Eine Katze, die viel schläft, ist in der Regel eine gesunde Katze. Zwischen 15 und 20 Stunden Schlaf pro Tag sind für unsere Stubentiger absolut normal. Doch wenn Ihre Katze Schläft 20 Stunden oder sogar noch mehr am Tag, könnte dies ein ernstzunehmender Hinweis auf eine zugrunde liegende Krankheit sein, die medizinische Aufmerksamkeit erfordert.
Es ist entscheidend, die Schlafgewohnheiten Ihrer Katze genau zu beobachten, um normale Ruhephasen von potenziellen Warnsignalen zu unterscheiden. Dieser Artikel beleuchtet die normalen Schlafmuster von Katzen und erklärt, welche Anzeichen darauf hindeuten können, dass übermäßiger Schlaf auf gesundheitliche Probleme hinweist.
Das Wichtigste in Kürze
- Katzen schlafen normalerweise 15 bis 20 Stunden pro Tag.
- Das Schlafverhalten ist alters-, jahreszeiten- und wetterabhängig.
- Katzenschlaf unterteilt sich in Dämmerungs- und Tiefschlafphasen.
- Übermäßiger Schlaf kann durch verschiedene Krankheiten wie Arthrose, Altersdemenz oder Depressionen ausgelöst werden.
- Weitere Warnsignale sind vermindertes Fressen, Gewichtsverlust, häufiges Trinken und Urinieren sowie Schlafen an ungewöhnlichen Orten.
Katzen brauchen viel Schlaf
Wie auch wir Menschen benötigen Katzen ausreichend Schlaf zur Regeneration. Eine gut ausgeruhte Katze ist eine glückliche und gesunde Katze. Allerdings liegt der Schlafbedarf von Katzen deutlich über dem des Menschen.
Im Durchschnitt schlafen Katzen 15 bis 16 Stunden pro Tag, manchmal sogar bis zu 20 Stunden. Die genaue Schlafdauer hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:
- Alter: Kitten benötigen mehr Schlaf als erwachsene Katzen, um sich zu entwickeln. Auch Katzensenioren schlafen wieder mehr, da ihr Energielevel sinkt und sie sich langsamer erholen.
- Jahreszeit und Wetter: In den dunkleren Wintermonaten oder an kalten, regnerischen Tagen dösen Katzen oft länger als in den sonnigen Sommermonaten.
- Aktivitätslevel: Eine Katze, die viel spielt und jagt (auch drinnen), benötigt mehr Ruhepausen.
Für Katzenliebhaber ist es oft eine Freude, ihre Tiere beim Schlafen zu beobachten und ihre Ruhephasen zu respektieren. Manch einer entspannt sich selbst beim Betrachten eines friedlich schlafenden Tiers oder nutzt die Zeit, um kreative Hobbys wie ein katze ausmalen zu pflegen.
Wenn Sie jedoch bemerken, dass Ihre Katze übermäßig viel schläft, also deutlich mehr als 20 Stunden am Tag, könnte dies ein Indikator für eine ernsthafte Erkrankung sein.
Ein ausgedehnter Schlaf ist für Katzen normal und essentiell für ihre Gesundheit.
Warum schlafen Katzen viel länger als Menschen?
Katzen benötigen viel Schlaf, um sich von den körperlichen und geistigen Anstrengungen ihrer Wachphasen zu erholen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie schneller müde werden als Menschen. Die lange Schlafdauer ist tief in ihrer Natur verwurzelt.
Als Raubtiere in der Wildnis waren Katzen darauf angewiesen, ihre Energiereserven zu schonen, da der Erfolg bei der Jagd und die Verfügbarkeit von Nahrung nie garantiert waren. Sie mussten jederzeit bereit sein, schnell und effizient zu jagen, was viel Energie erfordert.
Obwohl domestizierte Katzen in der Regel regelmäßig Futter erhalten und nicht jagen müssen, sind sie biologisch immer noch darauf programmiert, lange Schlafphasen einzulegen, um ihre Energie effizient zu verwalten. Diese genetische Veranlagung erklärt, warum auch unsere Hauskatzen einen Großteil des Tages verschlafen.
Die Schlafphasen von Katzen
Der Schlaf einer Katze teilt sich in zwei Hauptphasen, die sich abwechseln und für die Regeneration unerlässlich sind:
Dämmerungsschlaf (Nickerchen)
Im sogenannten Dämmerungsschlaf döst die Katze nur leicht. Ihre Sinne sind dabei noch sehr aktiv, sodass sie ihre Umgebung weiterhin wahrnehmen kann. Geräusche, Gerüche und Bewegungen werden registriert, und ab und an blinzelt sie mit den Augen oder zuckt mit den Ohren. Diese Nickerchen dauern meist etwa 30 Minuten. In dieser Phase ist die Katze jederzeit bereit, schnell zu reagieren, sei es zum Spielen, Jagen oder zur Flucht.
Tiefschlaf
Von den 15 bis 20 Stunden Schlaf, die eine Katze täglich verbringt, entfallen lediglich vier bis fünf Stunden auf den Tiefschlaf. In dieser Phase sind die Sinne der Katze weitestgehend abgeschaltet, ihre Muskulatur ist entspannt und die Augen sind fest geschlossen. Anzeichen für den Tiefschlaf sind oft Zuckungen der Ohren, des Schwanzes und der Pfoten, was darauf hindeutet, dass Katzen in dieser Phase auch träumen können. Die Tiefschlafphase knüpft meist an den Dämmerungsschlaf an und dauert nur etwa fünf bis sieben Minuten, bevor die Katze wieder in eine leichtere Schlafphase oder Wachheit übergeht.
Eine Katze schläft viel, weil sie biologisch so programmiert ist.
Katze schläft 20 Stunden: Mögliche Krankheitsbilder
Wenn Ihre Katze plötzlich deutlich mehr als die üblichen 15-20 Stunden schläft oder übermäßig lethargisch wirkt, könnte dies auf eine Schlafstörung hindeuten, die durch eine Krankheit verursacht wird. Folgende Krankheiten können die Ursache für veränderte Schlafgewohnheiten sein:
Arthrose
Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, die bei etwa 90 Prozent aller Katzen über zwölf Jahren auftritt. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Schädigung der Knorpelschicht zwischen den Gelenken. Die verminderte Knorpelschicht führt dazu, dass Knochen bei Bewegung aneinanderreiben, was Entzündungen und starke Schmerzen verursacht. Die Katze ist in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt.
Anzeichen für Arthrose sind Lahmheit, verminderte Sprungfreudigkeit, Meidung von Treppen oder höheren Möbelstücken sowie ein steifer Gang. Auch ein plötzlich stark erhöhter Schlafbedarf kann ein Hinweis auf Arthrose sein, da sich die Katze aufgrund der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mehr ausruhen möchte.
Altersdemenz (Kognitives Dysfunktionssyndrom)
Auch Katzen können an Altersdemenz erkranken, dem sogenannten Kognitiven Dysfunktionssyndrom (CDS). Hierbei ist die mentale Leistungsfähigkeit der Katze eingeschränkt, was zu deutlichen Verhaltensänderungen führen kann. Dazu gehören verlangsamte Reaktionen, vermehrte Ängstlichkeit oder Aggressivität in harmlosen Situationen, Desorientierung und stark veränderte Schlafgewohnheiten. Es kann vorkommen, dass Ihre Katze verstärkt nachtaktiv wird oder aber viel mehr als gewöhnlich schläft und sich weniger bewegt.
Depression
Bewegungsmangel und übermäßiger Schlaf können auch auf eine Depression hindeuten. Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich bei Katzen durch eine gedrückte Stimmung, Appetitlosigkeit und Antriebsmangel äußert. Auslöser können der Verlust eines geliebten Artgenossen oder Besitzers, schlechte Haltungsbedingungen, traumatische Erlebnisse, ein Umzug oder andere starke Veränderungen der Lebensumstände sein, wie ein neuer Mitbewohner oder Lärm.
Hinweis: Manche Katzenbesitzer verabreichen bei Depressionen Bachblüten. Die Wirksamkeit dieses homöopathischen Mittels ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Sprechen Sie vor der Verabreichung von Bachblüten immer mit einem Tierarzt. In einigen Fällen können Tierärzte psychopharmakologische Therapien in Betracht ziehen, deren ethische Verantwortung und mögliche Nebeneffekte sorgfältig abgewogen werden müssen.
Eine Depression kann das Schlafverhalten einer Katze stark beeinflussen und sollte ernst genommen werden.
Chronische Niereninsuffizienz (CNE)
Die chronische Niereninsuffizienz (CNE) ist eine häufige Nierenerkrankung bei Katzen, oft als Nierenschwäche bezeichnet. Die Nieren sind entscheidende Entgiftungsorgane, die Giftstoffe (Toxine) über den Urin ausscheiden. Ist ihre Funktion beeinträchtigt, wird die Urinproduktion gestört, und Giftstoffe reichern sich im Körper an.
Dies führt zu Fehlfunktionen des Elektrolyt- und Hormonstoffwechsels. Betroffene Katzen wirken apathisch, sind kraftlos und müde, trinken viel und urinieren häufig. Ihre Haut kann schuppig werden und das Fell stumpf und glanzlos erscheinen. Der erhöhte Schlafbedarf ist eine direkte Folge der allgemeinen Schwäche und des unwohlseins.
Narkolepsie
Narkolepsie ist eine chronische Hirnstörung, die die Steuerung des Wach-Schlaf-Zyklus beeinträchtigt. Katzen, die unter Narkolepsie leiden, können plötzlich einschlafen, selbst wenn sie stehen, sitzen oder fressen. Sie sind nicht mehr in der Lage, ihre Schlafphasen selbst zu regulieren. Dies birgt erhebliche Sturzgefahren, insbesondere beim Klettern.
Wichtig! Wenn Sie bemerken, dass Ihre Katze in ungewöhnlichen Situationen, wie beispielsweise beim Fressen oder im Katzenklo, plötzlich einschläft, sollten Sie umgehend einen Tierarzt konsultieren.
Kataplexie
Kataplexie beschreibt den plötzlichen Verlust der Muskelkraft, der dazu führt, dass eine Katze kollabiert. Dieses Krankheitsbild tritt oft in Verbindung mit Narkolepsie auf. Im Gegensatz zur Narkolepsie bleibt die Katze bei einem kataplektischen Anfall jedoch bei Bewusstsein.
Psychosomatische Krankheiten
Es gibt bei Katzen eine Reihe psychosomatischer Krankheiten, die durch seelische Belastungen wie Stress oder Traumata hervorgerufen werden können. Dazu zählen zum Beispiel Alopezie (Fellverlust), Feliner Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Anorexie (Abmagerung) und das Feline Hyperästhesie Syndrom (eine Erkrankung, die unter anderem Epilepsie und Muskelerkrankungen umfasst). Auch diese stressbedingten Zustände können den Schlafbedarf einer Katze stark beeinflussen.
Auch stressbedingte Krankheiten können dafür sorgen, dass eine Katze viel schläft.
Weitere Anzeichen für eine kranke Katze
Wenn Ihre Katze schläft 20 Stunden oder mehr und Sie unsicher sind, ob sie krank ist, sollten Sie auf weitere Begleitsymptome achten. Diese können zusammen mit übermäßigem Schlaf auf eine Erkrankung hindeuten:
- Verminziertes Fressen und Gewichtsverlust
- Häufiges Trinken und Urinieren (Polyurie/Polydipsie)
- Erbrechen oder Durchfall
- Schlafen an ungewöhnlichen Plätzen (z. B. im Katzenklo, vor dem Fressnapf, an Orten, an denen sie sich sonst nie aufhält)
- Stumpfes, glanzloses oder struppiges Fell
- Aggressivität oder unerklärliche Verhaltensänderungen
- Antriebsmangel oder Apathie
- Desorientierung oder Verwirrtheit
- Verlangsamte Reaktionen oder allgemeine Trägheit
Ein weiteres Indiz für gesundheitliche Probleme kann sein, wenn die Katze zwar viel schläft, aber gleichzeitig wenig frisst und dies zu Gewichtsverlust führt. Mehr Informationen zu diesem spezifischen Symptom finden Sie in unserem Artikel über katze frisst wenig und schläft viel. Auch allgemeine Neugier und die Liebe zu ausmalbild katze zeigen, wie sehr wir uns mit unseren Tieren beschäftigen – doch bei gesundheitlichen Fragen ist der Fachmann gefragt.
Ihre Katze schläft viel zu lange? Rechtzeitiges Handeln ist gefragt!
Wenn Ihre Katze deutlich mehr als 20 Stunden am Tag schläft und zusätzlich weitere der genannten Verhaltensänderungen oder Symptome zeigt, zögern Sie nicht, sie umgehend von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Krankheiten, die rechtzeitig erkannt und behandelt werden, haben in der Regel eine deutlich bessere Prognose.
Und Achtung: Verabreichen Sie Ihrer Katze niemals Medikamente, die Sie in Eigenrecherche entdeckt haben oder die nicht von einem Tierarzt verschrieben wurden. Sprechen Sie sich immer mit einem Tierarzt Ihres Vertrauens ab, um eine korrekte Diagnose und eine sichere Behandlung zu gewährleisten. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre geliebte Katze die bestmögliche Versorgung erhält.
