Die Insel Kreta, bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und reiche Geschichte, ist untrennbar mit der Kultur des Mittelmeerraums verbunden. Doch wie verhält es sich mit der Verbindung zu Zypern, einer Insel, die ebenfalls eine lange und bewegte Vergangenheit aufweist? Dieser Frage wollen wir in diesem Artikel nachgehen.
Zypern, strategisch günstig im östlichen Mittelmeer gelegen, war stets ein Schmelztiegel der Kulturen. Ihre Geschichte ist geprägt von ausländischen Mächten, die die Insel besetzten und ihren Stempel auf die zypriotische Kultur aufdrückten. Trotz dieser Einflüsse bewahrten die Zyprioten stets ihre eigene Identität und entwickelten eine einzigartige Kultur, die andere Kulturen beeinflusste, wie der Fund zypriotischer Keramik im gesamten Mittelmeerraum beweist. Zypern fungierte als kulturelles Bindeglied zwischen Griechenland, dem Nahen Osten und Ägypten.
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Die zypriotische Kultur ist jedoch oft wenig bekannt. Umso wichtiger ist es, diese Kultur zu entdecken und zu verstehen, um die komplexen Zusammenhänge im Mittelmeerraum zu erkennen.
Die schwedische Zypern-Expedition (SCE) spielte eine entscheidende Rolle bei der Erforschung der zypriotischen Geschichte. Zwischen 1927 und 1931 untersuchten sie etwa 25 Stätten auf der Insel und dokumentierten ihre Funde sorgfältig. Diese Arbeit war bahnbrechend, da es die ersten archäologischen Ausgrabungen auf Zypern waren, die wissenschaftlich durchgeführt wurden. Die SCE grub im Namen der Archäologie und nicht für private Zwecke, was zu dieser Zeit leider keine Selbstverständlichkeit war.
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Die Zypern-Sammlungen in Stockholm sind die größten und wichtigsten Sammlungen außerhalb Zyperns. Sie umfassen etwa 12.000 Funde, die von der SCE ausgegraben wurden. Diese Sammlungen sind von unschätzbarem Wert, da sie den Fundkontext der Artefakte dokumentieren, was bei anderen Sammlungen oft fehlt.
Ein persönlicher Einblick in die zypriotische Archäologie eröffnete sich, als die Autorin dieses Artikels in den 1970er Jahren als junge Studentin erstmals mit den zypriotischen Funden in Berührung kam.
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Die Begegnung mit den Reihen von kurbisförmigen Krügen und den Terrakotta-Statuetten hinterließ einen bleibenden Eindruck und weckte das Interesse an der zypriotischen Kultur. Im Laufe der Jahre erkannte sie die Bedeutung der Sammlung und die Leistungen der SCE.
Die Zypern-Sammlung wurde im Laufe der Zeit von zahlreichen Wissenschaftlern aus aller Welt besucht, die verschiedene Aspekte der zypriotischen Geschichte und Kultur erforschten.
Besonders wichtig ist die Bewahrung der archäologischen Funde. Die klimatischen Bedingungen in den Schaukästen und Lagerräumen müssen konstant gehalten werden, um die Artefakte vor Schäden zu bewahren.
Die Faszination für Zypern vertiefte sich im Laufe der Jahre und umfasste schließlich auch die mittelalterliche und moderne Geschichte der Insel, einschließlich des Zypernproblems. Die türkische Invasion von 1974 hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Arbeit der Autorin und weckte ihr Interesse an der zypriotischen Politik.
Die Auseinandersetzung mit der minoische kultur und der Geschichte Kretas offenbarte Parallelen und Verbindungen zur zypriotischen Kultur. Beide Inseln waren wichtige Zentren der antiken Welt und erlebten eine wechselvolle Geschichte.
Ein Treffen mit Chrysostomos Paraskevas, der als 12-jähriger Junge an den schwedischen Ausgrabungen in Idalion teilgenommen hatte, war ein bewegendes Erlebnis. Seine Erzählungen über die Ausgrabungen und die Armut auf Zypern vor fast 80 Jahren vermittelten ein lebendiges Bild der zypriotischen Geschichte.
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Ein weiteres wichtiges Zeugnis der zypriotischen Geschichte ist das Buch “My memoirs” von Dr. Ihsan Dr. Ali, einem türkisch-zyprischen Arzt und Intellektuellen, der als enger Berater des Erzbischofs Makarios fungierte. Sein Buch bietet neue Perspektiven auf das Zypernproblem und beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Insel.
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Die Autorin war auch an den griechisch-schwedischen Ausgrabungen in Chaniá auf Kreta beteiligt, wo sie für die Publikation der Steinväschen und eines Großteils der Terrakottafiguren verantwortlich war. Diese Ausgrabungen zeigten, dass der Ort fast 5000 Jahre lang bewohnt war und einst eine wichtige minoische Stadt war.
Die Kultur Kretas und Zyperns sind reichhaltig und komplex. Die minoische kultur und die Geschichte Zyperns sind eng miteinander verbunden und bieten wertvolle Einblicke in die Vergangenheit des Mittelmeerraums. Es ist wichtig, diese Kulturen zu bewahren und zu erforschen, um die Vielfalt und den Reichtum der menschlichen Geschichte zu verstehen.
Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die die Autorin in ihrer langjährigen Tätigkeit als Kuratorin und Forscherin gesammelt hat, verdeutlichen die Bedeutung der Bewahrung und Erforschung der zypriotischen und kretischen Kultur.
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Lassen Sie sich von der Faszination der minoische kultur und der Geschichte Zyperns inspirieren und entdecken Sie die verborgenen Schätze dieser einzigartigen Inseln!