlossen ist. Andernfalls wird der Sand beim Baden im ganzen Zimmer verstreut. Ein hoher Rand oder eine spezielle Sandbadewanne können ebenfalls helfen.

Die richtige Fütterung für Chinchillas

Chinchillas haben spezielle Ernährungsbedürfnisse und sind eher anspruchsvoll, was ihre Nahrung angeht. Eine falsche Ernährung kann zu Verdauungsproblemen und gesundheitlichen Schäden führen. Spezielles Chinchilla-Futter in Pelletform sollte die Basis der Ernährung bilden. Es enthält alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine, die die Tiere benötigen.

Heu muss ständig zur Verfügung stehen. Es ist wichtig für die Verdauung und den Zahnabrieb der Chinchillas. Achten Sie auf hochwertiges Heu, das nicht staubig oder schimmelig ist.

Zusätzlich zum Futter und Heu können Sie den Chinchillas getrocknete Kräuter und Blüten anbieten. Geeignete Kräuter sind beispielsweise Löwenzahn, Kamille, Pfefferminze und Brennnessel.

Frisches Obst und Gemüse sollten nur in kleinen Mengen und selten gefüttert werden, da sie viel Zucker enthalten und zu Verdauungsproblemen führen können. Geeignete Leckerlis sind beispielsweise getrocknete Hagebutten, ungesüßter Apfel oder Karottenstückchen.

Weiterlesen >>  Malinois: Der Belgische Schäferhund im Fokus – Charakter, Pflege & mehr

Um die Zähne abzuschleifen, eignen sich Äste von ungespritzten Obstbäumen. Achten Sie darauf, dass die Äste sauber und trocken sind.

chinchillachinchilla

Sind Chinchillas die richtigen Haustiere für Sie?

Chinchillas sind faszinierende Tiere, die sehr interessant zu beobachten sind und mitunter auch recht zutraulich werden können. Dennoch sind sie sehr anspruchsvoll in der Haltung und Fütterung und keinesfalls Kuscheltiere. Obwohl sie besonders kuschelig aussehen, werden sie nicht gerne geknuddelt oder auf den Arm genommen.

Daher sind Chinchillas auch als Haustiere für Kinder ungeeignet. Die Tiere sind nachtaktiv und brauchen tagsüber ihre Ruhe. Das Kinderzimmer wäre also ein ungeeigneter Standort für den Chinchilla-Käfig. Ein ruhiger Platz in der Wohnung, an dem sie ungestört schlafen können, ist ideal.

Für Berufstätige können Chinchillas jedoch gut geeignet sein. Sie schlafen tagsüber und werden pünktlich zum Feierabend aktiv.

Bei guter Pflege können Chinchillas über 20 Jahre alt werden, was älter ist als viele Hunde. Sie sollten sich also genau überlegen, ob Sie sich Chinchillas anschaffen möchten. Wenn Sie jedoch einen treuen Gefährten für eine lange Zeit suchen, den Sie eher beobachten als knuddeln möchten, ist ein Chinchilla genau das richtige Haustier für Sie. Bedenken Sie jedoch die Verantwortung und den Aufwand, der mit der Haltung dieser besonderen Tiere verbunden ist.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *