Historische Waschmaschinen: Eine Reise durch die Zeit der Wäschepflege

mechanische Waschmaschine

Das Waschen von Wäsche mit Waschbrett, Wasser und Seife ist eine mühsame Angelegenheit. Daher haben findige Köpfe schon früh Geräte entwickelt, die diese Arbeit erleichtern sollten. Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine beeindruckende Vielfalt an historischen Waschmaschinen, von denen einige wirklich außergewöhnlich waren. Diese Seite zeigt Ihnen einige interessante Modelle und Entwicklungen.

Einige der hier gezeigten historischen Exponate (Abbildungen 1-6 und 10-12) stammen aus dem Miele-Museum in Gütersloh. Dort werden nicht nur Historische Waschmaschinen, sondern auch andere Miele-Produkte ausgestellt. Ein Besuch lohnt sich für jeden, der sich für die Entwicklung von Haushaltsgeräten interessiert! Die Miele 65 (Abbildungen 7-9) wurde in der Sonderausstellung “Teppich, Tüll und Tafeltuch – repräsentative Wohntextilien” des LWL-Industriemuseums TextilWerk Bocholt | Spinnerei aufgenommen. Abbildung 13 zeigt eine Waschmaschine der Heß & Hülsen GmbH/Brown, Boveri & Cie Aktiengesellschaft, die in der Ausstellung “1914-Mitten in Europa” zu sehen war.

Von der Mechanik zum Elektroantrieb: Frühe Waschmaschinen-Modelle

mechanische Waschmaschinemechanische WaschmaschineAbbildung 1: Eine frühe mechanische Waschmaschine, die Muskelkraft nutzte, um die Wäsche zu bewegen. (Alt-Text: Mechanische Waschmaschine aus dem frühen 20. Jahrhundert, Miele Museum)

Die ersten historischen Waschmaschinen waren rein mechanisch. Sie funktionierten durch Muskelkraft, die auf verschiedene Mechanismen übertragen wurde, um die Wäsche im Wasser zu bewegen.

elektrische Waschmaschineelektrische WaschmaschineAbbildung 2: Eine frühe Waschmaschine mit Elektroantrieb, die den Komfort erhöhte. (Alt-Text: Elektrische Waschmaschine, Miele Museum, Gütersloh, frühes Modell)

Mit der Verbreitung von Elektrizität hielt der Elektroantrieb auch in die Waschmaschinen Einzug. Dies bedeutete eine erhebliche Arbeitserleichterung.

Wasserkraft als Alternative: Die Wassermotor-Waschmaschine

Waschmaschine mit WassermotorWaschmaschine mit WassermotorAbbildung 3: Wassermotor-Waschmaschine Nr. 40, sie verbrauchte zwischen 700 und 900 l Wasser pro Stunde. (Alt-Text: Wassermotor-Waschmaschine, Modell Nr. 40, hoher Wasserverbrauch)

Eine interessante Alternative zum Elektroantrieb war die Nutzung von Wasserkraft. Diese historischen Waschmaschinen nutzten einen Wassermotor, der durch den Druck des Leitungswassers angetrieben wurde.

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WassermotorWassermotorAbbildung 4: Detailaufnahme der Wasseranschlüsse für den Wassermotor einer historischen Waschmaschine. (Alt-Text: Detailansicht: Wasseranschlüsse Wassermotor-Waschmaschine)

Der Wasserverbrauch dieser Modelle war allerdings enorm, wie Abbildung 3 zeigt.

Die Bottichwaschmaschine: Ein Vorläufer moderner Systeme

Wasdchmaschine aus MetallWasdchmaschine aus MetallAbbildung 5: Bottichwaschmaschine aus Metall, ein robustes Design aus vergangenen Zeiten. (Alt-Text: Historische Bottichwaschmaschine aus Metall, robustes Design)

Die Bottichwaschmaschine war ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung der historischen Waschmaschinen.

InnenansichtInnenansichtAbbildung 6: Innenansicht einer Bottichwaschmaschine, die das Prinzip des Agitators zeigt. (Alt-Text: Innenleben einer Bottichwaschmaschine: Agitator-Prinzip)

Die Wäsche wurde hier mit einem Flügelrad (Agitator) im Waschbottich gedreht. Ein ähnliches System ist auch heute noch in den USA üblich.

Die Miele 65: Ein Klassiker der 1950er Jahre

Miele 65 (BottichwaschmaschineMiele 65 (BottichwaschmaschineAbbildung 7: Die Miele 65, ein beliebtes Modell aus den 1950er Jahren. (Alt-Text: Miele 65 Bottichwaschmaschine, Produktionszeitraum 1953-1958)

Die Miele 65, hergestellt zwischen 1953 und 1958, ist ein bekanntes Beispiel für eine Bottichwaschmaschine aus der Nachkriegszeit. Sie hatte ein Fassungsvermögen von 1,5 bis 2 kg Trockenwäsche.

Agitator der Miele 65Agitator der Miele 65Abbildung 8: Detailaufnahme des Agitators der Miele 65. (Alt-Text: Agitator der Miele 65, Detailaufnahme)

Bedienungsanleitung der Miele 65Bedienungsanleitung der Miele 65Abbildung 9: Ein Blick auf die Bedienungsanleitung der Miele 65. (Alt-Text: Bedienungsanleitung Miele 65, historisches Dokument)

Für 1,5 kg Wäsche wurde eine Waschzeit von 4 Minuten empfohlen, für 2 kg Wäsche 6 Minuten.

Der Waschvollautomat: Ein Meilenstein der Automatisierung

WaschvollautomatWaschvollautomatAbbildung 10: Miele 410 Automatic, ein früher Waschvollautomat, bei dem nur die Waschtemperatur eingestellt werden konnte. (Alt-Text: Miele 410 Automatic, früher Waschvollautomat)

Der Waschvollautomat war ein revolutionärer Schritt, da er den gesamten Waschprozess automatisierte.

Waschvollautomat 2Waschvollautomat 2Abbildung 11: Miele De luxe 421, ein fortschrittlicherer Waschvollautomat mit einstellbaren Programmen. (Alt-Text: Miele De luxe 421, Waschvollautomat mit Programmauswahl)

Bei der Miele 410 Automatic konnte lediglich die Waschtemperatur eingestellt werden. Die Miele De luxe 421 bot bereits verschiedene Programme. Interessant ist die Wahl zwischen vier verschiedenen 95 °C-Programmen: Kochwäsche stark, Kochwäsche, Windeln, Pflegeleicht.

mechanische Waschmaschinemechanische WaschmaschineAbbildung 1: Eine frühe mechanische Waschmaschine, die Muskelkraft nutzte, um die Wäsche zu bewegen. (Alt-Text: Mechanische Waschmaschine aus dem frühen 20. Jahrhundert, Miele Museum)

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elektrische Waschmaschineelektrische WaschmaschineAbbildung 2: Eine frühe Waschmaschine mit Elektroantrieb, die den Komfort erhöhte. (Alt-Text: Elektrische Waschmaschine, Miele Museum, Gütersloh, frühes Modell)

Waschmaschine mit WassermotorWaschmaschine mit WassermotorAbbildung 3: Wassermotor-Waschmaschine Nr. 40, sie verbrauchte zwischen 700 und 900 l Wasser pro Stunde. (Alt-Text: Wassermotor-Waschmaschine, Modell Nr. 40, hoher Wasserverbrauch)

WassermotorWassermotorAbbildung 4: Detailaufnahme der Wasseranschlüsse für den Wassermotor einer historischen Waschmaschine. (Alt-Text: Detailansicht: Wasseranschlüsse Wassermotor-Waschmaschine)

Wasdchmaschine aus MetallWasdchmaschine aus MetallAbbildung 5: Bottichwaschmaschine aus Metall, ein robustes Design aus vergangenen Zeiten. (Alt-Text: Historische Bottichwaschmaschine aus Metall, robustes Design)

InnenansichtInnenansichtAbbildung 6: Innenansicht einer Bottichwaschmaschine, die das Prinzip des Agitators zeigt. (Alt-Text: Innenleben einer Bottichwaschmaschine: Agitator-Prinzip)

Miele 65 (BottichwaschmaschineMiele 65 (BottichwaschmaschineAbbildung 7: Die Miele 65, ein beliebtes Modell aus den 1950er Jahren. (Alt-Text: Miele 65 Bottichwaschmaschine, Produktionszeitraum 1953-1958)

Agitator der Miele 65Agitator der Miele 65Abbildung 8: Detailaufnahme des Agitators der Miele 65. (Alt-Text: Agitator der Miele 65, Detailaufnahme)

Bedienungsanleitung der Miele 65Bedienungsanleitung der Miele 65Abbildung 9: Ein Blick auf die Bedienungsanleitung der Miele 65. (Alt-Text: Bedienungsanleitung Miele 65, historisches Dokument)

WaschvollautomatWaschvollautomatAbbildung 10: Miele 410 Automatic, ein früher Waschvollautomat, bei dem nur die Waschtemperatur eingestellt werden konnte. (Alt-Text: Miele 410 Automatic, früher Waschvollautomat)

Waschvollautomat 2Waschvollautomat 2Abbildung 11: Miele De luxe 421, ein fortschrittlicherer Waschvollautomat mit einstellbaren Programmen. (Alt-Text: Miele De luxe 421, Waschvollautomat mit Programmauswahl)

Abbildung 12: Waschmaschine für den betrieblichen Einsatz. Bei diesem Modell wurden die individuellen Waschprogramme auf einer Lochkarte gespeichert. (Alt-Text: Waschmaschine mit Lochkartensteuerung für den gewerblichen Gebrauch)

Heß & Hülsen GmbH/Brown, Boveri & Cie Aktiengesellschaft: Waschkultur um 1908

Waschmaschine Heß & Hülsen GmbH, Essen/ Brown, Boveri & Cie Aktiengesellschaft, Mannheim, 1908Waschmaschine Heß & Hülsen GmbH, Essen/ Brown, Boveri & Cie Aktiengesellschaft, Mannheim, 1908Abbildung 13: Elektrische Waschküchen-Ausstattung: Antrieb, Waschmaschine und Schleuder Heß & Hülsen GmbH, Essen/ Brown, Boveri & Cie Aktiengesellschaft, Mannheim, 1908 (Alt-Text: Historische Waschküchenausstattung von Heß & Hülsen/Brown, Boveri & Cie, 1908)

Sammlung: LVR-Industriemuseum, Oberhausen (mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung). Die Anlage stammt aus einem Wohnhaus in gehobener Lage am Duisburger Kaiserberg. Das Gesamtensemble bestand aus einem Waschbottich, einer Waschmaschine und einer Wäscheschleuder, die ein gemeinsamer Elektromotor über die Transmission antrieb. Waschmaschine und Schleuder war in der Ausstellung “1914-Mitten in Europa” zu sehen.

Abbildung 14: Schema der Waschmaschine mit Transmissionsantrieb (Alt-Text: Schema der Waschmaschine mit Transmissionsantrieb, Technische Zeichnung)

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Die Waschmaschine verfügte über einen Wasseranschluss, mit dem der Laugenbehälter (blau) mit Wasser gefüllt wurde. Die Beheizung des Wassers erfolgte mittels des darunter liegenden Kohleofens (rot). Die heiße Waschlauge durchströmte die Löcher in der zylindrischen Waschtrommel (gelb). Die Riegel der Einfülltür wurden standardmäßig mithilfe einer Feder nach außen gedrückt und dadurch verschlossen. Durch gleichzeitiges nach innen drücken der Griffe ließ sich die Klappe entriegeln und die Einfülltür öffnen. Die Waschtrommel wurde durch einen Elektromotor über eine Transmission bewegt (grün) und besaß bereits einen → Reversierrhythmus. Dazu gab es zwei Antriebsriemen, von denen der eine gekreuzt war. Durch eine komplexe mechanische Vorrichtung wurde die Drehrichtung der Trommel nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen automatisch gewechselt.

Waschmaschinen der Vosswerke: Innovationen der 1930er Jahre

Diese Waschmaschinen wurden in einem Buch der Vosswerke von 1936 vorgestellt. Es handelt sich um Doppeltrommelwaschmaschinen, bei der sich eine bewegliche Trommel, die die Wäsche aufnimmt, in einer festen zylindrischen Trommel befindet. Die innere Trommel hatte bereits eine Trichterlochung. Die Waschmaschinen konnten mit Dampf (Abbildung 15), Kohle (Abbildung 16), Gas oder Elektrizität beheizt werden.

Voss Waschmaschine mit NiederdruckdampfheizungVoss Waschmaschine mit NiederdruckdampfheizungAbbildung 15: Voss-Waschmaschine für indirekte Niederdruckdampfheizung, kippbar (Alt-Text: Voss Waschmaschine mit Niederdruckdampfheizung, kippbar, 1936)

Abbildung 16: Voss-Waschmaschine mit Kohlenfeuerung. Der Warmwasserbereiter befindet sich an der Stirnseite. (Alt-Text: Voss Waschmaschine mit Kohlenfeuerung, Warmwasserbereiter an der Stirnseite, 1936)

Fazit: Einblicke in die Entwicklung der Waschmaschine

Die Entwicklung der historischen Waschmaschinen ist ein Spiegelbild des technischen Fortschritts und des Wandels in der Hauswirtschaft. Von einfachen mechanischen Geräten bis hin zu komplexen Waschvollautomaten haben diese Innovationen unser Leben grundlegend verändert und die Wäschepflege erheblich vereinfacht. Ein Besuch in einem Museum mit einer Sammlung historischer Waschmaschinen ist eine spannende Reise in die Vergangenheit.

Quellen

[Schnellwaschmaschine mit Wringvorrichtung “Miele WA 659/ELZ”](http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/DieZuspitzungDesKaltenKrieges_mieleWaschmaschine/index.html “Schnellwaschmaschine mit Wringvorrichtung “Miele WA 659/ELZ”, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland”), Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Sonderseiten und Tafeln: Waschen. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), CD-ROM Version S. 221738 (vgl. Meyer Bd. 20*, S. 0) Die Technik der Großküche, Herausgeber Vosswerke Sarstedt, im Selbstverlag 1936

Ausführliche Quellenangaben

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