Deutsches Ale und mehr: Eine kulinarische Reise durch Deutschlands vielfältige Bierlandschaft

Auswahl preiswerter deutscher Biere aus dem Supermarkt an der Ostseeküste

Gerade bin ich von einem unvergesslichen Deutschlandurlaub zurückgekehrt, der uns in zwei faszinierende Regionen führte: eine Woche an der ruhigen Ostseeküste in Wiek und drei ereignisreiche Tage in Berlin. Diese Reise war nicht nur eine Entdeckungstour durch malerische Landschaften und pulsierende Städte, sondern auch eine tiefgehende Erkundung der reichen deutschen Bierkultur, die weit über das hinausgeht, was man gemeinhin unter „Deutsches Ale“ versteht. Schon im lokalen Supermarkt in Wiek zeigte sich die beeindruckende Zugänglichkeit und Preisgestaltung der hiesigen Biere; Flaschen, die größtenteils zwischen 88 Cent und 1,45 Euro kosteten, Pfand inbegriffen. Das erste Fazit war klar: Deutschland bietet nicht nur exzellentes Bier, sondern auch eine erstaunliche Vielfalt an lokalen und überregionalen Sorten, die mühelos und preiswert erhältlich sind.

Der überraschende Charme des Supermarktbiers

Einer meiner prägendsten Eindrücke von Deutschland war die unglaubliche Verfügbarkeit von gutem, oft lokal gebrautem Bier. Ob im Supermarkt oder an kleineren Verkaufsstellen, die Auswahl ist beeindruckend. In Wiek konnte ich beispielsweise sieben verschiedene Biere erwerben – von denen drei von überregional bekannten Brauereien stammten, während die anderen drei lokale Schätze wie Rostock, Störtebeker und Vielanker repräsentierten. Allein in diesem Supermarkt hätte ich zwischen fünfzehn und zwanzig verschiedene Sorten finden können, von denen etwa die Hälfte aus der näheren Umgebung stammte. Dies ist eine Qualität, die man in anderen Ländern, selbst in entlegenen Regionen, selten findet. Die Preise sind dabei erstaunlich niedrig. Obwohl der starke Pfundkurs zum damaligen Zeitpunkt half, wären diese Biere selbst bei Parität von Euro und Pfund immer noch unglaublich günstig gewesen. Interessanterweise lagen die Preise in Bars und Restaurants deutlich näher am britischen Niveau, meist bei drei Euro oder mehr für einen halben Liter eines anständigen Bieres.

Auswahl preiswerter deutscher Biere aus dem Supermarkt an der OstseeküsteAuswahl preiswerter deutscher Biere aus dem Supermarkt an der Ostseeküste

Wer sich für die wirtschaftliche Seite des Bierkonsums interessiert, mag überrascht sein, wie preiswert ein gutes teures deutsches bier im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sein kann, vor allem im Supermarkt.

Biergenuss überall: Restaurants, Cafés und mehr

Der Rest meines Bierkonsums während des Urlaubs fand hauptsächlich in Cafés und Restaurants statt, da es sich um einen Familienurlaub handelte und Kneipentouren nicht auf dem Programm standen. Doch das war keineswegs ein Hindernis. Wie ein amerikanischer Tourist im Mauerpark – einem ehemaligen Abschnitt der Berliner Mauer, der sonntags zu einem riesigen Antik-, Floh- und Handwerksmarkt wird – erstaunt feststellte: „Ich kann nicht glauben, dass man überall trinken kann.“ Und tatsächlich, man bekam so gut wie überall gutes Bier – ob bei Pizza in einem Touristenrestaurant, bei einer Pause in einem Strandcafé oder bei einem Sandwich im Zoo. In zehn Tagen und zwei verschiedenen Regionen gab es nur ein einziges Café, das kein Bier ausschenkte, und kein einziges Mal musste ich auf international verbreitete Biere wie Carlsberg, Heineken oder gar becks deutsches bier zurückgreifen.

Neben dem obligatorischen Berliner Weißbier (Brauerei nicht spezifisch), genoss ich Bitburger, Lübzer und Berliner Pilsner, Köstritzer Kellerbier und Dunkel, Hefeweizen von Erdinger, Schöfferhofer und Memminger, ein Memminger Kellerbier sowie einige andere Sorten, deren Namen ich mir nicht merken konnte. Ich bestellte auch ein Alsterwasser, das sich als norddeutsche Variante eines Radlers (Bier und Zitronenlimonade) herausstellte. Ein Versuch, eine Fassbrause zu bestellen, eine Apfel-Limonade, wurde mir von der freundlichen Bedienung ausgeraten. Anmerkung: Ein Diesel ist übrigens Bier mit Cola, und ein Potsdamer ist – so glauben wir – Bier mit Fassbrause. Die Vielfalt an Biermischgetränken ist ebenso ein Teil der deutschen Bierkultur und zeigt, wie tief Bier in den Alltag integriert ist.

Zwischen solider Qualität und besonderen Entdeckungen

Nun zu den Eindrücken zur Qualität des Bieres. Mit kaum einer Ausnahme – um genau zu sein, nur einer – waren all diese Biere hervorragend: sauber im Geschmack, ausgewogen und gute Beispiele für ihren jeweiligen Stil. Der einzige Ausreißer war das Störtebeker “Hanse-Porter”: süß, schwer und stark an Coca-Cola erinnernd; es wurde etwas besser, als ich es als Dunkelweizen statt als Porter betrachtete, aber eben nur etwas. Das (helle) Hefeweizen derselben Brauerei war hingegen schlichtweg gut.

Die meisten Biere waren jedoch nicht mehr als “gut”: auf einer Fünf-Punkte-Skala vielleicht eine Drei oder Dreieinhalb. Die wirklichen Highlights waren das Jever (natürlich!), das Rostock Bock Dunkel, das (als einziges Bier meiner Reise) über 6 % Alkohol hatte und die vollmundige Qualität eines dunklen, alten Ales besaß, sowie ein Memminger Kellerbier, das ich in einem Restaurant in Berlin vom Fass trank. Dieses war frisch, aromatisch, hopfig und erregte sofort meine Aufmerksamkeit; es war das einzige Bier in Deutschland, das mir das Gefühl gab, etwas wirklich Interessantes zu trinken und erinnerte mich an die Faszination, die ein gutes katzentreppe Bier auslösen kann, wenn es handwerklich meisterhaft gebraut ist. Solche Biere sind nicht nur Getränke, sondern Erlebnisse. Auch abseits des Bieres bietet Deutschland eine reiche Kultur der Spezialitäten, wie man es vielleicht bei einem Besuch des dornfelder deutsches weintor erleben kann.

Traditionelle Braukunst vs. Moderne Craft-Biere

Es überrascht nicht, dass ich während meines Urlaubs kaum auf deutsches Craft Beer stieß – ich habe es schließlich auch nicht aktiv gesucht. (Familienurlaub, Sie wissen schon.) Was jedoch überrascht, ist die enorme Bandbreite an gutem, lokal produziertem Bier, das ich dennoch fand. Meine Idealvorstellung für Bier in England – das Ziel, auf das die CAMRA meiner Meinung nach vor allem hinarbeiten sollte – ist eine Situation, in der lokal gebrautes Bier, hergestellt nach traditionellen Methoden, in jeder Kneipe erhältlich ist. Ob diese Kneipen dann auch Biere in einer Vielzahl unterschiedlicher Stile oder gar Biere aus sehr weit entfernten Regionen anbieten, ist zweitrangig. In Berlin und an der Ostseeküste scheint dieses Ideal schon vor langer Zeit verwirklicht worden zu sein – wenn überhaupt, wurde es in Bars realisiert und dann auf Cafés, Tankstellen, Würstchenstände am Straßenrand und ähnliche Verkaufsstellen ausgeweitet. Und all das, ohne die Geschmacksknospen zu überfordern oder Bars in bunte Tauschbörsen für Bierstile zu verwandeln.

Andererseits, das Memminger Kellerbier hat mir wirklich gut geschmeckt – und nach zehn Tagen mit Bieren, die zwar gut, aber selten mehr als nur gut waren, begann ich mich doch nach der ein oder anderen hopfigen „Geschmacksbombe“ zu sehnen. Ich vermute, ich lebe mit dem Fluch der Raffinesse und der Suche nach dem Besonderen. Die deutschen Brauereien, die sich der Herstellung eines guten cloer 3710 Bieres widmen, bieten jedoch eine beeindruckende Basis für traditionellen Genuss.

Fazit: Eine Einladung zur deutschen Bierkultur

Meine Reise durch Deutschland hat mir gezeigt, dass die deutsche Bierlandschaft weit mehr zu bieten hat als nur die bekannten Pilsner-Sorten. Sie ist ein Mosaik aus traditioneller Handwerkskunst, regionalen Spezialitäten und einer allgegenwärtigen Kultur des Biergenusses. Von den preiswerten Entdeckungen im Supermarkt bis hin zu den soliden Angeboten in Cafés und Restaurants, das Erlebnis ist durchweg authentisch und tief in der deutschen Lebensart verwurzelt. Auch wenn die Suche nach dem “deutsches ale” im Sinne exotischer Craft-Biere nicht immer erfüllt wurde, so zeigte sich doch die reiche Palette der obergärigen Biere, wie Hefeweizen oder sogar kräftige Bock-Dunkel-Sorten, die ihre eigene Faszination besitzen.

Für jeden, der Deutschland bereist, ist das Eintauchen in diese Welt des Bieres ein Muss. Lassen Sie sich nicht von vorgefassten Meinungen leiten, sondern probieren Sie sich durch die Vielfalt – vielleicht entdecken auch Sie ein unerwartetes Kellerbier, das Ihre Geschmacksknospen auf eine ganz neue Weise anspricht. Entdecken Sie die deutsche Bierkultur; sie ist ein integraler Bestandteil des Landes und verspricht unvergessliche Genussmomente.