Deutschland, oft als Weißweinland gefeiert, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer spannenden Region für rote Spitzenweine entwickelt. Während Riesling zweifellos das Aushängeschild der Nation bleibt, gewinnen Deutsche Rotwein Rebsorten wie Spätburgunder international immer mehr an Anerkennung. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die vielseitige Welt der deutschen Rotweine, von eleganten Klassikern bis zu aufstrebenden Newcomern, und beleuchtet, wie der Klimawandel die Weinlandschaft nachhaltig prägt.
Ein Blick in die Statistiken des Deutschen Weininstituts (DWI) zeigt zwar, dass Weißweine immer noch zwei Drittel der Anbaufläche dominieren. Doch die Zahlen allein erfassen nicht das gestiegene Prestige deutscher Rotweine, deren Ruf in den letzten zwanzig Jahren stetig gewachsen ist. Viele Experten sehen den deutschen Spätburgunder inzwischen auf Augenhöhe mit dem renommierten Pinot Noir aus dem Burgund. Wer tiefer in die Welt des Rotweins eintauchen möchte, findet hier eine breite Palette an Informationen über die besten deutschen Rotweinrebsorten.
Spätburgunder: Deutschlands elegante Speerspitze
Die Rebsorte Spätburgunder, international besser bekannt als Pinot Noir, steht zweifellos an der Spitze, wenn es um herausragende Qualität bei deutschen Rotwein Rebsorten geht. Besonders hervorzuheben sind die Spätburgunder von der Ahr, aus der Pfalz und aus Baden. Im Anbaugebiet Ahr spielt Rotwein ohnehin die dominierende Rolle, und der Spätburgunder ist hier der unangefochtene Hauptakteur. Selbst die verheerende Flutkatastrophe von 2021 konnte daran nichts ändern.
Das Ahrtal – Deutschlands nördlichstes Rotweinanbaugebiet
Auch die Pfalz beheimatet einige der besten Rotwein-Erzeuger Deutschlands, darunter VDP-Mitglieder wie Friedrich Becker, Steffen und Andreas Rings sowie das Weingut Knipser. Persönlichkeiten wie Markus Schneider tragen ebenfalls maßgeblich zum Ansehen bei. In Baden setzen Weingüter wie Franz Keller, Dr. Heger und Salwey die Liste der Spitzenproduzenten fort. Doch der Erfolg beschränkt sich nicht auf bekannte Namen; exzellente Spätburgunder entstehen zunehmend auch bei weniger etablierten Winzern. Der Spätburgunder hat sich eindeutig zur Prestige-Rotweinrebsorte entwickelt, die in vielen Anbaugebieten hoch geschätzt wird.
Warum gerade Spätburgunder?
Die Burgunderrebe kommt mit den hiesigen klimatischen Bedingungen hervorragend zurecht. Die gestiegenen Durchschnittstemperaturen der letzten Jahre spielen dem Spätburgunder sogar in die Karten. Manche Experten spekulieren bereits, dass einige Lagen, die einst für erstklassigen Riesling prädestiniert waren, bald zu warm sein könnten und somit die Stunde des Spätburgunders schlägt. Höhere Temperaturen und geringere Feuchtigkeit sind für den Pinot Noir von Vorteil, der mit seiner dünnen Schale sonst als anfällig für Krankheiten gilt.
Das überzeugendste Argument für diese deutsche Rotwein Rebsorte ist jedoch ihr einzigartiges aromatisches Profil: Es besticht mit Noten von Erdbeeren und Waldbeeren, besonders aber Kirsche. Dazu gesellen sich feine Kräutertöne und, bei mineralischen Böden, würzige Nuancen. Trotz seiner aromatischen Präsenz zeigt sich der Spätburgunder stets elegant, fast kühl, und entwickelt bei moderater Fassreife eine bemerkenswerte Struktur und Alterungsfähigkeit.
Dornfelder: Der farbintensive Allrounder unter den deutschen Rotwein Rebsorten
Der Dornfelder mag für manche eine Überraschung sein, doch er belegt in Deutschland den zweiten Platz im Ranking der roten Rebsorten. Der Dornfelder ist eine vergleichsweise junge Züchtung aus dem Jahr 1955 und fand erst in den 1970er-Jahren weite Verbreitung in den Weinbergen. Obwohl die Rebe ursprünglich aus dem württembergischen Weinsberg stammt, ist sie heute besonders in Rheinhessen und der Pfalz populär.
Anfangs wurde der Dornfelder oft in kleinen Anteilen in Cuvées verwendet, da seine intensive, dunkle Farbe anderen blasseren Rebsorten zu mehr Ausdruck verhalf. Sein Siegeszug beruht jedoch auf fruchtbetonten Rotweinen, die jung getrunken werden. Alternativ bauen Winzer einen deutsches weintor dornfelder trocken 2020 oder andere Dornfelder auch im Holzfass aus, wodurch das Tannin stärker hervortritt und der Rotwein an Struktur und Expressivität gewinnt. Ob als junger, fruchtiger Wein oder als charaktervoller Holzfassausbau, der dornfelder deutscher qualitätswein trocken ist eine vielseitige Bereicherung der deutschen Rotweinlandschaft.
Traditionelle Sorten und lokale Helden
Das Anbaugebiet Württemberg hat sich einen eigenen Ruf erarbeitet. Der Südwesten ist die Heimat traditioneller deutsche Rotwein Rebsorten wie Trollinger (auch Vernatsch genannt) und Lemberger. Wer diese Namen auf dem Etikett entdeckt, hält mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Württemberger in den Händen. Aus Lemberger – andernorts als Blaufränkisch bekannt – entstehen in guten Lagen sehr hochwertige Weine.
Darüber hinaus sind in Württemberg auch Portugieser und Schwarzriesling zu finden. Der Portugieser, oder Blaue Portugieser, ist jedoch noch häufiger in der Pfalz und in Rheinhessen anzutreffen, wo er traditionell für die Erzeugung einfacherer, zugänglicherer Schoppenweine geschätzt wird. Diese Weine sind oft leicht zugänglich und können eine willkommene Option für einen deutscher rotwein mit wenig säure sein.
Reben von Markus Schneider in der Pfalz
Die Kunst der Cuvée: Deutsche Rotwein-Blends
Die Betrachtung einzelner deutsche Rotwein Rebsorten allein würde die ganze Bandbreite des deutschen Rotweins nicht erfassen, denn die Kunst der Cuvée hat in den letzten 20 Jahren ebenfalls eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Eng verbunden ist diese Entwicklung mit Winzern wie Markus Schneider, der in den 1990er-Jahren mit Rotwein-Cuvées Furore machte. Er kombinierte traditionelle deutsche Rebsorten mit französischen Varietäten und verlieh ihnen so eine neue Modernität.
Ein Beispiel hierfür ist sein legendärer „Black Print“, der heute aus Merlot, Cabernet Dorsa, Cabernet Sauvignon, Blaufränkisch und Syrah gekeltert wird, oder der nicht minder bekannte „Ursprung“ aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Portugieser. Auch das VDP-Weingut Rings produziert mit „Das Kleine Kreuz“ und „Das Kreuz“ herausragende Cuvées aus Merlot, Sankt Laurent, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, die auch ohne das VDP-Siegel für sich sprechen. Diese Blends zeigen das enorme Potenzial, das in der kreativen Kombination verschiedener deutscher und internationaler Rotwein Rebsorten liegt.
Internationale Rebsorten im Aufwind: Der Einfluss des Klimawandels
Der Trend zu immer besseren deutschen Rotweinen enthüllt noch einen weiteren wichtigen Aspekt: Die spürbar höhere Jahresdurchschnittstemperatur der letzten Jahrzehnte ermöglicht es, dass Rebsorten, die früher in Deutschland kaum gute Rotweine hervorbringen konnten, heute vollständig ausreifen. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Anbau internationaler Rebsorten auf deutschem Boden.
Hervorragende Beispiele sind die „Grand Vintage“-Weine des rheinhessischen Weinguts Peth-Wetz. Sortenreine Abfüllungen von Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc lassen selbst erfahrene Weinfreunde staunen. Die Fruchtintensität, Struktur und Tanninprägung dieser Weine sind außergewöhnlich. In einer Blindprobe würde selbst ein internationales Publikum kaum auf deutsche Herkunft tippen. Dieser Fortschritt belegt, dass der deutsche Weinbau nicht nur bei den traditionellen deutsche Rotwein Rebsorten glänzt, sondern auch bei neuen Herausforderungen hervorragende Ergebnisse erzielt.
Die Zukunft deutscher Rotweine: Eine vielversprechende Perspektive
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn es um exzellenten Rotwein aus Deutschland geht, stehen alle Zeichen auf Grün. Der Aufstieg des Spätburgunders zur zweiten “Signature Rebe” Deutschlands – direkt nach dem Riesling – ist ein deutliches Signal. Es ist klar, dass die Spätburgunder-Bewegung ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat, und Weinliebhaber dürfen sich auf viele weitere neue Winzer und innovative Weine freuen.
Es wird zudem spannend zu beobachten sein, welche Entwicklung die anderen deutsche Rotwein Rebsorten nehmen. Zeigt der Weg hin zu deutschen Super-Cuvées, die verschiedene Sorten perfekt miteinander verschmelzen, oder tendieren Lemberger, Portugieser und sogar internationale Varietäten wie Cabernet Sauvignon und Co. stärker zum sortenreinen Edelgewächs? Eine Herzensempfehlung lautet daher: Sichern Sie sich jedes Jahr genügend Kostproben, um die dynamische Entwicklung des deutschen Rotweins genau im Blick zu behalten und die Vielfalt der deutsche Rotwein Rebsorten selbst zu entdecken.