Kapitallebensversicherung Teilauszahlung: Wann es sich lohnt

Sozialversicherungspflicht bei der Auszahlung einer Kapitallebensversicherung

Unerwartete Lebenssituationen können dazu führen, dass ursprünglich für die finanzielle Absicherung abgeschlossene Versicherungen nicht wie geplant fortgeführt werden können. Wenn Sie beispielsweise eine vorzeitige Liquidität benötigen oder sich die Beiträge Ihrer Lebensversicherung nicht mehr leisten können, rückt das Thema Teilauszahlung einer Kapitallebensversicherung in den Fokus.

Dieser umfassende Leitfaden von Shock Naue beleuchtet, was Sie bei einer Kapitallebensversicherung Teilauszahlung beachten müssen. Wir vergleichen die Möglichkeiten und Auswirkungen einer Teilentnahme mit denen eines regulären Ablaufs der Versicherung oder des Eintritts eines Versicherungsfalls, um Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Die Auszahlung einer Lebensversicherung: Grundlegende Möglichkeiten

Im Wesentlichen gibt es drei Hauptwege, wie eine Lebensversicherung ausgezahlt werden kann oder dies automatisch geschieht. Das Verständnis dieser Optionen ist entscheidend, bevor man über eine lebensversicherung auszahlung vorzeitig oder eine Teilauszahlung nachdenkt.

1. Die vorzeitige Kündigung der Lebensversicherung

Sollten Sie mit Ihrer Versicherung unzufrieden sein oder sich aufgrund unvorhergesehener Umstände die Beiträge nicht mehr leisten können, steht Ihnen nach der Kündigung Ihrer Lebensversicherung eine Auszahlung zu. Die genaue Höhe ist bereits bei Abschluss Ihres Lebensversicherungsvertrags festgelegt.

Wenn Sie sich eine vorzeitige auszahlung lebensversicherung wünschen, erhalten Sie den sogenannten Rückkaufswert. Seit der Reformierung des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) steht Ihnen per Gesetz ein Mindestbetrag zu.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Kündigung im Normalfall immer mit finanziellen Verlusten verbunden ist. Besonders wenn die Laufzeit Ihrer Lebensversicherung noch nicht allzu lang war, erhalten Sie zumeist nicht einmal die Beträge wieder ausgezahlt, die Sie zuvor regelmäßig eingezahlt haben. Eine vorzeitige Auszahlung – besonders in den ersten fünf Jahren – bedeutet oft, dass Ihnen hohe Verwaltungs-, Storno- und Abschlussgebühren von Ihrem Rückkaufswert abgezogen werden.

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Des Weiteren müssen Sie mit der Zahlung von Steuern rechnen, einer sogenannten Abgeltungssteuer, wenn die Laufzeit Ihrer Lebensversicherung bis zur Auszahlung weniger als zwölf Jahre betragen hat oder der Versicherungsnehmer zum Kündigungszeitpunkt jünger als 60 Jahre ist.

2. Das reguläre Vertragsende und die Auszahlung

Die zweite Möglichkeit für eine Lebensversicherung und deren Auszahlung besteht darin, dass diese automatisch ausläuft. Wurde eine bestimmte Mindestvertragslaufzeit festgelegt und Sie haben diese nicht verlängert, wird Ihnen die im Vertrag vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt.

Solch eine Auszahlung einer Lebensversicherung kommt häufig nach Ablauf der Laufzeit von Kapitallebensversicherungen vor. In der Regel ist das Vertragsende hierbei mit einem bestimmten Alter des Versicherungsnehmers gekoppelt. Dies kann eine einmalige Auszahlung oder eine Art monatliche Rente bedeuten, letzteres oft als Rentenversicherung bezeichnet und somit eine Form der finanz bildung und Altersvorsorge.

Egal welche Art der Lebensversicherung zu einer Auszahlung führt, prüfen sollten Sie die Summe in jedem Fall. Schließlich geht es hierbei in der Regel um eine nicht unerhebliche Geldsumme. Ein regulärer Ablauf ist im Normalfall nicht verlustreich.

3. Der Versicherungsfall tritt ein

Zu guter Letzt gibt es auch noch eine dritte Möglichkeit: Ihnen wird eine bestimmte Summe ausgezahlt, wenn der Versicherungsfall eintritt. In den meisten Fällen ist das der Todesfall, welcher über eine Risikolebensversicherung abgesichert wird. Generell dient die Auszahlung einer Lebensversicherung im Todesfall der Absicherung von Hinterbliebenen.

Selbstverständlich muss bei einer Lebensversicherung die Auszahlung nicht nur im Todesfall erfolgen. Auch eine Kapitallebensversicherung kann beispielsweise einen Versicherungsfall beinhalten. Da dieser hierbei aber in den seltensten Fällen mit dem Tod des Versicherungsnehmers verknüpft ist, ist hier von einer Erlebensfallversicherung die Rede. Dafür wurde zuvor im Versicherungsvertrag ein bestimmtes Alter festgesetzt, in welchem die Auszahlung erfolgt. Wie hoch letztendlich die Auszahlung der Lebensversicherung ist, hängt von den individuellen Vertragskonditionen ab, die zwischen Versicherer und Versichertem vereinbart wurden.

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Teilauszahlung der Kapitallebensversicherung: Möglichkeiten und Nachteile

Obwohl es nicht die Regel ist, können Sie unter bestimmten Bedingungen mit Ihrem Versicherer eine Teilauszahlung Ihrer Kapitallebensversicherung vereinbaren. Hierbei wird zumeist ein sogenannter „Auszahlungsplan“ erstellt, welcher schriftlich obligatorische Termine festhält, an denen der Versicherungsnehmer eine bestimmte Summe ausgezahlt bekommt, anstatt am Ende der Laufzeit eine komplette Auszahlung zu erhalten.

Achtung: Insgesamt ist diese Methode oftmals verlustreicher als eine Auszahlung in Gänze, da eventuell zusätzliche Gebühren anfallen oder die zukünftige Rendite gemindert wird. Möchten Sie allerdings vor dem Ablauf Ihrer Vertragslaufzeit einen Teil Ihres Kapitals zur Verfügung haben, kann eine Teilauszahlung der Kapitallebensversicherung als Art der Ratenauszahlung eine Option sein. Es ist ratsam, dies im Vorfeld genau mit dem Versicherer zu besprechen und die finanziellen Auswirkungen zu berechnen.

Alternativen zur Kündigung oder Teilauszahlung

Oftmals ist es hilfreich, sich vor der Kündigung oder einer Kapitallebensversicherung Teilauszahlung, welche meist mit finanziellen Verlusten einhergeht, über mögliche Alternativen zu informieren. Beispielsweise machen Sie oftmals mehr Gewinn, wenn Sie Ihre Lebensversicherung verkaufen, da hier der Verkauf an einen Zweitmarkt stattfindet und nicht der Rückkauf durch den Versicherer. Eine weitere Option ist die Beitragsfreistellung, bei der Sie keine weiteren Beiträge einzahlen, die Versicherung aber weiterläuft und das bereits angesparte Kapital weiterhin verzinst wird.

Sozialversicherungspflicht bei der Auszahlung: Was Sie wissen müssen

Sozialversicherungspflicht bei der Auszahlung einer KapitallebensversicherungSozialversicherungspflicht bei der Auszahlung einer KapitallebensversicherungWenn Sie sich fragen, ob eine Auszahlung der Lebensversicherung krankenversicherungspflichtig ist, ist dies nicht pauschal zu beantworten. Die Antwort lautet Nein, wenn Lebensversicherungen rein privat sind, das heißt nur Sie als Versicherter auch dort eingezahlt haben. Zahlt allerdings der Arbeitgeber mit in eine sogenannte betriebliche Altersvorsorge für Sie ein, dann müssen Sie Beiträge an die Krankenkasse für den Teil der Versicherungen bezahlen, den Ihr Arbeitgeber verrichtet hat. Dies betrifft in der Regel die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung.

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Fazit: Die richtige Entscheidung für Ihre Kapitallebensversicherung

Den Ablauf Ihrer Versicherung abzuwarten oder der Eintritt des Versicherungsfalls scheinen in Bezug auf die Auszahlung und die Finanzen wesentlich sinnvoller zu sein, da hier meist keine Verluste anfallen und die volle vertraglich vereinbarte Leistung erbracht wird. Schließlich ist vor allem die Rentenversicherung durch die Auszahlung einer Rente eine sehr beliebte Altersvorsorge.

Bevor Sie eine Entscheidung bezüglich Ihrer Kapitallebensversicherung treffen, sei es eine Kündigung, ein Verkauf oder eine Kapitallebensversicherung Teilauszahlung, empfehlen wir Ihnen dringend, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Eine durchdachte Planung kann Ihnen helfen, finanzielle Nachteile zu vermeiden und die für Ihre individuelle Situation beste Lösung zu finden.