Die Automatisierung des Mahnwesens ist ein entscheidender Prozess in vielen Unternehmen, um offene Forderungen effizient einzutreiben. SAP F150, die Transaktion für den Mahnlauf, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Viele Unternehmen streben danach, Mahnungen nicht nur als Ausdruck, sondern auch als E-Mail zu versenden, um den Prozess zu beschleunigen und Kosten zu sparen. Dies erfordert jedoch oft eine spezielle Konfiguration, insbesondere durch Business Transaction Events (BTEs). Wenn der E-Mail-Versand trotz scheinbar korrekter Einstellungen fehlschlägt, kann die Fehlersuche komplex werden. Dieser Artikel beleuchtet häufige Ursachen, basierend auf einer typischen Problemdarstellung, und bietet einen Leitfaden zur Behebung von Konfigurationsfehlern rund um F150 Sap und den BTE-gesteuerten E-Mail-Versand.
Problemstellung: Mahn-E-Mails über F150 und BTE erreichen Empfänger nicht
Ein häufiges Szenario ist, dass der Mahnlauf in der Transaktion f150 sap zwar Mahnbescheide generiert und zum Druck vorbereitet, der beabsichtigte E-Mail-Versand über einen kundeneigenen Funktionsbaustein (FM), der an den BTE 00001040 gekoppelt ist, jedoch nicht funktioniert. Typische Symptome sind:
- Der im Custom-FM gesetzte Breakpoint wird nicht erreicht.
- Es werden keine E-Mails in der Transaktion SOST angezeigt.
- Nach dem Drücken der “Drucken”-Taste in F150 erscheint eine Pop-up-Meldung wie “Keine Mahnungen zum Drucken ausgewählt”.
Dies deutet darauf hin, dass entweder die BTE-Konfiguration fehlerhaft ist oder – noch fundamentaler – der Mahnlauf selbst keine Objekte für die Ausgabe selektiert, sodass der BTE gar nicht erst zur Ausführung kommt.
Die Fehlermeldung entschlüsseln: “Keine Mahnungen ausgewählt”
Die Meldung “Keine Mahnungen zum Drucken ausgewählt” ist oft der wichtigste Hinweis auf die tatsächliche Ursache des Problems. Sie signalisiert, dass der Mahnlauf in f150 sap zwar gestartet wurde, aber für die angegebenen Selektionskriterien keine Mahnungen identifiziert hat, die verarbeitet und ausgegeben werden könnten. Bevor wir die BTE-Konfiguration im Detail prüfen, müssen diese grundlegenden Voraussetzungen für den Mahnlauf selbst erfüllt sein.
Wichtiger Hinweis: Wenn F150 keine Mahnungen zur Ausgabe selektiert, wird auch der BTE 00001040 nicht aufgerufen. Dieser BTE ist dafür zuständig, das Ausgabegerät für eine existierende Mahnung zu bestimmen. Existiert keine Mahnung zur Ausgabe, gibt es auch kein Ausgabegerät zu bestimmen.
Fehlermeldung SAP F150: 'Keine Mahnungen zum Drucken ausgewählt' – ein Hinweis auf fehlende Mahnobjekte.
Detaillierte Prüfung der F150-Grundlagen und BTE-Konfiguration
Um den E-Mail-Versand für Mahnungen in SAP erfolgreich zu implementieren, müssen sowohl die Grundlagen des Mahnwesens in F150 als auch die BTE-Konfiguration präzise geprüft werden.
1. Voraussetzungen für den Mahnlauf in F150
Stellen Sie sicher, dass die folgenden Punkte korrekt konfiguriert sind, damit der Mahnlauf überhaupt Mahnungen selektieren kann:
Kundenstammdaten (Transaktion XD02):
- Mahnverfahren: Ist im Kundenstammsatz ein gültiges Mahnverfahren (im Reiter “Buchhaltungsdaten” unter “Korrespondenz”) hinterlegt?
- E-Mail-Adresse: Ist eine gültige E-Mail-Adresse für den Kunden in den Kommunikationsdaten (Reiter “Adresse”) oder in den Mahndaten des Kunden hinterlegt?
- Mahnblock: Ist der Kunde eventuell durch einen Mahnblock blockiert?
SAP XD02: Eingabe der E-Mail-Adresse im Kundenstammsatz für den Mahnversand.
Offene Posten (Transaktion FBL5N):
- Gibt es fällige und offene Posten, die gemäß des Mahnverfahrens mahnbar sind?
- Haben die Posten die erforderliche Überfälligkeit erreicht, um die nächste Mahnstufe auszulösen?
Mahnverfahren (Transaktion FBMP):
- Mahnstufen: Sind die Mahnstufen korrekt definiert, inklusive der Tage bis zur nächsten Mahnstufe und den jeweiligen Mahntexten?
- Mahntexte (Transaktion SO10): Sind die Mahntexte als Standardtexte in SO10 definiert und dem Mahnverfahren sowie den Mahnstufen korrekt zugeordnet? Diese Texte werden später für den E-Mail-Inhalt benötigt.
Mahnlaufparameter in F150:
- Laufparameter: Stellen Sie sicher, dass die “Lauf-Identifikation” und das “Datum des Mahnlaufs” korrekt sind.
- Freie Selektion: Haben Sie möglicherweise unnötige oder zu restriktive Selektionskriterien in der freien Selektion (z.B. für Buchungskreis, Mahnbereich, Kontonummer) gesetzt, die das Selektionsergebnis einschränken?
- “Einzelne Mahnungen” (Indiv. dunn. notice): Diese Option ist für Tests nützlich, erfordert aber, dass die oben genannten Kriterien erfüllt sind.
Transaktion SAP F150: Selektionsbild für den individuellen Mahnlauf zur E-Mail-Versendung.
2. BTE 00001040: Konfiguration für E-Mail-Versand
Sobald der Mahnlauf erfolgreich Mahnungen selektiert und zur Ausgabe vorbereitet, wird der BTE 00001040 relevant. Er ist für die Bestimmung des Ausgabegeräts zuständig.
a. Identifikation des BTE 00001040:
- Rufen Sie die Transaktion
FIBF
auf. - Navigieren Sie zu
Umfeld
->Infosystem (Prozesse)
. Suchen Sie nach dem Prozess00001040
(“DUNNING: Determine output device”). Dieser BTE ist der richtige Anknüpfungspunkt für die E-Mail-Versandlogik.
- Rufen Sie die Transaktion
b. Erstellung eines kundeneigenen Funktionsbausteins (Z-FM):
- Kopieren Sie den Muster-Funktionsbaustein (z.B.
SAMPLE_PROCESS_00001040
) in einen kundeneigenen Z-Funktionsbaustein (z.B.Z_BTE_PROCESS_00001040
). - Erstellen Sie eine eigene Funktionsgruppe für Ihren Z-FM und stellen Sie sicher, dass sowohl der Z-FM als auch die Funktionsgruppe aktiviert sind.
- Implementieren Sie im Z-FM die Logik zum Ermitteln der E-Mail-Adressen und zum Erstellen des E-Mail-Objekts (z.B. über Funktionsbausteine wie
SO_NEW_DOCUMENT_ATT_SEND_API1
oder Klassen wieCL_BCS
). Hier greifen Sie auf die Mahntexte aus SO10 zu. Das Codemuster aus der verlinkten SCN Wiki kann als Grundlage dienen, muss aber auf die spezifischen Anforderungen angepasst werden. - Umgang mit INCLUDEs und FORM-Routinen: Wenn Sie eine
FORM
-Routine innerhalb einesINCLUDE
s definiert haben, stellen Sie sicher, dass derINCLUDE
ordnungsgemäß im Hauptprogramm (REPORT
oderFUNCTION POOL
) deklariert ist. Falls es hier Aktivierungsprobleme gibt, ist es oft eine schnelle Lösung, dieFORM
-Definition direkt in den Hauptquelltext des Funktionsbausteins zu verschieben.
SAP SE37: Attribute eines Funktionsbausteins, der für den E-Mail-Mahnversand in F150 verwendet wird.
- Kopieren Sie den Muster-Funktionsbaustein (z.B.
c. Produktdefinition in FIBF:
- In
FIBF
navigieren Sie zuEinstellungen
->Produkte
->...eines Kunden
. - Legen Sie ein neues Produkt (z.B.
ZMAHN
) an und geben Sie eine aussagekräftige Beschreibung. - Wichtig: Aktivieren Sie das Produkt unbedingt!
- In
d. Zuordnung des Funktionsbausteins zum Prozess in FIBF:
- In
FIBF
navigieren Sie zuEinstellungen
->Prozessmodule
->...eines Kunden
. - Verknüpfen Sie den Prozess
00001040
mit Ihrem kundeneigenen Funktionsbaustein (z.B.Z_BTE_PROCESS_00001040
) und dem zuvor erstellten Produkt (z.B.ZMAHN
). - Das Feld
Anw.
(Anwendungskomponente) kann für den BTE 00001040 oft leer gelassen werden oder mit Werten wieFI-FI
oderTR-LO
belegt werden, je nach Systemkonfiguration und Anforderung. Testen Sie bei Problemen verschiedene Einstellungen. Das Leerlassen ist ein gängiger Ansatz.
Screenshot FIBF: Zuordnung des BTE-Prozesses 00001040 zum kundeneigenen Funktionsbaustein für Mahnversand per E-Mail.
- In
3. Fehlerbehebung und weitere Schritte
- SOST-Prüfung: Erst wenn der Mahnlauf in F150 ohne die Meldung “Keine Mahnungen zum Drucken ausgewählt” erfolgreich durchläuft und Mahnungen für die Ausgabe bereitstellt, sollten Sie in SOST nach den E-Mails suchen.
- Breakpoint: Der Breakpoint im Z-FM wird erst erreicht, wenn der BTE von F150 tatsächlich aufgerufen wird, d.h., wenn Mahnungen zur Ausgabe selektiert wurden.
- SAPconnect (Transaktion SCOT): Stellen Sie sicher, dass SAPconnect korrekt konfiguriert ist und der Versand von E-Mails aus SAP überhaupt funktioniert. Prüfen Sie auch die Job-Planung für den automatischen Versand.
- Berechtigungen: Überprüfen Sie, ob der ausführende Benutzer über die notwendigen Berechtigungen für den E-Mail-Versand und die BTE-Konfiguration verfügt.
Fazit
Die erfolgreiche Implementierung des E-Mail-Versands von Mahnungen über f150 sap und BTEs erfordert eine sorgfältige und schrittweise Konfiguration. Die häufigste Fehlerquelle liegt oft nicht direkt in der BTE-Kopplung, sondern in den grundlegenden Voraussetzungen des Mahnlaufs selbst. Die Analyse der Fehlermeldung “Keine Mahnungen zum Drucken ausgewählt” ist hierbei ein entscheidender erster Schritt. Erst wenn F150 Mahnungen korrekt selektiert und zur Ausgabe bereitstellt, kann der BTE 00001040 seine Aufgabe erfüllen und der E-Mail-Versand in Gang gesetzt werden. Durch die systematische Prüfung aller relevanten Einstellungen im Kundenstamm, im Mahnverfahren und in F150 selbst, gefolgt von der korrekten BTE-Konfiguration, lässt sich der automatisierte Mahnversand in SAP effizient und zuverlässig realisieren. Nutzen Sie diese Anleitung als Checkliste, um Ihre Konfiguration zu optimieren und das volle Potenzial Ihres f150 sap Mahnwesens auszuschöpfen.