Die Gottesanbeterin als Haustier: Ein faszinierender Exot für Ihr Zuhause

Gottesanbeterin auf Stein

Die Gottesanbeterin, auch bekannt als Fangschrecke, ist ein faszinierendes Insekt, das oft mit Geschichten über das Verspeisen ihrer Partner assoziiert wird. Dennoch ist die Haltung dieser exotischen Art als Haustier überraschend einfach, sofern einige grundlegende Bedürfnisse beachtet werden. Dieser Artikel beleuchtet die faszinierende Welt der Gottesanbeterin und gibt praktische Tipps für eine artgerechte Haltung in heimischen Terrarien. Entdecken Sie, wie Sie diesem außergewöhnlichen Tier ein passendes Zuhause bieten können.

Artenbeschreibung und Aussehen der Gottesanbeterin

Die Gottesanbeterin ist ein wahrer Blickfang in jedem Terrarium. Ihr auffälliges Erscheinungsbild wird durch ein langes Halsschild und einen dreieckigen, beweglichen Kopf mit großen Facettenaugen bestimmt. Zwischen den Facettenaugen befinden sich drei zusätzliche Punktaugen (Ocellen), die bei männlichen Tieren stärker ausgeprägt sind und zur Unterscheidung der Geschlechter dienen können. Männchen bleiben mit maximal 60 mm Körperlänge deutlich kleiner als ihre weiblichen Artgenossen, die eine Größe von bis zu 80 mm erreichen können.

Ein charakteristisches Merkmal sind die stark modifizierten Vorderbeine, die zu hochentwickelten Fangwerkzeugen umgebildet sind. Ausgestattet mit scharfen Dornen, ermöglichen sie der Gottesanbeterin, ihre Beute blitzschnell zu greifen und festzuhalten. In Ruhestellung sind diese Fangbeine angewinkelt, was dem Insekt die Haltung einer betenden Figur verleiht – der Ursprung seines Namens. Beide Hinterbeinpaare sind als Laufbeine ausgebildet.

Neben den Beinen verfügt die Gottesanbeterin über mehrere Flügelpaare. Bei den Weibchen sind diese aufgrund ihrer Körpergröße jedoch oft nicht zum Fliegen geeignet, sodass sie sich primär am Boden fortbewegen. Als tagaktive Jägerin tarnt sich die Gottesanbeterin meisterhaft in ihrer Umgebung, sei es in grünem Laub oder hohem Gras, und lauert geduldig auf ihre Beute.

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Ihre Färbung passt sich ideal an die jeweilige Umgebung an, wobei diese Tarnung mit jeder Häutung deutlicher wird. Das Farbspektrum reicht von einem zarten Grün bis zu einem kräftigen Braun. In Regionen, die von regelmäßigen Bränden heimgesucht werden, können Gottesanbeterinnen sogar eine nahezu schwarze Färbung entwickeln. Die durchschnittliche Lebensdauer dieser faszinierenden Insekten liegt bei bis zu 15 Monaten.

Obwohl die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) auch in Deutschland heimisch ist und in wärmsten Regionen wie Baden-Württemberg, dem Saarland, der Kölner Bucht und Sachsen vorkommt – sie wurde 2017 zum “Insekt des Jahres” gewählt –, darf sie weder entnommen noch gehalten werden, da sie als gefährdet gilt und auf der Roten Liste steht. Für die Heimtierhaltung eignen sich jedoch andere Arten, wie Sphodromantis lineola, Sphodromantis viridis, Phyllocrania paradoxa und Hierodula membranacea. Diese Arten gelten als besonders anfängerfreundlich und verzeihen kleinere Haltungsfehler.

Artgerechte Haltung der Gottesanbeterin

Eine artgerechte Unterbringung ist das A und O bei der Haltung jedes Haustieres, und die Gottesanbeterin bildet da keine Ausnahme. Diese Exoten lieben Wärme und benötigen je nach Art eine konstante Temperatur zwischen 25 und 35 Grad Celsius. Jedes Tier sollte ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 20 cm Länge, 20 cm Breite und 30 cm Höhe bewohnen. Ihr natürlicher Lebensraum ist dicht bewachsen mit Büschen, Sträuchern und hohem Gras. Überall dort, wo es blüht und wimmelt, fühlen sich auch Gottesanbeterinnen wohl.

Im heimischen Terrarium sollte die Einrichtung daher dem natürlichen Lebensraum nachempfunden sein, idealerweise mit lebenden Pflanzen gestaltet. Die Bewässerung erfolgt vorsichtig mittels einer Sprühflasche, da sowohl Jungtiere als auch erwachsene Tiere in größeren Wassertropfen ertrinken könnten.

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Äste und Steine bieten wichtige Ankerpunkte, unter anderem zur Ablage des Schaumgeleges, der sogenannten Oothek. Eine Oothek kann bis zu 250 Eier enthalten. In freier Wildbahn sterben die erwachsenen Tiere im Herbst, und die schlüpfenden Nymphen erscheinen erst im darauffolgenden Mai.

Gottesanbeterin auf SteinGottesanbeterin auf Stein

Eine wichtige Regel bei der Haltung von Gottesanbeterinnen ist die Einzelhaltung. Dies ist ratsam, da die Gottesanbeterin zum Kannibalismus neigen kann. Insbesondere männliche Tiere werden nach der Paarung oft von den Weibchen verspeist. Auch gegenüber weiblichen Artgenossinnen zeigt die Gottesanbeterin ein aggressives Verhalten, weshalb eine Vergesellschaftung vermieden werden sollte.

Gottesanbeterin im TerrariumGottesanbeterin im Terrarium

Fütterung der Gottesanbeterin

Dank ihrer exzellenten Tarnfähigkeiten, den dornenbewehrten Fangarmen und einem hochentwickelten Sehvermögen ist die Gottesanbeterin eine perfektionierte Jägerin. Sie bevorzugt daher eindeutig Lebendfutter. Ihre Jagdstrategie besteht darin, auf Beute zu lauern, sich langsam an das anvisierte Tier heranzuschleichen und dann blitzschnell zuzuschnappen. Anschließend zerlegt sie ihre Mahlzeit, bevor sie diese verzehrt. Ein gut gefülltes Hinterteil ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Gottesanbeterin ausreichend versorgt ist.

Bevorzugt werden von Gottesanbeterinnen Heuschrecken, Schaben und kleine Mücken. Seltener werden auch Spinnentiere zum Fressen genommen. Entscheidend ist, dass die Beute stets kleiner als die Gottesanbeterin selbst ist. Als optimal gilt eine Beutegröße von bis zu zwei Dritteln der Körperlänge der Gottesanbeterin.

Es ist wichtig, nicht zu viele Futtertiere gleichzeitig ins Terrarium zu setzen. Andernfalls könnten diese sich zusammenschließen und die Jägerin angreifen. Nicht gefressene Beutetiere sollten weiter gefüttert werden. Heuschrecken beispielsweise freuen sich über Keimweizen als Nahrung. Vermeiden Sie unbedingt, Obst und Salat zu verfüttern. Je besser die Futtertiere ernährt werden, desto gesünder und nährstoffreicher sind sie für die Gottesanbeterin.

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Weibliche Gottesanbeterinnen werden alle zwei bis drei Tage gefüttert, während männliche Tiere etwas seltener, alle drei bis vier Tage, Nahrung benötigen. Die monatlichen Kosten für Lebendfutter belaufen sich erfahrungsgemäß auf etwa fünf Euro.

Fakten zur Fütterung im Schnellüberblick:

  • Lebendfutter wie Heuschrecken, Schaben und kleine Larven bzw. Fliegen sind ideal.
  • Das Lebendfutter sollte immer kleiner sein als die Jägerin.
  • Setzen Sie nicht zu viele Futtertiere gleichzeitig ins Terrarium.
  • Füttern Sie die Futtertiere gut, damit sie eine nährstoffreiche Nahrungsquelle für die Gottesanbeterin darstellen.
  • Die monatlichen Kosten für Lebendfutter liegen bei etwa 5 Euro.

Gottesanbeterin FütterungGottesanbeterin Fütterung

Gottesanbeterin kaufen: Woher bekommt man sein exotisches Haustier?

Einzigartige Fangschrecken sind über verschiedene Wege erhältlich. Sie finden sie im gut sortierten Zoohandel, direkt bei spezialisierten Züchtern oder auch bequem online. Achten Sie beim Kauf auf gesunde Tiere und lassen Sie sich gegebenenfalls zu den jeweiligen Arten und ihren spezifischen Ansprüchen beraten.

Gottesanbeterin mit TerrariumdekoGottesanbeterin mit Terrariumdeko