Katzenkrankheiten verstehen und erkennen: Ein umfassender Leitfaden für verantwortungsbewusste Katzenbesitzer

Katze mit traurigem Blick, die offensichtlich an Katzenkrankheiten leidet

Genau wie Menschen können auch Katzen von einer Vielzahl von Krankheiten betroffen sein. Diese Erkrankungen reichen von harmlosen Beschwerden bis hin zu ernsthaften Zuständen, die eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordern. Als liebevoller Katzenbesitzer ist es von größter Bedeutung, die häufigsten Katzenkrankheiten zu kennen, ihre Symptome frühzeitig zu erkennen und zu wissen, wann professionelle Hilfe unerlässlich ist. Dieser umfassende Ratgeber von Shock Naue bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über die häufigsten gesundheitlichen Probleme bei Katzen, ihre Anzeichen, Ursachen und wichtige Präventionsmaßnahmen.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel dient ausschließlich als Informationsquelle und stellt keine medizinische Beratung dar. Sollten Sie feststellen, dass Ihre Katze ungewöhnliches Verhalten zeigt oder die hier aufgeführten Symptome aufweist, ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Nur ein Fachmann kann eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung einleiten.

Allgemeine Anzeichen für Katzenkrankheiten

Bevor wir uns den spezifischen Katzenkrankheiten widmen, ist es wichtig, die allgemeinen Warnsignale zu kennen, die darauf hindeuten können, dass Ihre Katze sich unwohl fühlt:

  • Verändertes Verhalten: Plötzliche Apathie, Rückzug, erhöhte Reizbarkeit, Aggression oder übermäßiges Schlafen.
  • Appetit- und Durstveränderungen: Deutlicher Rückgang oder Anstieg von Futter- oder Wasseraufnahme.
  • Gewichtsverlust oder -zunahme: Unerklärliche Veränderungen des Körpergewichts.
  • Veränderungen bei Ausscheidungen: Durchfall, Verstopfung, vermehrter oder verminderter Urinabsatz, Blut im Urin oder Kot, Schwierigkeiten beim Urinieren oder Kotabsatz.
  • Fell- und Hautprobleme: Struppiges oder glanzloses Fell, Haarausfall, Rötungen, Schuppen, Wunden oder ständiges Kratzen/Lecken.
  • Atemprobleme: Husten, Niesen, Hecheln, erschwerte oder schnelle Atmung.
  • Augen- und Nasenausfluss: Verklebte Augen, tränende Augen, Nasenausfluss.
  • Zahn- und Mundprobleme: Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, Schwierigkeiten beim Fressen.
  • Lahmheit oder Bewegungseinschränkungen: Hinken, Schonhaltung, Schwierigkeiten beim Springen oder Treppensteigen.
  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur ist ein häufiges Zeichen für Infektionen.
  • Erbrechen: Häufiges oder anhaltendes Erbrechen.

Die genaue Beobachtung Ihrer Katze ist der erste Schritt, um mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Zögern Sie nicht, bei anhaltenden oder besorgniserregenden Symptomen einen Tierarzt aufzusuchen. Die tierarztkosten katze können je nach Behandlung variieren, doch die Gesundheit Ihres Lieblings sollte immer Priorität haben.

Katze mit traurigem Blick, die offensichtlich an Katzenkrankheiten leidetKatze mit traurigem Blick, die offensichtlich an Katzenkrankheiten leidet

Wichtige Vorsorgemaßnahmen gegen Katzenkrankheiten

Viele Katzenkrankheiten lassen sich durch präventive Maßnahmen vermeiden oder zumindest in ihrer Schwere mindern. Eine gute Vorsorge trägt maßgeblich zur Gesundheit und Lebensqualität Ihrer Katze bei:

  • Regelmäßige Impfungen: Schützen Sie Ihre Katze vor gefährlichen Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut. Informieren Sie sich über die empfohlenen impfungen katzen bei Ihrem Tierarzt.
  • Parasitenkontrolle: Regelmäßige Entwurmung und Flohschutz sind entscheidend. Besonders Freigänger sind Parasiten ausgesetzt.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine hochwertige und altersgerechte Ernährung stärkt das Immunsystem und beugt Mangelerscheinungen vor.
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie immer frisches Wasser bereit. Trinkbrunnen können Katzen zum Trinken animieren und so Harnwegserkrankungen vorbeugen.
  • Stressreduktion: Ein stabiles Umfeld, ausreichend Spielmöglichkeiten und Rückzugsorte helfen, Stress zu minimieren, der das Immunsystem schwächen kann.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Auch scheinbar gesunde Katzen sollten mindestens einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
  • Mundhygiene: Achten Sie auf die Zahngesundheit Ihrer Katze, um Probleme wie zahnstein katze und Zahnfleischentzündungen zu vermeiden. Spezielle Futtermittel oder Zahnpflegesnacks können hierbei helfen.
  • Hygiene im Katzenhaushalt: Regelmäßige Reinigung der Katzentoilette und der Futter- und Wassernäpfe beugt der Ausbreitung von Bakterien und Parasiten vor.

Häufige Katzenkrankheiten von A bis Z

Im Folgenden finden Sie einen alphabetischen Überblick über gängige Katzenkrankheiten, ihre spezifischen Symptome und möglichen Ursachen.

A

Abszess

Ein Abszess ist eine schmerzhafte Eiteransammlung im Gewebe.

  • Symptome: Schmerzhafte Schwellung, oft warm und gerötet. Bei Katzen häufig im Kopfbereich, kann sich aber überall am Körper bilden. Bei einem Aufbruch entleert sich Eiter.
  • Mögliche Ursachen: Meist bakterielle Infektionen, oft infolge von Verletzungen wie Bisswunden oder Kratzern, die Keime unter die Haut bringen.

Anämie (Blutarmut)

Anämie ist ein Zustand, bei dem die Anzahl der roten Blutkörperchen oder der Hämoglobinwert unter dem normalen Wert liegt.

  • Symptome: Appetit- und Antriebslosigkeit, Schwäche, Apathie, blasse Schleimhäute (Zunge, Zahnfleisch). Bei längerem Bestehen wird das Fell stumpf und struppig.
  • Mögliche Ursachen: Blutverlust (z.B. durch Unfälle, Parasiten), Vergiftungen, Parasitenbefall (insbesondere Flöhe oder Würmer), Nieren- oder Lebererkrankungen, Mangelernährung, Infektionskrankheiten.

Anfälle (Epileptische Anfälle)

Anfälle sind plötzliche, unkontrollierte elektrische Entladungen im Gehirn.

  • Symptome: Bewusstlosigkeit (sekunden- bis minutenlang), unkontrolliertes Zucken der Gliedmaßen, Taumeln, Speicheln (Schaum vor dem Maul), unwillkürlicher Kot- oder Urinabsatz. Die Katze kann nach dem Anfall benommen oder desorientiert wirken.
  • Mögliche Ursachen: Vergiftungen, Epilepsie (idiopathisch oder symptomatisch), Kopfverletzungen, Stoffwechselstörungen (z.B. Unterzuckerung), Gehirntumore, schwere Infektionskrankheiten (z.B. Tollwut).

Aortenthrombose

Ein Blutgerinnsel (Thrombus) blockiert die Aorta oder deren Abzweigungen, meist die Beckenarterien.

  • Symptome: Plötzlich auftretende, extreme Schmerzen, Lähmung der Hinterbeine, kalte und gefühllose Hinterbeine. Bei Katzen mit hellen Ballen kann eine bläulich-lilafarbene Verfärbung sichtbar sein.
  • Mögliche Ursachen: Gerinnungsstörungen, oft in Verbindung mit zugrunde liegenden Herzerkrankungen (z.B. hypertrophe Kardiomyopathie), die zur Bildung von Blutgerinnseln führen.

Arthrose (Osteoarthritis)

Arthrose ist eine chronische, degenerative Gelenkerkrankung, die mit Knorpelverschleiß einhergeht.

  • Symptome: Zunehmende Inaktivität, verändertes Liegeverhalten, verminderte Fellpflege (struppiges Fell durch Schmerzen beim Putzen), Lahmheiten, Schwierigkeiten beim Springen, Steifheit, besonders nach Ruhephasen.
  • Mögliche Ursachen: Chronische Gelenksentzündungen, altersbedingter Verschleiß, angeborene Fehlbildungen (z.B. Hüftdysplasie), Traumata (Verstauchungen, Brüche), freie Knorpelteilchen (“Gelenkmäuse”).

B

Bauchfellentzündung (Peritonitis)

Eine Entzündung des Bauchfells, der Membran, die die Bauchhöhle auskleidet und die Bauchorgane umhüllt.

  • Symptome: Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Apathie, Fieber. Je nach Art der Entzündung kann der Bauch aufgetrieben sein (flüssigkeitsgefüllt). Schmerzhafter Kotabsatz.
  • Mögliche Ursachen: Verletzungen, starker Parasitenbefall, bakterielle oder virale Infektionen (z.B. FIP – Feline Infektiöse Peritonitis).

Blasenentzündung (Cystitis)

Eine Entzündung der Harnblase, oft verursacht durch Bakterien oder Blasensteine.

  • Symptome: Häufiger Harndrang mit geringen Urinmengen, Schmerzäußerungen beim Urinieren (Jammern), Urinabsatz außerhalb der Katzentoilette (oft auf weichen Untergründen), Blut im Urin (braun-rötlich).
  • Mögliche Ursachen: Harnsteine (Blasensteine), Harngrieß, bakterielle Infektionen, Stress, idiopathische Cystitis (ohne erkennbare Ursache).

Brustfellentzündung (Pleuritis)

Eine Entzündung des Brustfells, der Membran, die die Lungen umgibt und die Brusthöhle auskleidet.

  • Symptome: Schwierige und/oder schnelle Atmung, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit. Symptome können erst in einem fortgeschrittenen Stadium stark auffallen.
  • Mögliche Ursachen: Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle (Pleuraerguss), Infektionskrankheiten (bakteriell, viral), Trauma.

C

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Eine fortschreitende und irreversible Schädigung der Nieren, die ihre Filterfunktion beeinträchtigt.

  • Symptome: Im Frühstadium erhöhter Durst und vermehrtes Urinieren, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen. Im fortgeschrittenen Stadium können Geschwüre im Maul entstehen, die Maulschleimhaut entzündet sich, was zu starkem Mundgeruch führt. Bluthochdruck, Blutungen und Ödeme (Wassereinlagerungen) sind weitere mögliche Komplikationen.
  • Mögliche Ursachen: CNI betrifft vor allem ältere Katzen. Die Ursachen sind vielfältig und können von genetischer Veranlagung über chronische Entzündungen bis hin zu Bluthochdruck reichen.

Cornea Nigra (Hornhautnekrose)

Eine Erkrankung, bei der ein Teil der Hornhaut abstirbt und einen schwarzen Fleck bildet.

  • Symptome: Ein dunkler, meist zentraler, schwarz-brauner Fleck auf der Hornhaut. Das betroffene Auge kann gerötet und schmerzhaft sein, eventuell mit Tränenfluss.
  • Mögliche Ursachen: Häufig bei kurzköpfigen Rassen wie Perserkatzen. Ursächlich ist ein Zelluntergang in der obersten Schicht der Hornhaut (Nekrose), oft ausgelöst durch chronische Irritationen oder Vorerkrankungen.

D

Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit)

Eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert oder nicht effektiv darauf reagiert.

  • Symptome: Übermäßiger Durst (Polydipsie) und erhöhter Urinabsatz (Polyurie), stark gesteigerter Appetit, aber trotz allem Gewichtsverlust. Dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel im Blutbild.
  • Mögliche Ursachen: Bei Katzen am häufigsten Übergewicht (Diabetes Mellitus Typ 2), was zu einer Insulinresistenz führt. Seltener ist ein absoluter Insulinmangel (Typ 1).

Durchfall (Diarrhö)

Ein häufiges Symptom, das durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden kann.

  • Symptome: Flüssiger bis wässriger Kot, oft übelriechend und manchmal abnormal gefärbt (z.B. blutig). Der Darmausgang kann entzündet sein.
  • Mögliche Ursachen: Parasitenbefall (Würmer, Giardien), Stress, plötzliche Futterumstellung, Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten, bakterielle oder virale Infektionen, systemische Erkrankungen.

E

Eklampsie (Milchfieber)

Ein akuter, lebensbedrohlicher Kalziummangel bei säugenden Katzen.

  • Symptome: Krampfanfälle, Muskelzuckungen, schwache Beine, hechelnde Atmung, Bewusstseinsverlust.
  • Ursachen: Starker Kalziumverbrauch durch die Milchproduktion während der Säugezeit, wenn die Kalziumzufuhr über die Nahrung nicht ausreicht.

Erbrechen (Vomitus)

Das Ausstoßen von Mageninhalt durch den Mund.

  • Symptome: Würgen und Erbrechen von Futterresten, Galle oder Blut.
  • Ursachen: Übelkeit, Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Gastritis), Stoffwechselprobleme, Parasitenbefall, Infektionen, Vergiftungen, Verschlucken von Fremdkörpern oder Haarballen.

F

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)

Eine schwerwiegende Viruserkrankung, die durch eine Mutation des Felinen Coronavirus ausgelöst wird.

  • Symptome: Fieber, Apathie, Appetitmangel, Gewichtsverlust. Kann zu einem dicken Bauch (feuchte Form) oder zu einer Vielzahl von Symptomen je nach betroffenen Organen (trockene Form) führen. Betrifft häufig junge Katzen. Endet fast immer tödlich.
  • Mögliche Ursachen: Mutation des an sich harmlosen Felinen Coronavirus (FCoV), die sich bei manchen Katzen erst nach Jahren entwickeln kann. Die katzenversicherung kosten können im Krankheitsfall eine große Hilfe sein, auch wenn FIP eine schwierige Diagnose darstellt.

FIV (Felines Immundefizienz-Virus / Katzen-AIDS)

Ein Virus, das das Immunsystem der Katze schwächt und sie anfällig für sekundäre Infektionen macht.

  • Symptome: Durch ein sehr schwaches Immunsystem sind die Symptome vielfältig und meist auf zusätzliche Infektionen zurückzuführen: Durchfall, Fieber, Apathie, Zahnfleischentzündungen, Bindehautentzündungen, Fressunlust, Abmagerung.
  • Mögliche Ursachen: Übertragung hauptsächlich durch Bissverletzungen zwischen infizierten Katzen. Auch im Mutterleib oder über die Muttermilch von Katze auf Kitten übertragbar.

Flohbefall

Eine Infektion mit Flöhen, kleinen, blutsaugenden Parasiten.

  • Symptome: Juckreiz, Hautirritationen, vermehrtes Kratzen. Im Fell sind oft schwarze Krümel (Flohkot) sichtbar, die sich auf einem feuchten Taschentuch rötlich färben. Ausgewachsene Flöhe sind selten zu sehen.
  • Ursachen: Infektion durch Kontakt mit anderen infizierten Tieren oder kontaminierten Gegenständen (z.B. Teppiche, Polstermöbel) mit Flohlarven oder Eiern. Ein regelmäßiger Flohschutz ist entscheidend.

G

Gelbsucht (Ikterus)

Ein Zustand, bei dem Haut, Schleimhäute und Augen gelblich erscheinen, aufgrund eines erhöhten Bilirubinspiegels.

  • Symptome: Gelbliche Verfärbung der Schleimhäute (Zahnfleisch), der weißen Augenhaut und der Hautoberfläche.
  • Mögliche Ursachen: Leberentzündungen, Vergiftungen, Schädigung der roten Blutkörperchen (Hämolyse), Probleme der Gallengänge (Verstopfung).

Giardiose

Eine Darminfektion, verursacht durch einzellige Dünndarmparasiten (Giardien).

  • Symptome: Chronischer oder wiederkehrender Durchfall, oft abwechselnd mit normalem Kotabsatz. Der Kot ist meist schleimig, übelriechend und kann blutig sein. Katzen können trotz Giardiose oft einen guten Allgemeinzustand zeigen, selten sind sie stark abgeschlagen.
  • Mögliche Ursachen: Aufnahme von verunreinigtem Wasser, Futter oder direkter Kontakt mit infizierten Tieren und deren Kot.

H

Haarausfall (Alopezie)

Übermäßiger Haarverlust, der zu kahlen Stellen führen kann.

  • Symptome: Übermäßiger Haarverlust, Bildung kahler Stellen. Oft mit Juckreiz verbunden, was zu verstärktem Lecken und Kratzen führt und Hautirritationen, Rötungen und Wunden verursachen kann.
  • Mögliche Ursachen: Parasitenbefall (Flöhe, Milben), Pilzerkrankungen, Allergien (Futtermittel, Umwelt), Stress, Langeweile, Nervosität (psychogene Alopezie), Fieber, Infektionen, Mangelerscheinungen, Hormon- und Stoffwechselstörungen.

Hornhautverletzung (Corneadefekt)

Eine Schädigung der Hornhaut, der äußeren Schutzschicht des Auges.

  • Symptome: Trübung der Hornhaut, vermehrtes Blinzeln oder Schließen des betroffenen Auges, Tränenfluss, Rötung und Schwellung des Auges.
  • Mögliche Ursachen: Traumata (z.B. durch Äste, Dornen bei Freigängern), Rangkämpfe, Fremdkörper, oder wenn der Lidschlussreflex nicht schnell genug erfolgt.

K

Katzenpocken

Eine seltene Viruserkrankung, die durch Kuhpockenviren verursacht wird.

  • Symptome: Hautveränderungen in Form von Knoten und Bläschen, vor allem im Kopfbereich. Auch Entzündungen der Maulschleimhäute und der Zunge können auftreten.
  • Mögliche Ursachen: Übertragung durch Nagetiere (Ratten, Mäuse), die als Reservoir für die Kuhpockenviren dienen.

Katzenschnupfen

Ein Komplex von Atemwegserkrankungen, verursacht durch verschiedene Viren und Bakterien.

  • Symptome: Niesen, Nasenausfluss, verklebte Augen, Bindehautentzündung, Fieber, Apathie, Appetitlosigkeit, verstärkte Atmung.
  • Mögliche Ursachen: Infektion durch andere erkrankte Katzen. Häufig sind verschiedene Erreger wie Felines Herpesvirus (FHV-1), Felines Calicivirus (FCV) und Bakterien (z.B. Chlamydien, Mykoplasmen) beteiligt.

Katzenseuche (Panleukopenie)

Eine hoch ansteckende und oft tödliche Viruserkrankung.

  • Symptome: Plötzliches hohes Fieber, Apathie, Fressunlust, schwere Durchfälle, Erbrechen. Durch das geschwächte Immunsystem sind auch Bindehautentzündungen und Nasenausfluss möglich. Tiere können plötzlich versterben, manchmal ohne vorherige Symptome.
  • Mögliche Ursache: Infektion mit dem Felinen Panleukopenie-Virus (FPV). Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit erkrankten Katzen oder kontaminierten Gegenständen.

L

Lungenwürmer

Parasiten, die sich in den Atemwegen der Katze ansiedeln.

  • Symptome: Oft symptomlos. Bei schwerem Befall Husten, Nasenausfluss, erschwerte Atmung und Gewichtsverlust.
  • Mögliche Ursache: Verzehr von infizierten Wildtieren wie Mäusen oder Vögeln, die Zwischenwirte der Lungenwürmer sind.

M

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Eine Entzündung der Magenschleimhaut.

  • Symptome: Verminderter Appetit, Erbrechen (oft von Futter oder Galle, besonders wenn die Katze längere Zeit nichts gefressen hat).
  • Mögliche Ursache: Zu lange Fütterungsintervalle, zu große Futterportionen, Stress, Nervosität, Aufnahme von verdorbenem Futter oder Fremdkörpern, bestimmte Medikamente, Infektionen.

O

Ohrmilben (Otodectes cynotis)

Kleine Parasiten, die im äußeren Gehörgang leben.

  • Symptome: Starker Juckreiz in den Ohren, ständiges Kopfschütteln und Kratzen an den Ohren, dunkler, krümeliger und übelrieche Ohrenschmalz, gerötete Ohren.
  • Mögliche Ursache: Infektion durch direkten Kontakt mit anderen infizierten Tieren.

S

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen, die den Stoffwechsel der Katze beschleunigt.

  • Symptome: Stark gesteigerter Appetit bei gleichzeitigem Gewichtsverlust, Hyperaktivität, vermehrtes Trinken und Urinieren, oft aggressives oder nervöses Verhalten, struppiges Fell, manchmal Hecheln.
  • Mögliche Ursachen: Meist gutartige Tumore der Schilddrüse (Adenom), seltener Schilddrüsenentzündungen oder Autoimmunerkrankungen. Betrifft hauptsächlich ältere Katzen.

T

Tollwut (Rabies)

Eine tödliche Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem befällt.

  • Symptome: Zunächst Verhaltens- und Wesensveränderungen: Rückzug oder plötzliche Aggression, ungewöhnliche Lautäußerungen. Später Schluckstörungen, vermehrter Speichelfluss und Schaumbildung um das Maul, Lähmungserscheinungen.
  • Mögliche Ursachen: Infektion mit dem Tollwutvirus, meist durch Bisse von infizierten Wildtieren (z.B. Füchse, Fledermäuse). In Deutschland dank Impfungen und Bekämpfung sehr selten.

Toxoplasmose

Eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii.

  • Symptome: Oft symptomlos oder nur milde Krankheitserscheinungen (leichter Durchfall, leichtes Fieber, Lymphknotenschwellungen). Bei Jungtieren oder immunschwachen Katzen kann der Verlauf schwer und sogar tödlich sein.
  • Mögliche Ursachen: Aufnahme von Parasiten über den Verzehr von rohem, infiziertem Fleisch (Beutetiere) oder direkten/indirekten Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen (z.B. über die Katzentoilette).

V

Vergiftung

Die Aufnahme von schädlichen Substanzen.

  • Symptome: Sehr vielfältig und abhängig vom Giftstoff. Häufig Erbrechen, Durchfall, Apathie. Bei Beteiligung des Nervensystems: Taumeln, Krämpfe, Lähmungen. Gerinnungsstörungen mit Blutungen sind ebenfalls möglich.
  • Mögliche Ursachen: Aufnahme von Giftstoffen (z.B. Rattengift, Frostschutzmittel, Reinigungsmittel, Medikamente), Fressen von giftigen Zimmer- oder Gartenpflanzen (z.B. Lilien, Weihnachtsstern), Kontakt mit Pestiziden.

W

Würmer (Endoparasiten)

Innere Parasiten wie Spulwürmer, Hakenwürmer oder Bandwürmer.

  • Symptome: Abhängig von der Wurmart, aber oft ähnlich: Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Gewichtsverlust, Appetitmangel, aufgeblähter “Kugelbauch” (besonders bei Kitten). Manchmal Husten oder Atembeschwerden bei Lungenwurmbefall. Sichtbare Wurmsegmente im Kot oder um den Anus.
  • Mögliche Ursachen: Verzehr von belastetem rohem Fleisch oder Fisch, der Wurmlarven oder Eier enthält. Aufnahme von Wurmeiern durch Kontakt mit infiziertem Kot oder über Zwischenwirte (z.B. Flöhe bei Bandwürmern).

Z

Zahnstein

Verhärtete Plaqueablagerungen auf den Zähnen.

  • Symptome: Gelblich-braune Beläge auf den Zähnen, insbesondere am Zahnfleischrand. Oft begleitet von Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), die sich durch Rötung und Schwellung des Zahnfleischs äußern. Mundgeruch.
  • Mögliche Ursachen: Unzureichende Zahnreinigung durch Fütterung von zu wenig kauaktionsförderndem Futter. Individuelle Veranlagung, Speichelzusammensetzung. Regelmäßige Zahnkontrolle und -pflege sind entscheidend.

Wann sollte ich mit meiner Katze zum Tierarzt?

Bei allen Anzeichen, die auf eine der oben genannten Katzenkrankheiten hindeuten, ist ein umgehender Tierarztbesuch ratsam. Besonders wichtig ist dies bei:

  • Plötzlich auftretenden, starken Schmerzen
  • Atemnot oder anhaltendem Husten
  • Starkem oder blutigem Erbrechen/Durchfall
  • Bewusstseinsverlust oder Anfällen
  • Lähmungserscheinungen
  • Apathie und vollständiger Futterverweigerung
  • Unerklärlichen Blutungen
  • Schneller Verschlechterung des Allgemeinzustandes

Viele Katzenkrankheiten lassen sich erfolgreich behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr Tierarzt ist der beste Ansprechpartner für die Gesundheit Ihrer Katze. Eine gute katzenversicherung kosten können Ihnen dabei helfen, die finanzielle Belastung im Krankheitsfall zu minimieren und Ihrem Tier stets die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen.

Fazit: Verantwortung und Aufmerksamkeit für ein gesundes Katzenleben

Die Gesundheit unserer Katzen liegt uns am Herzen. Indem wir die häufigsten Katzenkrankheiten kennen, aufmerksam auf Verhaltensänderungen achten und präventive Maßnahmen ergreifen, können wir viel dazu beitragen, dass unsere Samtpfoten ein langes und glückliches Leben führen. Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und ein sicheres Umfeld sind die Grundpfeiler einer guten Katzenhaltung. Bei Unsicherheiten oder auftretenden Symptomen ist der Gang zum Tierarzt stets der richtige Weg. Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Katze – sie wird es Ihnen mit Zuneigung und Wohlbefinden danken!