Im Herbst stehen viele Menschen vor der Frage, ob sie sich gegen das Coronavirus oder die Grippe impfen lassen sollen. Häufig treten Erkältungssymptome genau dann auf, wenn der Impftermin naht. Dies ist nicht verwunderlich, da in dieser Jahreszeit nicht nur COVID-19, sondern auch gewöhnliche Erkältungsviren unser Immunsystem herausfordern. Viele fragen sich daher: Ist eine Impfung gegen Corona oder Grippe überhaupt möglich, wenn man bereits erkältet ist? Und was geschieht, wenn man zum Impftermin unwissentlich bereits mit dem Coronavirus infiziert ist? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um die Corona Impfung Bei Erkältung.
Corona- und Grippeimpfung trotz Erkältung: Was ist zu beachten?
Idealerweise sollten Sie für eine Impfung natürlich gesund und fit sein. Ein einfacher Schnupfen oder eine leichte Erkältung sind jedoch nicht zwangsläufig ein Grund, den Impftermin zu verschieben. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt hierzu klare Empfehlungen: Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber von 38,5 °C oder höher leidet, sollte die Impfung erst nach vollständiger Genesung erhalten. Eine leichte Erkältung oder eine geringfügig erhöhte Temperatur (unter 38,5 °C) stellen hingegen keinen zwingenden Grund für eine Verschiebung dar. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass jede Infektion, selbst eine gewöhnliche Erkältung, eine Belastung für das Immunsystem darstellt.
Im Zweifel sollten Sie Ihrer Immunabwehr nicht zu viel zumuten. Sprechen Sie bei einer Erkältung vor der Impfung unbedingt mit Ihrem Hausarzt. Er kann beurteilen, ob der Zeitpunkt für die Impfung günstig ist oder ob eine Verschiebung sinnvoller wäre, um Ihr System nicht unnötig zu überlasten. Sollten Sie trotz einer leichten Erkältung Ihren Impftermin wahrnehmen, denken Sie bitte auch an die Menschen in Ihrem Umfeld. Im Wartezimmer könnten Sie andere Personen anstecken, was sich vermeiden lässt, indem Sie den Termin gegebenenfalls verschieben oder entsprechende Hygienemaßnahmen beachten. Für ein starkes Immunsystem, das auch saisonalen Viren standhalten kann, ist eine ausgewogene Ernährung mit einem Blick auf die gesättigte fettsäuren wichtig, um die allgemeine Gesundheit zu fördern.
Person misst Fieber mit einem Thermometer.
Schmerzmittel vor der Impfung: Eine gute Idee?
Bei einer leichten Erkältung liegt der Gedanke nahe, vorsorglich vor dem Impftermin Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin einzunehmen, um mögliche Nebenwirkungen der Impfung zu minimindern. Wissenschaftliche Studien haben jedoch gezeigt, dass eine prophylaktische Einnahme von Paracetamol direkt vor, während oder unmittelbar nach dem Impfen einen negativen Einfluss auf die Immunantwort haben kann.
Auch Heinz Wiendl, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster, warnt davor: “Man weiß, dass anti-entzündliche Mittel die körpereigene Immunreaktion und damit dann letztlich den Erfolg der Impfung reduzieren können.” Sollten die Krankheitssymptome nach der Impfung den Zustand des Geimpften stark beeinträchtigen, empfiehlt Wiendl, Schmerzmedikamente frühestens sechs Stunden nach der Impfung einzunehmen. Der Grund hierfür ist, dass “die unterschiedlichen Substanzen gegen Schmerzen und Fieber in die Signalwirkung des Aufbaus einer Immunabwehr eingreifen.” Dabei sei es irrelevant, welches Mittel eingenommen wird – ob Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac oder Novalgin.
Was passiert bei einer asymptomatischen Corona-Infektion?
Viele mit dem Coronavirus Infizierte zeigen keinerlei Symptome. Es kann daher durchaus vorkommen, dass Sie zum Zeitpunkt der Impfung eine unbemerkte Corona-Infektion haben. Diese Situation ist jedoch weder für Ihr Immunsystem noch für den Aufbau des Impfschutzes problematisch. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt, dass die Verträglichkeit der Impfung durch eine akute, aber asymptomatische Infektion nicht negativ beeinflusst wird. Ihr Körper ist auch in diesem Fall in der Lage, eine schützende Immunantwort aufzubauen. Für eine allgemeine Verbesserung der Fitness und des Wohlbefindens kann es hilfreich sein, sich Ziele wie 5 kg abnehmen zu setzen, um den Körper insgesamt zu stärken.
Sollte ich mich vor der Impfung auf COVID-19 testen lassen?
Vor der Impfung gegen das Coronavirus sind weder ein Schnelltest (um eine eventuell unbemerkte Infektion nachzuweisen) noch ein Antikörper-Test (um eine durchgemachte Infektion nachzuweisen) nötig. Die aktuellen Empfehlungen besagen, dass diese Tests im Rahmen der Routineimpfung nicht erforderlich sind, da die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Impfung auch bei einer unbemerkten oder durchgemachten Infektion gewährleistet ist.
Fazit und Empfehlungen
Die Entscheidung für oder gegen eine Corona-Impfung bei Erkältungssymptomen hängt maßgeblich von der Schwere Ihrer Beschwerden ab. Während ein leichter Schnupfen in der Regel kein Hinderungsgrund ist, sollte bei Fieber über 38,5 °C der Impftermin verschoben werden. Es ist immer ratsam, vor der Impfung mit Ihrem Arzt zu sprechen, besonders wenn Sie unsicher sind oder Vorerkrankungen haben. Verzichten Sie auf die prophylaktische Einnahme von Schmerzmitteln vor der Impfung, um die Immunantwort nicht zu beeinträchtigen. Eine asymptomatische Corona-Infektion stellt hingegen kein Problem dar, und ein vorheriger Test ist nicht notwendig. Bleiben Sie informiert und treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt die beste Entscheidung für Ihre Gesundheit.
