Die Gesundheitsförderung Und Prävention spielen in Deutschland eine zentrale Rolle, um die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern. Durch gezielte Maßnahmen sollen Risikofaktoren minimiert, gesundheitliche Kompetenzen gestärkt und ein gesundes Lebensumfeld geschaffen werden. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Grundlagen, Bereiche und Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention in Deutschland.
Grundlegende Förderungsvoraussetzungen
Die Förderung von Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Diese sollen sicherstellen, dass die Mittel effektiv und zielgerichtet eingesetzt werden.
1. Förderbereiche:
Grundsätzlich können folgende Bereiche gefördert werden:
- Beratungs- und Betreuungsangebote für Personen im Hinblick auf Suchtmittelmissbrauch
- Tätigkeit der Fachstellen für Suchtprävention
- Innovative Angebote im Bereich der selektiven Sucht- und Drogenprävention, insbesondere im Schwerpunktbereich Früherkennung, Frühintervention
- Sucht- bzw. drogenspezifische Fachveranstaltungen
- Tätigkeit sucht- bzw. drogenspezifischer Selbsthilfegruppen
- Gesundheitsrelevante Forschung auf dem Gebiet des Gebrauchs und der Abhängigkeit von Drogen bzw. der sucht- und drogenspezifischen Prävention
Eine Gruppe von Menschen nimmt an einer Diskussionsrunde über Suchtprävention teil.
2. Förderungswerber:
Als Förderungswerber kommen folgende Gruppen in Betracht:
- Einrichtungen oder Vereinigungen mit Betreuungsangebot für Personen im Hinblick auf Suchtmittelmissbrauch
- Fachstellen für Suchtprävention
- Rechtsträger von Angeboten im Bereich der selektiven Sucht- und Drogenprävention, insbesondere im Schwerpunktbereich Früherkennung, Frühintervention
- Veranstalter sucht- bzw. drogenspezifischer Fachveranstaltungen
- Sucht- bzw. drogenspezifische Selbsthilfegruppen
- Forschungseinrichtungen mit Schwerpunkt auf dem Gebiet des Gebrauchs und der Abhängigkeit von Drogen bzw. der sucht- und drogenspezifischen Prävention
3. Zusätzliche Voraussetzungen:
- Die Durchführung des Vorhabens muss ohne Förderung aus Bundesmitteln nicht oder nicht in dem notwendigen Umfang möglich sein.
- Kosten für ein Vorhaben, die vor dem Einlangen des Antrags entstanden sind, können nicht anerkannt werden.
- Es besteht kein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Förderung.
4. Weitere Bedingungen:
- Maßnahmen, für die als Krankenbehandlung ein Sozialversicherungsträger, eine Krankenfürsorgeanstalt oder ein Sozialhilfeträger aufzukommen hat, können nicht gefördert werden.
- Eine Förderungsgewährung ist nur zulässig, wenn auch von anderen Gebietskörperschaften entsprechende Zuschüsse geleistet werden.
- Der Förderungsnehmer verpflichtet sich, die zur Bewertung der Umsetzung des Förderungsgegenstandes erforderlichen Daten und Informationen bekanntzugeben und an der Entwicklung eines einheitlichen quantitativen und qualitativen Leistungscontrolling mitzuarbeiten.
- Bei Einrichtungen und Vereinigungen mit Betreuungsangebot für Personen im Hinblick auf Suchtgiftmissbrauch ist die Förderung an eine Kundmachung gebunden.
Die Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung
Prävention und Gesundheitsförderung sind zwei unterschiedliche, aber eng miteinander verbundene Konzepte. Prävention zielt darauf ab, Krankheiten zu verhindern oder ihr Auftreten zu verzögern. Gesundheitsförderung hingegen geht über die reine Krankheitsvermeidung hinaus und strebt eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebensqualität an.
Primärprävention
Die Primärprävention konzentriert sich darauf, das Auftreten von Krankheiten von vornherein zu verhindern. Dies geschieht durch Maßnahmen, die Risikofaktoren reduzieren und Schutzfaktoren stärken. Beispiele hierfür sind Impfungen, Aufklärung über gesunde Ernährung und Bewegung sowie Maßnahmen zur Stressbewältigung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Krankheiten in einem frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln, um eine Verschlimmerung zu verhindern. Hierzu gehören beispielsweise Früherkennungsuntersuchungen wie Mammographien zur Brustkrebsvorsorge oder Darmspiegelungen zur Darmkrebsvorsorge.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Rehabilitation und Wiedereingliederung von Menschen, die bereits an einer Krankheit leiden. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Folgeschäden zu minimieren. Beispiele hierfür sind Rehabilitationsmaßnahmen nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Eine ältere Frau nimmt an einer Yoga-Stunde teil, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern.
Handlungsfelder der Gesundheitsförderung
Die Gesundheitsförderung umfasst eine Vielzahl von Handlungsfeldern, die sich an unterschiedliche Zielgruppen und Lebensbereiche richten. Zu den wichtigsten Handlungsfeldern gehören:
- Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter: Hierzu gehören Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, wie z.B. die Förderung von Bewegung, gesunder Ernährung und Suchtprävention in Schulen und Kindergärten.
- Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer zu fördern, z.B. durch Maßnahmen zur Stressbewältigung, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und betriebliche Gesundheitsangebote.
- Gesundheitsförderung im Alter: Hierzu gehören Maßnahmen zur Erhaltung der Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen, wie z.B. die Förderung von Bewegung, sozialer Teilhabe und Sturzprävention.
- Gesundheitsförderung in der Kommune: Ziel ist es, gesundheitsförderliche Lebensbedingungen in der Kommune zu schaffen, z.B. durch die Gestaltung von Grünflächen, Radwegen und Spielplätzen.
Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Akteuren, die sich im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention engagieren. Zu den wichtigsten Akteuren gehören:
- Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Das BMG ist für die nationale Gesundheitspolitik zuständig und fördert Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention.
- Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Die BZgA ist eine Bundesbehörde, die Aufklärungs- und Informationsmaterialien zu verschiedenen Gesundheitsthemen entwickelt und verbreitet.
- Die Krankenkassen: Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention für ihre Versicherten anzubieten.
- Die Länder und Kommunen: Die Länder und Kommunen sind für die Umsetzung der Gesundheitspolitik auf regionaler und lokaler Ebene zuständig.
- Zivilgesellschaftliche Organisationen: Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen engagieren sich im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention, z.B. Selbsthilfegruppen, Sportvereine und Wohlfahrtsverbände.
Eine Gruppe von Menschen nimmt an einem Workshop zur Stressbewältigung teil.
Abwicklungsprozedere für Förderungsansuchen
Förderungsansuchen (samt den erforderlichen Beilagen) sind bis spätestens 15. Oktober des dem Förderjahr vorausgehenden Jahres beim Sozialministerium im Original auf dem Postweg in der Fachabteilung einzubringen. Eine elektronische Übermittlung ist grundsätzlich nicht vorgesehen.
Später einlangende Ansuchen können nicht berücksichtigt werden.
Mit Vorliegen eines vollständigen Ansuchens wird eine Prüfung auf Förderungswürdigkeit und -zulässigkeit vorgenommen.
Nach erfolgter Prüfung wird das Ansuchen entweder schriftlich abgelehnt, oder es wird der/dem Förderungswerberin/Förderungswerber ein Förderungsangebot in Form eines Vertrages übermittelt. Dieses Förderungsangebot, das auch alle weiteren Informationen hinsichtlich Auszahlung, Abrechnung etc. enthält, kann der/die Förderungswerber/Förderungswerberin innerhalb einer vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz vorgesehenen Frist durch Unterzeichnung annehmen.
Der Förderungsvertrag ist von den zeichnungsberechtigten Organen zu unterfertigen und zu retournieren.
Sollte der Förderungsvertrag nicht innerhalb der genannten Frist im Sozialministerium eingelangt sein, gilt das Förderungsangebot als widerrufen.
Antragsunterlagen stehen im Bereich Förderungen und Richtlinien zum Download bereit.
Weitere Informationen zum Thema Sucht- und Drogenprävention finden Sie im Bereich Drogen und Sucht.
Fazit
Die Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtige Säulen des deutschen Gesundheitssystems. Durch gezielte Maßnahmen und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure können die Gesundheit der Bevölkerung erhalten und verbessert werden. Es ist wichtig, dass sich jeder Einzelne aktiv für seine Gesundheit einsetzt und die vielfältigen Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention nutzt.