Firefox: Schutz vor Fingerprinting für ein sichereres Surfen

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In der heutigen digitalen Welt ist der Schutz der Privatsphäre online von größter Bedeutung. Webbrowser wie Firefox spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie uns Werkzeuge an die Hand geben, um unsere digitalen Fußabdrücke zu minimieren. Ein wichtiger Aspekt dieses Schutzes ist die Abwehr von “Fingerprinting”, einer fortschrittlichen Tracking-Methode, die auf einzigartigen Merkmalen Ihres Geräts basiert, um Sie über das Web zu identifizieren. Dieser Artikel beleuchtet, wie Firefox mit seiner “Erweiterten Tracking-Schutz”-Funktion (Enhanced Tracking Protection) und spezifisch mit dem “Firegloves Firefox” Mechanismus Ihre Identität im Internet schützt.

Was ist Browser-Fingerprinting?

Jeder Webbrowser, sei es Firefox oder ein anderer, interagiert mit Ihrem Betriebssystem, Ihrer Hardware, Grafikkarten, zusätzlicher Software und sogar den installierten Schriftarten. Diese Interaktionen können dazu genutzt werden, Ihr Gerät so zu “kennzeichnen”, dass es wie ein einzigartiger digitaler Fingerabdruck wirkt. Websites können diese Informationen nutzen, um beispielsweise Inhalte in höherer Auflösung darzustellen oder Anweisungen für Ihr spezifisches Betriebssystem bereitzustellen.

Wenn all diese individuellen Aspekte eines Browsers zusammenkommen, kann die einzigartige Kombination eine “digitale Signatur” bilden, die Sie im Internet identifizierbar macht. Dieser “Fingerabdruck” wird potenziell verwendet, um Sie für gezielte Inhalte zu profilieren, ohne dass Cookies zum Einsatz kommen. Dies ist besonders beunruhigend, da es ein Verfolgung ermöglicht, das schwerer zu erkennen und zu blockieren ist als herkömmliche Cookies.

Wie Firefox “Firegloves Firefox” zum Schutz einsetzt

Firefox begegnet dem Fingerprinting durch seine Erweiterte Tracking-Schutz-Funktion. Diese blockiert eine Liste von bekannten “Fingerprintern” und schränkt die Informationen, die Ihr Browser jederzeit preisgibt, ein, um “verdächtige Fingerprinter” zu bekämpfen. Im Kern geht es hierbei um einen Mechanismus, den man bildlich als “Firegloves Firefox” bezeichnen könnte – Handschuhe, die verhindern, dass unerwünschte Spuren auf Ihrem digitalen “Finger” hinterlassen werden.

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Standardeinstellungen für den Schutz

Der Schutz vor bekannten Fingerprintern ist sowohl im normalen Surfen als auch bei aktivierter strenger Einstellung der Erweiterten Tracking-Schutz aktiviert. Wenn Sie sich im privaten Modus befinden oder die erweiterte Tracking-Schutz auf “Streng” (Strikt) eingestellt ist, werden sowohl der Schutz vor bekannten als auch vor verdächtigen Fingerprintern aktiviert. Für eine feinere Steuerung können Sie die Schutzfunktionen im “Benutzerdefiniert”-Level der Erweiterten Tracking-Schutz anpassen.

Schutz für einzelne Websites deaktivieren

Manchmal kann es vorkommen, dass eine Website aufgrund von Schutzmaßnahmen nicht richtig funktioniert. In solchen Fällen können Sie die Erweiterte Tracking-Schutz für diese spezifische Seite deaktivieren. Die Schutzfunktion bleibt für andere Websites weiterhin aktiv und blockiert Tracker.

Um den Schutz für eine Website zu deaktivieren:

  1. Klicken Sie auf das Schild-Symbol, das sich links neben der Adressleiste befindet.
  2. Schalten Sie den Schalter am oberen Rand des Bedienfelds um.
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Dadurch wird der Schutz für diese Seite deaktiviert. Die Seite wird automatisch neu geladen und der Schutz nur für diese eine Website aufgehoben. Um die Erweiterte Tracking-Schutz wieder zu aktivieren, folgen Sie demselben Prozess.

Schutz für alle Websites aktivieren oder deaktivieren

Wenn Sie Ihre Privatsphäre umfassender schützen möchten oder umgekehrt den Schutz für alle Websites global steuern möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Öffnen Sie Firefox auf Ihrem Computer.

  2. Klicken Sie in der Menüleiste am oberen Bildschirmrand auf Firefox und wählen Sie Einstellungen (auf älteren macOS-Versionen Preferences). Alternativ können Sie auf das Menü-Symbol klicken und dann Einstellungen wählen.

  3. Klicken Sie in der linken Seitenleiste auf Datenschutz & Sicherheit.

  4. Erweiterte Tracking-Schutz anpassen: Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Erweiterte Tracking-Schutz.

  5. Fingerprinting-Schutz aktivieren: Um den Fingerprinting-Schutz zu steuern, wählen Sie die Option Benutzerdefiniert aus den Einstellungen der Erweiterten Tracking-Schutz.

  6. Fingerprinting-Schutz-Einstellungen anpassen: Sobald Sie “Benutzerdefiniert” gewählt haben, sehen Sie Optionen zum Blockieren von Bekannten Fingerprintern und Verdächtigen Fingerprintern. Aktivieren Sie diese Optionen, indem Sie die entsprechenden Kontrollkästchen markieren. Darüber hinaus können Sie über das Dropdown-Menü rechts neben dieser Option festlegen, ob Sie verdächtige Fingerprinter in allen Fenstern oder nur in privaten Fenstern blockieren möchten.
    Einstellungen für Fingerprinting-SchutzEinstellungen für Fingerprinting-Schutz

Mögliche Probleme und Lösungen durch den Schutz

Obwohl der Schutz vor Fingerprinting essenziell für Ihre Online-Privatsphäre ist, kann er in seltenen Fällen zu Darstellungs- oder Funktionsproblemen auf bestimmten Websites führen.

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Erkennen von Problemen

Wenn Sie vermuten, dass der Schutz etwas beschädigt hat, versuchen Sie zuerst, die Schutzfunktionen zu deaktivieren, indem Sie die Seite von der Erweiterten Tracking-Schutz ausnehmen, wie oben beschrieben. Prüfen Sie dann, ob das Problem behoben ist.

Zu den häufigsten Problemen gehören:

  • Benutzerdefinierte Schriftarten: Wenn Sie eine benutzerdefinierte Schriftart für Firefox in den Einstellungen festgelegt haben und diese nicht zur Standardliste gehört, wird sie bei aktivem Schutz möglicherweise nicht verwendet.
  • Emoji-Darstellung: Skripte, die die Unterstützung von Emojis erkennen, können fälschlicherweise fehlschlagen, auch wenn Firefox sie unterstützt. Dies kann dazu führen, dass Emojis als Unicode-Text statt als Bilder dargestellt werden.
  • Bilder- und Videoeffekte: Bestimmte Bild- oder Videoeffekte, wie Greenscreen-Effekte oder progressive Videozeichnungen, funktionieren möglicherweise nicht wie erwartet.
  • Erweiterte Zeichensätze: Bei Sprachen mit erweiterten Zeichensätzen können bestimmte Glyphen nicht gerendert werden und stattdessen als quadratische “Zeichen nicht gefunden”-Icons erscheinen.

In seltenen Fällen können diese Fingerprinting-Schutzmechanismen eine Website unerwartet vollständig beschädigen. Wenn Sie jedoch die Erweiterte Tracking-Schutz, wie oben beschrieben, deaktivieren, wird das Problem behoben, falls der Fingerprinting-Schutz die Ursache war.

Melden von defekten Websites

Wenn eine Website nach dem Deaktivieren der Erweiterten Tracking-Schutz wieder korrekt funktioniert, können Sie dies melden. Klicken Sie dazu auf das Schild-Symbol und wählen Sie Bericht senden. Dies öffnet das Bedienfeld “Defekte Website melden”.
Bedienfeld "Defekte Website melden"Bedienfeld "Defekte Website melden"

Die Schaltfläche “Bericht senden” übermittelt websitebezogene Daten an Mozilla. Dies hilft Mozilla, zukünftige Versionen von Firefox so zu verbessern, dass Websites korrekt geladen werden können, während die Erweiterte Tracking-Schutz aktiviert bleibt. Das Ausfüllen des optionalen Feldes Problem beschreiben kann die Problembehebung beschleunigen. Weitere Details finden Sie unter Wie melde ich eine defekte Website in Firefox Desktop?.

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Wie funktioniert der Schutz im Detail?

Firefox unterscheidet zwischen zwei Arten von Fingerprinting-Schutz:

Bekannte Fingerprinter

Die Funktion “Schutz vor bekannten Fingerprintern” arbeitet, indem sie Skripte blockiert, die in der Fingerprinting-Liste von Disconnect aufgeführt sind. Dies verhindert, dass sich auf Fingerprinting spezialisierte Unternehmen Zugang zu den Details Ihres Geräts, wie Hardware, Software oder IP-Adresse, verschaffen. Dies stellt eine erste Verteidigungslinie dar, schützt Sie jedoch nicht vor Unternehmen, die nicht auf dieser Liste stehen. Außerdem müssen gelegentlich Ausnahmen für diese Liste erstellt werden, um sicherzustellen, dass Websites weiterhin wie vorgesehen funktionieren.

Verdächtige Fingerprinter

Um Fingerprinting-Versuchen entgegenzuwirken, die Firefox nicht blockieren kann (entweder weil das Skript unbekannt ist oder weil es so tief in die Website integriert ist, dass es nicht blockiert werden kann), schränkt Firefox jederzeit die Informationen ein, die es dem Web preisgibt – für jede Webseite. (Je nach Einstellungen kann dies potenziell nur im privaten Surfen gelten.)

Die spezifischen Attribute, die Firefox modifiziert, sind:

  • Zufällige Daten in Hintergrundbildern: Wenn eine Website Daten in den Hintergrund eines Bildes schreibt, wird diese mit subtilen Zufallsdaten versehen. Wenn eine Website lediglich Daten in den Hintergrund rendert, geschieht dies ohne Änderung. Typischerweise tritt dies nicht auf, aber wenn die Website die Bilddaten im Hintergrund liest und Ihnen möglicherweise erneut anzeigt, enthält das Bild leichte Störungen, die die Anzeige beeinflussen können.
  • Lokale Schriftarten: Lokal installierte Schriftarten, insbesondere solche, die nicht zur Standard-Schriftartensammlung Ihres Betriebssystems gehören, werden nicht zur Darstellung von Text auf einer Seite verwendet. Dies zwingt Websites, auf allgemein verfügbare Schriftarten zurückzugreifen, was die Einzigartigkeit Ihres Profils reduziert.

Durch diese Maßnahmen stellt Firefox sicher, dass Ihre Surferfahrung so sicher und privat wie möglich ist, indem es proaktiv gegen fortschrittliche Tracking-Methoden vorgeht.