Die Kunst des aufmerksamen Blicks: A. Kendra Greene über Schreiben, Illustration und den kreativen Prozess

Nahaufnahme einer Hand, die einen Gyotaku-Fischabdruck hält, als Metapher für den kreativen Prozess von Illustratorin A. Kendra Greene.

In der Welt der Literatur und Kunst gibt es Persönlichkeiten, deren Werdegang so faszinierend ist wie ihre Werke selbst. Eine dieser außergewöhnlichen Stimmen ist A. Kendra Greene, eine Essayistin und Illustrator A., deren kreative Reise von der Fotografie zum Schreiben und zur Buchgestaltung geprägt ist. Sie ist eine Meisterin darin, das Alltägliche in etwas Wunderbares zu verwandeln und ihren Lesern die Augen für die „Seltsamkeit, Merkwürdigkeit und das Wunder“ des Lebens zu öffnen. In diesem ausführlichen Gespräch gewähren wir Einblicke in ihre einzigartige Arbeitsweise, die Evolution ihrer Kunst und die tiefgreifende Bedeutung von Aufmerksamkeit in ihrem Schaffen.

I. Vom Fotoessay zum literarischen Essay: Eine Transformation

A. Kendra Greene beschreibt ihren Übergang von der Fotografie zum Schreiben als eine allmähliche und organische Entwicklung. Ursprünglich während ihres Fulbright-Stipendiums in Südkorea mit der Fotografie beschäftigt, begann sie, ausführliche Briefe nach Hause zu schreiben. Diese Korrespondenz, zunächst auf Papier und später per E-Mail, entwickelte sich zu einer Form des Geschichtenerzählens, die ihr schließlich den Weg zur Essayistik ebnete. Sie erkannte, dass diese Briefe Raum für Nuancen, Vorbehalte und Zweifel boten – etwas, das ihr in der vermeintlichen Autorität der Fotografie fehlte. Für sie konnten Fotos oft den Eindruck erwecken: „So ist es“, während die Briefe eine persönlichere und tiefgründigere Reflexion ermöglichten.

Dieser Perspektivwechsel, weg von der dokumentarischen Strenge der Fotografie hin zur introspektiven Freiheit des Essays, war entscheidend für ihre künstlerische Identität. Sie fand im geschriebenen Wort die Möglichkeit, die Welt nicht nur abzubilden, sondern sie in ihrer Komplexität und Subjektivität zu erkunden. Diese frühen Erfahrungen prägten ihr Verständnis von Erzählung und die Art und Weise, wie sie mit dem Publikum interagierte. Ihre Entwicklung zur Illustratorin in späteren Projekten spiegelt ebenfalls diese Suche nach neuen Ausdrucksformen wider. Für professionelle Illustratoren, die digitale Werkzeuge nutzen, ist es oft wichtig, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Hier finden Sie Ressourcen für Illustrator CC 2019, eine Version, die viele Kreative für ihre Arbeit schätzen.

II. Die Rolle der Illustration und das “Bookmaking”

Die Veröffentlichung ihres ersten Buches, The Museum of Whales You Will Never See, markierte einen Wendepunkt, da es Greene dazu veranlasste, sich intensiv mit der Bedeutung von Sachbuchtext und Bild auseinanderzusetzen. Mit ihrem Hintergrund in der Fotografie empfindet sie heute die japanische Fischdruckkunst Gyotaku als die vielleicht beste Metapher für den Essay. Sie sagt: „Man muss der Welt begegnen, um diese Kunst zu schaffen, aber diese Kunst trägt auch den Abdruck und das Artefakt all der Entscheidungen, die man getroffen hat, um diese Begegnung festzuhalten.“

Nahaufnahme einer Hand, die einen Gyotaku-Fischabdruck hält, als Metapher für den kreativen Prozess von Illustratorin A. Kendra Greene.Nahaufnahme einer Hand, die einen Gyotaku-Fischabdruck hält, als Metapher für den kreativen Prozess von Illustratorin A. Kendra Greene.

Ihr zweites Werk, No Less Strange or Wonderful, enthält ebenfalls ihre Illustrationen sowie Archivkunst. Für Greene beginnt der Denkprozess über die Rolle des Bildes meistens erst nach der sprachlichen Konzeption. Sie verbringt oft Monate damit, historische Sammlungen zu studieren, um zu verstehen, wie die natürliche Welt über Jahrhunderte hinweg in Text und Bild dargestellt wurde. Dieser tiefgehende Einblick in die Geschichte der Buchgestaltung prägt ihre eigene Arbeit.

Greenes Selbstverständnis entwickelte sich von der Illustratorin zur „Buchmacherin“. Sie ist überzeugt, dass die Materialität eines Buches, wie Seitenformat, Textblock und Papiersorte, entscheidend ist. Literatur vereint für sie zwei der bemerkenswertesten menschlichen Fähigkeiten: die mündliche Tradition und das Markieren. Schreiben ist stets verkörpert, sei es durch den Geschichtenerzähler oder auf der Seite und dem Bildschirm. Daher sieht sie eine natürliche Erweiterung von Zeichen, die Text darstellen, zu anderen Formen der Bildgestaltung. Tools wie Adobe Illustrator und InDesign sind heute Standard für die Erstellung von Büchern und Layouts, und sie unterstützen Buchmacher dabei, ihre Visionen präzise umzusetzen.

Eine Hand zeigt auf eine Illustration in A. Kendra Greenes Buch "No Less Strange or Wonderful", welches die Interaktion von Text und Bild in der Buchgestaltung hervorhebt.Eine Hand zeigt auf eine Illustration in A. Kendra Greenes Buch "No Less Strange or Wonderful", welches die Interaktion von Text und Bild in der Buchgestaltung hervorhebt.

III. Die Kunst der Aufmerksamkeit: Ein kreatives Credo

In einem Interview aus dem Jahr 2020 beschrieb A. Kendra Greene das Essay-Schreiben, ähnlich wie den Besuch eines Museums, als eine Übung in Aufmerksamkeit. Diese Überzeugung teilt sie nach wie vor. Für sie ist „Aufmerksamkeit schenken“ eine der schönsten, wichtigsten und notwendigsten Dinge, die wir tun – unsere geistige Präsenz einer Sache widmen und bei ihr bleiben. Ein Großteil ihrer Arbeit besteht darin, Dingen länger Aufmerksamkeit zu schenken, als es normalerweise der Fall wäre.

Porträt von A. Kendra Greene, die über die Bedeutung von "Aufmerksamkeit" im künstlerischen Schaffen und als Illustratorin spricht.Porträt von A. Kendra Greene, die über die Bedeutung von "Aufmerksamkeit" im künstlerischen Schaffen und als Illustratorin spricht.

Dies führt dazu, dass sie Dinge ernst nimmt, die oft unbeachtet bleiben. Es sei nicht schwer; jeder könne es tun. Die Welt biete so viel, und die Zeit, sie zu erforschen, sei begrenzt. Durch Recherche gelangt man vom Nichtwissen zu einer Art Expertise in erstaunlich kurzer Zeit. Greene wurde Künstlerin, weil sie endlich etwas fand, das Kunst als eine Frage des Zuhörens verstand und nicht als eine Frage, etwas sagen zu müssen. Diese Philosophie der tiefgehenden Betrachtung und des Zuhörens ist ein Kernaspekt ihrer Identität als Illustrator A. und Essayistin. Um die feinen Details zu erfassen und diese in ansprechende visuelle Darstellungen zu überführen, nutzen viele Künstler fortgeschrittene Software wie Adobe Illustrator 2023.

IV. Das Unerwartete im Alltäglichen entdecken

Was in Greenes Büchern besonders beeindruckt, ist ihre Fähigkeit, die Seltsamkeit, Merkwürdigkeit und das Wunder selbst in alltäglichen Situationen zu erkennen. Sie bemerkt zuerst, was sie liebt, was resoniert, was sie fasziniert. Diese Beobachtungen sammelt sie, und sie beginnen, miteinander in Dialog zu treten, sich gegenseitig zu beeinflussen. Sie denkt an all die „Geschenke“, die in der Recherche warten, all die Parallelen, Verbindungen und Resonanzen. Ein Teil davon ist Zufall, aber ein Teil auch nicht. Sprache ist immer ein Werkzeug, um abzubilden, und wir nutzen sie, um über viele verschiedene Dinge zu sprechen, die in irgendeiner Beziehung zueinander stehen.

Notizbuchseite mit handschriftlichen Gedanken und Skizzen, die den Prozess des Sammelns von Ideen der Illustratorin A. Kendra Greene verdeutlicht.Notizbuchseite mit handschriftlichen Gedanken und Skizzen, die den Prozess des Sammelns von Ideen der Illustratorin A. Kendra Greene verdeutlicht.

Ihr kreativer Prozess ist oft von der Notwendigkeit geprägt, mehrere Projekte gleichzeitig zu jonglieren. Das Konzept des „Ziegenbocks“, eines beruhigenden Begleiters für nervöse Rennpferde, dient ihr als Metapher: Sie arbeitet an einem großen, konzentrierten Projekt und lässt daneben ein „wilderes“ Projekt als Ausgleich entstehen. Dieser Ansatz ermöglicht ihr, ihre Aufmerksamkeit über lange Zeiträume aufrechtzuerhalten, ohne zu ermüden. Für digitale Künstler, die ihre Entwürfe vor dem Druck prüfen möchten, ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Softwareversionen entscheidend. Die Kompatibilität zwischen AI CC2018 und neueren Versionen sorgt für einen reibungslosen Workflow in der Kreativbranche.

Ein Ziegenbock steht ruhig neben einem Rennpferd in einem Stall, eine Metapher für A. Kendra Greenes Ansatz, mehrere kreative Projekte gleichzeitig zu managen.Ein Ziegenbock steht ruhig neben einem Rennpferd in einem Stall, eine Metapher für A. Kendra Greenes Ansatz, mehrere kreative Projekte gleichzeitig zu managen.

V. Eine fließende Schreibroutine und die Macht der Fragmente

A. Kendra Greene liebt die Idee einer Routine, doch ihre tatsächliche Arbeitsweise lässt sich nicht so einfach definieren. Für sie ist die Grenze zwischen „Schreiben“, „Recherche“, „Lesen“ und sogar „Spazierengehen“ oder „Gespräche führen“ fließend. Sie hat das Schreiben so in ihr Leben integriert, dass es Teil davon ist, wie sie alles tut – das aufmerksame Betrachten, das Neugierigsein. Sie erkennt eine gewisse „Mürrischkei“ als Zeichen dafür, dass sie an den Schreibtisch muss, dass etwas angezapft werden muss, sonst bleibt sie unruhig.

Ein Schreibtisch mit Laptop, Notizbüchern und Stiften, der den Arbeitsplatz von A. Kendra Greene und ihre fließende Schreibroutine als Illustratorin und Essayistin symbolisiert.Ein Schreibtisch mit Laptop, Notizbüchern und Stiften, der den Arbeitsplatz von A. Kendra Greene und ihre fließende Schreibroutine als Illustratorin und Essayistin symbolisiert.

Ein faszinierender Aspekt von Greenes Arbeit ist ihre Fähigkeit, Dinge zu beleben, die sich nicht sofort einer linearen Erzählung fügen. Als Philosophiestudentin faszinierten sie Heraklit und die Idee von Fragmenten. Der Abschnittswechsel ist einer ihrer besten Freunde, gleichauf mit „und“ und dem Komma. Er ermöglicht ihr, immer wieder neu anzufangen, Leerraum oder eine Pause einzuführen, die ihrerseits Bedeutung in die Dinge haucht. Die Welt ist nicht linear, kausal oder hierarchisch aufgebaut. Wir neigen dazu, Schreiben als eine lineare Form zu begreifen, und die Herausforderung besteht darin, dies zu verhandeln, um zu verhindern, dass etwas behauptet wird, das nicht wahr ist. Sie fühlt sich manchmal wie ein Tellerdreher: „Ich muss Ihnen 12 Dinge mitteilen, aber ich muss sie Ihnen alle gleichzeitig mitteilen. Es geht nicht um den Dominoeffekt des einen zum nächsten. Es geht darum, wie sie singen, wenn sie alle zusammen sind – das ist es, was ich Ihnen geben möchte.“ Die Gestaltung von spezifischen Elementen, wie etwa Illustrator Musterpinsel, kann die kreative Freiheit eines Illustrators erheblich erweitern und zur Vielfalt der visuellen Erzählung beitragen.

Eine Seite in einem Buch, die einen Abschnittswechsel zeigt, symbolisierend A. Kendra Greenes Technik, "Fragmente" zu nutzen, um Geschichten als Autorin und Illustratorin zu erzählen.Eine Seite in einem Buch, die einen Abschnittswechsel zeigt, symbolisierend A. Kendra Greenes Technik, "Fragmente" zu nutzen, um Geschichten als Autorin und Illustratorin zu erzählen.

Greenes Ansatz steht im Gegensatz zum oft zitierten Schreib-Ratschlag, „seine Lieblinge zu ermorden“. Sie hingegen versucht, so viele „Lieblinge“ wie möglich in ihre Texte zu schmuggeln. Wenn etwas ihr wichtig ist, wenn sie immer wieder darüber nachdenkt, dann bedeutet es etwas, und sie sollte härter daran arbeiten, ihm ein Zuhause zu geben. Dieser Sammlerinstinkt, das Anhäufen und Verstärken, ist kraftvoll. Aber auch die Dissonanz, die Diskontinuitäten – darin liegt eine enorme Kraft. Alles Gute entsteht aus Reibung oder Fluss.

Eine Seite in einem Buch, die einen Abschnittswechsel zeigt, symbolisierend A. Kendra Greenes Technik, "Fragmente" zu nutzen, um Geschichten als Autorin und Illustratorin zu erzählen.Eine Seite in einem Buch, die einen Abschnittswechsel zeigt, symbolisierend A. Kendra Greenes Technik, "Fragmente" zu nutzen, um Geschichten als Autorin und Illustratorin zu erzählen.

VI. Fünf Zufallsbegegnungen, empfohlen von A. Kendra Greene

A. Kendra Greene empfiehlt fünf Zufallsbegegnungen, die das Leben bereichern können:

  • Der, wenn auch nur noch ferne, perfekte Blommer’s Schokoladengeruch, der einen jederzeit, irgendwo in Chicago, unabhängig von Geografie, Wetter oder Tageszeit, völlig überrascht.
  • Das Kardamom-Pistazien-Morgenbrötchen, das The Beet Box beim ersten Besuch am Freitag hatte – so gut, dass sie den letzten Bissen aufhob, um ihn mit einem anderen Zeugen zu teilen, und das bereits am nächsten Tag, außer Rotation, wieder verschwunden war.
  • Die Seemonster im Geschenkeladen des Icelandic Center for Sea Monster Studies, gestrickt von jemandem aus der Stadt, die ihre Signatur nicht auf diesen Wundern hinterließ und vor einigen Jahren aufhörte, sie herzustellen; die dicke Wolle nicht rau, aber so strukturiert in der Hand, kleine Bernsteinplättchen an winzigen Schlaufen, die fröhlich das Klappern von Muscheln hervorrufen, die man am Ufer des „shore laddie“ finden könnte.
  • Der Anblick all dieser Gottesanbeterinnen! Ein Geschenk des Algorithmus, das sie an ihre liebsten Beobachter-Freunde weitergibt; der Schock der Natur in solch exquisiter Aufmachung immer noch eine Art Verschwinden, atemberaubender als das, was es nachzuahmen beabsichtigt haben mag.
  • Die spekulative Klanglandschaft dessen, wie der umstritten ausgestorbene Elfenbeinspecht und sein süßes kleines Spielzeugtrompeten-„eeep“ im Kontext anderer Lebewesen geklungen haben könnten. Und gleich danach, um noch einen „Liebling“ hineinzuschmuggeln, das einzige Dokument, auf das sie für eines ihrer Lieblingsstücke verweisen kann: der nicht-Poesie-Essay „Things I Have Done While Singing on Stage“ von Lisa Huffaker, der hier als Podcast-Feldaufnahme existiert, beginnend bei 51:29.

Fazit: Die Poesie der Aufmerksamkeit und des Sammelns

Die Reise von A. Kendra Greene ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Kreativität sich entwickeln und neue Formen annehmen kann, wenn man bereit ist, neugierig zu bleiben und genau hinzusehen. Als Essayistin und Illustrator A. zeigt sie uns, dass die Kunst nicht nur im Ausdruck liegt, sondern ebenso stark im Akt des Zuhörens, des Sammelns und des Verbindens scheinbar unzusammenhängender Fragmente. Ihre Arbeit ist eine Einladung, die Welt mit offeneren Augen zu betrachten und das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu finden. Sie ermutigt uns, unsere eigenen „Lieblinge“ zu pflegen und ihnen einen Platz in unserer kreativen Welt zu geben. Lassen Sie sich von A. Kendra Greenes Philosophie inspirieren, um Ihre eigene Wahrnehmung zu schärfen und die reiche Vielfalt der Welt um Sie herum zu entdecken.