Katzenimpfungen: Ein umfassender Leitfaden für Katzenbesitzer

Tierarzt bereitet eine Impfung für die Katze vor

Die Entscheidung, Ihre Katze impfen zu lassen, ist ein wichtiger Schritt, um sie vor verschiedenen Krankheiten zu schützen. Obwohl keine allgemeine Impfpflicht für Katzen besteht, sollten Sie sich der potenziellen Risiken und Nebenwirkungen bewusst sein. Als verantwortungsbewusster Katzenbesitzer können Sie diese Entscheidung selbst treffen. Eine umfassende Betrachtung der verschiedenen Impfmöglichkeiten für Katzen ist unerlässlich.

Was vor einer Katzenimpfung beachtet werden muss

Bevor Sie eine Impfung für Ihre Katze in Erwägung ziehen, ist es wichtig sicherzustellen, dass sie gesund ist. Dies schließt ein, dass Ihre Katze frei von Parasiten ist und eine ausgewogene Ernährung erhält. Nur so kann die Impfung ihre volle Wirkung entfalten und Ihre Katze nicht zusätzlich belasten. Ein geschwächter Organismus kann möglicherweise keine ausreichende Immunität nach einer Impfung aufbauen.

Der Ablauf einer Katzenimpfung

Impfungen bei Katzen dürfen ausschließlich von Tierärzten durchgeführt werden. Diese sind auch die einzigen, die Einträge im Impfpass vornehmen dürfen. Bei jeder Impfung werden Ihrer Katze abgeschwächte Erreger verabreicht, die keine Krankheit auslösen, aber den Körper zur Bildung von Antikörpern anregen. Diese Antikörper sind entscheidend für den Schutz vor Krankheitserregern.

Impfschema für Kitten

Kätzchen können ab der achten Lebenswoche geimpft werden. Eine Grundimmunisierung gegen gängige Krankheiten wie Katzenseuche und Katzenschnupfen wird empfohlen, um Ihre jungen Katzen vor lebensbedrohlichen Erkrankungen zu schützen. Während der Stillzeit sind Kätzchen durch die mütterlichen Antikörper geschützt. Da dieser Schutz die Wirksamkeit einer Impfung beeinträchtigen kann, ist eine zweite Impfung im Alter von zwölf Wochen oder vier Wochen nach der ersten Impfung notwendig. Das weitere Impfschema hängt von den verwendeten Impfstoffen ab.

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Impfungen für Wohnungskatzen

Obwohl reine Wohnungskatzen weniger Kontakt zu fremden Artgenossen haben und somit seltener Krankheitserregern ausgesetzt sind, gibt es dennoch Katzenkrankheiten, die auch ohne direkten Kontakt übertragen werden können. Dazu gehören Katzenseuche und Katzenschnupfen. Aus diesem Grund ist eine Impfung gegen diese Krankheiten sowohl für Wohnungskatzen als auch für Freigänger sinnvoll.

Soll Ihre Katze auf Reisen gehen oder während Ihres Urlaubs in einer Katzenpension untergebracht werden, sind möglicherweise weitere Impfungen erforderlich. Für grenzüberschreitende Reisen ist eine Tollwutimpfung, ein Mikrochip und ein EU-Heimtierpass zwingend notwendig. In Katzenpensionen, wo viele Katzen aufeinandertreffen, kann eine Impfung gegen das feline Leukämie-Virus sinnvoll sein, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Besprechen Sie die Notwendigkeit weiterer Impfungen immer mit Ihrem Tierarzt.

Empfohlene Impfungen für Katzen

Wie beim Menschen umfasst auch bei Katzen die Impfung eine Grundimmunisierung und anschließende Auffrischungsimpfungen. Die Häufigkeit der Auffrischungsimpfungen sollte mit Ihrem Tierarzt besprochen werden.

Es gibt effektive Schutzimpfungen gegen die gefährlichsten Katzenkrankheiten. Die Wirksamkeit der Impfung gegen die ansteckende Bauchfellentzündung der Katze (FIP) ist jedoch umstritten und wird von der Ständigen Impfkommission nicht empfohlen. Gegen das Feline Immundefizienz-Virus (Katzen-Aids) gibt es derzeit noch keine Impfung.

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Die Wahl der Impfungen hängt von den Lebensumständen Ihrer Katze ab.

Dringend empfohlene Impfungen (Core-Vakzine)

Es gibt Impfungen, die als Core-Vakzine gelten und für jede Katze, unabhängig von ihrem Lebensstil, empfohlen werden. Diese Empfehlungen stammen von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin.

Unbedingt notwendig sind die Impfungen gegen:

Katzenseuche (Feline Panleukopenie)

Die Katzenseuche wird durch das feline Parvovirus verursacht und ist dem Erreger der Parvovirose beim Hund ähnlich. Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier oder über kontaminierte Gegenstände. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und stellt eine ständige Gefahr für nicht geimpfte Katzen dar. Die Krankheit tritt am häufigsten bei jungen Katzen auf, kann aber auch ältere Tiere betreffen. Erste Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen zeigen sich meist drei bis neun Tage nach der Ansteckung.

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Die Impfung sollte ab der achten Lebenswoche erfolgen, wenn der Nestschutz der Muttertiere nachlässt. Eine Grundimmunisierung mit weiteren Impfungen im Alter von zwölf und sechzehn Wochen sowie im Alter von fünfzehn Monaten wird empfohlen. Ob eine jährliche oder dreijährliche Auffrischung notwendig ist, hängt vom jeweiligen Impfstoff ab.

Katzenschnupfen

Die Hauptverursacher des Katzenschnupfens sind feline Calici- und Herpesviren. Diese hochansteckende Krankheit kann zu Lungenentzündung, Erblindung und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Das Impfschema gegen Katzenschnupfen beginnt ab der achten Lebenswoche. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Grundimmunisierung mit weiteren Impfungen im Alter von zwölf und sechzehn Wochen, abgeschlossen mit einer Impfung im Alter von fünfzehn Monaten. Für Freigänger wird eine jährliche Impfung empfohlen, während für reine Wohnungskatzen eine Auffrischung alle zwei bis drei Jahre ausreicht.

Individuell zu erwägende Impfungen (Non-Core-Vakzine)

Neben den dringend empfohlenen Impfungen gibt es Non-Core-Vakzine, deren Einsatz individuell abgewogen werden sollte. Faktoren wie Kontakt zu fremden Artgenossen, Auslandsreisen und Pensionsaufenthalte spielen hierbei eine Rolle.

Katzenleukämie (Leukose)

Die Katzenleukämie ist eine derzeit nicht heilbare Krankheit, die zu Tumoren, Immunschwäche und Störungen der Blutzellbildung führen kann. Das feline Leukämievirus wird durch engen Kontakt mit infizierten Katzen übertragen, weshalb Freigänger oder Katzen mit häufigem Kontakt zu fremden Tieren besonders gefährdet sind. Eine Impfung ist ab der achten Lebenswoche möglich, sollte jedoch nur bei Katzen erfolgen, die negativ auf das Virus getestet wurden. Eine jährliche Nachimpfung ist erforderlich, wobei die Empfänglichkeit mit dem Alter abnimmt.

Tollwut

Das Tollwut-Virus (Lyssa-Virus oder Rhabdo-Virus) führt zu einer tödlichen Infektion bei Haustieren und Menschen. Als Zoonose kann Tollwut auf verschiedene Tierarten und den Menschen übertragen werden. Eine Tollwutimpfung schützt nicht nur Ihre Katze, sondern auch Sie selbst.

Die Impfung ist ab der zwölften Lebenswoche möglich. Für Freigänger-Katzen wird sie dringend empfohlen, und für Reisen ins Ausland ist sie zwingend erforderlich. Je nach Präparat muss die Impfung alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden.

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Chlamydien-Schnupfen (Chlamydiose)

Chlamydia felis, ein Erreger des Katzenschnupfens, verursacht vor allem Symptome an den Augen wie Bindehautentzündung und eitrigen Ausfluss. Dies ist besonders problematisch bei Katzen mit engem Kontakt zu Artgenossen, wie in Tierheimen, Pensionen oder Zuchten. Jungtiere sind besonders anfällig. Wenn diese Umstände zutreffen, wird die Impfung gegen Chlamydia felis dringend empfohlen. Eine gute Allgemeinhygiene ist bei der Versorgung infizierter Tiere wichtig, da eine Übertragung auf den Menschen möglich ist.

Die Impfung kann ab der achten Lebenswoche erfolgen und muss drei bis vier Wochen später wiederholt werden. Eine jährliche Auffrischung ist notwendig. Es ist wichtig zu beachten, dass die Impfung die Symptome reduziert, aber eine Infektion nicht vollständig verhindert.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Die FIP wird durch eine Mutation des felinen Coronavirus (FCoV) ausgelöst. Eine direkte Übertragung des FIP-Virus von Katze zu Katze ist selten, aber das feline Coronavirus selbst ist sehr ansteckend. Die Krankheit äußert sich meist als Bauchfellentzündung und verlief bisher immer tödlich. Neueste Studien deuten jedoch auf vielversprechende Therapieansätze hin.

Ein intranasaler Impfstoff ist als Schutzmaßnahme verfügbar, dessen Wirksamkeit jedoch umstritten ist. Eine Impfung wird nicht empfohlen, insbesondere in Haushalten mit FCoV-positiven Tieren. Die Entscheidung für eine FIP-Impfung sollte gut überlegt sein und kann frühestens mit sechzehn Wochen erfolgen, mit einer Wiederholung drei Wochen später. Eine Impfung sollte immer nach einem negativen FCoV-Test stattfinden.

Unterstützung für ein gesundes Immunsystem

Neben Impfungen tragen auch hochwertiges Katzenfutter, frisches Wasser, komfortable Liegeplätze, ausreichend Beschäftigung und viel Zuneigung zu einem starken Immunsystem bei. Wir von Shocknaue wünschen Ihnen und Ihren Katzen beste Gesundheit!