Sowohl Joggen als auch Fahrradfahren sind beliebte Ausdauersportarten, die sich hervorragend eignen, um Kalorien zu verbrennen und Gewicht zu verlieren. Aber welche Sportart ist effektiver, wenn es darum geht, abzunehmen? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel auf den Grund und beleuchten die Vor- und Nachteile beider Aktivitäten im Hinblick auf Kalorienverbrauch, Muskelaufbau, Gesundheit und Spaßfaktor.
Der Kalorienverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Geschwindigkeit, Strecke, Gewicht und die individuelle Effizienz. Betrachten wir einen durchschnittlichen Radfahrer und Jogger mit einem Gewicht von 70 kg, der jeweils 60 Minuten trainiert, würde der Kalorienverbrauch ungefähr so aussehen:
- Leichtes Radfahren (16-19 km/h): 422 kcal
- Moderates Radfahren (19-21 km/h): 563 kcal
- Ambitioniertes Radfahren (26-31 km/h): 844 kcal
- Leichtes Laufen (8 km/h): 563 kcal
- Moderates Laufen (10,8 km/h): 774 kcal
- Ambitioniertes Laufen (17,5 km/h): 1267 kcal
Cycling and running
Es zeigt sich deutlich, dass Joggen bei gleicher Intensität tendenziell mehr Kalorien verbrennt. Dies liegt daran, dass beim Joggen mehr Muskeln beansprucht werden, da der Körper sich mit jedem Schritt stabilisieren und das gesamte Gewicht tragen muss. Allerdings sollte man bedenken, dass eine typische Laufeinheit meist zwischen 30 und 90 Minuten liegt, während Radfahreinheiten oft 2 bis 4 Stunden dauern können.
Es lässt sich also sagen, dass Laufen zwar mehr Kalorien pro Stunde verbrennt, es aber einfacher sein kann, insgesamt mehr Kalorien auf dem Fahrrad zu verbrennen, vorausgesetzt man hat genügend Zeit. Einen klaren Sieger gibt es in diesem Vergleich also nicht, da es stark von der investierten Zeit abhängt. Wer Probleme hat, sich zum Sport aufzuraffen, findet hier Tipps zum nordic walking abnehmen am bauch.
Abnehmen: Der ganzheitliche Ansatz
Beim Abnehmen ist es wichtig, den gesamten Lebensstil zu betrachten. Essgewohnheiten spielen die größte Rolle, aber auch Schlafqualität, sitzende Tätigkeiten und die Art der Bewegung sind wichtig. Wie bereits erwähnt, verbrennt Laufen mehr Kalorien pro Stunde, aber Radfahren kann über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Laut einer kleinen Studie gibt es Hinweise darauf, dass sowohl Radfahren als auch Joggen den Appetit reduzieren können. Dies ist hilfreich, um Heißhungerattacken zu kontrollieren und Essgewohnheiten zu verbessern.
Letztendlich können sowohl Laufen als auch Radfahren bei der Gewichtsreduktion helfen. Es ist wichtig, eine Sportart zu wählen, die Spaß macht und die man langfristig durchhalten kann.
Cycling and running
Muskelaufbau und Straffung
Beide Sportarten tragen zur Straffung der Muskulatur bei. Radfahren kann effektiver für den Aufbau von Beinmuskeln sein, aber keine der beiden Sportarten ist besonders effektiv, wenn es um den Aufbau großer Muskeln geht. Für ambitionierten Muskelaufbau ist Krafttraining mit Gewichten empfehlenswert. Dies kann sogar die Lauf- und Radfahrleistung verbessern.
Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems
Sowohl Joggen als auch Radfahren sind hervorragend geeignet, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2020 ergab, dass Laufen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann. Es ist auch nachgewiesen, dass das Fahrradfahren zur Arbeit das Herz-Kreislauf-System stärkt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt.
Gesundheit der Knochen
Laut einer aktuellen Studie unterstützt Radfahren die Knochengesundheit möglicherweise nicht so sehr wie Laufen. Laufen ist eine gewichtstragende Übung, die das Skelett mechanisch belastet. Dies stimuliert die Knochenbildung und den Knochenumbau. Laufen ist also die bessere Wahl für stärkere Knochen.
Belastung und Erholung
Joggen ist tendenziell belastender für den Körper. Eine Studie, die Radfahrer und Läufer verglich, die 3 Tage lang 2,5 Stunden pro Tag trainierten, ergab, dass die Läufer bis zu 404 % mehr Muskelschäden, bis zu 256 % höhere Entzündungswerte und 87 % mehr Muskelkater hatten als die Radfahrer. Für eine schnellere Erholung ist Radfahren also schonender.
Running
Verletzungsrisiko
Läufer haben im Durchschnitt 11 Verletzungen pro 1000 Stunden Joggen. Am häufigsten sind Knie-, Achillessehnen- und Fußverletzungen. Dies sind typische Überlastungsverletzungen. Radfahrer haben im Vergleich dazu nur 6 Verletzungen pro 1000 Stunden Radfahren. Neben Überlastungsverletzungen im Knie, Nacken, Rücken, Handgelenk und Fuß können auch Unfälle zu Verletzungen führen. Beim Joggen treten häufiger Überlastungsverletzungen auf, während beim Radfahren schwerere Verletzungen durch Unfälle möglich sind.
Spaßfaktor
Laufen ist für uns Menschen eine natürliche Art der Bewegung. Das Gefühl, mit dem eigenen Körper eine große Strecke zurückzulegen, ist etwas Besonderes. Man kann jedes Terrain erkunden, über jedes Hindernis springen, darauf klettern oder darunter durchkriechen. Der Endorphinrausch am Ende gibt ein gutes Gefühl.
Beim Radfahren hat man das Gefühl zu fliegen, egal ob man schnell fährt oder mit dem Wind in den Haaren dahinrollt. Mit dem Fahrrad kann man ein viel größeres Gebiet erkunden als zu Fuß. Außerdem kann man viel mehr transportieren, was großartige Möglichkeiten für Bikepacking oder Fahrradtouren bietet.
Runners
Letztendlich ist der Spaßfaktor subjektiv. Man muss selbst entscheiden, welche Sportart mehr Freude bereitet.
Fazit
Joggen punktet mit einer höheren Kalorienverbrennung pro Stunde und positiven Auswirkungen auf die Knochengesundheit, während Radfahren mit einem geringeren Verletzungsrisiko durch Überlastung und einer tendenziell höheren Kalorienverbrennung pro Trainingseinheit überzeugt. Beide Sportarten tragen zur Gewichtsabnahme bei, stärken das Herz-Kreislauf-System, machen fit und straffen die Muskulatur. Vor allem aber können beide Sportarten Spaß machen.
Wichtig ist, eine Sportart zu wählen, die zum Lebensstil passt und Freude bereitet. Egal für welche Sportart man sich entscheidet, Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils.