Die Entscheidung, einem Tierheimhund ein neues Zuhause zu schenken, ist ein Akt tiefer Menschlichkeit und Großzügigkeit. In Deutschland gibt es zahlreiche Organisationen, die sich der Hundevermittlung verschrieben haben und unzähligen Vierbeinern eine zweite Chance ermöglichen. Wenn Sie darüber nachdenken, einen Hund zu adoptieren, stehen Ihnen viele Wege offen, und dieser Leitfaden soll Ihnen die wichtigsten Informationen und Überlegungen an die Hand geben.
Die Welt der Tierheime ist voller Hunde, die alle eine eigene Geschichte mitbringen. Oft wissen wir nur wenig über ihre Vorgeschichte, aber eines ist sicher: Sie haben bereits einiges hinter sich und verdienen ein liebevolles, sicheres Heim. Diese Hunde sind oft Straßenhunde, gerettete Tiere aus überfüllten Tötungsstationen oder wurden von ihren Besitzern aus verschiedensten Gründen abgegeben. Ihre bisherigen Erfahrungen prägen sie, und jeder Hund braucht Zeit, um sich in seinem neuen Umfeld einzuleben. Doch mit Geduld, Verständnis und viel Liebe können diese wunderbaren Tiere zu treuen Begleitern werden.
Ein glücklicher Hund rennt über eine grüne Wiese
Der Weg zum Traumhund: Schritt für Schritt zur Adoption
Die Hundevermittlung ist ein Prozess, der sorgfältige Überlegung erfordert, um sicherzustellen, dass die neue Beziehung für Mensch und Hund harmonisch verläuft. Hier sind die wesentlichen Schritte und Überlegungen:
1. Die Vorbereitung: Sind Sie bereit für einen Hund?
Bevor Sie sich auf die Suche nach Ihrem zukünftigen Begleiter machen, ist es unerlässlich, sich selbst ehrlich zu hinterfragen. Ein Hund bringt Verantwortung mit sich, die weit über die tägliche Fütterung und Spaziergänge hinausgeht. Berücksichtigen Sie folgende Punkte:
- Zeitliche Verfügbarkeit: Haben Sie genügend Zeit für Spaziergänge, Training, Spiel und einfach nur gemeinsame Zeit? Welpen benötigen besonders viel Aufmerksamkeit und Erziehung.
- Finanzielle Mittel: Hundehaltung kostet Geld – Futter, Tierarztbesuche (regelmäßige Check-ups, Impfungen, aber auch unvorhergesehene Krankheiten oder Unfälle), Versicherungen, Hundesteuer, Zubehör (Leine, Halsband, Körbchen, Spielzeug) und eventuell Hundeschule.
- Wohnsituation: Ist Ihr Zuhause hundefreundlich? Haben Sie einen Garten, oder sind Sie auf Spaziergänge in der Natur angewiesen? Sind Haustiere in Ihrer Mietwohnung erlaubt?
- Lebensumstände: Passt ein Hund zu Ihrem aktuellen Lebensstil? Reisen Sie viel? Arbeiten Sie lange Stunden außer Haus? Haben Sie Kinder oder andere Haustiere, und wie würde sich ein neuer Hund in diese Konstellation einfügen?
- Erfahrung mit Hunden: Haben Sie bereits Erfahrung mit der Haltung von Hunden, insbesondere mit Hunden aus dem Tierschutz, die manchmal besondere Bedürfnisse haben können?
Viele Tierschutzorganisationen bieten umfangreiches Informationsmaterial oder Beratungsgespräche an, um Ihnen bei dieser wichtigen Entscheidung zu helfen.
Eine Frau streichelt einen Hund in einem Tierheim
2. Die Suche nach dem passenden Tierheim und Hund
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Tierheimen und Tierschutzvereinen, die Hunde vermitteln. Renommierte Organisationen wie die Tierhilfe Hoffnung e.V. arbeiten oft mit Partnerorganisationen zusammen, um Hunden aus dem Ausland zu helfen. Achten Sie bei der Auswahl einer Organisation auf deren Seriosität und Transparenz.
- Online-Recherche: Besuchen Sie die Websites von Tierheimen und Vereinen. Dort finden Sie in der Regel Steckbriefe der vermittelbaren Hunde mit Fotos und Beschreibungen ihres Charakters und Sozialverhaltens.
- Persönlicher Besuch: Nichts ersetzt den persönlichen Kontakt. Besuchen Sie das Tierheim und lernen Sie die Hunde kennen. Die Tierpfleger dort kennen die Hunde am besten und können Ihnen wertvolle Einblicke in ihr Verhalten geben.
- Das Vorgespräch: Seien Sie bereit, im Vorgespräch Fragen zu beantworten. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass Sie und der Hund gut zusammenpassen. Ehrlichkeit ist hier entscheidend.
Beim Kennenlernen eines Hundes ist es wichtig, nicht nur auf das Aussehen zu achten, sondern vor allem auf die Persönlichkeit. Wie interagiert der Hund mit Ihnen? Ist er ängstlich, neugierig, verspielt oder zurückhaltend? Die Beschreibungen der Tierpfleger, die die Hunde täglich betreuen, sind hierbei eine wertvolle Hilfe. Sie können Aufschluss über das Sozialverhalten gegenüber Artgenossen und Menschen geben.
3. Der Vermittlungsprozess
Der Vermittlungsprozess variiert je nach Organisation, beinhaltet aber in der Regel folgende Schritte:
- Kennenlerntreffen: Nach dem Vorgespräch folgt in der Regel ein oder mehrere Kennenlerntreffen, oft auch mit einem Spaziergang oder Besuch bei Ihnen zu Hause.
- Schutzvertrag und Schutzgebühr: Wenn die Chemie stimmt, wird ein Schutzvertrag aufgesetzt. Dieser regelt die Bedingungen der Vermittlung und verpflichtet den Adoptanten zur artgerechten Haltung. Die Schutzgebühr dient dazu, einen Teil der Kosten des Tierheims für Impfung, Chip, Kastration und Unterbringung zu decken und soll auch sicherstellen, dass die Entscheidung zur Adoption gut überlegt ist.
- Nachkontrollen: Viele Tierheime führen nach der Vermittlung auch Nachkontrollen durch, um sicherzustellen, dass es dem Hund gut geht und er sich gut eingelebt hat.
Ein Tierpfleger spielt mit einem Hund
Nach der Adoption: Ein neues Kapitel beginnt
Die Ankunft eines neuen Hundes in Ihrem Zuhause ist ein aufregender Moment. Geben Sie ihm Zeit, sich einzugewöhnen. Die Umstellung von einem Tierheimleben in ein neues Zuhause kann für den Hund eine Herausforderung sein. Seien Sie geduldig, konsequent und liebevoll.
- Routine schaffen: Eine klare Tagesstruktur mit festen Zeiten für Fütterung, Spaziergänge und Ruhephasen hilft dem Hund, sich sicher zu fühlen.
- Training und Sozialisierung: Setzen Sie das Training fort und fördern Sie die Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen, falls dies noch nicht geschehen ist. Eine Hundeschule kann hierbei eine große Unterstützung sein.
- Tierärztliche Versorgung: Lassen Sie den Hund nach der Adoption von Ihrem Tierarzt durchchecken und besprechen Sie die weitere medizinische Versorgung.
Die Hundevermittlung ist ein wunderbarer Weg, einem bedürftigen Tier ein glückliches Leben zu schenken und gleichzeitig einen treuen Freund fürs Leben zu gewinnen. Wenn Sie sich gut vorbereiten und die notwendige Geduld und Liebe mitbringen, steht einer harmonischen Beziehung nichts im Wege.
Einige Organisationen bieten auch die Möglichkeit, Partnertierheim zu werden, um Tierschutzvereine direkt zu unterstützen.
Weitere Infos zur Hundevermittlung bei der Tierhilfe Hoffnung e.V.
Wichtige Informationen zur Hundevermittlung und ob Sie bereit sind
Informationen, wie Sie Partnertierheim werden können
Rechtlicher Hinweis: Die Tierhilfe Hoffnung e.V. besitzt eine vollumfängliche Genehmigung nach §11 TierSchG., Ziffer 1-5 sowie die Erlaubnis als Transportunternehmen nach VO (EG) 1-2005 zum innergemeinschaftlichen Verbringen von Hunden und Katzen und deren Abgabe gegen Entgelt. Die mit dem Hunderettungstransport betrauten Mitarbeiter sind sachkundig und die Tiere werden in vom Veterinäramt zugelassenen Fahrzeugen transportiert. Die Zulassungsnummer lautet: 084160090043 / TRACES® Die genehmigende Behörde ist das Veterinäramt Tübingen, Abteilung Veterinärwesen. Verantwortliche Person: Matthias Schmidt.
