Johannisbeersaft ist ein wahrer Schatz für die Gesundheit, der weit über die Erntezeit hinaus verfügbar ist. Ob rot mit seinem säuerlichen Aroma oder schwarz mit seinem herberen Geschmack – die kleinen, runden Beeren, die um den Johannistag (24. Juni) reifen, sind in Saftform eine hervorragende Quelle für wertvolle Nährstoffe. Obwohl sie einen bemerkenswert hohen gesundheitlichen Wert besitzen, sind sie hierzulande oft weniger beachtet als beliebtere Früchte wie Erdbeeren oder Kirschen. Besonders schwarzer Johannisbeersaft zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Fülle an gesunden Inhaltsstoffen aus, darunter ein fünfmal höherer Vitamin-C-Gehalt als die rote Variante. Im Vergleich zu den frischen Früchten bieten Johannisbeersäfte einen konzentrierteren Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen, jedoch auch eine höhere Kaloriendichte. Beim Kauf ist es ratsam, auf Bio-Qualität mit dem Aufdruck „Ohne Zuckerzusatz“ zu achten, da handelsübliche Säfte oft verdünnt sind und zusätzliche Konservierungsstoffe oder Zucker enthalten.
Die Kraft der Johannisbeere: Eine Nährstoffanalyse
Die beeindruckende Liste der Vitalstoffe, die Johannisbeersaft so gesund machen, ist lang und vielfältig.
Vielfalt der Vitalstoffe: Was Johannisbeersaft so wertvoll macht
Johannisbeersaft ist reich an:
- Beta-Carotin (Provitamin A)
- B-Vitamine
- Folsäure
- Vitamin C
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Selen
- Magnesium
- Ballaststoffe
- Anthocyane
- Gamma-Linolensäure
- Flavonoide
- Phenolsäuren
Johannisbeersaft: Ein Multitalent für Ihre Gesundheit
Dank dieser Fülle an Nährstoffen entfaltet Johannisbeersaft eine breite Palette positiver Wirkungen auf den Körper:
- blutbildend
- entzündungshemmend
- antioxidativ
- immunstärkend
- wundheilend
- durchblutungsfördernd
- krebshemmend
- abführend
- antibakteriell
- fiebersenkend
- hustenreizlindernd
- blutdruckregulierend
- nervenstärkend
- juckreizlindernd
- cholesterinsenkend
- blutzuckerregulierend
- entwässernd
Detaillierte Gesundheitsvorteile von Johannisbeersaft
Der hohe Eisenanteil in Johannisbeersaft ist besonders wertvoll zur Vorbeugung und zum Ausgleich von Eisenmangel. Dies macht ihn zu einer ausgezeichneten Ergänzung für Schwangere mit erhöhtem Eisenbedarf sowie für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.
Der hohe Gehalt an Vitamin C und die leuchtenden Pflanzenfarbstoffe, die Anthocyane, sind starke Verbündete für unser Immunsystem. Sie fördern die Produktion von Blutzellen, die Krankheitserreger abwehren, und wirken gleichzeitig als Antioxidantien. Diese fangen schädliche freie Radikale ab, jene Sauerstoffteilchen, die Zellen angreifen, vorzeitige Zellalterung und Entzündungen im Körper verursachen können. Antioxidantien neutralisieren diese Radikale, reparieren Zellwände und Organe und unterstützen den Aufbau neuer Zellen, was beispielsweise die Wundheilung beschleunigt – ein Effekt, der durch die durchblutungsfördernden Eigenschaften des Vitamins noch verstärkt wird. Vitamin C verbessert zudem die Eisenverwertung im Stoffwechsel.
Schwarzer Johannisbeersaft sticht hier hervor, da er den zehnfachen Gehalt an Anthocyanen aufweist. Dadurch kann er Zellschäden, die durch freie Radikale an der Erbsubstanz entstehen, noch wirksamer entgegenwirken und das Wachstum genetisch veränderter Zellen verhindern, was das Krebsrisiko senken kann. Der Farbstoff Quercetin wird sogar eine schützende Wirkung gegen die Entstehung von Dickdarmkrebs zugeschrieben.
Die reichlich vorhandenen Flavonoide und Phenolsäuren, beides sekundäre Pflanzenstoffe, schützen die Blutgefäße vor Arteriosklerose und tragen so dazu bei, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck zu reduzieren. Der hohe Kaliumgehalt im Saft senkt den Blutdruck und wirkt stark entwässernd. Dies hilft, Ödeme zu reduzieren und schädliche Stoffwechselschlacken, Nahrungsgifte und Medikamentenrückstände effektiver aus dem Körper zu spülen. Die Vitamine der B-Gruppe unterstützen den Stoffwechsel bei seinen vielfältigen Aufgaben und stärken die Gesundheit von Haaren und Nerven.
Da Johannisbeeren in ihren Kernen auch eine hohe Konzentration der ungesättigten Fettsäure Gamma-Linolensäure (GLS) enthalten, kann der Genuss des Saftes einem GLS-Mangel vorbeugen. Dieser Mangel tritt häufig bei Menschen mit Neurodermitis auf. Schon im Mittelalter erkannte man das Potenzial der Johannisbeere zur Förderung des Heilungsprozesses bei Hauterkrankungen mit Bläschen, Rötungen, Juckreiz und Nässen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen diese alte Weisheit: Gamma-Linolensäure stärkt die bei Neurodermitikern geschädigte Hautbarriere. Da Neurodermitiker Linolsäure aus der Nahrung nicht in GLS umwandeln können, produzieren sie mehr entzündungsförderndes Immunglobulin E. Dies ermöglicht es Erregern, in die Haut einzudringen und die typischen, stark juckenden, schmerzenden und oft nässenden Ekzeme auszulösen. Studien haben gezeigt, dass die in Johannisbeerkernen enthaltene Gamma-Linolensäure ebenso wirksam ist wie die des Nachtkerzenöls.
Dank seiner antibakteriellen Eigenschaften wird Johannisbeersaft seit Jahrhunderten in der Heilkunde eingesetzt: zur Behandlung von Halsentzündungen, zur Fiebersenkung bei Entzündungen, Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten sowie leicht angewärmt als Hustenstiller. Als Mittel gegen entzündliche Erkrankungen kann er auch zur Linderung der Beschwerden bei rheumatischer Arthritis, Darmkoliken, Blasenentzündungen und bakteriellem Durchfall verabreicht werden.
Der hohe Ballaststoffanteil und das Pektin im Johannisbeersaft – auch hier ist der schwarze Saft im Vorteil – sorgen für ein schnelles und lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Dies kann dazu beitragen, weniger zu essen und sogar abzunehmen. Zudem wirken sie Verstopfung entgegen, indem überschüssiges Cholesterin über den Stuhlgang abtransportiert wird und so den Blutfettspiegel nicht in die Höhe treiben kann. Da Johannisbeersaft zudem langsam verdaut wird, führt dies zu einem moderateren Blutzuckeranstieg.
Johannisbeersaft selber machen: Frische Kraft aus eigener Hand
Wer die gesundheitsfördernde Kraft der Johannisbeeren das ganze Jahr über nutzen und gleichzeitig Geld sparen möchte, kann Johannisbeersaft idealerweise selbst herstellen. Während der Johannisbeeren-Saison von Mitte Juni bis Ende August kauft man frische Früchte, wäscht sie unter fließendem Wasser und trennt sie vorsichtig mit einer Gabel von den dünnen Rispen. Sollen die Beeren nicht sofort gepresst werden, können sie bis zu drei Tage im Kühlschrank gelagert werden, am besten noch an den Rispen hängend. Der frisch gepresste Saft wird anschließend in Flaschen abgefüllt und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert. Wer die Beeren in ausreichender Menge im eigenen Garten anbaut, spart natürlich noch mehr. Sollte der Geschmack des reinen Saftes einmal zu intensiv sein, lässt er sich einfach mit etwas Wasser oder Mineralwasser verdünnen.
Fazit
Johannisbeersaft, insbesondere die schwarze Variante, ist ein wahres Superfood, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Seine vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen reichen von der Stärkung des Immunsystems über die Herz-Kreislauf-Gesundheit bis hin zur Unterstützung bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Er ist ein wertvoller Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und lässt sich mit wenig Aufwand selbst herstellen, um seine volle Kraft das ganze Jahr über zu genießen.
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