Die Färöer Inseln, lange Zeit im Schatten des bekannteren Islands, ziehen immer mehr Outdoor-Fans und Naturliebhaber an. Mein Tipp: Plane deinen Inseln Urlaub auf den Färöern, bevor sie vom Massentourismus überrannt werden, wie es leider in Island geschieht. Erste Anzeichen sind bereits sichtbar, da beliebte Wanderwege gesperrt wurden, um die Natur zu schützen.
Trotzdem möchte ich dir diesen Urlaub keinesfalls ausreden! Die Färöer sind eine der schönsten und abwechslungsreichsten Destinationen Europas, die ich je bereist habe. Im Mai 2019 verbrachte ich eine Woche auf dieser autonomen Inselgruppe Dänemarks. Lass dich von meiner Route über die meisten der 18 kleinen Inseln mitnehmen. Jeden Tag war ich fasziniert von der atemberaubenden Natur, der Vielfalt der Inseln, der Tierwelt und dem wechselhaften Wetter. Aber Achtung: Es wird nicht warm! Pack also auch im Mai lange Unterwäsche ein.
Aufgrund der begrenzten Länge dieses Artikels, der sich auf meine Route und Tagesetappen konzentriert, empfehle ich dir meinen anderen Blogbeitrag mit allen praktischen Tipps für deinen Färöer-Urlaub.
Tag 1: Anreise und Insel Mykines
Tag 2: von Mykines nach Runavik
Tag 3: von Runavik nach Tórshavn
Tag 4: von Tórshavn nach Fuglafjørður
Tag 5: Gjogv, Eiði und die Insel Nólsoy
Tag 6: die Nordinseln Kalsoy, Bordoy, Vidoy und Kunoy
Tag 7: Ausflug auf die Insel Sandoy
Die Färöer liegen zwischen Norwegen und Island im Nordatlantik. Die “Foroya” (Schafsinseln) sind einzigartige Naturschönheiten. Die 18 grünen Inseln laden zum Entspannen, Wandern und Beobachten von Seevögeln ein. Großstadtlärm suchst du hier vergeblich. Es ist ruhig und die Einheimischen führen ein entspanntes Leben.
Begleite mich auf meinen 7 unvergesslichen Tagen auf den Färöern und lies meine Route mit Highlights und Tipps in den einzelnen Tagesetappen. Ein urlaub im märz 2023 warm wäre auch eine tolle Idee!
Rundreise Färöer: Tag 1 – Anreise & Insel Mykines
Am Vormittag flog ich von Kopenhagen mit Atlantic Airways direkt auf die Färöer. Nach der Landung auf dem kleinen Flughafen auf Vágar holte ich den Mietwagen ab und startete die Erkundungstour. Keine Zeit verlieren, um die Färöer zu entdecken!
Ziel war die Insel Mykines (nicht mit Mykonos verwechseln), die “Vogelinsel” vor der Küste Vágars. Mykines ist berühmt für Puffins (Papageientaucher). Diese wollte ich live erleben: Vögel im Wind über dem Atlantik, sitzend in den Felsen der Steilküste.
Fähre nach Mykines
Mykines erreichst du per Boot oder Helikopter. Ich wählte die Fähre, die mich in 45 Minuten vom Hafen Sørvágur auf die Insel brachte. Bei ruhiger See ist es eine idyllische Fahrt mit tollem Blick auf die Färöer. Bei Wind und Regen kann es ruppig werden; bei Seekrankheit empfehle ich eine Tablette.
Ich hatte kein Glück mit dem Wetter. Auch im Mai kann es ungemütlich sein. Aber so lernte ich Mykines in mystischer Atmosphäre kennen. Durch Regenwolken und Nebel war die Puffin-Beobachtung erschwert, aber ich sah einige Papageientaucher vor einer Nebelwand.
Mykines ist ein beliebtes Tagesausflugsziel. Zwischen 11 und 17 Uhr ist die Insel bevölkert; ansonsten ist es idyllisch und ruhig. Nur etwa 15 Menschen leben dort (im Sommer). Dank “Go local Faroe Islands” konnte ich bei Einheimischen übernachten und Mykines besonders kennenlernen. Ich fühlte mich oft, als hätte ich die Insel für mich allein – ein Luxus!
Ich verbrachte meine Zeit bei Oda. Sie kaufte und renovierte ein typisch färöisches Holzhaus. Sie bietet Touristen einen färöischen Aufenthalt: leckeres Abendessen (bei mir gab es Lamm), Wanderung zu den Puffin-Spots (bei gutem Wetter mit Sonnenuntergang) und herrliches Frühstück am nächsten Morgen. Näher an Kultur und Einheimische kommst du auf den Färöern nicht. Ein tolles Erlebnis zu Beginn meines Inseln Urlaub!
Rundreise Färöer: Tag 2 – von Mykines nach Runavik
Am 2. Tag verbrachte ich den Vormittag auf Mykines, bevor die Fähre gegen 11 Uhr kam. Das Wetter war wieder bescheiden, aber mit dicker, regenfester Kleidung startete ich eine Wanderung auf eigene Faust. Wanderwege sind mit roten Holzpfählen gekennzeichnet. So kann man sich nicht verirren und Flora und Fauna werden geschützt. Achte darauf, nicht auf Puffin-Höhlen zu treten und Abstand zu Schafherden zu halten.
Die Wanderung führte vom Ort erst zum Hafen und dann am Ende des Dorfes rechts einen steilen Berg hoch. Mit Gegenwind war es anstrengender. Oben angekommen, halte dich links und orientiere dich am Leuchtturm am Inselende.
Wer den ganzen Tag Zeit hat, kann zum Leuchtturm wandern. Der Weg dorthin ist nur zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Du musst über eine kleine Brücke gehen. Ich wanderte nur bis kurz nach einem Klettersteig entlang der Felsen. Wer Höhenangst hat, sollte dies vermeiden. Aber es lohnt sich, die Angst zu überwinden. Dort kann man eine riesige Tölpel-Kolonie an den Felsen sehen. Plane für diese Wanderung 2-3 Stunden ein.
Um 11 Uhr wartete ich auf die verspätete Fähre. Es kann vorkommen, dass Fähren wegen des Wetters ausfallen.
Zurück auf Vágar fuhr ich mit dem Mietwagen Richtung Bøur und zum bekanntesten Wasserfall der Färöer: Múlafossur. Du kannst dein Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in Gasadalur abstellen. Nach 5-10 Minuten Fußmarsch erreichst du den Wasserfall, der Weg ist ausgeschildert. Geh den Wanderweg bis zum Ende. Dort hat man einen besseren Blick auf den Wasserfall und kann Mykines am Horizont sehen.
Múlafossur Wasserfall
Der Múlafossur entspringt einem Bach, den man zu Fuß erreichen kann. Geh in der Nähe der Steilküste auf einem Trampelpfad über die Wiesen. Es ist beeindruckend, wie aus einem unscheinbaren Fluss ein imposanter Wasserfall wird.
Weiter geht es zum Sørvágsvatn, einem großen Binnensee. Wenn du beim Landeanflug links im Flugzeug sitzt, kannst du ihn bereits aus der Luft sehen. Eine Wanderung zu diesem See gilt als Highlight. Seit April 2019 ist der Wanderweg am Sørvágsvatn gesperrt, damit sich die Natur erholen kann. Es gibt eine alternative Wanderroute ab Sandavágur. Für ca. 2 Stunden wandern muss man 200 Dänische Kronen (knapp 27€) Eintritt bezahlen.
Da mir der Eintrittspreis zu hoch war und ich viele andere Wandermöglichkeiten hatte, fuhr ich weiter auf der E11 und E10 auf die Insel Eysturoy. Die Stadt Runavik war das Tagesziel. Im Mai ist es abends länger hell, also machte ich noch eine kleine Tour über die Südspitze von Eysturoy. Die urlaubsziele im märz warm sind zwar verlockend, aber die Färöer haben ihren eigenen Charme!
Zuerst ging es nach Nes, das neben einer Kirche (Nes Kirkjan) kein besonderes Highlight hat. Schöner ist die Fahrt auf der Panoramastraße (Agnið) von Nes Richtung Æðuvík. Der südlichste Zipfel ist unbebaut und ein einmaliger Naturschauplatz.
Mein Tipp: Nimm von der Straße “Agnið” nicht die zweite Abbiegung rechts nach Æðuvík, sondern die erste. Du kommst an Windrädern vorbei und hast am Ende der Straße einen herrlichen Blick auf die Insel Nólsoy. Der Ort Æðuvík lohnt sich nicht.
Die Straße “Agnið” führt um den See Toftir herum, zurück nach Runavik. Um diesen See gibt es schöne Wanderwege. Leider hatte ich keine Zeit dafür. Sah aber vielversprechend und idyllisch aus.
Die Tagesetappe war 105 km lang.
Ich übernachtete im Hotel Runavik.
Rundreise Färöer: Tag 3 – von Runavik nach Tórshavn
Auch an Tag 3 war mir der Wettergott nicht wohlgesonnen. Da es vormittags regnete, startete ich entspannt in den Tag. Erst gegen 11 Uhr ging es los. Die erste Etappe führte mich auf einer Panoramastraße (Nr. 643) in den unspektakulären Ort Oyndarfjørður. Für die Ausblicke lohnt sich der Weg dennoch.
Von dort ging es zurück, kurz auf die Straße Nr. 10, um nach wenigen Minuten rechts Richtung Funningsfjørður zu fahren. Dieser Ort liegt eingangs eines lang gezogenen Fjords. Halte dich dort rechts und fahre den Fjord bis zur Küste entlang. Dort befindet sich Elduvík, ein süßer, kleiner Ort. Steig aus und erkunde die Umgebung zu Fuß. Die Straßen in Elduvík sind zu eng für Autos.
Links von Elduvík befindet sich ein Wanderweg, der zu einer Bootsanlegestelle an einer Schlucht führt. Das Meer und die Wellen sind dort rau und klatschen an die Felsen – ein spannendes Schauspiel!
Da es am Nachmittag weiterhin kalt und regnerisch war, beschloss ich, mich auf den Weg in die Hauptstadt Tórshavn zu machen. Vielleicht ist das Wetter dort besser!? Ein urlaubsziele 2025 sommer klingt zwar verlockend, aber ich wollte die Färöer im Mai erleben.
Tatsächlich klarte der Himmel in Tórshavn, auf der Insel Streymoy gelegen, etwas auf und ich konnte mir ohne Regenschirm die Altstadt ansehen. Prägend ist das Regierungsviertel (Tinganes) mit historischen Gebäuden. Die rot angestrichenen Holzhäuser sind schon von Weitem erkennbar. Es liegt direkt am Hafen und vom historischen Monument “Skansin” aus hat man einen tollen Blick über Tórshavn.
An diesem Abend kochte ich nicht selbst, sondern ging zu einem Diner bei Einheimischen. So ein Event kannst du über die Tourist-Information buchen. Ich war zu Gast bei Onnu und Óla (Heimablidni), etwas außerhalb der Hauptstadt gelegen. Die Familie lud mich und andere hungrige Fremde ins Wohnzimmer ein und verwöhnte uns mit färöischen kulinarischen Leckereien. Ich verbrachte den Abend nicht nur mit Menschen aus aller Welt, sondern erlebte auch authentische Einblicke in die färöische Kultur.
Die Tagesetappe war 103 km lang.
Ich übernachtete im Hotel Føroyar.
Rundreise Färöer: Tag 4 – von Tórshavn nach Fuglafjørður
Ausgeschlafen starte ich in den vierten Tag meines Roadtrips. Mit dem Mietwagen geht es auf einer weiteren Panoramastraße (Nr. 10) gen Norden. Man darf vor lauter Staunen die Abzweigung zur Ortschaft Norðradalur nicht verpassen. Es lohnt sich, kurz nach dem Abbiegen anzuhalten, um den herrlichen Ausblick ins Tal und über die Bucht zu genießen. Über ein paar Kurven schlängelt sich die Straße bis auf Meereshöhe hinab. Dort teilt sich die Straße und dazwischen befindet sich eine Mini-Schlucht, die sich für eine kurze Wanderung eignet.
Nach dem Abstecher nach Norðradalur geht es wieder auf der Straße Nr. 10 Richtung Norden. Nach wenigen Metern macht die Straße eine 90°-Rechtskurve. Kurz danach steht auf der rechten Seite ein weißes Gebäude: das Gefängnis der Färöer. Kriminalität findet auf den Färöern quasi nicht statt. Im Mai 2019 waren dort 4 Leute inhaftiert. Es gibt schlimmere Orte, um seine Gefängnisstrafe zu verbüßen.
Nächster Stopp ist der See “Leynavatn”. Er liegt kurz vorm Tunnel, der zur Insel Vágar führt. Der Leynavatn bietet sich für einen einsamen Wanderstopp an. Du kannst halb um den See marschieren, bis zum einsam gelegenen, aber teuren, Restaurant “Koks”. Die Wanderung dauerte etwa 45 Minuten.
Ich bleibe auf der Insel Streymoy und fahre die Straße 21 bis nach Vestmanna. Es geht vorbei an den kleinen Orten Leynar und Kvívík. Vestmanna ist einer der dichter besiedelten Orte auf den Färöern. Es ist dort lebendiger als in den vielen kleinen Orten, die immer am Fuße eines Tals an einer Bucht liegen.
Vestmanna liegt um eine kleine Bucht herum. Wenn man diese umkreist hat, kommt man am Ende zum Aussichtspunkt “Stíggjur” (die Straße dorthin heißt “Gerðisvegur”). Wer noch Lust auf unberührte Natur hat, sollte in Vestmanna die Straße zum Stausee nehmen. Dieser Weg “in the middle of nowhere” endet an einem weiteren Stausee.
Nach Vestmanna mache ich mich auf den Weg nach Tjørnuvík, im Norden der Insel Streymoy. Die Strecke führt vorbei am größten Wasserfall, dem Fossá. Ein kurzer Fotostopp reicht mir hier. Es ist auch möglich, zum Delta des Wasserfalls hochzuwandern. Das Dorf Tjørnuvík ist malerisch in einer Bucht gelegen. Von dort hat man einen Blick auf die markanten Felsformationen der Insel Eysturoy: Risin og Kellingin.
Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Der letzte Weg führt mich zu meiner Unterkunft, einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður auf der Insel Eysturoy.
Die Tagesetappe war 143 km lang.
Ich übernachtete in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer: Tag 5 – Gjógv, Eiði und die Insel Nólsoy
Für den 5. Tag stand viel auf dem Programm. Früh raus und direkt von Fuglafjørður nach Gjógv, ein Dorf im Norden der Insel Eysturoy. Gjógv hat seinen Namen durch eine 200 m lange, mit Meerwasser gefüllte Klamm bekommen. Auf dem Weg dorthin passiert man den höchsten Berg der Färöer, den Slættaratindur (880 m).
Nach diesem Stopp geht es nach Eiði, gegenüber von Gjógv an der Nordspitze der Insel Eysturoy. Der Weg führt um den höchsten Berg herum. Direkte Strecken gibt es auf den Färöern selten, denn meist ist ein Berg im Weg. Gestern konnte ich schon von Tjørnuvík einen Blick auf Risin og Kellingin werfen, von Eiði sehe ich die Felsspitzen nochmal aus einer anderen Perspektive.
Felsspitzen Risin og Kellingin
Eines der bekanntesten Fotomotive der Färöer auf Instagram ist eine Luftaufnahme eines Fußballplatzes direkt am Meer. Dieser befindet sich in Eiði, ist aber zu einem Stellplatz für Camper umfunktioniert worden.
Von Eiði fahre ich auf der Straße 62 gen Süden bis zur Zwischenstation Tórshavn. Auf dem Weg dorthin kann ich nochmal einen Blick auf den Fossá-Wasserfall vom gegenüberliegenden Ufer werfen. In der Hauptstadt mache ich eine kurze Pause am Stadtstrand, da ich etwas früh dran bin. Meine Fähre auf die Insel Nólsoy ist noch nicht abfahrbereit.
Die Überfahrt nach Nólsoy dauert nur 20 Minuten und kostet für Fußgänger für die Hin- und Rückfahrt 40 Dänische Kronen (ca. 6€). Dein Auto kannst du am Hafen von Tórshavn parken, du brauchst es auf Nólsoy nicht. Die Insel ist ein Wanderparadies. Der kleine Ort Nólsoy lässt sich in wenigen Minuten erkunden.
Da ich voller Tatendrang bin, starte ich direkt mit der Wanderung über die Insel und hebe mir die Ortsbesichtigung für später auf. Zum Glück scheint ab und zu die Sonne und auch der blaue Himmel lässt sich fast die ganze Zeit über blicken. Perfekt für eine ausgiebige Wanderung über die grünen Wiesen.
Die Wanderung vom Ort Nólsoy bis zum Leuchtturm am anderen Ende der Insel und zurück dauert 5-6 Stunden (ca. 15 km), je nach Tempo und Pausen.
Nólsoy Wanderung
Der Weg ist nur zu Beginn steil und man kraxelt etwas den Berg hinauf. Einmal oben angekommen, geht es nur noch flach weiter. Zur Orientierung dienen blaue Holzpflöcke mit einer gelben Blume oder “Steinmännchen”. An diese Wegweiser sollte man sich halten, da es zum Teil recht “moorig” dort sein kann.
Das Highlight der Wanderung ist der Leuchtturm – ein perfektes Fotomotiv auf grünen Wiesen mit blauem Meer im Hintergrund. Aber auch während der Wanderung musste ich immer wieder anhalten und die Ausblicke genießen. Bei gutem Wetter erkennt man Tórshavn, Runavik, Streymoy, Eysturoy und die Fjordlandschaft um Sund herum.
Bei dieser Wanderung kannst du die Seele baumeln lassen und die Naturschönheit der Färöer genießen. Es war eines meiner absoluten Highlights. Bevor ich mit der Fähre um 19:25 Uhr zurück nach Streymoy fuhr, ging es noch auf Erkundungstour durch Nólsoy. Dort gibt es vor allem Graffitis auf den Holztüren der Lagerräume zu entdecken. Ein geheimtipps urlaub weltweit!
Ort Nólsoy
Da das Wetter so schön war, fuhr ich für den Sonnenuntergang noch ein Stück über Streymoy bis nach Saksun. Dort geht die Sonne hinter den Bergen unter und taucht die Bucht in magisches Licht. Tagsüber ist Saksun, ein Museumsdorf, von Touristen gut besucht. Am Abend trifft man dort jedoch keine Menschenseele mehr an.
Die Tagesetappe war 207 km lang.
Ich übernachtete in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer: Tag 6 – die Inseln Kalsoy, Bordoy, Vidoy und Kunoy
Ich habe noch zwei Tage auf den Färöern. Zeit, die Inseln im Nordosten zu erkunden. Zuerst mit der 10-Uhr-Fähre ab Klaksvík auf die Insel Kalsoy. Einen Platz auf der Fähre kann man vorab nicht reservieren. Daher: früh da sein. Es gilt das Prinzip “First com, first serve”. Besonders am Wochenende, da die Fähre nicht so häufig fährt. Die Fährfahrt dauert 20 Minuten und kostet für 1 Auto + 3 Personen 240 Dänische Kronen (32€). Die Fähre ist klein und kann nur 20-25 Autos pro Fahrt mitnehmen. Daher solltest du auch bei der Rückfahrt frühzeitig (am Wochenende ca. 1 Stunde vor Abfahrt) am Fähranleger sein.
Kalsoy ist klein und lang gezogen. Es gibt nicht viel zu unternehmen, außer eine Wanderung zum Leuchtturm mit tollem Ausblick. Es lohnt sich also auf jeden Fall. Vom Hafen in Kalsoy fährst du mit dem Auto über die Insel, meist in Tunneln. Am Nordende liegt Trollanes. Dort kannst du dein Auto abstellen und mit der Wanderung beginnen.
Die nördlichen Inseln unterscheiden sich landschaftlich von denen im Westen und Süden. Sie sind kleiner, bergiger, schmaler und länglich. Durch die hohen Berge gibt es mehr Tunnel als auf den anderen Inseln.
Die Wanderung zum Leuchtturm “Kallur” verlangt anfangs Einiges ab. Die ersten 20-30 Minuten geht es steil bergauf. Hat man das geschafft, erkennt man in der Ferne den Leuchtturm. Nun geht es auf ebenen Trampelpfaden 15 Minuten weiter. Wer mutig ist, kann sich rechts vom Leuchtturm auf einen schmalen Grat wagen. Mir reichte die Aussicht am Leuchtturm. Es war auch sehr windig. Von dort oben kannst du u.a. Kunoy, Risin og Kellingin und Gjógv sehen. Plane 1,5 bis 2 Stunden ein.
Auf dem Rückweg hielt ich in Mikladalur. Dort befindet sich ein bekanntes Fotomotiv: Kópakonan, eine Meerjungfrau-Statue an der Küste.
Meerjungfrau Kópakonan
Zurück in Klaksvík auf der Insel Bordoy möchte ich noch die anderen nördlichen Inseln erkunden. Mit Ausnahme von Fugloy und Svinoy ist das an einem Tag möglich. Bodory ist über Brücken mit Vidoy und Kunoy verbunden und jederzeit mit dem Auto zu erkunden. Nach Svinoy und Fugloy kommt man nur mit der Fähre.
Der erste Stopp ist Árnafjørður auf Bordoy. Das Highlight ist ein Sandstrand. Ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Weiter auf der Straße Nr. 70 Richtung Vidoy. Wer ein typisches Färöer-Foto mit einsamer Straße, Meer und Bergen machen möchte, sollte nach dem Tunnel und kurz vor der Brücke rechts in die Sackgasse “Norðtoftavegur” abbiegen.
Färöer Inseln Rundreise
Auf Vidoy ging es durch einen Tunnel, um auf die Ostseite zu gelangen. Die Straße führt an der Küste entlang mit Blick auf Fugloy und Svinoy. Blickst du in Fahrtrichtung, bäumt sich das Kap Enniberg auf. Es ist das höchste Kliff der Welt (754 m). Vielleicht ist warme reiseziele im märz eine Alternative zum stürmischen Enniberg?
Enniberg Kliff
Nach einem Halt in Vidareidi geht es auf der Westseite zurück auf der Straße Nr. 70, um in Hvannasund über die Brücke auf Bordoy zu fahren. Mein Tipp: Nimm kurz danach die zweite Straße rechts. Es ist eine Panoramastrecke mit fabelhafter Aussicht auf Enniberg und Vidoy. Die Straße ist in schlechtem Zustand und ähnelt einer Schotterpiste. Langsam fahren!
Am Ende der Straße befindet sich Múli. Dort kannst du parken, um zu einer 5-10-minütigen Wanderung aufzubrechen und den Blick aufs Kliff Enniberg zu genießen.
Nach diesem Abstecher geht es auf die Insel Kunoy. Kurios ist, dass der Damm, der von einer zur anderen Insel führt, kurvig gebaut wurde.
Auf Kunoy gibt es nur eine Straße, die an der Westseite entlangführt und zu der du durch einen Tunnel gelangst. Die Straße endet in Kunoy. Ein Abstecher lohnt sich, da die Färöer dort Vegetation vorzeigen können. Es gibt fast keine Bäume, aber einen von 15 Nadelwäldern findest du hier. Es ist möglich, mit dem Auto zu diesem Waldstück zu fahren. Die Straße ist jedoch eng und eine Schotterpiste.
Kunoy Nadelwald
Nach diesem langen Tag war ich froh, in meiner Airbnb-Unterkunft zu sein und die Füße hochzulegen.
Die Tagesetappe war 141 km lang.
Ich übernachtete in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer: Tag 7 – Ausflug auf die Insel Sandoy
Am letzten Tag meines Urlaubs stand Insel #10 auf dem Plan: Sandoy. Sie liegt vor der Südküste von Streymoy. Mit der Fähre ging es von Gamlarætt innerhalb von 30 Minuten auf Sandoy. Diese Überfahrt kostet für 1 PKW + 3 Personen 240 Dänische Kronen (32€). Einen Platz auf der Fähre, die pro Fahrt 20-25 Autos mitnimmt, kann man nur online mit einem Deposit von 500 Dänischen Kronen reservieren. Daher gilt auch hier: früh am Fährterminal sein.
Ein Tag auf Sandoy ist ausreichend. Ich war fünf Stunden auf der Insel und bin jede Straße abgefahren. Wenn du auf Sandoy wandern möchtest, solltest du einen längeren Aufenthalt einplanen.
Die Highlights waren für mich der weiße Sandstrand in Sandur mit der einzigen Düne der Färöer. Zum anderen der eingestrickte Riesenstein “Eldgos & frumskogur”. Ein witziges Highlight war die öffentliche Toilette in Skálavík. Sie ist wie ein Wohnzimmer von vor ein paar Jahrzehnten eingerichtet (mit alten Bildern, Sofas und einem Sessel). Außerdem kannst du dort kostenlos Kaffee trinken. So sind sie, die Menschen auf den Färöern – gastfreundlich und hilfsbereit.
Im Ort Húsavík befindet sich auch ein Strand, der aber nicht so schön ist wie der in Sandur. Empfehlen kann ich dir die Strecke nach Dalur. Sie führt von Húsavík an der Küste entlang und verspricht Panoramablicke. Von Dalur startet z.B. eine Wanderung nach Skarvanes. Mit dem Auto kommst du aber über die Straßen Nr. 40 und Nr. 37 nach Skarvanes. Der Ort ist aber nicht besonders hübsch.
Die Tagesetappe war 230 km lang.
Ich übernachtete in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Am nächsten Morgen ging es früh zum Flughafen, um nach Kopenhagen und dann weiter mit dem Zug nach Hamburg zu reisen. Nach einer intensiven Woche auf den Färöern hatte ich tolle Erinnerungen und Erlebnisse im Gepäck. Ich bin froh, die Färöer noch weitestgehend ohne Touristenmassen erlebt zu haben. Ich hoffe, dass der Naturschönheit “Färöer Inseln” ein Overtourism erspart bleibt.
Meine persönliche Meinung bleibt vom teilweisen Sponsoring der Reise unbeeinflusst, schließlich geht es auf Ria on Tour um authentische Reiseberichte. Genieße deinen Inseln Urlaub auf den Färöern!