Im dramatischsten Bundesliga-Spiel des 28. Spieltags verspielte Borussia Dortmund eine zweimalige Führung und kam gegen einen leidenschaftlich kämpfenden VfB Stuttgart nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus. Mit diesem Ergebnis verpasste der BVB die Chance, in der Tabelle punktgleich mit Spitzenreiter Bayern München zu ziehen, während der VfB einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf errang und trotz Unterzahl eine beeindruckende Moral zeigte. Die Partie zwischen Dortmund Vfb Stuttgart bot den Zuschauern im ausverkauften Neckarstadion atemlose Spannung bis in die letzten Sekunden und verdeutlichte einmal mehr die unberechenbare Faszination des deutschen Fußballs.
Ein turbulenter Start und Dortmunds frühe Führung in Stuttgart
Vor einer lautstarken Kulisse starteten die abstiegsbedrohten Stuttgarter überraschend selbstbewusst in die Begegnung. Bereits nach fünf Minuten vergab Josha Vagnoman eine Großchance aus vielversprechender Position. Dortmund antwortete prompt: Fabian Bredlow im Tor des VfB parierte glänzend gleich zweimal gegen Sébastien Haller und Julian Brandt. Mats Hummels musste kurz darauf eine gefährliche Hereingabe von Vagnoman auf Serhou Guirassy im Sechzehner entschärfen. Doch der BVB setzte den ersten entscheidenden Nadelstich, ausgerechnet als der VfB Oberwasser hatte. Donyell Malen setzte sich stark durch, flankte scharf und flach in den Strafraum, wo Haller den Ball direkt unter die Latte zum 0:1 fegte.
Trotz des Rückstands zeigte Stuttgart Kampfgeist. Der ehemalige Stuttgarter Torhüter Gregor Kobel vereitelte eine gute Möglichkeit von Guirassy aus kurzer Distanz – ein Mutmacher für die Gastgeber. Doch die Aufgabe wurde immens schwerer, als Malen kurz darauf den zweiten Treffer für Dortmund erzielte. Wenig später folgte der Schock für den VfB: Konstantinos Mavropanos sah nach einem rüden Foulspiel die Gelb-Rote Karte, was die Stuttgarter ab der 39. Minute in Unterzahl zurückließ. Viele Experten und selbst einige der künftigen fußball wm spieler zeigten sich beeindruckt von der Willenskraft, die der VfB trotz dieses Rückschlags bewies.
VfB kämpft mit zehn Mann – Dramatik in der zweiten Hälfte
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete: mit Dortmunder Druck. Die Querlatte verhinderte früh einen dritten BVB-Treffer durch Jude Bellingham. Waldemar Anton warf sich in den nächsten Dortmunder Versuch von Raphaël Guerreiro und verhinderte Schlimmeres, während Karim Adeyemi den Abpraller nicht präzise genug aufs Tor brachte. Gegen den Spielverlauf glaubte Stuttgart kurzzeitig, den Anschlusstreffer erzielt zu haben, als Guirassy Kobel mit einem eleganten Lupfer überwand. Doch nach einer VAR-Überprüfung wurde das Tor wegen Abseitsstellung annulliert. Adeyemi feuerte einen wuchtigen Fernschuss über das Tor, und der eingewechselte Marco Reus scheiterte in einer vielversprechenden Eins-gegen-Eins-Situation.
Trotz Unterzahl und Rückstand weigerte sich Stuttgart aufzugeben. Silas schoss aus kurzer Distanz über das Tor, und Guirassy prüfte erneut Kobel. Eine abgefälschte Freistoßflanke von Reus traf in der turbulenten Schlussphase die Latte. Dann, in der 78. Minute, belohnte sich der VfB für seine Aufholjagd: Tanguy Coulibaly vollendete nach einem dribbelstarken Lauf zum 1:2. Die Arena explodierte. Die Schlussphase wurde zu einem Nervenkrimi, als Josha Vagnoman in der 84. Minute tatsächlich den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Doch das Drama war noch nicht vorbei: Giovanni Reyna brachte den BVB in der 90.+3 Minute scheinbar auf die Siegerstraße. Doch sieben Minuten in der Nachspielzeit, in der 90.+7 Minute, zündete Silas die absolute Sensation und erzielte den unwahrscheinlichsten Ausgleich zum 3:3. Ein Spiel, das niemand vergessen wird.
Die Liga-Konsequenzen und bemerkenswerte Statistiken
Dieses spektakuläre 3:3 hatte weitreichende Konsequenzen für beide Mannschaften. Borussia Dortmund bleibt zwei Punkte hinter Bayern München, die ihrerseits zu Hause gegen Hoffenheim unentschieden spielten. Der Traum von der deutschen Meisterschaft erhielt für den BVB einen herben Dämpfer. Der VfB Stuttgart hingegen kletterte durch den hart erkämpften Punkt aus der direkten Abstiegszone und tankte immenses Selbstvertrauen für die verbleibenden Spieltage. Die beeindruckende Serie unter Trainer Sebastian Hoeneß, der mit dem VfB nun seit drei Pflichtspielen ungeschlagen ist, setzt sich fort.
Auffallende Matchstatistiken:
- Vagnoman traf in aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen.
- Reyna erzielte sein sechstes Bundesliga-Tor in der Saison 2022/23.
- Malen glänzt mit vier Toren und drei Assists in ebenso vielen Bundesliga-Spielen.
- Historisch gesehen haben nur Begegnungen zwischen Dortmund und dem Hamburger SV (362) mehr Tore gesehen als die Duelle zwischen Stuttgart und dem BVB (361) in der Bundesliga-Geschichte.
- Der 19-jährige ehemalige Jugendspieler von Paris Saint-Germain, Soumaila Coulibaly, feierte sein Bundesliga-Debüt für Dortmund.
Signal Iduna Park Stadion-Icon, Heimat von Borussia Dortmund
Kader und Traineraussagen
VfB Stuttgart: Bredlow – Mavropanos, Anton, Zagadou – Vagnoman, Endo (c), Karazor, Sosa – Millot (T. Coulibaly 74′), Führich (Silas 62′) – Guirassy (Tomas 74′). Nicht eingesetzt: Müller, Stenzel, Haraguchi, Egloff, Dias, Perea. Ausfälle: Ito (krank), Nartey (Bauchmuskel), Pfeiffer (krank). Trainer: Sebastian Hoeneß.
Dortmund: Kobel – Ryerson, Can, Hummels (c) (S. Coulibaly 46′), Guerreiro – Bellingham, Özcan, Brandt (Reus 63′) – Malen (Bynoe-Gittens 69′), Haller (Moukoko 63′), Adeyemi (Reyna 82′). Nicht eingesetzt: Meyer, Dahoud, Wolf, Modeste. Ausfälle: Duranville (Oberschenkel), Morey (Trainingsrückstand), Schlotterbeck (Oberschenkel), Süle (muskulär). Trainer: Edin Terzic.
Edin Terzic äußerte sich nach dem Spiel enttäuscht über die verpasste Chance, betonte aber gleichzeitig, dass der Titelkampf noch nicht entschieden sei. Sebastian Hoeneß lobte die enorme Moral und den Kampfgeist seiner Mannschaft, die sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen ließ.
Fazit: Ein Unentschieden mit weitreichenden Botschaften
Das 3:3 zwischen Dortmund VfB Stuttgart war mehr als nur ein Fußballspiel – es war ein Spektakel, das die Herzen der Fans höherschlagen ließ und die Quintessenz der Bundesliga einfing. Für Dortmund ist es eine verpasste Gelegenheit, die den Titelkampf gegen Bayern München noch spannender macht. Für den VfB Stuttgart ist es ein immens wichtiger Punktgewinn, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt nährt und zeigt, dass auch in Unterzahl der Glaube an die eigene Stärke Berge versetzen kann. Bleiben Sie dran und verfolgen Sie die weiteren Entwicklungen in der Bundesliga, wo Spannung und Dramatik garantiert sind!