Käsefondue: So genießen Sie den Schweizer Klassiker richtig

Frische Brotstücke als perfekte Beilage für Käsefondue

Das Käsefondue ist weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und geliebt, ein Symbol für alpine Gemütlichkeit und geselliges Beisammensein. Während Schokolade zweifellos ebenfalls zu den weltberühmten Spezialitäten unserer deutschsprachigen Nachbarn zählt, hat sich das Käsefondue als fester Bestandteil der winterlichen Esskultur etabliert. Offiziell startet die Käsefondue-Saison in den kälteren Monaten, typischerweise von Oktober bis April, doch wahre Liebhaber genießen es das ganze Jahr über. Als Experten für authentische Kulinarik auf Shock Naue teilen wir heute unser Wissen, damit auch Sie dieses traditionelle Gericht ganz wie die Schweizer zelebrieren können.

1. Die Fondue-Einladung: Eine Sache des Respekts

Ein wichtiger Punkt der Fondue-Etikette, der Ihnen peinliche Momente ersparen kann: So beliebt Käsefondue in der Schweiz (und bei vielen Deutschen) auch ist, nicht jeder mag Käse – oder schlimmer noch, kann seinen Geruch ertragen. Als ungeschriebene Regel sollten Einladungen zu einem Fondue- oder Raclette-Abend daher immer im Voraus als solche deklariert werden. So können Gäste höflich absagen, oder der Gastgeber kann eine alternative Menüoption anbieten. Für ein besonders authentisches Fondue-Erlebnis, inklusive der besten Zubereitungstipps, empfehlen wir unser detailliertes Käsefondue Rezept.

2. Die Grundausstattung für Ihr Käsefondue-Erlebnis

Sobald der Oktober naht, finden Sie Käsefondue-Töpfe in den meisten Supermärkten und Haushaltswarengeschäften.

Der Caquelon und das Rechaud

Der Fondue-Topf wird im Schweizerdeutschen und Französischen als Caquelon bezeichnet. Idealerweise wählen Sie einen aus Steingut, Keramik, Gusseisen oder Porzellan. Zusätzlich benötigen Sie die charakteristischen langen Fonduegabeln und den Brenner, der Rechaud genannt wird. Oft werden Topf, Brenner und Gabeln als praktisches Set verkauft.

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Die Fondue-Käsemischung

Bei der Käsewahl kommen je nach Region unterschiedliche Käsesorten oder Mischungen zum Einsatz. Die landesweit populärste Variante ist die sogenannte Moitié-Moitié (Französisch für halb-halb), eine Fonduemischung, die zu 50 % aus Greyerzer und zu 50 % aus Vacherin Fribourgeois besteht. Beide sind Rohmilchkäse aus der Westschweiz. Diese Mischung ist unter dem Namen Moitié-Moitié in jedem guten Supermarkt oder Käsefachgeschäft erhältlich. Als Hauptgericht für vier Personen benötigen Sie etwa 800 g Käse.

Weitere Zutaten und das Grundrezept

Um dem Fondue seinen unverwechselbaren Geschmack zu verleihen, werden weitere Zutaten verwendet. Ein erster wichtiger Schritt ist es, den Caquelon mit einer geschälten, halbierten Knoblauchzehe auszureiben. Der Knoblauch selbst kommt nicht in das Fondue, da das Ausreiben für ausreichend Aroma sorgt. Die meisten Rezepte verwenden Weißwein (ca. 3 dl für 800 g Käse, vorzugsweise ein trockener Weißwein) und einen Esslöffel Kirschwasser. Für eine alkoholfreie Version können Sie den Alkohol durch Wasser oder Apfelsaft ersetzen. Unabhängig von der Flüssigkeit sollten Sie diese mit einem Esslöffel Maisstärke vermischen. Etwas schwarzer Pfeffer und Muskatnuss runden das Ganze ab.

Nachdem Ihr Caquelon mit Knoblauch ausgerieben ist, stellen Sie ihn auf Ihren Küchenherd und geben den geriebenen Käse hinzu. Erhitzen Sie den Käse nun langsam und unter ständigem Rühren, bis er geschmolzen ist. Fügen Sie dann alle weiteren Zutaten hinzu und rühren Sie erneut um. Nun können Sie den Brenner anzünden, den Topf daraufstellen und mit dem Genuss beginnen. Beachten Sie: Dies ist ein Basisrezept, das in unserer Familie seit Generationen verwendet wird. Es gibt unzählige Variationen und exotischere Zutaten, von Bier, Speck und Gewürzen wie Paprika, Chili oder Curry bis hin zu Steinpilzen, Morcheln oder Tomaten – die Liste ist schier endlos.

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3. Die perfekten Begleiter für Ihr Käsefondue

Die Brot-Auswahl

Traditionell werden Brotwürfel zum Eintauchen in das Fondue verwendet. Besonders beliebt sind Roggen- oder Ruchbrote. In der Schweiz sind beispielsweise ein St. Gallerbrot oder ein dunkler Pfünder hervorragend geeignet. Sie könnten auch einen hellen Pfünder oder ein anderes Weißbrot verwenden, ganz nach Ihrem Geschmack. Wer sein Brot gerne selbst backt, findet auf unserer Seite vielfältige Inspirationen, zum Beispiel für ein köstliches Panini Brot, das zwar untypisch, aber eine interessante Abwechslung sein kann.

Frische Brotstücke als perfekte Beilage für KäsefondueFrische Brotstücke als perfekte Beilage für Käsefondue

Alternativen zu Brot und die richtige Getränkewahl

Neben Brot sind gewürfelte, gedämpfte Kartoffeln, gedämpftes Gemüse oder Früchte wie Birnen, Äpfel oder Ananas ausgezeichnete Dip-Alternativen.

Was die Getränke angeht, trinken viele Schweizer traditionell Weißwein zum Fondue oder ein Glas Kirschwasser nach dem Essen, um die Verdauung des Käses zu fördern. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Mythos; tatsächlich verlangsamt der Alkohol die Käseverdauung eher. Wenn Sie Verdauungshilfe benötigen, versuchen Sie es mit schwarzem Tee. Ansonsten trinken Sie einfach, was Ihnen schmeckt, auch wenn es ein Glas Weißwein ist.

4. Kurioses und Traditionen rund um den Käsegenuss

Das Käsefondue-Essen kann in der Schweiz eine ernste Angelegenheit sein, denn in vielen Familien oder bei Dinnerpartys gibt es Strafen, wenn man sein Brot im Fonduetopf verliert – zum Beispiel ein Lied singen oder den anderen eine Flasche Wein kaufen. Ein weiteres “Schlachtfeld” ist die Frage, wer die “Großmutter” oder “Nonne” essen darf, die knusprige Käsekruste am Boden des Fonduetopfs. Manche hassen sie, andere lieben sie – ich gehöre definitiv zu letzteren und bin immer begierig darauf, einen Teil davon abzubekommen.

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Leichte Begleiter für eine gute Verdauung

Zu guter Letzt ist Fondue keine leicht verdauliche Mahlzeit, daher empfiehlt es sich immer, nur eine leichte Vorspeise und einen leichten, fruchtigen Nachtisch zu servieren. Für kreative Desserts können selbstgemachte Backwaren wie Blätterteig selber machen eine tolle Grundlage bieten. Oder wie wäre es, die kalte Jahreszeit mit einem passenden, leichteren Nachtisch wie einem Weihnachtskuchen abzurunden, der perfekt zu den Wintermonaten passt?

Wenn Käsefondue doch nicht ganz Ihr Fall ist, oder Sie für die nächste gesellige Runde etwas anderes suchen, könnten ausgefallene Raclette Ideen genau das Richtige sein, um eine ähnliche warme und gesellige Atmosphäre zu schaffen.

Fazit

Das Käsefondue ist weit mehr als nur ein Gericht; es ist ein Erlebnis, das Menschen zusammenbringt und für unvergessliche Momente sorgt. Mit dem richtigen Wissen über Zutaten, Zubereitung und die charmanten Traditionen können auch Sie diesen Schweizer Klassiker authentisch genießen und Ihre Gäste begeistern. Ob Sie nun ein erfahrener Fondue-Liebhaber sind oder es zum ersten Mal probieren – lassen Sie sich von der Wärme und dem unvergleichlichen Geschmack des Käsefondues verzaubern. Teilen Sie Ihre liebsten Fondue-Momente und Erfahrungen mit uns – wir freuen uns auf Ihre Geschichten!

Referenzen

  • Dieser Artikel wurde ursprünglich in The Local veröffentlicht.