EM 2022 Fußball: Mehr als nur Tore – Gleichberechtigung im Frauenfußball

DFB-Frauennationalmannschaft im EM 2022 Spiel gegen Spanien: Frauenfußball in Deutschland

Die Begeisterung für Fußball in Deutschland ist ungebrochen, und die UEFA Frauen-Europameisterschaft 2022 hat dies einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Während die deutsche DFB-Elf bei der Em 2022 Fußball eine beeindruckende Leistung zeigte und sich nach einem starken Auftakt ins Viertelfinale spielte, ist dieser sportliche Erfolg untrennbar mit einem viel größeren Kampf verbunden: dem für Gleichberechtigung im deutschen Frauenfußball. Der Jubel über Siege wie den 2:0-Erfolg gegen die favorisierten Spanierinnen war groß, doch abseits des Spielfelds gibt es noch reichlich Handlungsbedarf, um faire Bedingungen für alle Athletinnen zu schaffen.

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Ein langer Weg zur Anerkennung: Von Verbot bis zum Viertelfinale

Die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland ist eine von Beharrlichkeit und hartem Kampf. Lange Zeit war es Frauen untersagt, organisiert Fußball zu spielen; bis 1970 verbot der DFB offiziell den Frauenfußball. Kickerinnen, die ihrer Leidenschaft nachgingen, mussten sich rechtfertigen und wurden oft beschimpft. Doch diese leidenschaftlichen Athletinnen ließen sich nicht beirren und erkämpften sich Schritt für Schritt ihre Rechte und die Anerkennung ihres Sports. Ihre Erfolge und die steigende Präsenz bei internationalen Turnieren wie der Frauen-EM 2022 sind das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen. Werfen Sie einen Blick auf den wm 2022 spielplan heute, um zu sehen, wie sich große Turniere entwickeln können.

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Das DFB-Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schrieb während der em 2022 fußball seine Erfolgsgeschichte fort. Nach einem überzeugenden 4:0-Sieg gegen Dänemark im ersten Gruppenspiel besiegte die Mannschaft auch Spanien mit 2:0 und sicherte sich damit frühzeitig den Einzug ins Viertelfinale. Diese Leistungen sind nicht nur sportliche Triumphe, sondern auch ein wichtiger Motor für die gesellschaftliche Akzeptanz des Frauenfußballs. Die Fußballerinnen von heute sind Vorbilder für unzählige Mädchen, die nun ganz selbstverständlich zum Ball greifen.

Die Ungleichheit auf dem Platz und darüber hinaus

Trotz dieser positiven Entwicklungen und der wachsenden Begeisterung erfährt der Frauenfußball in Deutschland immer noch eine geringere Wertschätzung als der Männerfußball. Dies zeigt sich in verschiedenen Bereichen: weniger mediale Aufmerksamkeit, oft geringere Zuschauerzahlen und weniger Sponsoring.

Equal Pay: Ein hart erkämpfter Traum

Eine der größten Baustellen ist die Bezahlung. Während Länder wie Norwegen, Australien, Finnland, England und seit Mai 2022 auch die USA das “Equal Pay”-Prinzip im Fußball etabliert haben, hinkt Deutschland hier noch hinterher. Für die meisten Profifußballerinnen in Deutschland bedeutet dies, dass sie ihren Sport neben einer Erwerbsarbeit betreiben müssen, während ihre männlichen Kollegen in dieser Zeit trainieren und sich vollständig auf den Fußball konzentrieren können. Der Traum vom finale wm 2022 mag für viele existieren, doch die Realität der Bezahlung bleibt ein Hindernis.

Equal Play: Faire Bedingungen für alle

Auch die Trainingsbedingungen sind oft unzureichend. Martina Keller, Journalistin und selbst leidenschaftliche Fußballerin, verdeutlicht in einem WDR-Interview die Forderung nach “Equal Play”: Es geht darum, dass Frauen auf guten Rasenplätzen trainieren können und nicht auf einem “Acker”, und dass sie auch im Amateurfußball angemessene Trainingszeiten erhalten. Die grundlegenden Voraussetzungen für sportlichen Erfolg sollten für alle gleich sein, unabhängig vom Geschlecht. Für einen Überblick über die Turnierentwicklung und Platzierungen, schauen Sie sich den turnierbaum wm 2022 an.

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Frauen in Führungspositionen: Mehr als nur Spielerinnen

Die Ungleichheit beschränkt sich nicht auf das Spielfeld. Geschlechterstereotype behindern auch den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen im Sportbereich. Im DFB sind Frauen sowohl im Bundesverband als auch in regionalen Gremien unterrepräsentiert, was einen strukturellen Änderungsbedarf aufzeigt. Katja Kraus, geschäftsführende Gesellschafterin der Agentur Jung von Matt/Sports und ehemalige Fußballnationalspielerin, betont die Notwendigkeit, “Glaubenssätze zu durchbrechen”. Sie hat mit ihrem Arbeitgeber die “Initiative Equal Play” ins Leben gerufen, um sich für mehr Gleichberechtigung in der gesamten Sportbranche stark zu machen. Das Engagement für Frauen im Sport erstreckt sich über alle Ebenen, bis hin zur Förderung aktueller Spielerinnen und der Auseinandersetzung mit Themen wie wm frauen heute.

Der DFB und Partner setzen Zeichen: Rote Karte für Klischees

Erfreulicherweise gibt es Bestrebungen, diese Ungleichheiten zu beseitigen. Der DFB, der Frauen einst das Fußballspielen verbot, nimmt heute eine Vorreiterrolle ein. Mit seinem “Leadership Programm für Frauen” fördert er gezielt weibliche Führungskräfte im Fußball. Seit Mai 2022 ist der DFB zudem Partnerorganisation der “Initiative Klischeefrei” und engagiert sich aktiv für mehr Vielfalt im Sport. Auch im Vereinsfußball ist die Leidenschaft groß, wie sich an der Nachfrage nach eintracht frankfurt tickets zeigt.

DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich bekräftigt: „Fußball ist offen für alle und bietet viele Chancen. Aber auch hier, wie auch im Berufs- und Ausbildungsumfeld sehen wir durchaus noch Zugangsbarrieren. […] Als Fußball-Verband wollen wir einen Beitrag leisten, überholte Muster aufzubrechen. Deshalb unterstützen wir die Initiative Klischeefrei. Wir müssen lernen, klischeefrei zu denken, sonst versperren wir im Fußball, wie auch sonst in der Gesellschaft, unseren Talenten den Weg.“ Diese Worte unterstreichen die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels.

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Auch Sponsoren erkennen die Bedeutung dieser Entwicklung. DFB-Sponsor Volkswagen befeuerte mit der Kampagne „Frauen spielen Fußball. #Kein Frauenfußball | #NotWomensFootball“ zur EM die Diskussion über Gleichberechtigung im Fußball. Die Kampagne weist auf bestehende Ungleichheiten hin und sensibilisiert dafür, wie Sprache Klischees schaffen und manifestieren kann. Prominente Unterstützerinnen innerhalb der deutschen National-Elf gaben der Aktion eine starke Stimme.

Fazit: Mehr als nur ein Spiel

Die em 2022 fußball hat gezeigt, dass die deutsche Frauen-Nationalmannschaft nicht nur sportlich zu den Besten gehört, sondern auch eine wichtige Rolle als gesellschaftlicher Akteur spielt. Der Erfolg auf dem Spielfeld ist ein starkes Argument für die Notwendigkeit von “Equal Pay” und “Equal Play”, von mehr Frauen in Führungspositionen und einer klischeefreien Wahrnehmung des Sports. Es liegt an uns allen, diesen Prozess aktiv zu unterstützen: Schauen Sie zu, feuern Sie an und drücken Sie die Daumen – nicht nur bei den Männern, sondern gerade auch bei den Frauen! Nur gemeinsam können wir den Weg zu einer wahrhaft gleichberechtigten Fußballwelt ebnen.