Der Winter hat Einzug gehalten, und bei uns im Garten steht der Grünkohl in seiner vollen Pracht. Dies ist die perfekte Zeit, um euch unser bewährtes Grundrezept zum Thema Grünkohl Kochen vorzustellen – eine Zubereitungsart, die nicht nur einfach ist, sondern auch das Herz jedes Liebhabers der deutschen Hausmannskost höherschlagen lässt. Dieses Wintergemüse lässt sich hervorragend als Beilage servieren oder mit Zutaten wie Sahne, Pinkel, Kassler oder Mettenden zu einem vollständigen, wärmenden Hauptgericht verfeinern. Kombiniert mit klassischen Petersilienkartoffeln wird daraus eine deftige und kräftige Wintermahlzeit, die Körper und Seele wärmt. Lasst uns gemeinsam diesen deutschen Klassiker zubereiten und die reiche Tradition des frischen Grünkohl zubereiten aufleben lassen. Für diejenigen, die eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem winterlichen Superfood wünschen, bietet unser Beitrag über Grünkohl mit Pinkel weitere Einblicke.
Grünkohl kochen: Ein norddeutscher Klassiker mit Tradition
Grünkohl ist weit mehr als nur ein Gemüse; er ist ein fester Bestandteil der norddeutschen Küche und ein Symbol für Geselligkeit in der kalten Jahreszeit. Obwohl er besonders im Norden berühmt ist, hat dieses Kohlgemüse auch in anderen Regionen Deutschlands seine Liebhaber gefunden – selbst unsere süddeutsche Oma wusste ihn meisterhaft zuzubereiten. Für unser traditionelles Grünkohlrezept benötigen wir keine exotischen Zutaten. Im Winter ist frischer Grünkohl in nahezu allen Supermärkten verfügbar und bildet die Basis unseres Gerichts.
Um den vollen Geschmack des Kohls zu entfalten und ihm eine herzhafte Note zu verleihen, kombinieren wir ihn mit Zwiebeln, Knoblauch und traditionellen Fleischeinlagen. Klassiker wie Mettenden, Kohlwurst und Kassler sind hier die erste Wahl. Manche Köche braten auch gerne Speck dazu an. Wir halten es jedoch bewusst etwas leichter, um den Superfood-Charakter des Grünkohls nicht durch eine Überladung mit Fleisch zu beeinträchtigen. Das Gleichgewicht zwischen dem kräftigen Grün des Kohls und den rauchigen Aromen der Fleischeinlagen macht diesen Eintopf so unwiderstehlich.
Das Prinzip hinter dem Grünkohl zubereiten
Die Zubereitung von Grünkohl mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, folgt aber einem einfachen und bewährten Prinzip, das für hervorragenden Geschmack und die richtige Konsistenz sorgt. Zuerst blanchieren wir den Grünkohl portionsweise in sprudelnd heißem Salzwasser. Dieser entscheidende Schritt ist essenziell, um etwaige Bitterstoffe zu reduzieren und die leuchtend grüne Farbe zu erhalten.
Nach dem Blanchieren wird der Kohl gründlich abgetropft, in kaltem Wasser abgeschreckt und anschließend fein gehackt. Danach kommt er in einen Topf, wo er in aromatischer Gemüsebrühe sanft gegart wird. Im letzten Schritt dürfen dann die ausgewählten Fleisch- und Wurstsorten – Mettenden und Kassler – für eine Weile mitköcheln, um ihre würzigen Aromen an den Grünkohl abzugeben. Während der Grünkohl vor sich hin schmort, bereitet sich die Kartoffelbeilage quasi von selbst zu. Und schon ist diese wärmende Wintermahlzeit bereit, serviert zu werden. Wie ihr seht, ist frischen Grünkohl zubereiten eigentlich sehr unkompliziert. Der Klassiker steht nach nur drei Hauptschritten auf dem Tisch.
Ein Teller mit traditionellem Grünkohl, deftigem Kassler und Mettenden
Zutaten und Zubereitung im Detail: Unser Grünkohl-Grundrezept
Grünkohl kochen ist ein klassisches Rezept der deutschen Küche. Mit Wurst und Fleisch wird es zu einer perfekten Hausmannskost im Winter, die die ganze Familie kräftigt und verwöhnt.
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Zubereitungszeit: 1 Stunde 30 Minuten
Gesamtzeit: 1 Stunde 45 Minuten
Gericht: Abendessen, Familienessen, Hauptgericht, Mittagessen, Winteressen
Küche: Deutsch
Keyword: einfach, kräftig, lecker, wärmend, winterlich
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 155 kcal
Autor: Anja Würfl
Zutaten
- 1 kg frischer Grünkohl
- 1 EL Schweineschmalz oder Pflanzenöl
- 2 große Zwiebeln, fein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 Liter Gemüsebrühe (oder Fleischbrühe)
- 200 g Kassler (am Stück oder in Scheiben)
- 2-4 Mettenden oder Kohlwürste
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- ½ TL Piment (gemahlen oder ganze Körner)
Anleitung zum Grünkohl kochen
- Grünkohl vorbereiten: Den Grünkohl gründlich waschen und die dicken Blattrippen entfernen. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Den vorbereiteten Grünkohl portionsweise für etwa 3 Minuten im kochenden Wasser blanchieren.
Grünkohl wird in Salzwasser blanchiert, erster Schritt der Zubereitung
- Abkühlen und zerkleinern: Den blanchierten Kohl mit einer Schaumkelle herausnehmen und sofort in eiskaltes Wasser tauchen, um den Garprozess zu stoppen und die Farbe zu erhalten. Gut abtropfen lassen.
- Hackschritt: Auf einem Schneidebrett die Grünkohlblätter mit einem großen Kochmesser oder einem Wiegemesser fein hacken bzw. klein schneiden. Traditionell wird der Grünkohl für eine cremigere Konsistenz sehr fein zerkleinert.
Frischer Grünkohl wird auf einem Schneidebrett fein gehackt
- Basis anbraten: In einem großen Topf das Schmalz oder Öl erhitzen. Die gewürfelten Zwiebeln und den gehackten Knoblauch darin bei mittlerer Hitze andünsten, bis sie glasig sind und duftende Aromen entwickeln.
- Grünkohl andünsten: Den gehackten Grünkohl zu den Zwiebeln geben und bei geschlossenem Deckel für etwa 10 Minuten mitdünsten. Dabei regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt und sich die Aromen gut verbinden.
Gehackter Grünkohl wird im Topf mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet
- Würzen und köcheln: Piment, etwas Salz und frisch gemahlenen Pfeffer unter den Grünkohl rühren. Anschließend mit der Brühe aufgießen, sodass der Kohl gut bedeckt ist. Den Grünkohl nun für etwa 40 Minuten bei geschlossenem Deckel sanft köcheln lassen, bis er zart ist.
Grünkohl köchelt in Brühe im Topf, Gewürze wurden hinzugefügt
- Fleisch hinzufügen: Für die letzten 30 Minuten der Garzeit die Mettenden sowie das Kassler (am Stück oder in Scheiben) zum Grünkohl geben und mitziehen lassen. Dies ermöglicht es den Wurst- und Fleischaromen, sich wunderbar mit dem Kohl zu verbinden. Achte darauf, dass die Würste und das Fleisch gar sind.
- Servieren: Die Würste und das Fleisch herausnehmen und auf einer Platte anrichten. Den Grünkohl gegebenenfalls mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Traditionell wird er heiß mit gekochten Kartoffeln oder Petersilienkartoffeln als Beilage serviert.
Fertig gekochter Grünkohl mit Wurst und Kassler auf einem Teller
Tipps und Anmerkungen
Manche Rezeptvarianten beinhalten auch die Zugabe von Haferflocken oder Senf, um dem Grünkohl eine besondere Note oder Bindung zu verleihen. Dies ist eine Geschmacksfrage und optional. Es ist ein bekanntes Geheimnis vieler Eintopf-Rezepte: Der Geschmack des Grünkohls wird nach einmaligem Aufwärmen oft noch intensiver und besser. Das ist auch ein Grund, warum er sich hervorragend vorbereiten lässt. Wer eine vegane Option sucht, kann das Fleisch einfach weglassen und den Grünkohl mit geräuchertem Tofu oder butternut Kürbis verfeinern.
Welche Beilagen passen perfekt zum Grünkohl?
Grünkohl ist ein Gericht, das von seinen Beilagen lebt. Neben den bereits erwähnten Petersilienkartoffeln passen Pellkartoffeln genauso gut wie ein cremiges Kartoffelpüree oder knusprige Bratkartoffeln. Auf dem Teller machen sich dazu natürlich auch die herzhaften Würste und das Kassler, wie bereits in unserem Rezept beschrieben, hervorragend. Die Kombination aus dem leicht erdigen Grünkohl und den salzigen, rauchigen Beilagen ist der Schlüssel zu einem authentischen Geschmackserlebnis.
Grünkohl serviert mit Mettwurst und Kartoffeln
FAQ: Alles rund ums Grünkohl kochen
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen rund um die Zubereitung des beliebten Wintergemüses.
Wie lange muss Grünkohl kochen?
Nach dem Blanchieren und kurzem Andünsten sollte der Grünkohl etwa 40 Minuten in Brühe köcheln. Mettenden oder Kassler werden für weitere 30 Minuten hinzugegeben, damit sie gut durchgaren und ihr Aroma abgeben können. Die genaue Garzeit kann je nach Sorte und Feinheit des Schnitts leicht variieren. Achte stets auf ausreichend Flüssigkeit im Topf und genug Platz für alle Zutaten.
Wie kocht man Grünkohl, damit er nicht bitter wird?
Der Schlüssel liegt im Blanchieren: Kurz in kochendem Salzwasser garen und anschließend gut abtropfen und in kaltem Wasser abschrecken. Das entfernt die meisten Bitterstoffe und erhält gleichzeitig die schöne grüne Farbe. Achte auch darauf, die dicken Blattrippen sauber zu entfernen, bevor du den Kohl zubereitest.
Wie lange müssen Mettenden im Grünkohl kochen?
Kochwürste wie Mettenden oder Pinkel sollten etwa 30 Minuten im Grünkohl mitgeschmort werden. Kassler kann man gern am Stück mitziehen lassen und erst vor dem Servieren in Scheiben schneiden. Regional gibt es hier kleine Unterschiede in der Zubereitung, aber der geräucherte Geschmack kommt so am besten zur Geltung. Eine optionale Zugabe von etwas Bauchspeck kann das Aroma zusätzlich intensivieren.
Wie kann man Grünkohl würzen und verfeinern?
In unserem Grundrezept verwenden wir Salz, frisch gemahlenen Pfeffer und Piment. Weitere traditionelle Optionen sind eine Prise Senf oder eine kleine Menge Haferflocken zur Bindung. Im norddeutschen Raum wird Grünkohl manchmal auch mit Hafergrütze oder Grützwurst zubereitet, was eine besondere Textur verleiht. Finales Abschmecken der Gewürze erfolgt am besten kurz vor dem Servieren.
Kann man fertigen Grünkohl noch würzen?
Ja, absolut. Sollte der gekochte Grünkohl an Würze verloren haben oder du den Geschmack noch anpassen wollen, erwärme ihn einfach bei niedriger Hitze in einer Pfanne oder einem Topf. Du kannst ihn dann mit etwas Fleischbrühe, Pfeffer oder Piment nachjustieren. Ein Hauch Bratfett oder ein kleiner Würfel Butter kann auch Wunder wirken, um den Geschmack abzurunden.
Womit kann man Grünkohl andicken?
Um Grünkohl anzudicken, eignen sich Haferflocken, die sparsam eingerührt werden. Eine weitere Möglichkeit ist etwas Hafergrütze oder auch eine zerdrückte Salzkartoffel, die überschüssige Flüssigkeit bindet und dem Grünkohl eine cremigere Konsistenz verleiht. Oft reicht schon 1 Esslöffel Haferflocken für eine leichte Bindung aus.
Warum sollte man zubereiteten Grünkohl nicht wieder aufwärmen?
Diese Annahme ist weit verbreitet, aber tatsächlich ist das Aufwärmen von Grünkohl völlig unbedenklich. Im Gegenteil, oft schmeckt er am nächsten Tag sogar noch intensiver, da sich die Gewürze über Nacht besser entfalten konnten – wie bei vielen Eintopfgerichten. Achte lediglich darauf, ihn schonend zu erhitzen und nicht sprudelnd zu kochen, um Mineralstoffe und Farbe zu erhalten.
Wie esse ich Grünkohl, damit er gut schmeckt?
Klassisch genießt man Grünkohl mit Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln, dazu Mettwurst und Kasseler. Ein Bremer oder Oldenburger Menü gilt als Spezialität aus dem Norden. Das Kassler wird oft separat serviert, während die Bratkartoffeln knusprig in der Pfanne gebraten und nicht ständig gerührt werden, um eine schöne Kruste zu bekommen. Mehr Informationen zu den passenden Beilagen findest du weiter oben im Artikel.
Fazit: Grünkohl – Mehr als nur ein Wintergemüse
Grünkohl kochen ist eine Kunst, die jeder meistern kann, um ein Stück deutscher Esskultur auf den Tisch zu bringen. Es ist ein Gericht, das Wärme spendet, satt macht und durch seine vielseitige Zubereitung stets aufs Neue begeistert. Ob als herzhafte Mahlzeit mit traditionellen Fleischeinlagen oder als leicht abgewandelte, moderne Variante – Grünkohl bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulinarischen Landschaft. Wir hoffen, dieses detaillierte Grundrezept und unsere Expertentipps haben euch inspiriert, selbst den Kochlöffel zu schwingen.
Teilt uns eure liebsten Grünkohl-Erinnerungen oder eure persönlichen Geheimtipps zur Zubereitung mit! Wir bei Shock Naue lieben es, die Vielfalt der deutschen Küche zu entdecken und mit euch zu teilen.