Krause Glucke Rezept: Der Waldschatz für Ihre deutsche Küche

Nahaufnahme einer jungen Krausen Glucke im Wald, perfekt zum Sammeln und für unser Krause Glucke Rezept.

Wer bei „Krauser Glucke“ oder „Fetter Henne“ sofort an deftige Fleischgerichte denkt und ein stattliches Hähnchen vor dem inneren Auge sieht, dem bescheinigen wir ein blühendes Fantasievermögen. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Die Fette Henne ist kein wohlgenährtes Geflügel, sondern ein außergewöhnlicher Speisepilz, der tief in der deutschen Waldküche verwurzelt ist. Für uns bei Shock Naue ist die Suche nach der Krausen Glucke – wie sie auch genannt wird – jedes Mal ein Fest. Ihr unvergleichlicher Geschmack übertrifft für uns so manches Bio-Freiland-Huhn. Wer das Glück hat, diesen seltenen Pilz zu finden, ist ein wahrer Glückspilz und hält die Hauptzutat für ein unvergessliches Krause Glucke Rezept in den Händen.

Nahaufnahme einer jungen Krausen Glucke im Wald, perfekt zum Sammeln und für unser Krause Glucke Rezept.Nahaufnahme einer jungen Krausen Glucke im Wald, perfekt zum Sammeln und für unser Krause Glucke Rezept.

Man kann sich kaum vorstellen, welch einen Adrenalinschub es auslöst, diesem Pilz im Wald zu begegnen. Hier in Bayern sind Exemplare der Krausen Glucke seltener als beispielsweise in Franken. Die Pilze auf unseren Bildern haben wir in Südtirol entdeckt und uns den Fundort natürlich fest notiert. Jeder Fund bleibt ein besonderes Ereignis, und der Moment des Entdeckens katapultiert uns emotional immer wieder in die Kindheit zurück. Die Freude ist heute kein Stück kleiner als damals und bereitet den Weg für köstliche Pilzgerichte.

Die Krause Glucke entdecken: Aussehen und Merkmale

Zunächst zu den wichtigsten Fakten über diesen außergewöhnlichen Wildpilz. Die Krause Glucke (botanisch: Sparassis crispa) gehört zur Familie der Gluckenverwandten und zeichnet sich durch ein einzigartiges, unverwechselbares Äußeres aus. Ihr ockerfarbener Fruchtkörper besteht aus unzähligen, miteinander verbundenen Windungen, die in gewisser Weise an breite Pasta oder sogar die Struktur eines Gehirns erinnern. Pilz-Anfänger könnten die Krause Glucke im ersten Moment mit einem Korallenpilz verwechseln. Da es in der Gattung der Korallen auch giftige Exemplare gibt, sollte eine Verwechslung unbedingt vermieden werden. Wer jedoch einmal eine echte Krause Glucke in den Händen hielt, wird sie aufgrund ihrer Größe, festen Beschaffenheit und des charakteristisch süßlich-morchelartigen Geruchs nicht mehr verwechseln. Ihre typische Erscheinung macht sie zu einem faszinierenden Fund in der Natur.

Typisches Aussehen der Krausen Glucke, die an Hirn oder Pasta erinnert – ein einzigartiger Speisepilz.Typisches Aussehen der Krausen Glucke, die an Hirn oder Pasta erinnert – ein einzigartiger Speisepilz.

Wo dieser besondere Pilz wächst: Fundorte und Ökologie

Eine todsichere Anleitung zum Auffinden einer Krausen Glucke gibt es natürlich nicht – kein ernsthafter Pilzsammler verrät seine geheimen Fundorte. Doch es gibt einige wichtige Anhaltspunkte, die die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens der Krausen Glucke erhöhen. Fest steht: Die Krause Glucke, auch Fette Henne genannt, wächst ausnahmslos an Bäumen. Dies ist kein Zufall, denn das Myzel des Pilzes fruktifiziert am Fuß von Nadelbäumen. Fruktifizieren bedeutet, dass das unterirdische „Wurzelgeflecht“ des Pilzes genau dort seine Fruchtkörper, also die sichtbaren Pilze, austreibt.

Warum immer an Bäumen? Die Krause Glucke lebt als Parasit auf lebendigem Holz. Der Pilz dringt an Stellen, an denen Wurzeln verletzt sind, in den Baum ein und verursacht dort eine Fäule. Da hier das Nährstoffvorkommen für den Pilz optimal ist, treibt er dort auch seine Früchte aus dem Boden. Was man gemeinhin als Krause Glucke kennt und erntet, ist also nicht der eigentliche Pilz, sondern lediglich sein Fruchtkörper. Ein wichtiger Hinweis für alle Pilzfreunde: Haben Sie einmal einen Platz entdeckt, stehen die Chancen gut, dass am selben Baum im Folgejahr wieder eine Krause Glucke wächst. Die Fruchtkörper-Schübe kommen oft mehrere Jahre in Folge an exakt der gleichen Stelle. Lassen Sie daher das Myzel im Boden und graben Sie beim Ernten nicht den gesamten Pilz aus, um die nachhaltige Ernte zu gewährleisten. Für weitere Tipps zum Pilzesammeln in Deutschland, besuchen Sie unsere Seite über Pilzsaison in Deutschland.

Geschmack und Textur: Ein kulinarisches Highlight

Die Krause Glucke ist ein hervorragender Speisepilz, der in der deutschen Küche hochgeschätzt wird. Ihr Geruch ist mild süßlich und erinnert an Morcheln. Die Textur ist im Rohzustand knorpelartig fest, was sich jedoch beim Kochen grundlegend ändert. Unter Hitzeeinwirkung verliert sich die feste Struktur, und die Krause Glucke entwickelt eine fast pasta-artige Konsistenz.

Der Geschmack des Pilzes ist einzigartig: unaufdringlich, mit einem Hauch Vanille und leicht an aromatisches Hühnerfleisch erinnernd. Da eine Krause Glucke oft 3 Kilogramm und mehr wiegt, ergibt sie ein opulentes Mahl, das sich perfekt für ein Festessen oder einfach als besonderer Genuss eignet. Ein echtes Schmankerl, das man in der traditionellen deutschen Küche nicht oft findet.

Frisch gesammelte Krause Glucke, bereit zur Reinigung und Zubereitung als köstlicher Waldpilz.Frisch gesammelte Krause Glucke, bereit zur Reinigung und Zubereitung als köstlicher Waldpilz.

Krause Glucke richtig putzen: Ein Geduldsspiel

Der Fund einer Fetten Henne bietet eigentlich uneingeschränkt Grund zu großer Freude. Wäre da nicht ein kleines, aber wichtiges Manko: Der Pilz ist durch seine unzähligen Verästelungen extrem schwer zu reinigen. Im Inneren der Windungen setzen sich gerne Tannennadeln, kleine Insekten und Erdreste ab, die sich nur entfernen lassen, indem man den Pilz sehr intensiv auseinandernimmt und jede kleine Röhre genau untersucht.

Am besten bricht man kleine Teile des Pilzes ab und bürstet sie unter sanft laufendem kalten Wasser ab. Eine spezielle Pilzbürste kann hierbei sehr hilfreich sein. Sorgfältiges Putzen ist der Schlüssel, um den reinen und feinen Geschmack der Krausen Glucke voll zur Geltung zu bringen.

Traditionelle Zubereitung der Krausen Glucke: Ein Rezept aus deutschen Wäldern

Wir bei Shock Naue lieben den Geschmack dieses Pilzes so sehr, dass wir ihn nur ungern mit zu vielen starken Aromen verfälschen. Daher verzichten wir oft auf Zugaben wie Zwiebeln oder Speck und schwitzen den zerkleinerten Pilz lediglich 5 Minuten in Butter an. Einen Hauch Knoblauch können wir uns manchmal jedoch nicht verkneifen. Anschließend würzen wir mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und einem Schuss Sojasauce, bevor wir mit Sahne aufgießen. Darin köchelt die Krause Glucke anschließend noch einmal etwa 10 Minuten, bis der Geschmack perfekt in die Sahne übergegangen ist. Die Sauce binden wir gerne mit etwas Maisstärke und servieren sie zur besten Pasta, die wir finden können – ein wahrhaft deutsches Soulfood-Erlebnis aus dem Wald.

Krause Glucke im natürlichen Habitat am Fuße eines Nadelbaumes – der ideale Fundort für diesen besonderen Pilz.Krause Glucke im natürlichen Habitat am Fuße eines Nadelbaumes – der ideale Fundort für diesen besonderen Pilz.

Krause Glucke in Sahnesauce mit Pasta

Servierfertige Krause Glucke in Sahnesauce mit Pasta, ein Highlight der deutschen Pilzküche.Servierfertige Krause Glucke in Sahnesauce mit Pasta, ein Highlight der deutschen Pilzküche.

Krause Glucke wird am allerbesten in einer Sahne-Sauce zubereitet – so kommt der mild-süßliche Geschmack des Pilzes optimal zur Geltung.

  • Vorbereitungszeit: 10 Minuten
  • Zubereitungszeit: 15 Minuten
  • Gericht: Hauptgericht
  • Küche: Deutsch
  • Portionen: 2

Zutaten

  • 500 Gramm Krause Glucke (gut geputzt)
  • 30 Gramm Butter
  • 1 Schalotte
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Schuss Weißwein (ca. 50ml)
  • 200 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer, Zucker (nach Geschmack)
  • Pasta nach Belieben
  • Stärke (Saucenbinder) nach Bedarf

Anleitungen

  1. Wasser zum Kochen bringen und Pasta nach Belieben kochen. Die Sauce reicht für 2 Portionen.
  2. Krause Glucke sehr gut putzen und in grobe Stücke zupfen (die Größe ist nicht entscheidend).
  3. Zwiebel und Knoblauch in feine Würfelchen hacken. In Butter für etwa 2 Minuten anschwitzen. Mit etwas Weißwein ablöschen und 3 Minuten einköcheln lassen.
  4. Krause Glucke hinzufügen und ordentlich durchschwenken. Bei offenem Deckel etwa 5 Minuten dünsten, bis der Pilz in sich zusammengefallen ist und beginnt, Wasser zu ziehen. Großzügig mit Salz würzen.
  5. Sahne dazugeben und bei geschlossenem Deckel weitere 10 Minuten köcheln lassen.
  6. Die Sauce nun mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker final abschmecken. Nach Wunsch mit etwas Saucenbinder abbinden. Mit der Pasta servieren und genießen!

Pilze selbst züchten: Eine Alternative für Zuhause

Wussten Sie übrigens, dass manche Pilze ganz einfach zuhause gezüchtet werden können? Während die Krause Glucke ein ausschließlich wild wachsender Pilz ist, können Sie Champignons, Austernseitlinge oder auch Shiitake-Pilze mit der richtigen Starterkultur selbst züchten. Solche Kulturen mit allen nötigen Anweisungen sind im Fachhandel erhältlich und bieten eine tolle Möglichkeit, Pilze frisch zu Hause zu ernten. Erfahren Sie mehr über Pilzzucht für Anfänger.

Wichtige Empfehlungen für Pilzsammler

Wie immer, wenn es um Pilze geht, gilt unser oberstes Gebot bei Shock Naue: Nachschlagen, von Experten überprüfen lassen und essen auf eigene Gefahr!

Grundsätzlich sollten Sie sich auf jeden Fall ein gutes Bestimmungsbuch zulegen. Damit können Sie schon vieles selbst identifizieren und lernen stetig dazu. Wir empfehlen Pilz-Bestimmungsbücher, die handlich genug sind, um sie mit in den Wald zu nehmen. Auch ein spezielles Pilzmesser mit Bürste ist ein unverzichtbarer Begleiter für jeden Pilzsammler, um den gröbsten Dreck direkt vor Ort entfernen zu können. Entdecken Sie auch unsere Tipps für sicheres Pilzesammeln.

Entdecken Sie weitere wilde Köstlichkeiten

Als begeisterte Pilzsammler haben wir jedes Jahr das Glück, uns durch weitere kuriose und köstliche Wildpilze probieren zu können. Die deutsche Esskultur ist reich an Überraschungen aus der Natur.

Ein imposanter Riesenbovist, ein weiteres Beispiel für faszinierende und essbare Wildpilze aus dem deutschen Wald.Ein imposanter Riesenbovist, ein weiteres Beispiel für faszinierende und essbare Wildpilze aus dem deutschen Wald.

Fazit

Die Krause Glucke ist weit mehr als nur ein Pilz – sie ist ein Symbol für die reiche Vielfalt der deutschen Waldküche und die Freude am Entdecken und Genießen natürlicher Schätze. Mit ihrem einzigartigen Geschmack und ihrer besonderen Textur bietet sie ein unvergleichliches kulinarisches Erlebnis, das perfekt zu einer authentischen deutschen Esskultur passt. Ob Sie sie selbst im Wald finden oder auf dem Markt entdecken, unser Krause Glucke Rezept in Sahnesauce wird Sie begeistern.

Teilen Sie uns Ihre eigenen Pilz-Erlebnisse mit! Welche wilden Köstlichkeiten haben Sie schon entdeckt und wie bereiten Sie diese am liebsten zu? Wir freuen uns auf Ihre Geschichten und Anregungen in den Kommentaren!