Die Frühkindliche Bildung ist ein zentrales Thema für die Zukunft Bayerns. Angesichts steigender Betreuungsbedarfe und des Fachkräftemangels hat das Bayerische Familienministerium das “Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern” ins Leben gerufen. Ziel ist es, gemeinsam mit Akteuren der Kindertagesbetreuung Strategien zu entwickeln, Kompetenzen zu bündeln und Herausforderungen anzugehen.
Die Kindertagesbetreuung hat in den letzten Jahren eine beispiellose Dynamik erfahren. Träger, Kommunen, Freistaat und Beschäftigte haben dazu beigetragen, dass der massive Ausbau nicht zu Lasten der Qualität geht. Der steigende Betreuungsbedarf, der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern ab 2026 und der Fachkräftemangel stellen große Herausforderungen dar.
Das Bündnis soll einen umfassenden Diskurs über die Zukunftsfragen der Kindertagesbetreuung anstoßen. Es geht um die Weiterentwicklung der Qualität und um langfristige Fragestellungen, die sich aus technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben. Es ist wichtig, Maßnahmen zu identifizieren, die erforderlich sind, um den künftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Hierfür ist hochqualifiziertes und motiviertes Personal mit guten Rahmenbedingungen essenziell.
Kinder spielen im Kindergarten
Arbeitsweise des Bündnisses
Die Partner des Bündnisses tauschen sich regelmäßig zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung aus. Zwei Facharbeitsgruppen wurden eingerichtet, um Konzepte und Vorschläge zur Vorbereitung der Bündnissitzung zu erarbeiten:
- Facharbeitsgruppe “Kita 2050”: Diese Gruppe beschäftigt sich mit zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Kindertagesbetreuung. Ausgehend von der Ist-Situation wird ein Szenario für die Kita der Zukunft unter Berücksichtigung von Familie, Gesellschaft, Technik und Arbeitswelt abgeleitet. Es werden Empfehlungen für eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung und Weichenstellung erarbeitet.
- Facharbeitsgruppe “Fachkräfte”: Diese Gruppe konzentriert sich auf den Personalbedarf, die Personalakquise, die Qualifizierung und die Bindung von Fachkräften. Ziel ist es, die Arbeits- und Rahmenbedingungen zu verbessern und die Attraktivität pädagogischer Berufe langfristig zu steigern. Hierbei spielen Themen wie forum frühkindliche bildung eine wichtige Rolle.
Die Zwischenberichte der beiden Arbeitsgruppen sind online verfügbar.
Die Bedeutung von Bildungsgerechtigkeit
Ein wichtiger Aspekt der frühkindlichen Bildung ist die Bildungsgerechtigkeit. Jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem sozialen Hintergrund, soll die gleichen Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung haben. Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass alle Kinder in Bayern Zugang zu einer guten Kindertagesbetreuung haben.
Qualitätsstandards in der frühkindlichen Bildung
Die Qualität der frühkindlichen Bildung ist entscheidend für die Entwicklung der Kinder. Das Bündnis arbeitet daran, die Qualitätsstandards in den Kindertagesstätten weiter zu verbessern. Dazu gehören gut ausgebildete Fachkräfte, eine anregende Lernumgebung und eine individuelle Förderung der Kinder. Hierbei ist auch der bildungsföderalismus zu beachten.
Logo des Bayerischen Landkreistags
Partner im Bündnis für frühkindliche Bildung
Folgende Institutionen haben sich im Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern zusammengeschlossen:
- Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
- Bayerischer Gemeindetag
- Bayerischer Landkreistag
- Bayerischer Städtetag
- Bayerischer Bezirketag
- Landescaritasverband Bayern
- Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
- Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern
- Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Landesverband Bayern e. V.
- AWO Landesverband Bayern e. V.
- Bayerisches Rotes Kreuz
- Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
- ver.di Landesbezirk Bayern
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern
- Bayerischer Beamtenbund e. V.
- Kommunaler Arbeitgeberverband Bayern e. V.
- Landeselternbeirat Bayern (seit 2025)
Das Bündnis bringt alle relevanten Akteure zusammen, um gemeinsam die Herausforderungen der frühkindlichen Bildung anzugehen.
Logo der Lebenshilfe Landesverband Bayern
Statements der Bündnispartner
Die Bündnispartner haben sich zu den Zielen und Erwartungen an das Bündnis geäußert:
- Prälat Bernhard Piendl, Landes-Caritasdirektor: Betont die Notwendigkeit, die Finanzierungslücke in der gesetzlichen Betriebskostenförderung zu schließen, um die Qualität der pädagogischen Arbeit weiterzuentwickeln.
- Landrat Thomas Eichinger, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziales beim Bayerischen Landkreistag: Hebt hervor, dass jeder in Bayern einen Anspruch auf Kinderbetreuung hat und dass das Bündnis alle Akteure an einen Tisch bringt.
- Landesvorsitzende Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a.D.: Sieht die Beteiligung der Lebenshilfe vor allem vor dem Hintergrund, Inklusion und Chancengleichheit in der Kindertagesbetreuung zu gestalten.
- Gerd Schnellinger, stellvertretender Landesvorsitzender GEW Bayern: Erwartet durch das Bündnis eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der frühkindlichen Bildung.
- Rainer Nachtigall, Vorsitzender des Bayerischen Beamtenbundes: Setzt sich für Anerkennung und gute Beschäftigungsbedingungen für Menschen ein, die in der frühkindlichen Bildung tätig sind.
- Andreas Czerny, Geschäftsführer AWO Landesverband Bayern: Betont, dass Kinder und ihre Familien auch in Zukunft qualitätsvolle, bedarfsgerechte Kindertagesstätten benötigen.
- Dr. Brigitte Zach, Landesfachbereichsleiterin Gemeinden im ver.di-Landesbezirk Bayern: Verbindet mit dem Bündnis die Hoffnung auf Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels.
- Josef Weingärtner, Stellvertretender Geschäftsführer, Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V.: Das bbw engagiert sich für Chancengerechtigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Bekämpfung des Fachkräftemangels.
Die Statements zeigen, dass das Bündnis von allen Partnern mit großen Erwartungen verbunden wird. Es gilt, gemeinsam die Herausforderungen anzugehen und die frühkindliche Bildung in Bayern zukunftsfähig zu gestalten.
Logo von AWO – Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Bayern e.V.
Die Rolle der Eltern in der frühkindlichen Bildung
Die Eltern spielen eine wichtige Rolle in der frühkindlichen Bildung. Sie sind die ersten Bezugspersonen der Kinder und prägen ihre Entwicklung maßgeblich. Das Bündnis möchte die Eltern stärker in die Gestaltung der Kindertagesbetreuung einbeziehen. Der Landeselternbeirat Bayern ist seit 2025 Partner im Bündnis und vertritt die Interessen der Eltern.
Die frühkindliche Bildung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie legt den Grundstein für die Entwicklung der Kinder und ermöglicht ihnen einen guten Start ins Leben. Das Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern setzt sich dafür ein, dass alle Kinder in Bayern die gleichen Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung haben. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Verwirklichung der sdg hochwertige bildung.
Logo von ver.di Bayern
Fazit: Gemeinsam für eine starke frühkindliche Bildung
Das Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen in diesem Bereich anzugehen. Durch die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure können innovative Lösungen entwickelt und umgesetzt werden. Ziel ist es, die Qualität der Kindertagesbetreuung weiter zu verbessern und allen Kindern in Bayern die gleichen Chancen auf eine gute Bildung zu ermöglichen. Die Investition in die frühkindliche Bildung ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Auch die mint bildung kita profitiert davon.
Es liegt nun an allen Beteiligten, die im Bündnis erarbeiteten Konzepte und Strategien umzusetzen. Nur so kann die frühkindliche Bildung in Bayern nachhaltig gestärkt werden. Die spd bildungspolitik hat hier ebenfalls eine wichtige Rolle.