Die Kartoffel – ein Grundnahrungsmittel, das aus der deutschen Küche nicht wegzudenken ist. Doch wer glaubt, die Auswahl sei begrenzt, irrt gewaltig. Allein weltweit sind über 4.000 Kartoffelsorten bekannt, und auch die heimische Vielfalt ist beeindruckend. Jede Sorte birgt ihre eigenen Geheimnisse in Bezug auf Aussehen, Geschmack, Kocheigenschaften und Reifezeit. Ob im Beet oder im innovativen PAUL POTATO Kartoffelturm auf Balkon oder Terrasse – die Kultur von Kartoffeln ist vielseitig und lohnenswert. Entdecken Sie mit uns die faszinierende Welt der deutschen Kartoffelsorten und erfahren Sie, wie Sie das Beste aus jeder Sorte herausholen können.
Verschiedene Kartoffelsorten
Geschmacksnuancen: Mehr als nur “erdig”
Der Grundgeschmack der meisten Kartoffelsorten lässt sich treffend als “erdig” beschreiben. Doch gerade bei den eher exotischen oder selteneren Varianten offenbaren sich spannende Nuancen: ein leicht nussiger Ton oder eine Anmutung von Kastanien kann das Geschmackserlebnis bereichern. Die Intensität des Aromas variiert dabei von Sorte zu Sorte erheblich und lädt zum Experimentieren ein.
Optische Vielfalt: Von Gelb bis Blau
Während in Mitteleuropa vorwiegend gelbfleischige Kartoffeln mit glatter Schale dominieren, überraschen andere Sorten mit ihren Farben: rote Kartoffeln und schwarze oder blaue Kartoffeln bringen optische Abwechslung auf den Teller. Einige dieser Sorten weisen eine kegelförmige Wuchsform auf und sind oberflächlich geriffelt. Blaue und schwarze Kartoffeln gelten zudem als besonders gesundheitsfördernd. Ihre wasserlöslichen Farbstoffe, die sogenannten Anthocyane, wirken antioxidativ und schützen die Kartoffelpflanze vor freien Radikalen. Diese Substanzen gelangen jedoch nicht in die Kartoffel selbst und beeinflussen somit auch nicht deren Geschmack.
Kocheigenschaften: Die Qual der Wahl
Bei den Kocheigenschaften von Kartoffeln unterscheidet man grob zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligkochenden Sorten. Der entscheidende Unterschied liegt im Stärkegehalt: Je geringer der Stärkeanteil, desto fester bleibt die Kartoffel beim Kochen. Diese Klassifizierung ist entscheidend für die Zubereitung vieler deutscher Gerichte.
Festkochende Kartoffeln: Ideal für Salate und Beilagen
Die festkochenden Kartoffelsorten eignen sich hervorragend für Gerichte, bei denen die Kartoffeln ihre Form behalten sollen und nicht zerfallen dürfen. Mit ihrem relativ geringen Stärkegehalt sind sie beispielsweise die perfekte Wahl für einen klassischen Kartoffelsalat oder einfach nur gekochte Kartoffeln als Beilage. Die Sorte ‘Linda’ ist hier ein bekanntes Beispiel für eine festkochende Kartoffel, die auch visuell mit ihrer leicht länglichen Form und glatten, hellgelben Schale besticht.
Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Vielseitige Allrounder
Vorwiegend festkochende Kartoffeln zerfallen beim Kochen etwas schneller als ihre festkochenden Verwandten. Trotz ihres etwas höheren Stärkegehalts lassen sie sich ähnlich vielseitig wie festkochende Sorten verarbeiten. Sie sind eine gute Wahl, wenn eine leichte Auflockerung gewünscht ist, aber die Kartoffel nicht komplett zerfallen soll.
Mehligkochende Kartoffeln: Perfekt für Suppen und Pürees
Aufgrund ihres hohen Stärkegehalts zerfallen mehligkochende Kartoffeln beim Kochen relativ schnell. Sie sind daher weniger gut für Gerichte geeignet, bei denen die Kartoffel noch Biss haben soll. Dafür sind sie aber die unangefochtenen Stars für cremige Suppen, herzhafte Klöße oder ein luftiges Kartoffelpüree. Sorten wie die ‘Blaue St. Galler’ mit ihrer einzigartigen blauen Färbung und dem mehligkochenden Fruchtfleisch sind hier ein echter Hingucker und Gaumenschmaus.
Auch die leuchtend rote Sorte ‘Highland Burgundy Red’ zählt zu den mehligkochenden Kartoffeln und verzaubert nicht nur durch ihre Farbe, sondern auch durch ihr mildes Aroma und ihre gute Kochleistung für Pürees und Suppen.
Pflanzkartoffeln Highland Burgundy Red
Reifezeiten: Von Frühkartoffeln bis Spätlese
Bei der Reifezeit von Kartoffeln unterscheidet man drei Hauptgruppen: Frühkartoffeln (auch “Heurige” genannt) reifen innerhalb von 90-110 Tagen. Mittelfrühe Kartoffeln benötigen 120-140 Tage, während späte Kartoffeln eine Reifezeit von 140-160 Tagen haben. Bei der Kartoffelernte ist es wichtig, die jeweilige Reifeperiode zu berücksichtigen. Mittelfrühe und späte Kartoffeln sind erntereif, wenn das Kraut abgestorben und beginnt zu welken. Bei Frühkartoffeln ist das Laub zur Erntezeit oft noch grün. Ein einfacher Reifetest: Ziehen Sie ein bis zwei Kartoffeln aus dem Boden. Reiben Sie die Schale ab – löst sie sich leicht vom Fruchtfleisch, ist die Kartoffel reif.
Die Vielfalt der Kartoffelsorten ist ein Spiegelbild der reichen kulinarischen Tradition Deutschlands. Jede Sorte erzählt ihre eigene Geschichte und bereichert unsere Speisepläne auf einzigartige Weise. Ob als herzhafte Beilage, cremiges Püree oder erfrischender Salat – die Kartoffel bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Esskultur. Welches ist Ihre Lieblingskartoffelsorte und wie bereiten Sie sie am liebsten zu? Teilen Sie Ihre kulinarischen Entdeckungen mit uns!