Leidet Ihre Katze unter Juckreiz, Durchfall oder Erbrechen? Diese Symptome können ein deutlicher Hinweis auf eine Futtermittelallergie sein. Eine Eliminationsdiät für Katzen, auch Ausschlussdiät genannt, ist hier der Schlüssel, um die genaue Ursache für das Unwohlsein Ihres Stubentigers herauszufinden. Als Experte für Katzengesundheit und erfahrener Autor für “Shock Naue” führe ich Sie durch diesen essenziellen Prozess, um Ihrer Katze zu einem beschwerdefreien Leben zu verhelfen.
Was ist eine Eliminationsdiät bei Katzen?
Das Grundprinzip einer Eliminationsdiät ist denkbar einfach und doch hochwirksam: Ihre Katze erhält für einen bestimmten Zeitraum ausschließlich eine einzige Proteinquelle in Form von Fleisch, die sie zuvor noch nie zu fressen bekommen hat. Dies ist der entscheidende Faktor für die Aussagekraft und den Erfolg der Diät. Die Auswahl dieser Proteinquelle ist daher von größter Bedeutung.
Bei Katzen, die bisher keine ungewöhnlichen Fleischsorten gefressen haben, eignen sich beispielsweise Lammfleisch, Entenfleisch oder Truthahnfleisch als neue und bisher unbekannte Eiweißquelle. Wichtig ist, dass diese Fleischsorte tatsächlich neu für Ihre Katze ist. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl auch alle Leckerlis, die Ihre Katze bisher erhalten hat. Selbst gelegentliche “Gaumenfreuden” könnten potenziell bekannte Proteine enthalten und das Ergebnis der Diät verfälschen.
Zusätzlich zur einzigartigen Fleischsorte kann, je nach den bisherigen Fütterungsgewohnheiten Ihrer Katze, eine Kohlenhydratquelle wie gekochte Kartoffeln oder Reis angeboten werden. Diese beiden Komponenten bilden die Basis der Eliminationsdiät.
Katze frisst aus einem Napf
Die sorgfältige Auswahl des Katzenfutters während der Ausschlussdiät
Der Erfolg einer Eliminationsdiät hängt maßgeblich davon ab, dass Ihre Katze während dieser Phase strikt keine anderen Futtermittel, Leckerlis, Nahrungsergänzungsmittel oder gar Kauartikel erhält. Selbst kleinste Mengen einer potenziell allergieauslösenden Zutat können das Ergebnis verfälschen und die gesamte Maßnahme zunichte machen.
Für freilaufende Katzen ist es ratsam, während der Dauer der Ausschlussdiät besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Wenn möglich, sollten diese Katzen in der Zeit zu Hause bleiben, um zu verhindern, dass sie unterwegs unkontrolliert Futter oder Abfälle aufnehmen.
Um sicherzustellen, dass das Futter keine unerwünschten Fleischsorten, Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder andere Zusatzstoffe enthält, kann es für die Eliminationsdiät am sinnvollsten sein, das Futter selbst zuzubereiten. Hierbei haben Sie die volle Kontrolle über die Zutaten. In einigen Fällen können auch spezielle Diät-Katzenfutter aus dem Fachhandel in Frage kommen. Eine individuelle Beratung durch Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt ist hier unerlässlich.
Die Dauer einer Eliminationsdiät sollte mindestens sechs bis acht Wochen betragen. In dieser Zeit beobachten Sie die Symptome Ihrer Katze genau. Wenn Ihre Katze tatsächlich auf ihr bisheriges Futter allergisch reagiert, werden Sie im Laufe der Diät eine deutliche Besserung der Symptome feststellen können.
Der Provokationsversuch: Bestätigung der Diagnose
Bessern sich die Symptome Ihrer Katze während der Eliminationsdiät, steht im Anschluss der sogenannte Provokationsversuch an. Dieser Schritt ist entscheidend für die endgültige Diagnosestellung einer Futtermittelallergie. Dabei erhält Ihre Katze nach der abgeschlossenen Diät wieder ihr ursprüngliches, gewohntes Futter.
Treten die zuvor aufgetretenen Beschwerden wie Juckreiz, Hautausschläge, Durchfall oder Erbrechen kurz nach der Rückkehr zur alten Fütterung erneut auf, ist dies ein starker Indikator dafür, dass Ihre Katze tatsächlich auf bestimmte Bestandteile ihres bisherigen Futters allergisch reagiert. Die Futtermittelallergie gilt in diesem Fall als diagnostiziert.
Die Eliminationsdiät als essenzieller Teil der Therapie
Ist eine Futtermittelallergie bei Ihrer Katze bestätigt, spielt die Eliminationsdiät auch eine zentrale Rolle in der langfristigen Therapie. Indem die auslösenden Futterbestandteile konsequent vermieden werden, können die unangenehmen Symptome wie Juckreiz, Hautausschläge, Verdauungsprobleme und allgemeines Unwohlsein verschwinden. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität Ihrer Katze.
Die Eliminationsdiät ist eine unkomplizierte und dennoch äußerst effektive Methode, um eine Futtermittelallergie bei Katzen festzustellen. Auch wenn Katzen manchmal als wählerisch gelten, gibt es in der Regel schmackhafte Alternativen, die auch Ihren Stubentiger überzeugen.
Die Durchführung einer Ausschlussdiät in Absprache mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt ist in der Regel nicht mit aufwendigen oder unangenehmen Untersuchungen für Ihre Katze oder mit übermäßig hohen Kosten für Sie verbunden. Daher ist es beim Verdacht auf eine Futtermittelallergie immer ratsam, zunächst diesen diagnostischen Weg zu beschreiten. Oftmals lässt sich Ihrer Katze damit schnell und nachhaltig geholfen.
Autorin: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Kleintierpraxis am Mühlgrund: http://www.kleintierdoktor.com/subjects/allergie-katze.pdf (Abruf: Oktober 2021)
Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München: http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/einrichtungen/dermatologie/krankheiten/krank/index.html (Abruf: Oktober 2021)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Yin, S.A., Nolte, I.: Praxisleitfaden Hund und Katze. Schlütersche, Hannover 2013