Der Amerikanische Laubfrosch, wissenschaftlich bekannt als Hyla cinerea, ist weit mehr als nur ein farbenfrohes Tier. Sein lateinischer Name, der sich auf die bläuliche Verfärbung bezieht, die Frösche nach dem Einlegen in Konservierungsmittel annehmen, mag abschreckend wirken. Doch für Terrarienliebhaber, die ihren Schützlingen ein langes und erfülltes Leben ermöglichen wollen, steht die artgerechte Haltung im Vordergrund. Mit seiner lebhaften Färbung, dem helleren Bauch und dem markanten Seitenstreifen ist dieser Frosch eine Bereicherung für jedes Heimterrarium. Die Männchen schmücken sich zudem während der Paarungszeit mit einer grünlichen Schallblase, was ihre Anziehungskraft weiter erhöht. Ursprünglich im Südosten der USA beheimatet, hat sich sein Verbreitungsgebiet durch eingeschleppte Populationen bis nach Florida und Puerto Rico ausgedehnt. Bevorzugt lebt er in der Nähe von Gewässern, in Ästen, Sträuchern und Schilf. Diese natürlichen Lebensbedingungen sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Haltung im Terrarium.
Haltung im Terrarium: Ein Zuhause nach amerikanischem Vorbild
Amerikanische Laubfrösche sind gesellige Tiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Bei der Planung des Terrariums muss daher die Gruppengröße berücksichtigt werden. Mit einer durchschnittlichen Größe von 7 cm sind sie zwar keine Riesen, doch ihre kräftigen Hinterbeine ermöglichen beeindruckende Sprünge. Ein Terrarium mit den Mindestmaßen 80 x 40 x 100 cm (Länge x Tiefe x Höhe) bietet einer Gruppe von fünf Tieren ausreichend Platz. Ein Wasserteil, der etwa ein Drittel der Fläche einnimmt, ist unerlässlich. Dieser kann als Wasserschale oder integriertes Becken in einem Aquaterrarium gestaltet sein. Bei der Zusammensetzung der Gruppe ist es ratsam, auf eine Überzahl an Weibchen zu achten (z.B. drei Weibchen und zwei Männchen), um die Paarungsintensität für die Weibchen zu reduzieren.
Die richtige Einrichtung für Kletterkünstler
Das natürliche Habitat des Amerikanischen Laubfrosches, geprägt von Laub, Ästen, Büschen und Schilf, sollte im Terrarium nachgebildet werden. Sie verbringen den Tag gerne schlafend an der Unterseite von Blättern und Stängeln und werden nachts aktiv. Eine üppige Bepflanzung, ergänzt durch Wurzeln und Hölzer, bietet zahlreiche Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Eine strukturierte Rückwand und ebensolche Seitenwände erweitern den nutzbaren Raum zusätzlich. Als Bodengrund eignen sich Terrarienerde oder Kokossubstrat. Der obligatorische Wasserteil sollte leicht zugänglich sein, beispielsweise über eine Rampe, und eine Tiefe von etwa 15 cm aufweisen.
Laubfrosch, hilfreiche Informationen
Wohlfühltemperaturen und Luftfeuchtigkeit
Die idealen Tagestemperaturen liegen zwischen 22 und 27 °C, wobei lokale Sonnenplätze auf bis zu 30 °C erwärmt werden können. Ein Spotstrahler eignet sich hierfür, und nach dem Ausschalten am Abend sinkt die Temperatur auf Zimmertemperatur ab. Ein Schutzkorb ist Pflicht, falls der Strahler im Terrarium angebracht wird. Eine schwache Heizmatte, außen an einer Seiten- oder Rückwand angebracht, kann zur Grundwärme beitragen, sollte aber maximal ein Drittel der Fläche abdecken. Die Wassertemperatur sollte konstant um 25 °C gehalten werden, gegebenenfalls mit einer Heizung.
Die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren oder T5/T8 sorgt für ausreichend Licht während des Tages. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 und 80 % liegen und nachts ansteigen dürfen. Dies wird durch einen stets feuchten Bodengrund, eine Drainage-Schicht zur Vermeidung von Staunässe und die Bepflanzung erreicht. Alternativ zur Sprühflasche kann eine Beregnungsanlage eingesetzt werden. Zur Überwachung und Regulierung der Werte sind Thermometer und Hygrometer unerlässlich. Die Mess- und Regeltechnik sollte auch im Wasserteil Anwendung finden. Eine Zeitschaltuhr erleichtert die Kontrolle der Beleuchtungs- und Heizzyklen.
Regelmäßige Reinigung für ein gesundes Umfeld
Tägliches Entfernen von Futterresten, Kot und Haut erlaubt ist ebenso wichtig wie die tägliche Reinigung und Neubefüllung der Wasserschale. Ein integrierter Wasserteil erfordert einen Filter, da Frösche viel ins Wasser abgeben. Der Bodengrund muss regelmäßig gewechselt werden. Die Terrarienscheiben können wöchentlich mit warmem Wasser oder Dampf gereinigt werden. Ausschließlich Reinigungsmittel aus dem Fachhandel sind zu verwenden. Echte oder künstliche Pflanzen in Töpfen erleichtern die Bodengrundreinigung.
Ernährung: Vielfalt für den Amerikanischen Laubfrosch
Der Amerikanische Laubfrosch ernährt sich hauptsächlich von Würmern und Insekten, wobei er eine Vorliebe für fliegende Futterinsekten wie Heuschrecken, Grillen und Heimchen zeigt. Auch Schaben werden gerne angenommen. Einmal wöchentlich sollten die Futtertiere mit Vitaminen und Mineralien bestäubt werden. Da Amerikanische Laubfrösche nicht zu Verfettung neigen, können sie fast täglich gefüttert werden, ein Fastentag pro Woche ist ausreichend. Larven benötigen tägliche Futtergaben und Vitaminversorgung. Die Futtertiere werden abends lebend ins Terrarium gegeben, und die Jagd der Frösche lässt sich faszinierend beobachten.
Futter für den Amerikanischer Laubfrosch
Winterruhe: Eine wichtige Phase im Lebenszyklus
In den kalten Monaten gönnen sich Amerikanische Laubfrösche eine Winterruhe von bis zu zwei Monaten. Diese kann bei etwa 8 °C im Kühlschrank oder in einem kühlen Raum bei ca. 18 °C stattfinden. Zur Einleitung der Winterruhe werden Temperatur, Beleuchtungsdauer und Luftfeuchtigkeit schrittweise reduziert. Für die Aufweckphase wird der umgekehrte Prozess verfolgt. Vor Beginn der Winterruhe ist eine Kotuntersuchung auf Parasiten ratsam, um gegebenenfalls eine Behandlung durchführen zu können. Informationen zur Gefahr von Parasiten bei Reptilien finden Sie hier.
Zucht und Fortpflanzung: Der Nachwuchs des Laubfrosches
Die Geschlechter lassen sich anhand der Größe unterscheiden: Männchen sind mit ca. 4 cm kleiner als die Weibchen, die bis zu 6-7 cm erreichen können. Nach der Winterruhe und bei erhöhter Luftfeuchtigkeit, idealerweise durch eine Beregnungsanlage, beginnen die Männchen mit ihren Rufen, die an das Bellen kleiner Hunde erinnern. Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier an Pflanzen oder Ästen im Wasser ab, die vom Männchen besamt werden.
Die Eier sollten in kleine, gut belüftete Aquarien (ca. 30 x 30 x 20 cm) überführt werden, die bereits eingefahren sind. Bei Wassertemperaturen von 24-26 °C schlüpfen die Larven nach etwa zwei Tagen. Anfänglich ernähren sie sich von Algen und Flockenfutter. Die Metamorphose zum Frosch dauert fünf bis zehn Wochen. Danach werden die Jungfrösche in Kleinterrarien umgesetzt, die einen leichten Wechsel zwischen Wasser- und Landteil ermöglichen. Der Speiseplan wird nun um Drosophila, Wachsmaden, kleine Heimchen und Grillen ergänzt und weiterhin mit Vitaminen und Mineralien angereichert.
Amerikanischer Laubfrosch Terrarium Haltung
Der Amerikanische Laubfrosch gilt als nicht gefährdet. Seine Haltung ist weder besonders anspruchsvoll noch übermäßig teuer. Dennoch sollte die Anschaffung einer Gruppe gut überlegt sein, denn bei guter Pflege kann er ein beachtliches Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen.
