Ich muss es zugeben: Ich bin wirklich keine typische Backfee. Absolut nicht. Das liegt vor allem daran, dass ich erstens kein großer Freund von Gebäck oder Teigwaren bin und zweitens das Backen eine Präzision erfordert, die meiner improvisatorischen Küchenphilosophie zuwiderläuft. Alles muss abgewogen und in der richtigen Reihenfolge geschehen. Ist das Werk erst einmal im Ofen, gibt es kein Zurück mehr – kein Nachbessern, Nachwürzen, Andicken oder Verdünnen. Da ich es liebe, spontan in der Küche zu experimentieren, ist Backen also so gar nicht mein Ding. Doch die Sehnsucht nach einem cremigen Genuss ohne Mehl war stärker.
Meine eigentliche Leidenschaft gilt Sahne- und Cremetorten. Am liebsten sind mir jene, die so wenig Teigboden oder -rand wie möglich haben. Oft würde ich am liebsten nur die Füllung essen und den Rest liegen lassen. Manchmal opfert sich mein Freund und isst den ungeliebten Teig für mich. Inzwischen habe ich eine wunderbare Alternative entdeckt, die meine Vorlieben perfekt trifft: einen exquisiten Käsekuchen Ohne Mehl. Ein wahrer Traum für alle, die glutenfreie oder leichtere Optionen lieben und dennoch nicht auf den vollen Geschmack verzichten möchten.
Backen ist nicht Jedermanns Sache: Meine persönliche Geschichte
Die Kunst des Backens erfordert Geduld und Genauigkeit – Eigenschaften, die beim Kochen zwar hilfreich, aber nicht zwingend notwendig sind. Ich schätze die Freiheit, Zutaten nach Gefühl hinzuzufügen und Aromen intuitiv zu balancieren. Beim Backen fühle ich mich jedoch eingeengt von den strikten Vorgaben, die oft über Gelingen oder Misslingen entscheiden. Diese Herangehensweise passt einfach nicht zu meinem kulinarischen Temperament. Daher war die Entdeckung eines Backwerks, das diese Einschränkungen umgeht, eine Offenbarung. Es ermöglicht mir, den cremigen Genuss zu erleben, den ich so sehr schätze, ohne mich den traditionellen Backregeln beugen zu müssen.
Kaffee und Kuchen: Eine deutsche Tradition auf die Probe gestellt
Anfangs sorgte meine Abneigung gegen Kuchen in der Familie meines deutschen Freundes für Verwunderung. „Kaffee und Kuchen“ ist dort quasi eine Familientradition: Gab es sonntags Kuchen, waren es mindestens drei verschiedene, selbst gebackene von verschiedenen weiblichen Familienmitgliedern, dazu meist ein vom Bäcker gekaufter Nuss-Hefezopf oder Ähnliches. Mein Freund schlug dabei immer herzhaft zu – mindestens drei Stücke (man muss ja von jedem ein Stück probieren!) verschwanden in seinem Magen, und meistens nahm er noch mehr Kuchen mit nach Hause. Dass jemand keinen Kuchen mag oder generell nicht so gern Süßes isst, wurde als kleine Kuriosität wahrgenommen. Inzwischen haben sich aber alle daran gewöhnt, und ich muss mir keine Sorgen machen, jemanden vor den Kopf zu stoßen, wenn ich die liebevoll gebackenen Kunstwerke dankend ablehne. Die deutsche Kuchenkultur ist tief verwurzelt, und es war eine kleine Herausforderung, meine Vorlieben zu erklären, aber die Akzeptanz ist nun da.
Die Offenbarung: Ein Käsekuchen, der begeistert – ganz ohne Mehl!
In letzter Zeit stieß ich jedoch immer wieder bei englischsprachigen Blogs auf „raw vegan cheesecakes“. Kein Mehl, kein Backen, kein Zucker – ein Boden aus Nüssen und eine Creme aus Cashews. Dazu kann man seine Lieblingsfrüchte nehmen, um den gewünschten Geschmack zu erzeugen. Was? Nur Creme, kein Teigzeugs, kein Backen, nur gesundes (aber Vorsicht: trotzdem hochkalorisches!) Zeug drin? Das klang wie die perfekte Lösung! Dies war meine Chance, einen Käsekuchen ohne Mehl zu genießen, der meinen Vorstellungen entsprach. Es war ein Wendepunkt in meiner kulinarischen Reise und hat mir gezeigt, dass es für jede Vorliebe eine passende Variante gibt. Entdecken Sie auch unsere Käsekuchen ohne Zucker Alternativen für weitere gesunde Genussmomente.
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Toll fand ich auch diesen Cashew-Himbeer-Kuchen von „Aber bitte mit Sojamilch“, also sollte es als erster ein Himbeer-Käsekuchen werden. Da ich total auf Nussboden stehe, habe ich einfach mal den Boden aus dem Rezept ausgetauscht und einen aus Nüssen und Datteln gemacht (die Datteln sind dazu da, damit die gemahlenen Nüsse zusammenkleben). Dieser glutenfreie Käsekuchen ist eine echte Bereicherung für jede Kaffeetafel und beweist, dass Backen ohne Mehl keineswegs Verzicht bedeutet. Für weitere Inspirationen rund um den glutenfreien Genuss, stöbern Sie doch durch unsere Käsekuchen Rezepte.
Normalerweise wiege ich ja auch keine Zutaten ab, aber da es sich hier um einen Kuchen handelt und man tatsächlich nur schwer abschätzen kann, wie viel man wovon braucht, habe ich extra für Euch, meine lieben Leser, diesmal eine Ausnahme gemacht und tatsächlich alles abgewogen. Hier kommt das Käsekuchen Rezept für unseren köstlichen, mehlfreien Cashew-Himbeer-Käsekuchen.
Unser Rezept: Himbeer-Cashew-Käsekuchen ohne Mehl und Zucker
Dieser roh-vegane Himbeer-Käsekuchen ist nicht nur eine fantastische Alternative für alle, die Mehl oder Zucker meiden möchten, sondern auch ein wahrer Gaumenschmaus für jeden Dessert-Liebhaber. Die Zubereitung ist unkompliziert und das Ergebnis überraschend cremig und fruchtig.
Zutaten (für eine 16cm Backform):
Boden:
- 40g Mandeln
- 40g Walnüsse
- 10 Datteln (entsteint)
Creme:
- 350g Cashewkerne (mind. 4 Stunden, besser über Nacht, in Wasser eingeweicht)
- 4 EL Kokosöl (geschmolzen)
- 4 EL Agavendicksaft (oder mehr, je nach gewünschter Süße)
- 80g Himbeeren (für eine intensivere Farbe und einen stärkeren Himbeergeschmack empfehle ich, etwas mehr zu verwenden)
- 1 Prise Salz
Topping:
- 100g Himbeeren
Zubereitung Schritt für Schritt:
Boden vorbereiten: Geben Sie die Mandeln, Walnüsse und Datteln in einen Mixer oder eine Küchenmaschine. Zerkleinern Sie alles, bis eine klebrige, aber noch leicht stückige Masse entsteht. Achten Sie darauf, nicht zu lange zu mixen, sonst wird es zu fein.
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Boden in Springform drücken: Legen Sie den Boden einer 16cm Springform mit Backpapier aus. Verteilen Sie die Nuss-Dattel-Masse gleichmäßig in der Form und drücken Sie diese fest an. Stellen Sie die Form beiseite.
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Creme mixen: Gießen Sie das Einweichwasser der Cashewkerne ab. Geben Sie die eingeweichten Cashewkerne, geschmolzenes Kokosöl, Agavendicksaft, Himbeeren und eine Prise Salz in den Mixer. Mixen Sie alles sehr gut, bis eine absolut homogene und cremige Masse ohne Stückchen entsteht. Dies kann einige Minuten dauern.
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Creme auf Boden verteilen: Gießen Sie die fertige Cashew-Creme auf den Nussboden in der Springform. Streichen Sie die Oberfläche glatt. Wenn Sie die Form vorsichtig rütteln, verteilt sich die Creme besser und unerwünschte Luftblasen entweichen.
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Topping auftragen: Pürieren Sie die Himbeeren für das Topping (fügen Sie bei Bedarf 1 EL Wasser hinzu, um die Konsistenz zu erleichtern). Verteilen Sie das Himbeer-Püree vorsichtig auf der Creme.
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Kühlen und servieren: Stellen Sie den fertigen Käsekuchen ohne Mehl für mindestens 3-4 Stunden in den Gefrierschrank, damit die Masse fest wird. Zum Servieren mit einem nassen Messer vorsichtig am Rand entlangfahren und aus der Springform lösen. Lassen Sie den Kuchen etwa eine Stunde antauen, bevor er gegessen wird. Wir waren so gierig, dass wir die eine Hälfte morgens noch halb gefroren gegessen haben (hat auch seinen Reiz!), aber erst nachmittags in den Genuss der vollen Cremigkeit kamen (noch vieeeel besser!).
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Fazit: Ein Genuss, der verbindet und überzeugt
Dieser roh-vegane Käsekuchen ohne Mehl ist nicht nur eine fantastische Alternative für alle, die traditionelles Gebäck meiden oder einfach etwas Neues ausprobieren möchten, sondern auch ein köstliches Beispiel dafür, wie sich kulinarische Traditionen mit modernen Ernährungstrends verbinden lassen. Er zeigt, dass man auch ohne Mehl und Backofen einen himmlisch cremigen Kuchen zaubern kann, der sowohl gesund als auch unwiderstehlich lecker ist. Erleben Sie selbst, wie einfach es sein kann, einen gesunden und dennoch vollmundigen Genuss auf den Tisch zu bringen.
Probieren Sie dieses Rezept Käsekuchen unbedingt selbst aus und lassen Sie sich von seiner Cremigkeit und dem fruchtigen Geschmack verzaubern! Entdecken Sie auch weitere spannende und gesunde Alternativen auf Shock Naue, zum Beispiel unser veganes Tiramisu, das ebenfalls ohne Backen auskommt. Welches ist Ihr liebstes mehlfreies Dessert? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und lassen Sie uns gemeinsam die Vielfalt der deutschen und internationalen Küche erkunden!
Quellen der Inspiration:
- “Aber bitte mit Sojamilch” Blog: veganer und roher Cashew-Himbeer-Kuchen ohne Zuckerzusatz