Cola gegen Übelkeit: Mythos oder Medizin? Effektive Hausmittel, die wirklich helfen

Frische Sauerkirschen als effektives Hausmittel gegen Übelkeit und Morgenübelkeit

Kennst du dieses unangenehme Gefühl von Schwindel, einem flauen Magen und manchmal sogar Schweißausbrüchen, als wärst du seekrank, obwohl du festen Boden unter den Füßen hast? Die Fachbezeichnung dafür ist Nausea, abgeleitet vom griechischen Wort „nautia“ (Seekrankheit). In solchen Momenten sucht man schnell nach Linderung. Ein Tipp, der oft die Runde macht, ist: Cola gegen Übelkeit. Aber ist das wirklich eine gute Idee, oder gibt es bewährtere Methoden? Dieser Artikel beleuchtet den Mythos um Cola und stellt dir die besten Hausmittel vor, die dir wirklich helfen, Übelkeit zu lindern.

Übelkeit verstehen: Ursachen, Symptome und der Schutzmechanismus des Körpers

Wenn zu den bereits genannten Symptomen noch Krämpfe im Verdauungstrakt, Blässe im Gesicht, vermehrter Speichelfluss und Kopfschmerzen hinzukommen, ist der Brechreiz oft nicht weit. Auch wenn dies sehr unangenehm ist, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Erbrechen ist eine normale und äußerst wichtige „Selbstschutz-Reaktion“ deines Körpers.

Die Ursachen von Übelkeit können vielfältig sein, etwa fremde Bakterien oder Viren im Verdauungstrakt oder der Verzehr verdorbener Lebensmittel. Übelkeit ist dabei ein Mechanismus, der unseren Verdauungsapparat schützen soll. Das Unwohlsein hält uns davon ab, weitere Nahrung aufzunehmen, damit sich die Verdauung zunächst regenerieren oder reinigen kann. Der Körper versucht in der Zwischenzeit, schädliche Stoffe schnellstmöglich wieder loszuwerden und den Optimalzustand wiederherzustellen. Manchmal tritt Übelkeit auch als Begleiterscheinung anderer Krankheiten auf; auch hier versucht der Körper durch die Einschränkung der Nahrungsaufnahme Zeit zur Regeneration zu gewinnen.

Nicht jede Übelkeit führt zu Erbrechen oder Durchfall; manchmal kann der Körper sich auch ohne diese Ausleitungsmechanismen erholen. Doch warum verspüren wir oft Schwindel, noch bevor die übrigen Beschwerden auftreten? Das liegt daran, dass Übelkeit im sogenannten Brechzentrum in unserem Kopf ausgelöst wird. Unser Körper ist ein Meisterwerk der internen Kommunikation, das stets auf Überleben, Regeneration und Reparatur ausgerichtet ist. Braucht unser Verdauungssystem eine Auszeit, meldet es dies an die „Zentrale“, das Brechzentrum im Gehirn, wo dann die gesamte Kettenreaktion in Gang gesetzt wird.

Übelkeit kann jedoch auch durch unser Gleichgewichtsorgan, Stoffwechselstörungen oder Nervosität ausgelöst werden.

Wann ärztlicher Rat unerlässlich ist (Wichtiger Sicherheitshinweis)

Dauert die Übelkeit länger als drei Tage an, ist sie mit Fieber, ausgeprägten Schwächezuständen, Kreislaufproblemen oder ähnlichem gekoppelt, dann ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Auch wenn Sie unter ständiger Müdigkeit trotz viel Schlaf leiden und dies mit Verdauungsbeschwerden einhergeht, sollten Sie dies von einem Mediziner abklären lassen.

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Cola gegen Übelkeit: Ein verbreiteter Mythos unter der Lupe

Der Ratschlag „Cola gegen Übelkeit!“ ist weit verbreitet, doch Vorsicht ist geboten. Bei Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Da Cola jedoch sehr zuckerhaltig ist, führt der Konsum paradoxerweise zu einem noch größeren Wasserverlust. Der Körper muss zusätzliches Wasser aufwenden, um den hohen Zuckergehalt zu verarbeiten. Das Ergebnis ist oft das genaue Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen wollte: Die Dehydration verschlimmert sich.

Der Irrglaube, dass Cola hilft, stammt nicht von medizinischer Seite. Es wird vermutet, dass der zuckerhaltige Geschmack und das Koffein manchen Menschen kurzfristig ein besseres Gefühl vermitteln können, weil das Getränk nicht nach „Kranksein“ schmeckt. Dieser psychologische Effekt überdeckt jedoch die negativen physiologischen Auswirkungen. Für deinen Körper ist der Wasserentzug schädlich und verzögert die Genesung. Halte dich also lieber an bewährte Hausmittel, wohltuende Tees oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke.

Eine kleine Ausnahme könnte eine leichte Übelkeit nach einer durchzechten Nacht sein – hier kann das Koffein und der Zucker kurzfristig beleben. Doch auch in diesem Fall ist es keine nachhaltige oder gesunde Lösung.

Die Top 10 Hausmittel gegen Übelkeit, die wirklich helfen

Bei Übelkeit und Erbrechen ist es entscheidend, ausreichend zu trinken, um einer Dehydration vorzubeugen. Neben unseren Hausmitteln kann eine Elektrolytlösung aus der Apotheke helfen, verlorene Mineralien auszugleichen und wieder zu Kräften zu kommen.

Die Volksheilkunde hat uns zahlreiche Anwendungen gegen Übelkeit überliefert, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass Kühlschränke erst seit den 1950er-Jahren existieren und die Wasserqualität oft zu Bedenken Anlass gab, sodass verdorbene Lebensmittel keine Seltenheit waren. Die Ringelblume beispielsweise wurde einst sogar “Totenblume” genannt. Als Tee verabreicht, konnte sie Menschen helfen, die aufgrund verdorbener Lebensmittel so starke Symptome hatten, dass man sie schon für verloren hielt. Durch die Ringelblume konnte der Verdauungstrakt die schädlichen Stoffe entweder durch Erbrechen oder Durchfall ausscheiden, und der “scheinbar Tote” wurde wieder lebendig.

Die Ringelblume ist nur eines der vielen Hausmittel, die Übelkeit ohne Medikamente lindern können. Wir haben für dich die 10 besten und bewährtesten Hausmittel gegen Übelkeit herausgesucht:

1. Ringelblumentee: Die sanfte Helferin aus der Natur

Zutaten:

  • 3 EL Ringelblumenblüten (frisch oder getrocknet)
  • 1 Liter Wasser

Ernte die Ringelblumenblüten an einem sonnigen, trockenen Tag. Übergieße sie mit gekochtem, aber nicht zu heißem Wasser, lasse den Tee 5-8 Minuten ziehen und seihe ihn dann ab. Trinke diesen Tee ungesüßt und auf Handtemperatur abgekühlt, schluckweise. Er ist ein wirkungsstarkes Hausmittel gegen Übelkeit und hilft auch bei Kreislaufproblemen, Magen-Darm-Beschwerden, Blutdruckproblemen oder Schlaflosigkeit. Die orange-blühende Ringelblume wurde früher auch als “Bodenheilerin” im Garten oder auf dem Feld eingesetzt und bei Hautproblemen als Salbe verabreicht.

2. Eingekochter Essighonig: Traditionelle Kraft für den Magen

Zutaten:

  • 1 kg Honig
  • ½ Liter Wasser
  • ½ Liter Essig

Erwärme den Honig mit dem Wasser bei mittlerer Hitze. Entferne den entstehenden Schaum und gib dann den Essig hinzu, bis eine dünne, breiartige Masse entsteht. Fülle den Essighonig noch heiß in Gläser. Bei Übelkeit oder Verdauungsproblemen, Darmbeschwerden, Verstopfung, Verschleimung der Lungen, Halsproblemen oder Husten, Nervenproblemen, Leberproblemen, Gicht, Koliken, Blasen-/Nierenleiden oder Unterleibsbeschwerden kann man entweder einen puren Esslöffel davon essen oder einen Esslöffel in ein Glas warmes Wasser geben und als Hausmittel gegen Übelkeit warm trinken. Dieser traditionelle Essighonig kann auch bei Leberproblemen helfen und die natürliche Leberentgiftung unterstützen. Während Apfelessig oft im Kontext von Bauchfett diskutiert wird, ist der hier verwendete Essighonig speziell auf Verdauungsbeschwerden abgestimmt.

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3. Sauerkirschen (Weichseln): Besonders wirksam bei Morgenübelkeit

Zutaten:

  • 3-4 Stück Sauerkirschen (getrocknet oder frisch)

Sauerkirschen, in Österreich auch Weichseln genannt, sind ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Übelkeit, insbesondere bei Morgenübelkeit – sei es während einer Schwangerschaft, nach zu viel Alkohol am Vortag oder aufgrund einer Infektion. Früher wurden Sauerkirschen zur Erntezeit frisch vom Baum verzehrt. Für die restliche Zeit hielt man einen Vorrat an getrockneten Kirschen bereit, die bei Übelkeit gekaut wurden.

Frische Sauerkirschen als effektives Hausmittel gegen Übelkeit und MorgenübelkeitFrische Sauerkirschen als effektives Hausmittel gegen Übelkeit und Morgenübelkeit

Sie galten seit jeher als Hilfsmittel bei Darmstörungen, Gicht und Rheuma. Sie unterstützen die Senkung der Harnsäurewerte, wirken entzündungshemmend und enthalten das beruhigende Melatonin sowie Kalium und die Vitamine A, B1, B2, C und E.

4. Käsepappelfrüchte: Eine vergessene Heilpflanze

Zutaten:

  • 1 Teelöffel der brotlaibartigen Früchte der Käsepappel

Die Käsepappel hatte einst in der Naturheilkunde einen hohen Stellenwert, den wir heute etwas aus den Augen verloren haben. Doch sie verdient ihren Platz in unserer Hausapotheke zurück! Ihre Anwendungen und Erfolge sind zahlreich. Als Hausmittel gegen Übelkeit und Darmprobleme sammelte man in den Sommermonaten ihre kleinen, brotlaibförmigen Früchte. Gegen Übelkeit wurden diese entweder gekaut oder als Tee zubereitet. Für einen Tee übergießt man einen Teelöffel dieser Früchte mit 1 Liter kochendem Wasser, lässt das Gemisch 10 Minuten ziehen und trinkt es dann schluckweise und ungesüßt. Um die Schleimhäute zu schonen, sollte der Tee zimmerwarm oder handwarm getrunken werden.

5. Melissenblätter: Beruhigung für Magen und Nerven

Zutaten:

  • 2-3 frische Blätter der Melisse

Die frischen, jungen Blätter der Melisse werden nacheinander möglichst langsam gekaut, bis kein Melissen-Geschmack mehr wahrnehmbar ist. Dann wird das Blatt aus dem Mund genommen und eine halbe Stunde später das nächste gekaut. Melisse enthält ätherisches Öl wie Geraniol, Citral und Eugenölglykosid. Sie wirkt ausgleichend, schmerzstillend sowie krampflösend, beruhigt gereizte Körperstellen und entspannt die Muskulatur im Magen-Darm-Bereich. Einst wurde sie sogar bei Herzbeschwerden eingesetzt. Somit ist Melisse ein großartiges Hausmittel gegen Übelkeit und viele andere Beschwerden.

Frische Pfefferminzblätter, ideal für einen beruhigenden Tee gegen ÜbelkeitFrische Pfefferminzblätter, ideal für einen beruhigenden Tee gegen Übelkeit

6. Ingwer: Die scharfe Knolle als Magenfreund

Frischer Ingwer ist eine wahre Wunderknolle und ein äußerst wirkungsvolles Hausmittel gegen Übelkeit. Besonders bei Magen-Darm-Erkrankungen und allgemeiner Übelkeit kann eine heiße Tasse Ingwertee den Brechreiz lindern und gleichzeitig die Verdauung unterstützen. Für die Zubereitung benötigst du nichts weiter als eine kleine Knolle Ingwer und Wasser. Das Wasser wird erhitzt, der Ingwer in kleine Scheiben geschnitten und mit dem heißen Wasser übergossen. Der Tee sollte ziehen, bis er handwarm ist, und dann schluckweise und ungesüßt getrunken werden. In der Schwangerschaft sollte Ingwer jedoch eher gemieden werden, da er – im Übermaß konsumiert – vorzeitig Wehen auslösen kann.

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7. Fenchel-, Kamillen- oder Pfefferminztee: Die klassische Wahl bei Verdauungsbeschwerden

Tee ist selten eine schlechte Idee, besonders bei Übelkeit. Hier eignen sich vor allem Fenchel-, Kamillen- oder auch Pfefferminztee. Fenchel und Kamille wirken durch ihre ätherischen Öle beruhigend auf den Verdauungstrakt, während Pfefferminze den Brechreiz lindert. Solche wohltuende Tees, beispielsweise ein Tee gegen Durchfall, sind eine hervorragende Ergänzung zur Flüssigkeitszufuhr bei Magen-Darm-Problemen.

8. Zwieback & Knäckebrot: Leichte Kost für einen flauen Magen

Zwieback oder Knäckebrot sind besonders bei Morgenübelkeit wirkungsvoll, auch wenn man am Vortag gefeiert hat und am nächsten Tag einen flauen Magen verspürt. Ein kleines Stück Zwieback ist leicht verdaulich und kann den Magen beruhigen. Ist die Übelkeit jedoch so stark, dass allein der Gedanke ans Essen zum Erbrechen führt, sollte man auf seinen Körper hören und stattdessen lieber eines unserer anderen Hausmittel gegen Übelkeit probieren.

Knuspriger Zwieback als leicht verdauliche Schonkost bei MagenbeschwerdenKnuspriger Zwieback als leicht verdauliche Schonkost bei Magenbeschwerden

9. Karottenbrei: Sanfte Unterstützung für den Darm

Karotten sind reich an Ballaststoffen, die Giftstoffe binden können und somit ein sehr gut geeignetes Hausmittel gegen Übelkeit darstellen. Wenn du Karotten zu Hause hast, ab damit in den Topf, kurz garen und anschließend zerdrücken oder pürieren. Lass den Brei abkühlen und iss ihn langsam. Dein Magen wird es dir danken. 🥕

10. Gemüsebrühe: Das Allheilmittel für den geschwächten Körper

Unsere Liste der Hausmittel gegen Übelkeit schließt mit der guten alten Gemüsebrühe. Sie ist ein echtes Allheilmittel. Falls der Magen noch nicht bereit für feste Nahrung oder Zwieback ist, ist Schonkost angesagt. Gemüsebrühe liefert deinem Körper viel Flüssigkeit und notwendige Elektrolyte sowie Vitamine. Aber auch hier gilt: Zuerst etwas abkühlen lassen und dann langsam und schluckweise zuführen.

Warme Gemüsebrühe, reich an Elektrolyten und ideal bei ÜbelkeitWarme Gemüsebrühe, reich an Elektrolyten und ideal bei Übelkeit

Fazit: Wissen ist die beste Medizin – Auf den Körper hören

Übelkeit ist ein deutliches Signal unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt. Statt zu fragwürdigen Methoden wie “Cola gegen Übelkeit” zu greifen, die oft mehr schaden als nützen, ist es ratsam, auf bewährte Hausmittel zu vertrauen. Von beruhigenden Kräutertees bis zu leichter Schonkost – die Natur bietet zahlreiche sanfte und effektive Wege, um Magen und Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Höre auf deinen Körper, versorge ihn mit dem, was er wirklich braucht, und zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern.

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