Lightroom 5 Vollversion: Meisterhafte Panoramen mit Teleobjektiv – Ein Fuji X-T2 Workflow

Mt. Whitney im Sonnenlicht

Die Welt der Fotografie bietet unzählige Möglichkeiten, die Schönheit unserer Umgebung festzuhalten. Oftmals stoßen wir jedoch an die Grenzen der Auflösung oder des Blickwinkels eines einzelnen Fotos. In solchen Momenten erweist sich die Technik, Panoramen aus mehreren Aufnahmen zusammenzusetzen, als unschätzbar wertvoll. Besonders reizvoll ist es, diese Methode mit einem Teleobjektiv anzuwenden, um weit entfernte Motive detailreich einzufangen und eine beeindruckende Perspektive zu schaffen. Dieser Artikel beleuchtet, wie Sie mithilfe eines Teleobjektivs und der Lightroom 5 Vollversion atemberaubende Panoramen erstellen können, und teilt einen erprobten Workflow mit einer Fuji X-T2 Kamera. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Beste aus Ihren RAW-Dateien herausholen und die Stärken verschiedener Softwarelösungen wie Capture One und Lightroom optimal nutzen.

Die Herausforderung: Ein Panorama vom Mount Whitney mit Teleobjektiv

Für Fotografen ergeben sich oft Situationen, in denen die schnelle Reaktion auf wechselnde Lichtverhältnisse entscheidend ist. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Aufnahme eines Panoramas des Mount Whitney an einem Vormittag. Die Lichtverhältnisse waren schwierig, mit partieller Bewölkung, die zu einem fleckigen Licht führte. In solchen Fällen zählt jede Sekunde, und die Möglichkeit, flexibel und freihändig zu arbeiten, ist ein großer Vorteil.

Ich nutzte hierfür eine Fuji X-T2 Kamera in Kombination mit dem Fuji 100-400mm Zoomobjektiv. Das herausragende Bildstabilisierungssystem dieses Objektivs in Verbindung mit der X-T2 ermöglichte es, das gesamte Panorama freihändig aufzunehmen, was wertvolle Zeit sparte und den Einsatz eines Stativs samt Nivellierbasis überflüssig machte. Um die maximale Abdeckung der Szene zu gewährleisten, teilte ich das Motiv in fünf vertikale Aufnahmen auf. Belichtungsreihen waren in diesem Fall nicht nötig, obwohl die X-T2 diese Funktion bei Bedarf mühelos beherrscht. Ich blieb bei der Basis-ISO von 200 und unterbelichtete den Vordergrund bewusst leicht, um die hellen Bereiche im Himmel zu schützen.

Mt. Whitney im SonnenlichtMt. Whitney im SonnenlichtSonnenlicht auf dem Mount Whitney nahe Lone Pine, Kalifornien

RAW-Konvertierung: Capture One vs. Adobe Lightroom (und die Rolle von Lightroom 5)

Der erste Schritt in meinem Workflow war die Verarbeitung der RAW-Dateien in Capture One. Mit der neuesten Version von Capture One (damals 10.1.2) empfand ich die RAW-Konvertierung für Fuji X-Trans Sensoren als herausragend – die beste, die ich je gesehen hatte. Ich arbeite bevorzugt im Session-Modus von Capture One, bei dem ich nur die Bilder importiere, die ich tatsächlich bearbeiten möchte. Capture One erstellt dann einen Unterordner mit den RAW-Dateien und speichert dort alle Bildinformationen, was sich vom Katalogansatz von Lightroom unterscheidet.

Man könnte argumentieren, dass es einfacher wäre, diese fünf RAW-Dateien direkt in Lightroom zu importieren und dort zusammenzuführen. Doch Adobe verfolgte zu jener Zeit einen „One-and-done“-Ansatz bei der RAW-Konvertierung, der sich leider auch auf die Fuji X-Trans Konvertierung auswirkte. Über Jahre hinweg gab es nur geringe Verbesserungen in der Rendering-Qualität, was oft zu einem „plastischen Look“ in feineren Details führte. Dies ist bedauerlich, da die X-T2 tatsächlich ein enormes Detailpotenzial aus den meisten Bildern herausholen kann. Auch in puncto Rauscharmut und Sauberkeit der Bilder hatte Capture One die Nase vorn. Lightroom/ACR neigte dazu, Kanten zu stark zu betonen und konnte nicht die gleichen feinen, rauschfreien Details aus Schattenbereichen hervorholen wie die damalige Version von Capture One. Die beiden folgenden Screenshots verdeutlichen, wie gut die Felsen am Mount Whitney gerendert wurden und wie sauber und rauschfrei die Bäume an den unteren Hängen erscheinen.

Hauptbildschirm von Capture One mit Fuji-DateienHauptbildschirm von Capture One mit Fuji-DateienHauptbildschirm von Capture One mit Fuji-Dateien

Detailreiche Bildbearbeitung in Capture One

Bei der Bearbeitung der fünf Einzelbilder ist es von größter Bedeutung, dass Weißabgleich und Belichtung zwischen allen Aufnahmen so konsistent wie möglich gehalten werden. Abweichungen in diesen Parametern können später beim Panorama-Stitching zu unschönen Trennlinien führen, insbesondere in gleichmäßigen blauen Himmelsbereichen. Tatsächlich würde ich bei rein blauem Himmel die Zusammenführung in Capture One vermeiden, da es dort fast unmöglich ist, einen sauberen Übergang ohne Abdunklungen an den Rändern zu erzielen. Für solche Fälle ist das direkte Stitchen der RAW-Dateien in Lightroom oft die bessere Wahl.

Für diese Aufnahmen führte ich jedoch leichte Bildanpassungen direkt in Capture One mithilfe von Ebenen durch. Wenn meine Belichtungen eng beieinander lagen, bearbeitete ich oft nur ein Bild und kopierte die Ebene dann auf die restlichen Aufnahmen. Kleinere Anpassungen an den Masken, beispielsweise an den Kanten zwischen Bergen und Himmel, waren erforderlich, was in Capture One sehr einfach zu bewerkstelligen ist.

In der ersten Ebene konzentrierte ich mich auf den Vordergrund, hellte die Schatten auf und versuchte, durch Hinzufügen von Struktur weitere Details hervorzuheben.

Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 1Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 1Capture One Ebenenbearbeitung für Fuji Nr. 1

Die zweite Ebene nutzte ich für eine Verlaufsmaske, um den Himmel abzudunkeln und den Weißabgleich speziell für diesen Bereich anzupassen. Capture One bietet ein überlegenes Weißabgleich-Werkzeug gegenüber Lightroom, da man auch unter einer Maske gezielt Farbtöne mit der Pipette aufnehmen kann.

Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 2Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 2Capture One Ebenenbearbeitung für Fuji Nr. 2

Zuletzt dunkelte ich die hellsten Schneebereiche am Berg ab, da ich wusste, dass Lightroom beim Zusammenführen des Panoramas dazu neigen würde, diese Glanzlichter überzustrahlen – ein bekanntes Problem bei Lightroom-Panoramen, das von Anfang an bestand (man erinnere sich an Adobes „One-and-done“-Ansatz).

Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 3Capture One Ebenenbearbeitung Fuji Nr. 3Capture One Ebenenbearbeitung für Fuji Nr. 3

Nachdem die fünf Bilder hinsichtlich Belichtung und Weißabgleich optimal vorbereitet waren, nahm ich universelle Schärfeanpassungen vor. Capture One integriert eine Beugungskorrektur in sein Schärfewerkzeug, die ich stets aktiviere. Diese finden Sie unter dem Linsen-Symbol in den Werkzeugen. Des Weiteren ist es ratsam, im Hauptschärfwerkzeug (das einer Lupe ähnelt) die Standard-Rauschunterdrückung anzupassen: Schieben Sie die Regler für Luminanz- und Farbrauschen ganz nach links und den Detailregler nach rechts auf etwa 85 bis 90 Prozent. Dies bewirkt einen erheblichen Unterschied bei Fuji-Bildern. Beachten Sie, dass Sie bei ISO-Werten ab 800 oder höher weniger aggressiv vorgehen sollten, da Fuji-Sensoren in den meisten Fällen ab ISO 800 merklich rauschen.

Schärfen und Rauschreduzierung für Fujifilm-Bilder

Beispiele der Einstellungen:

  • Beugungseinstellungen: Diese finden Sie im Objektiv-Tab und helfen, die Schärfe bei kleinen Blendenöffnungen zu maximieren.
  • Standard-Schärfeeinstellungen: Durch das Anpassen der Rauschunterdrückung und des Detailreglers kann die Bildqualität von Fuji-Dateien erheblich verbessert werden, ohne Details zu opfern.

Standard-Schärfeeinstellungen in Capture One

Export und Zusammenführung der Bilder in Lightroom

Nach der Vorbereitung in Capture One müssen die Bilder exportiert werden. Hierfür gibt es zwei Hauptoptionen:

  1. Direkter Export zu Adobe CC Photoshop: Capture One exportiert die Bilder als 16-Bit-TIFFs direkt an Photoshop CC, wobei jedes Bild unabhängig geöffnet wird. Sie müssen jedes Bild speichern und anschließend die Automatisierungsfunktion in Photoshop nutzen, um die Bilder zu einem Panorama zusammenzufügen.
  2. Export als 16-Bit TIFFs und Import in Lightroom: Dies ist die Methode, die ich am häufigsten anwende. Lightroom verfügt über ein gutes Panorama-Zusammenführungs-Tool, das die Funktion „Randverkrümmung“ (Boundary Warp) bietet, was das Stitchen einreihiger Panoramen erheblich vereinfacht.
    Um diese leistungsstarken Funktionen nutzen zu können, benötigen Sie eine Lightroom 5 Vollversion oder eine neuere Version, die diese fortschrittlichen Werkzeuge integriert hat. Es ist ein wesentlicher Bestandteil für professionelle Ergebnisse.

Sobald die TIFF-Dateien in Lightroom importiert sind, können sie mit dem Panorama-Zusammenführungs-Tool von Lightroom weiterverarbeitet werden.

Lightroom Import-Bildschirm für Panorama-ZusammenführungLightroom Import-Bildschirm für Panorama-ZusammenführungLightroom Import-Bildschirm für eine Panorama-Zusammenführung

Wählen Sie die fünf Bilder aus, klicken Sie dann mit der rechten Maustaste, um das Dropdown-Menü aufzurufen, und wählen Sie „Fotostapel“ und im Untermenü „Panorama“.

Lightroom Panorama-AuswahlbildschirmLightroom Panorama-AuswahlbildschirmLightroom Panorama-Auswahlbildschirm

Anschließend öffnet Lightroom den Panorama-Dialog. Für freihändige Aufnahmen wähle ich meist die Standardeinstellungen von Lightroom, die oft „Sphärisch“ oder „Zylindrisch“ sind. Die Perspektiv-Projektion funktioniert nur mit einem korrekt eingestellten Nodalpunkt und einer perfekt nivellierten Kamera, was in diesem Fall nicht gegeben war. Die genaue Einstellung eines Teleobjektivs auf seinen Nodalpunkt ist komplex, und das Nivellieren erfordert ein Stativ. Wie in den folgenden Bildern gezeigt, führt Lightroom die Bilder so gut wie möglich zusammen. Solange es sich um eine einreihige Zusammenführung handelt, leistet Lightroom in der Regel hervorragende Arbeit. Ich finde sogar, dass es die Belichtungen der einzelnen Frames deutlich besser ausgleicht als Standalone-Tools wie PTGui oder Kolor Autopano, die ich nur als letzte Möglichkeit nutze, wenn Lightroom oder Adobe CC Photoshop keine zufriedenstellende Lösung finden.

Nachdem Lightroom das Bild zusammengesetzt hat, stellen Sie sicher, dass Sie die Option „Randverkrümmung“ (Boundary Warp) auswählen. Dies ist der größte Vorteil von Lightroom, den kaum ein anderes Panorama-Stitching-Programm bietet (was mich immer wieder überrascht hat).

Lightroom Zusammenführungsversuch vor RandverkrümmungLightroom Zusammenführungsversuch vor RandverkrümmungLightroom Zusammenführungsversuch vor Randverkrümmung

Lightroom finale Zusammenführung mit RandverkrümmungLightroom finale Zusammenführung mit RandverkrümmungLightroom finale Zusammenführung mit Randverkrümmung

Sobald Sie die Bilder „zusammenführen“, erhalten Sie ein sehr schönes fünfteiliges Panorama. In diesem Fall habe ich eine enorme Auflösungssteigerung gegenüber einer einzelnen 24-Megapixel-Aufnahme der X-T2 erzielt. Statt 24 Megapixel erreichte die Gesamtauflösung fast 100 Megapixel. Dies bietet deutlich mehr Spielraum bei der finalen Bildgestaltung, sowohl für den Druck als auch für den Zuschnitt.

Feinschliff: Die abschließende Bearbeitung in Lightroom und Adobe Photoshop ohne Abo

Um das finale Bild zu erhalten, führte ich die folgenden Schritte durch:

  1. Ich nahm einige weitere Bildverfeinerungen im Bild in Lightroom vor.
  2. Anschließend wählte ich die Option „Bearbeiten in“ in Lightroom, um das Bild an Adobe Photoshop zu übergeben.
    Für diejenigen, die sich fragen, wie man professionelle Bildbearbeitung betreiben kann, ohne ein monatliches Abonnement abzuschließen, ist es wichtig zu wissen, dass ältere Vollversionen von Software wie der Lightroom 5 Vollversion und auch einzelne Kaufversionen von Adobe Photoshop (obwohl seltener geworden) existieren. Für die volle Kontrolle über Ihre kreativen Werkzeuge können Sie hier mehr über Adobe Photoshop ohne Abo erfahren.
  3. In Photoshop bearbeitete ich das Bild mit Topaz Clarity, um das Licht auf dem Mount Whitney hervorzuheben. Mein Ziel war es, den Berg prominent wirken zu lassen. Ich führte auch einige Tonwertkorrekturen an den Felsen durch.
  4. Das Speichern des Bildes in Photoshop legt es wieder in Lightroom ab, wo ich dann einen finalen Weißabgleich am Himmel vornahm, um die gewünschte Farbe – ein weniger starkes Blau – zu erzielen.
  5. Mein letzter Schritt war, den Schnee, der bereits zu überstrahlen begann, wieder abzudunkeln und die finale Schärfung des Bildes mit Picurre Plus durchzuführen. Hierfür musste ich erneut zu Photoshop zurückkehren.

Finales 5-teiliges Panorama einer Fuji X-T2Finales 5-teiliges Panorama einer Fuji X-T2Finales 5-teiliges Panorama von einer Fuji X-T2

Warum dieser Workflow für Fotografen mit der Lightroom 5 Vollversion unerlässlich ist

Diese Methode ist eine hervorragende Möglichkeit, die Auflösung jeder Kamera zu erweitern. Es gibt zwar Gelegenheiten, bei denen ich eine große Mittelformatkamera aufbauen und die gleiche Szene in einer einzigen Aufnahme einfangen könnte, doch oft ist dies nicht praktikabel, da ich nicht den ganzen Tag eine riesige Mittelformatkamera mit mir herumtragen möchte. Mein Alter und mein Körper lassen das einfach nicht mehr zu. Stattdessen ziehe ich es oft vor, meine Fuji X-T2 mit fünf Objektiven mitzunehmen: 16mm 1.4, 23mm 1.4, 59mm 1.2, 10-24mm F4 und 100-400mm F4.5-5.6. All diese Objektive liefern hervorragende Bilder mit vielen Details. Das 100-400mm ist besonders scharf über den gesamten Zoombereich und eine Freude, damit im Feld zu arbeiten.

Die Beherrschung dieser Techniken mit Ihrer Lightroom 5 Vollversion eröffnet Ihnen neue kreative Horizonte und ermöglicht es Ihnen, selbst mit älterer Software beeindruckende Ergebnisse zu erzielen, die sich im Druck und bei großen Ansichten bewähren.

Fazit

Die Erstellung von Panoramen mit einem Teleobjektiv ist eine leistungsstarke Technik, um die Auflösung Ihrer Bilder drastisch zu erhöhen und beeindruckende Details in weit entfernten Motiven festzuhalten. Durch die Kombination der Stärken von RAW-Konvertern wie Capture One für die Detailverarbeitung von Fuji-Dateien und der leistungsfähigen Stitching-Funktionen der Lightroom 5 Vollversion können Fotografen einen effizienten und effektiven Workflow etablieren. Die Funktion „Boundary Warp“ in Lightroom ist dabei ein echter Game-Changer.

Dieser Ansatz ermöglicht es Ihnen, das volle Potenzial Ihrer Ausrüstung auszuschöpfen und Bilder zu kreieren, die weit über die Möglichkeiten einer einzelnen Aufnahme hinausgehen. Experimentieren Sie mit diesen Techniken und entdecken Sie neue Wege, Ihre fotografische Vision zu verwirklichen.