Wer seinen Durst gesund stillen möchte, sollte auf Getränke mit wenig Zucker und Kalorien achten. Aber sind Light-Getränke und Genussmittel wie Tee und Kaffee wirklich gesunde Alternativen? Und wie verwandelt man einfaches Wasser in erfrischendes “Infused Water”? Wir nehmen beliebte Durstlöscher unter die Lupe und geben Ihnen Tipps für Gesunde Getränke.
Warum gesunde Getränke wichtig sind
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich rund 1,5 Liter zu trinken (Erwachsene), bei Hitze sogar die doppelte Menge. Wasser ist der beste Durstlöscher. Auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zählen zu den gesunden Getränken. Stark verdünnte Saftschorlen (3 Teile Wasser, 1 Teil Saft) sind noch akzeptabel.
Süße Getränke wie Limonade, Eistee, Fruchtsaftgetränke und Säfte sollten Sie nur selten und in geringen Mengen genießen. Sie enthalten oft viel Zucker und unnötige Kalorien. Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Karies führen. Es ist also wichtig, auf gesunde Getränke zu setzen.
Light-Getränke: Keine Dauerlösung
Light-Getränke enthalten Süßstoffe statt Zucker. Sie sind zwar kalorienarm, aber nicht unbedingt gesunde Durstlöscher. Die extreme Süße kann eine Vorliebe für Süßes fördern, besonders bei Kindern, deren Geschmackssinn sich noch entwickelt.
Kaffee und Tee: Genussmittel in Maßen
Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind gesunde Getränke. Koffeinhaltige Tees (Schwarztee, grüner Tee) und Kaffee sind Genussmittel. Sie sollten in Maßen getrunken werden, da zu viel Koffein zu Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.
Für gesunde Erwachsene sind 4 Tassen Kaffee täglich unbedenklich. Grüntee enthält weniger Koffein, daher sind mehr Tassen akzeptabel. Beachten Sie auch den Koffeinkonsum durch Energy Drinks und Cola.
Ein junges Paar sitzt gemeinsam auf der Couch und trinkt Kaffee.
Vier Tassen Kaffee pro Tag gelten für Erwachsene als unbedenklich. Achten Sie jedoch auf die zusätzliche Kalorienzufuhr durch Zucker und Milch.
Leitungswasser: Gesund und günstig
In Deutschland ist Leitungswasser ein gesunder und preiswerter Durstlöscher. Es wird streng kontrolliert und ist für jeden zugänglich. Es wird aus Grund- und Oberflächenwasser gewonnen und gründlich aufbereitet, um gesundheitlich unbedenklich zu sein.
Amtliche Labore überprüfen regelmäßig die Qualität des Trinkwassers. Die Grenzwerte sind hoch und werden in der Regel deutlich unterschritten.
Der Hauseigentümer ist für die “letzte Meile” des Wassers verantwortlich. Wasser, das länger in der Leitung steht, kann mit Keimen verunreinigt sein. Lassen Sie das Wasser in diesem Fall zwei Minuten lang ablaufen, bevor Sie es trinken. Vorsicht ist bei Blei- und Kupferleitungen sowie ungeprüften Hausbrunnen geboten. Verwenden Sie in diesen Fällen Mineralwasser.
Leitungswasser ist sehr empfehlenswert, liefert aber kaum Mineralstoffe im Vergleich zu Mineralwässern.
Mineralwasser: Mineralstoffgehalt beachten
Mineralwasser ist eines der beliebtesten nichtalkoholischen Getränke. Achten Sie beim Kauf auf das Etikett, um die Versorgung mit lebenswichtigen Mineralstoffen zu verbessern.
Natürliches Mineralwasser: Rein und unverfälscht
Natürliches Mineralwasser stammt aus tiefen Quellen und ist besser vor Verunreinigungen geschützt als Leitungswasser. Es wird weniger stark aufbereitet.
Der Mineralstoffgehalt variiert je nach Quelle. Einige Mineralwässer sind reich an bestimmten Mineralstoffen, andere enthalten kaum mehr als Leitungswasser. Wir benötigen Mineralwasser jedoch nicht zwingend zur Mineralstoffversorgung. Die meisten Mengen- und Spurenelemente nehmen wir über feste Nahrung auf.
Mineralstoffe (Fluorid, Calcium, Magnesium, Chlorid) leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem Stoffwechsel. Sie beeinflussen Knochenaufbau, Muskel- und Nervenfunktionen.
Natürliches Mineralwasser muss direkt am Quellort in Flaschen abgefüllt werden und darf nur mit Kohlensäure versetzt werden. Die Bezeichnung “Natürliches Mineralwasser” und die Analysewerte müssen auf dem Etikett angegeben werden. Für besondere Auslobungen (z.B. “Für Säuglingsernährung geeignet”) gibt es strenge Grenzwerte.
Tafelwasser: Angereichert, aber nicht natürlich
Tafelwasser ist kein natürliches Mineralwasser, sondern eine Mischung aus Trink- und Mineralwasser, die mit verschiedenen Zutaten (Natursole, Meerwasser, Natriumchlorid) angereichert werden darf. Gesetzliche Grenzwerte sind einzuhalten, eine amtliche Anerkennung ist nicht erforderlich. Sodawasser enthält mehr als 570 Milligramm Natriumhydrogencarbonat pro Liter und schmeckt leicht seifig.
Für Flaschenwasser empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland Mehrwegflaschen (Plastik oder Glas) aus der Region, um Einwegflaschen zu vermeiden und eine klimafreundliche Ernährung zu unterstützen.
Near Water und Infused Water: Gesunde Alternativen?
“Near Water”-Getränke werden oft als Wellness-, Fitness- oder Vitalitätsgetränke beworben. Sie sind jedoch meist nicht so gesund, wie sie wirken.
Sie basieren auf Mineral-, Tafel- oder Leitungswasser, versetzt mit Frucht-, Kräuter- oder anderen Zusätzen (Zitrone, Grüntee, Ginseng). Oft sind jedoch “billige Aromen” und Zucker oder Süßstoffe enthalten. Diese “Near Water”-Produkte sind in der Regel keine gesunden Getränke und meist teurer als Mineralwasser.
Smoothies aus püriertem Obst und Gemüse sind ebenfalls keine idealen Durstlöscher, da sie viele Kalorien enthalten. Sie sind eher als gesunde Zwischenmahlzeit anzusehen, um eine Portion Obst oder Gemüse zu genießen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass kein Zucker oder Süßungsmittel zugesetzt wurden.
Wasser pur oder aufgepeppt: Die besten Varianten
Das unangefochten gesündeste Getränk ist Wasser. Die DGE empfiehlt rund 1,5 Liter Wasser am Tag, bei Hitze oder Sport sogar mehr.
Ein Mädchen in einem rot-weiß gestreiften T-Shirt hält ein Glas Wasser in der Hand.
Wasser ist der gesündeste Durstlöscher für Kinder und Erwachsene.
Gesunde Drinks sind Wasser und ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees, da sie kalorienfrei sind und den Körper optimal mit Flüssigkeit versorgen. Unser Körper besteht zu über 70 Prozent aus Wasser, das täglich aufgefüllt werden muss.
Infused Water: Wasser mit Geschmack
Reines Wasser kann auf natürliche, kalorienarme und preisgünstige Weise geschmacklich aufgepeppt werden. Infused Water liegt im Trend. Verfeinern Sie Mineral- oder Leitungswasser mit frischen Zutaten wie Früchten oder Kräutern:
- Zitronenscheiben
- Limettenscheiben
- Orangenscheiben
- Apfelscheiben
- Gurkenscheiben
- Ingwerscheiben
- Honigmelone
- Tiefgefrorene Beeren
- Frische Kräuter (Minze, Basilikum, Zitronenmelisse)
Geben Sie alternativ eine winzige Menge Fruchtsaft oder Tee ins Wasser. Als Infused Water mit Eiswürfeln in einer Karaffe serviert, wird Wasser zum optischen Highlight.
Wasser aus Kupferflaschen: Wirklich gesünder?
Es wird oft empfohlen, Wasser aus Plastikflaschen in Kupferflaschen umzufüllen. Das Wasser soll dadurch basisch werden und eine “positive Struktur” annehmen. Das resultierende “Kupferwasser” soll gesünder sein.
Kupfer ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, aber eine gesundheitsfördernde Wirkung von Wasser aus Kupferflaschen ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Der pH-Wert von Wasser kann zwar leicht ansteigen, dieser Effekt ist jedoch minimal und gesundheitlich unbedeutend.
Dr. Thomas Tietz vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, dass durch die Lagerung von Wasser in Kupfergefäßen keine relevante Veränderung des pH-Wertes im Vergleich zur Magensäure erreicht werden kann.
Eine zusätzliche Aufnahme von Kupfer ist in der Regel nicht notwendig, da wir bereits ausreichend Kupfer über die Nahrung aufnehmen (Getreideprodukte, Nüsse, grünes Gemüse, Kaffee, Tee).
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit warnt vor zu viel Kupfer, da eine chronisch überhöhte Aufnahme Lebererkrankungen oder neurologische Störungen hervorrufen kann.