Antivirenprogramme, Sicherheits-Suites, Virenscanner, Internet-Security-Apps – schon bei den verschiedenen Bezeichnungen für Schutzsoftware kann man leicht den Überblick verlieren. Es gibt unzählige Angebote, aber die Auswahl ist schwierig: Welche ist Die Beste Antivirensoftware für meine Bedürfnisse? Wie viel muss ich dafür bezahlen? Reicht eine kostenlose Sicherheits-Suite aus?
Eines ist klar: Kein Windows-PC sollte ohne Sicherheitssoftware betrieben werden. Das gilt besonders, weil die meisten Geräte heutzutage permanent mit dem Internet verbunden sind. Die Bedrohungen sind vielfältig: Man kann Teil eines Botnetzes, Opfer von Ransomware-Erpressern oder auf Phishing-Mails hereinfallen. Mac-Nutzer kommen dagegen oft ohne Antivirus-Software aus – auch wenn die Hersteller von Antivirenprogrammen das Gegenteil behaupten.
Wir haben 17 Antivirenprogramme für Windows-PCs getestet. Hier sind unsere Empfehlungen im Überblick.
Kurzübersicht
Testsieger
Bitdefender Total Security
In den meisten Labortests liegt Bitdefender an der Spitze und überzeugt mit einer sehr guten Benutzerführung.
Test Antivirenprogramm: Bitdefender Total Security
Unser Testsieger Bitdefender Total Security beeinträchtigt die Systemleistung kaum und benachrichtigt den Nutzer nur, wenn es wirklich notwendig ist. Wer wissen möchte, was das Schutzprogramm im Hintergrund getan hat, öffnet einfach das übersichtliche Dashboard und klickt auf “Benachrichtigungen”. Dort lassen sich auch direkt und sehr einfach Ausnahmen hinzufügen oder Schwachstellen beheben. So hat man jederzeit das gute Gefühl, geschützt zu sein und zu wissen, was auf dem eigenen System vorgeht. Da auch der Funktionsumfang stimmt, ist Bitdefender Total Security unser klarer Testsieger.
Ebenfalls Gut
AVG Internet Security
Virenschutz – intuitiv und gut verständlich erklärt.
Alt-Text: AVG Internet Security Hauptfenster mit verschiedenen Schutzmodulen und Sicherheitsfunktionen
Die frische, übersichtliche Oberfläche lädt dazu ein, sich näher mit dem Thema Sicherheit zu befassen. Dabei ist es hilfreich, dass alle Einstellungsmöglichkeiten in verständlicher Sprache beschrieben werden. Neben dem eigentlichen Virenscanner bietet AVG Internet Security zudem eine Menge Extras wie einen Netzwerk-Scanner, einen Dateischredder und Schutz vor betrügerischen Websites. Beim “Turbo-Scan” werden markierte Dateien übersprungen, was den Vorgang wesentlich verkürzt. Sicherheitsupdates werden in Echtzeit eingespielt, sodass die Schutzfunktionen immer auf dem neuesten Stand sind. Trotz fehlendem VPN positioniert sich AVG damit in unseren Empfehlungen.
Beste Gratis-Lösung
Bitdefender Antivirus Free
Guter Gratis-Schutz mit unbeschränkter Laufzeit für bis zu drei Geräte.
Unseren Testsieger Bitdefender gibt es auch als Gratis-Version. Bitdefender Antivirus Free kann zeitlich unbegrenzt benutzt werden. Der Virenscanner und die Firewall bieten einen erstklassigen Schutz vor Schadprogrammen und Angriffen – und zwar nicht nur für ein, sondern für bis zu drei Geräte. Im Gegensatz zu vielen anderen Gratis-Programmen nervt Bitdefender nicht mit aufdringlicher Werbung. Auf Extras muss man in der kostenlosen Variante weitgehend verzichten. Wer sich dafür entscheidet, Funktionen wie den Ransomware-Schutz oder den Schwachstellen-Scan zu nutzen, kann aber jederzeit ohne Neuinstallation auf die Vollversion unseres Testsiegers wechseln.
Bester Basisschutz
Microsoft Windows Defender
Der Windows Defender deckt grundlegende Schutzbedürfnisse ab, macht sich aber durch leichte Leistungseinbußen bemerkbar.
Antivirenprogramm Test: Windows 10 Defender Deaktivieren
Den Windows Defender, den Microsoft inzwischen auch schlicht “Windows Sicherheit” nennt, hat jeder Windows-PC von Haus aus an Bord. Er schaltet sich ein, wenn kein anderes Antivirenprogramm an Bord ist und klinkt sich automatisch aus, wenn man eine andere Security-Lösung installiert. Denn es ist keinesfalls empfehlenswert, zwei Antivirenprogramme gleichzeitig zu installieren. Dann bleibt man besser bei den Windows-Bordmitteln, die zwar die Gesamtperformance der Hardware mehr belasten als andere, aber einen guten Basisschutz bieten.
Vergleichstabelle
Testsieger | Auch gut | Beste Gratis-Lösung | Bester Basisschutz | |
---|---|---|---|---|
Produkt | Bitdefender Total Security | AVG Internet Security | Bitdefender Antivirus Free | Microsoft Windows Defender |
Schutz vor Schädlingen | Ausgezeichnet | Verlässlich | Gut | Verlässlich |
Funktionsumfang | Sehr viele Extras | Großer Funktionsumfang | Gleiche Nutzeroberfläche | Integrierte Firewall |
Leistungseinbußen | Kaum | Produktwerbung stört nicht | Bremst System aus | |
Benutzeroberfläche | Intuitiv, modern | Freundliche Oberfläche | Informiert Nutzer kaum | |
Preismodell | Transparent, flexibel | |||
Sonstiges | Datei-Schredder inklusive | |||
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Immunsystem für den Computer: Antivirenprogramme im Test
Ob am PC oder unterwegs auf Notebook oder Smartphone: Die meisten Menschen sind heute fast ständig online. Gleichzeitig wachsen die Bedrohungen durch Schädlinge aller Art. Da ohne Netz heute kaum etwas geht, ist ein umfassender Schutz wichtiger denn je.
Eine Security Suite – also ein Paket aus Sicherheits-Tools – muss viele Aufgaben erfüllen, jedoch gibt es zwischen den Produkten einige Unterschiede. Antivirenprogramme sollen einen vor Datenverlust, Hacker-Angriffen, Online-Betrügern und, immer wichtiger, Verschlüsselungstrojanern oder sogenannter “Ransomware” beschützten. Gleichzeitig sollen sie aber die tägliche Arbeit möglichst nicht behindern. Sie sollen nicht zu viele Falschmeldungen produzieren und das System nicht unnötig verlangsamen.
Das ist zum einen eine Frage der Technik, was zum anderen aber auch bedeutet, dass die Nutzer schnell und klar informiert werden, wo es Probleme und Schwachstellen gibt. Stellt man fest, dass die Software ein harmloses Programm, das man absichtlich installiert hat, als “Bedrohung” meldet, sollte es unkompliziert auf eine Ausnahmen-Liste gesetzt werden können.
Der Basisschutz besteht typischerweise aus einem Anti-Malware-Programm, das auf dem Rechner nach bekannten Bedrohungen sucht, und einer Firewall, die den Datenverkehr zwischen dem Rechner und den Netzwerken, mit denen er kommuniziert, überwacht. Wurden Schädlinge früher über Signaturen eingeschleust, kommen heute wie fast überall in der Digitaltechnik zusätzlich künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zum Einsatz.
Mit ihr lässt sich schon vorab einschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Datei eine Bedrohung darstellt, und sie im Zweifel in einer sogenannten Sandbox ausführen, ohne dass ein Schaden am System entsteht.
Die Schutzwirkung schwankt nur leicht
Während die grundlegende Schutzwirkung der bekannten Programme nur leicht schwankt, sind Benutzerkomfort, Ausstattung und Funktionsumfang die entscheidenden Faktoren bei der Wahl des Produkts. Wie hoch die Erkennungsrate eines Virenscanners ist, lässt sich nur mittels sehr aufwendiger Tests ermitteln.
Im deutschsprachigen Raum gibt es mit AV-Comparatives und AV-Test zwei unabhängige Testlabore, auf deren Analysen sich Fachpublikationen weitestgehend stützen. Das tun auch wir, haben aber zusätzlich zahlreiche Veröffentlichungen zu dem Thema ausgewertet und die Kandidaten selbst auf typischen Arbeits-PCs ausprobiert, um ihre Praxistauglichkeit zu prüfen.
Wie sicher Antiviren-Software wirklich ist, untersuchen unabhängige Tester wie die österreichische Non-Profit-Organisation AV-Comparatives und AV-Test in sogenannten Real-World-Tests. Dabei werden echte Schädlinge auf die Testsysteme losgelassen und überprüft, wie sich die Schutzsoftware unter diesen Bedingungen behauptet – mit durchweg beruhigenden Ergebnissen.
Erkennungsraten von nahezu 100 Prozent sind die Regel. Das gilt auch für die Gratis-Versionen, wie sie von vielen Firmen angeboten werden. Allerdings muss man teilweise aufdringliche Werbeeinblendungen ertragen, die die Vorzüge der kostenpflichtigen Vollversionen anpreisen.
Auch mit der besten Antivirensoftware an Bord sollten Sie nicht die gängigen Sicherheitsvorkehrungen vergessen: regelmäßige Updates, Passwortschutz und ein Back-up wichtiger Daten auf einem separaten, nicht dauerhaft mit dem Internet verbundenen Datenträger. Vertrauliche Daten sollte man nur verschlüsselt speichern.
Auch verschlüsselte Verbindungen, etwa über virtuelle private Netzwerke (VPN), bieten Schutz. Vor allem aber sollte man niemals unbekannte E-Mail-Anhänge oder Links öffnen oder USB-Speichersticks und andere Datenträger unbekannter Herkunft verwenden. Außerdem sollte man PCs grundsätzlich sperren, sobald man den Arbeitsplatz verlässt, und Online-Konten und mobile Geräte mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung absichern.
Warnung des BSI
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt auf seiner Webseite vor betrügerischen Angeboten von Virenschutzprogrammen. Immer wieder versuchten Internetkriminelle, Nutzerinnen und Nutzern falsche Antivirensoftware unterzuschieben:
»Dazu erhalten diese beim Surfen im Netz die Warnung, ihr Rechner sei angeblich mit Schadsoftware infiziert. Diese Warnungen erscheinen in einem separaten Browserfenster und sehen denen seriöser Antivirenprogramme täuschend ähnlich. Um die vermeintlich dramatische Infektion des PCs mit einem Schädling zu beseitigen, wird die Anwenderin oder der Anwender aufgefordert, ein angegebenes Virenschutzprogramm herunterzuladen.
Nach der Installation der vermeintlichen Antivirenlösung erscheint eine Aufforderung zum Erwerb des Programms oder auch zum Erwerb einer Lizenz. Verweigert die Nutzerin oder der Nutzer dies, öffnen sich in gewissen Zeitabständen immer wieder falsche Virenwarnungen, verbunden mit der Aufforderung zur Bezahlung.
Die angebotenen Programme haben jedoch häufig überhaupt keine Funktion. Sie dienen lediglich dazu, Nutzerinnen und Nutzer zum Kauf zu bewegen und an die Kreditkartendaten zu gelangen. Zum Teil werden PCs beim Download des „Schutzprogramms“ mit Schadsoftware infiziert, um sie beispielsweise an ein Botnetz anzuschließen.«
Für welches Antivirenprogramm Sie sich am Ende auch entscheiden: Das gute Gefühl, etwas für die eigene Sicherheit zu tun und Cyberkriminellen das Leben so schwer zu machen, wie es nur geht, ist die Mühe und, falls man sich für eine kostenpflichtige Lösung entscheidet, das Geld auf jeden Fall wert.
Unser Favorit
Testsieger
Bitdefender Total Security
In den meisten Labortests liegt Bitdefender an der Spitze und überzeugt mit einer sehr guten Benutzerführung.
Test Antivirenprogramm: Bitdefender Total Security
Unter allen Kandidaten fiel uns Bitdefender Total Security zunächst mit seiner modern wirkenden, aufgeräumten Benutzeroberfläche auf. Von den Testlaboren wird eine ausgezeichnete Schutzleistung attestiert, insbesondere in aktuellen Tests schneidet das Programmpaket besonders gut ab. Wir haben die Vollversion von Bitdefender Total Security auf einem Arbeitsrechner installiert und mehrere Wochen neben den gewöhnlichen Office- und Bildbearbeitungsprogrammen, aber auch beim Surfen im Internet, beim Streamen von Videos und beim Spielen aufwendiger Games mit Online-Anbindung laufen lassen. Eine Verminderung des Arbeitstempos oder Probleme bei der Darstellung bewegter Bilder konnten wir dabei nicht feststellen.
Installation und erste Schritte
Unser positiver erster Eindruck setzt sich nach der Installation fort. Nach Erstellen eines Nutzerkontos wird die Software online aktiviert. Weitere Geräte lassen sich wahlweise über einen Download-Link oder einen QR-Code hinzufügen. Bei der Installation werden andere Antivirusprogramme automatisch deinstalliert. Vor allem aber punktet unser Testsieger mit einer hohen Transparenz.
Man erfährt immer, was man als Nächstes tun könnte oder sollte, beispielsweise eine Browsererweiterung installieren, die es für alle gängigen Surfprogramme gibt. Danach gibt es eine kurze Einführung und wer mag, kann Bitdefender direkt auf “Autopilot” stellen und mit seiner täglichen Arbeit fortfahren. Alles in allem ist das eine Sache von Minuten.
Die Funktionen im Einzelnen
Alt-Text: Bitdefender Benutzeroberfläche mit Schnellaktionen und Hauptfunktionen auf dem Dashboard
Übersichtlich und modern präsentiert sich die Benutzeroberfläche unseres Testsiegers. Auf dem Dashboard finden sich die “Schnellaktionen”, also oft genutzte Funktionen, die man rasch und unkompliziert erreichen will. Sinnvollerweise kann man diese bei Bedarf selbst hinzufügen oder entfernen. Es gibt einen Quick-Scan für eine schnelle Untersuchung des Systems sowie einen tiefer reichenden, aber naturgemäß auch länger dauernden System-Scan.
Der Schwachstellen-Scan sucht unter anderem nach unsicheren Passwörtern und ermöglicht es auch, diese sofort zu ändern. Eine Funktion, die nicht alle Security-Suites bieten, ist ein VPN. Mit einem “virtuellen privaten Netzwerk” kann man die Internetverbindung anonymisieren, was für mehr Datensicherheit sorgt. [internal_links]
Unter “Schutz” lässt sich unter anderem eine Firewall aktivieren, ein netzwerkweiter Schwachstellen-Scan durchführen oder ein Spam-Schutz für die lokalen Mail-Programme Outlook und Thunderbird einschalten. Der Bereich “Privatsphäre” umfasst unter anderem einen Passwortmanager, eine Kindersicherung und ein Anti-Tracker, der verhindert, dass Webseiten Nutzerdaten für personalisierte Werbebotschaften sammeln.
An Dienstprogrammen werden schließlich ein Diebstahlschutz, eine Ein-Klick-Optimierung und ein Dateischredder geboten. Ferner kann man Profile für unterschiedliche Anwendungsszenarios und damit einhergehende divergierende Schutzbedürfnisse anlegen. So kann man festlegen, dass es beim Spielen oder beim Anschauen von Filmen keine Unterbrechungen gibt. Die Wahl des richtigen Profils kann das Programm auch automatisch übernehmen.
Alt-Text: Bitdefender Ransomware-Schutz Meldung mit Informationen zur Bedrohung und empfohlenen Aktionen
Dateien können verschlüsselt werden, um sie vor der derzeit wohl meist gefürchteten Schädlingsvariante zu schützen. Ist eine wichtige Funktion nicht aktiviert, macht Bitdefender einen darauf aufmerksam. Während man beispielsweise vom Windows Defender meist gar keine Meldungen bekommt und von anderen Schutzprogrammen viel zu viele, bietet Bitdefender aus unserer Sicht einen guten Mittelweg. Die Meldungen über abgefangenen Bedrohungen halten sich in Grenzen. Wenn der Virenwächter interveniert, dann mit klaren Aussagen und Empfehlungen, was man als Nächstes tun könnte.
Damit gerät nicht in Vergessenheit, dass man wachsam bleiben sollte, man wird aber auch nicht ständig von der Arbeit oder vom Vergnügen abgehalten. Stattdessen schaut man bei Gelegenheit in den Benachrichtigungen vorbei und informiert sich, was sich in der Zwischenzeit getan hat.
Ein weiteres Extra, das sich bei Weitem nicht in jedem Antivirus-Programm findet: In den Einstellungen kann man einen Passwortschutz festlegen, der verhindert, dass Unbefugte Änderung an der Grundkonfiguration vornehmen.
Video- und Audioschutz ermöglicht es festzulegen, welche Anwendungen Kamera und Mikrofon verwenden dürfen. Zwar kann man dies in der Regel in den Anwendungen selbst festlegen. Diese Funktion ermöglicht aber, sich einen Überblick über bereits erteilte Berechtigungen zu verschaffen und sie gegebenenfalls wieder zurückzunehmen.
Programm mit großem Funktionsumfang
Der Funktionsumfang von Bitdefender Total Security ist immens und macht eindrucksvoll deutlich, was ein kostenpflichtiges Programm Gratislösungen voraus hat oder voraus haben muss, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Das alles sollte aber nicht dafür sorgen, dass die Leistungsfähigkeit des PCs merklich beeinträchtigt wird. Das ist nach unseren Erfahrungen auch nicht der Fall, auch nicht bei anspruchsvollen Anwendungen wie Videoschnitt oder Games.
Das deckt sich mit den Testergebnissen der Fachzeitschrift Chip (Ausgabe 2/2022), wo die Bremswirkung unter Windows 10 mit dem Index 9,7 angegeben wird. Zum Vergleich: Für G Data Total Security wird ein Index von 25,9, für den Windows Defender sogar mit 28,4 ausgewiesen.
Bis zu acht weitere Geräte können geschützt werden. Am einfachsten geht das über einen Direktlink oder QR-Code. Ein Klick auf den Rettungsring oben rechts neben dem Benutzernamen öffnet ein umfangreiches deutschsprachiges Handbuch als PDF, das man herunterladen kann, um es auch offline zur Hand zu haben. Ärgerlich ist bislang, dass der Online-Support nur in englischer Sprache verfügbar ist. Hier sollte Bitdefender unbedingt nachbessern!
Produktunterschiede bei Bitdefender
Die Hersteller machen es einem nicht immer leicht zu ergründen, welche Produkte hinter welchen Produktnamen stecken. So bietet Bitdefender neben unserem Testsieger “Bitdefender Total Security” zusätzlich eine Antivirenlösung namens “Bitdefender Internet Security” an. Es handelt sich dabei im Grunde um das gleiche Produkt mit der gleichen Funktionalität und Schutzwirkung. Es gibt aber auch Unterschiede. Die etwas teurere Lizenz von “Total Security” umfasst fünf Geräte, bei “Internet Security” sind es nur drei. “Total Security” ist auch für macOS, iOS und Android verfügbar. Außerdem gehört zu “Total Security” noch eine Geräteoptimierung und ein Diebstahlschutz, die der günstigeren Programmversion fehlen.
Da der Preisunterschied bei der aktuellen Preisgestaltung des Herstellers eher marginal ist, raten wir zur teureren Software, wenn Sie mit mehr als nur einem Gerät im Internet unterwegs sind, mehrere Personen in Ihrem Haushalt sind oder Sie auch Ihre mobilen Geräte schützen möchten. Die dritte und günstigste Version nennt Bitdefender “Antivirus Plus”. Hier fehlen allerdings Firewall und Kindersicherung. Da Bitdefender auf ein jährliches Abo-Modell setzt, können die Preise bei einer Verlängerung schwanken.
Update Mai 2024
Auch bei unserem aktuellen Update gibt sich unser Testsieger Bitdefender Total Security keine Blöße. Die Schutzwirkung wird von unabhängigen Testinstitutionen als durchweg mit “sehr gut” bewertet. Im Dauertest macht sich der Virenscanner kaum bemerkbar, Systemleistung und Produktivität werden nicht beeinträchtigt. Eine angenehme, verständliche Benutzeroberfläche und bei den Mitbewerbern kaum zu findende Extras wie der Schwachstellen-Scan, die Safepay-Funktion und der Dateischredder bestätigen uns, Bitdefender weiterhin als Top-Empfehlung einzustufen.
Bitdefender Total Security im Testspiegel
Die Stiftung Warentest (Test 03/2024) bewertet die Schutzwirkung von Bitdefender Internet Security sowie die der Free-Version mit der Note 1,1. Das ist die beste Note im gesamten Testfeld, gefolgt von G Data Internet Security (Note 1,4).
Auch Computer Bild (02/2024) kürt Bitdefender zum Testsieger im Bereich Antivirenprogramme. 99,99 Prozent der Schädlinge würden abgewehrt. Leichten Nachholbedarf habe das Programm aber bei Benutzerführung und Online-Hilfe.
»Bitdefender Total Security überzeugt im Test vor allem mit sehr gutem Virenschutz und Top-Ausstattung. Das Sicherheitsprogramm enthält fast alles, was man sich von einer Security-Suite wünscht: Firewall, Kinderschutz, Schwachstellenscanner, Diebstahlschutz und vieles mehr.«
Netzwelt (08/2022) vergibt eine Redaktionswertung von 9,5 von 10 Punkten und bemängelt lediglich Details wie die umständliche Kontaktaufnahme zu Mitarbeitern:
»Bitdefender Total Security bietet mit einer Erkennungs- und Schutzrate von fast 100 Prozent nicht nur die für ein Antivirenprogramm so wichtige lückenlose Sicherheit, auch beim Umfang wurde nicht gespart. Die vielen Schutzfunktionen und Anpassungsmöglichkeiten lassen so manch anderen Virenschutz im Vergleich mickrig aussehen. Hinzu kommen reichlich Zusatzfunktionen wie VPN, Passwort-Manager, Safepay und Kindersicherung.«
Die Redaktion von Chip hebt den Surfschutz des Virenscanners hervor:
»BitDefender schützt Ihren PC vor zerstörerischen Viren und sichert Ihre Privatsphäre, auch wenn Sie sich im Internet bewegen. Alle möglichen Internet-Verbindungen werden überwacht, indem E-Mail Verkehr (mit Cloud-Spam-Schutz), freigegebenen Verzeichnisse, Internet-Inhalte und Instant-Messaging-Datenverkehr geprüft werden. Auch ein Modul zum Jugendschutz ist integriert.«
Alternativen
Auch gut
AVG Internet Security
Virenschutz – intuitiv und gut verständlich erklärt.
Alt-Text: AVG Internet Security Benutzeroberfläche mit den wichtigsten Sicherheitsfunktionen und Einstellungen
Avast hat AVG im Jahr 2016 übernommen. Die Programme dieser Anbieter setzen daher auf dieselbe Antiviren-Engine und erzielen daher die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Ergebnisse. Mittlerweile gehören beide zur Softwarefirma “Gen Digital”, zu der auch Norton und Avira gehören. Da sich die Testergebnisse beim Virenschutz allerdings von jenen mit Avast und AVG erzielten unterscheiden, liegt den beiden Letzteren aber offensichtlich eine andere Engine zugrunde. Am AVG Internet Security gefällt uns die aufgeräumte, modern wirkende Benutzeroberfläche, auf der man alles schnell findet, was man sucht.
Mit “Internet Security” hat es AVG geschafft, grundlegende Informationen zur Sicherheit so zu formulieren, dass man sie auch als Laie versteht. Die Benutzeroberfläche ist mit ihren vier Kacheln sehr übersichtlich, es gibt die Bereiche “Computer”, “Internet und E-Mail”, “Hackerangriffe” und “Persönliche Daten”. Der Bereich “Computer” enthält einen Datei-Schutz, der alle hinzugefügten oder geöffneten Dateien nach Schädlingen scannt, einen “Verhaltensschutz”, der vor bösartigem Verhalten von Anwendungen warnt, den “Ransomware-Schutz”, mit dem sich besonders wichtige Ordner vor Verschlüsselung schützen sowie ein “Netzwerk-Inspektor”, mit dem sich auffällige Vorgänge im Netzwerk ausfindig machen lassen.
Der Bereich “Internet und E-Mail” schützt vor Angriffen aus dem Web und unsicheren Downloads, der “E-Mail-Schutz” vor gefährlichen Mail-Anhängen. Die “erweiterte Firewall” erlaubt es, einzelne Apps, Netzwerke und Protokolle zu blockieren oder explizit zuzulassen. Als Zusatzfunktionen kann man persönliche Informationen in Netzwerken unsichtbar machen, was sich insbesondere für mobile Computer empfiehlt. Es gibt Warnungen vor “Portscans”, also dem Versuch, den PC vor offenen Einfallstoren für Malware zu durchsuchen.
Und schließlich wird man vor “ARP-Spoofing” gewarnt. Dabei wird das “Address Resolution Protocol” ausgenutzt, um dem PC vorzutäuschen, er sei mit einem legitimen anderen Netzwerkgerät verbunden, um auf diese Weise Daten abzuschöpfen. Die eigenen Konten lassen sich mit dem Antivirenprogramm Internet Security von AVG auf kompromittierte Passwörter hin untersuchen. Diese Aufgabe übernehmen zwar normalerweise Passwort-Manager, doch es schadet nicht, dass diese Funktion hier mit an Bord ist.
In den “Einstellungen” (Zahnrad-Symbol) findet man alle erweiterten Anpassungsmöglichkeiten für die genannten Bereiche sowie zusätzliche Werkzeuge wie den “Nicht-Stören-Modus”. Dieser unterdrückt nicht nur Sicherheitsmeldungen von AVG, während bestimmte, vom Nutzer festgelegte Programme laufen, sondern auch andere Programme unter Windows. Somit wird man nicht mehr genervt, während man ein Computerspiel spielt oder per Streaming ein Video anschaut. Der “Daten-Schredder” sorgt dafür, dass gelöschte Daten auch wirklich dauerhaft gelöscht werden. Und der “Ransomware-Schutz” bietet die Möglichkeit bestimmte Ordner vor dem Verschlüsseln zu schützen, während sich der “Netzwerk-Inspektor” um möglich Datenlecks im Heimnetz kümmert.
Ein Smart-Scan zur Überprüfung des PC ist meist in unter zwei Minuten abgeschlossen – das kann man ab und an mal zwischendurch erledigen, während man sich einen frischen Kaffee holt. Oder man legt Intervalle fest, in denen die Systemprüfung automatisch gestartet wird. Das stellt sicher, dass man den Sicherheits-Check nicht vergisst.
Support und Hilfestellung
AVG bietet zahlreiche Informationen rund um seine Antiviren-Suite, FAQs und eine Community, in der man Sicherheitsfragen diskutieren kann. Der Support kann auch per Mail kontaktiert werden, eine Eingangsbestätigung erreichte uns nach Sekunden. Leider blieb es dabei aber auch. Zwar folgte auf den Tag unserer Anfrage ein Feiertag, doch von einem 24-Service kann hier offenbar keine Rede sein. Cyberkriminelle scheren sich schließlich auch nicht darum, ob gerade Feiertag oder Wochenende ist.
Ärgerlich fanden wir auch, dass innerhalb des Kaufprogramms für weitere AVG-Produkte geworben wird. Dabei geht AVG genauso vor, wie viele Adware-Nervensägen, die wegen eines angeblich langsamer werdenden PCs und mehrere GB Datenmüll Alarm schlagen. Dies mag von Fall zu Fall berechtigt sein oder auch nicht – der Nutzen solcher Programme ist bei Experten mindestens umstritten. Wir würden zumindest erwarten, dass man diese Art von Werbung abschalten kann.
Fazit
AVG Internet Security ist auf jeden Fall ein Anwärter für die vordersten Plätze in unserem Test. Insbesondere die frische, aufgeräumte Oberfläche hat uns sehr gut gefallen, bei der Schutzwirkung ist der Virenscanner – wenig überraschend – mit den Avast-Produkten desselben Anbieters gleichauf. Der unbefriedigende Support und die Werbung innerhalb der Kaufversion machen G Data Internet Security zu einer Alternative zum AVG Internet Security.
Beste Gratis-Lösung
Bitdefender Antivirus Free
Guter Gratis-Schutz mit unbeschränkter Laufzeit für bis zu drei Geräte.
Mit der kostenlosen Version unseres Testsiegers, Bitdefender Antivirus Free, muss man keine Abstriche bei der Sicherheit machen. Die Stiftung Warentest (03/2024) vergibt auch hier die Note 1,1. Auch die Benutzeroberfläche ist die gleiche, sodass man sich nicht umgewöhnen muss, wenn man auf die kostenpflichtige Variante wechselt. Für Letztere wird nicht wie bei anderen Anbietern aggressiv geworben, doch natürlich fehlen bestimmte Extras aus der Vollversion. Dazu gehören Safepay und der Passwortmanager. Offenbar geht man – aus unserer Sicht durchaus zu Recht – davon aus, dass das Programm für sich selbst wirbt.
Wer den Windows Defender verschmäht – etwa wegen der damit verbundenen Belastung des Systems oder weil er dem Microsoft-Konzern misstraut –, sich aber ein kostenpflichtiges Programm nicht leisten kann oder will, findet mit dem Bitdefender Antivirus Free eine passende Alternative.
Bester Basisschutz
Microsoft Windows Defender
Der Windows Defender deckt grundlegende Schutzbedürfnisse ab, macht sich aber durch leichte Leistungseinbußen bemerkbar.
Antivirenprogramm Test: Windows 10 Defender Deaktivieren
Wer seinen Rechner mit Windows 8, 10 oder 11 betreibt, hat einen Virenscanner und eine Firewall gleich mit an Bord. Der Windows Defender schaltet sich automatisch ein, wenn kein anderes Security-Programm installiert oder aktiviert ist, und wird deaktiviert, wenn das nicht der Fall ist. Alle Aktivitäten werden online mit dem “Intelligent Security Graph” abgeglichen.
Das ist eine Datenbank, in der das ständig aktualisierte Wissen über alle auf Windows-PCs ausgeführte Programme gesammelt wird. Ist man offline, dient der jeweils neueste Stand als Maßstab, um ungewöhnliche Vorgänge auf dem PC zu erkennen und gegebenenfalls zu stoppen. Laut Microsoft verlassen sich mehr als die Hälfte aller Windows-Geräte auf die integrierte Sicherheitslösung.
Experten wie das Testinstitut AV-Test bescheinigen den eingebauten Schutzfunktionen höchste Wirksamkeit. Wer auf Extras wie eine komfortablere Benutzeroberfläche oder integrierte Backupoptionen verzichten kann, braucht also im Grunde keine zusätzlichen Programme. Ist keine andere Schutzsoftware aktiv, tritt automatisch das Windows-Immunsystem in Aktion. Damit dabei alle Register gezogen werden, muss man aber selbst aktiv werden.
Alt-Text: Windows Defender Übersicht mit grünen Haken und dem Hinweis “keine Aktion erforderlich”
Grüne Häkchen zeigen an: Keine Probleme – ob nun ein externes Schutzprogramm aktiviert ist oder nicht. War der Selbstschutz lange unter dem Namen “Windows Defender” bekannt, spricht Microsoft inzwischen nur noch von “Windows Sicherheit” und meint damit gleich ein ganzes Paket von Funktionen und Einstellungsoptionen. Man findet sie über die “Einstellungen” (Windows-Start-Button, Zahnrad-Symbol oder Windows-Taste + I) im Bereich “Datenschutz und Sicherheit” und “Windows-Sicherheit”.
Damit die Schutzfunktion wirksam ist, sollte man außerdem regelmäßig überprüfen, ob das Betriebssystem auf dem neusten Stand ist. Denn die Upgrades sind und bleiben der Dreh- und Angelpunkt jedes Sicherheitskonzepts.
Unter “Sicherheit auf einen Blick” (erreichbar über “Startseite”) sind die wichtigsten Schutzbereiche aufgeführt. Im Idealfall sind alle mit grünen Häkchen und dem Hinweis “keine Aktion erforderlich” versehen, ein orange