Chainlink ist ein dezentrales Oracle-Netzwerk, das auf mehreren Blockchains gleichzeitig operiert. Oracles sind unerlässlich, um Realweltinformationen in Smart Contracts nutzen zu können. Chainlink verbessert den Zugang zu Oracles, deren Verfügbarkeit und Korrektheit erheblich und hat sich mittlerweile zum Standard für Cross-Chain-Interoperabilität entwickelt. Die Link Kryptowährung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Welches Problem löst Chainlink?
Die Realisierung von Smart Contracts auf Basis von Blockchains stellt Entwickler immer wieder vor Herausforderungen. Die Ausführung von Vertragstransaktionen innerhalb eines fest definierten Ökosystems ist dabei das geringste Problem, denn genau dazu wurde das Konzept der Blockchain letztlich entwickelt.
Chainlink Website
Auch Bitcoin-Transaktionen sind im Kern nichts anderes als stark reduzierte Smart Contracts. Schwieriger wird es allerdings, sobald externe Faktoren bzw. Daten in die Verträge einbezogen werden sollen. Die erfolgreiche Zustellung einer Ware auf dem Postweg zum Beispiel oder das Ergebnis eines Fußballspiels, das für eine Sportwette ausgewertet werden soll. Dann werden sogenannte Oracles benötigt: Unparteiische Personen oder Institutionen, auf deren Zuverlässigkeit sich die Partner vor Abschluss eines Vertrags einigen.
Zusätzlich entsteht in der modernen Multi-Chain-Landschaft ein weiteres Problem: Blockchains können von Natur aus nicht miteinander kommunizieren. Ein Smart Contract auf Ethereum weiß nichts über Ereignisse auf Polygon oder Avalanche, obwohl viele Anwendungen heute auf mehreren Chains gleichzeitig laufen müssen.
Solche Oracles und die fehlende Chain-übergreifende Kommunikation stellen mitunter Schwachstellen dar: Sei es, weil Oracles doch parteiisch, unzuverlässig oder schlicht zu teuer sind, oder weil Cross-Chain-Bridges unsicher und anfällig für Angriffe sind.
Die Plattform Chainlink versucht, beiden Problemen durch den Aufbau eines dezentralen Netzwerks für Oracle-Services und Cross-Chain-Kommunikation zu begegnen. Dabei setzen die Entwickler auf ein Multi-Chain-Design, das mittlerweile auf über 15 verschiedenen Blockchains verfügbar ist. Transaktionen werden mit der Link Kryptowährung, dem nativen LINK-Token, bezahlt.
Chainlinks Lösungsansätze
Chainlink bietet heute drei Hauptkategorien von Services:
1. Data Feeds – Traditionelle Oracle-Services
Das ursprüngliche Oracle-Problem wird durch dezentrale Datenfeeds gelöst, die Preisdaten, Wetterdaten, Sportergebnisse und viele weitere externe Informationen sicher in Smart Contracts verfügbar machen. Die Link Kryptowährung incentiviert die Bereitstellung dieser Daten.
2. CCIP – Cross-Chain Interoperability Protocol
Das neueste und revolutionärste Feature ermöglicht sichere Kommunikation zwischen verschiedenen Blockchains – von Token-Transfers bis hin zu komplexen Multi-Chain-Anwendungen. Das CCIP Protokoll nutzt die Link Kryptowährung als Gebührenzahlungsmittel.
Chainlink CCIP. Quelle: chain.link/cross-chain
3. Weitere Services
VRF (Verifiable Random Function) für nachweisbar faire Zufallszahlen, Off-Chain-Computation und spezialisierte Services für traditionelle Finanzinstitute. Auch diese Services sind eng mit der Link Kryptowährung verbunden.
Wie funktionieren die Data Feeds bei Chainlink?
Ganz wie die Orakel in der Mythologie, die Hilfesuchenden Wissen und Weissagungen durch Anrufung einer höheren Instanz versprachen, dienen auch die Oracles in Smart Contracts als zuverlässige, externe Quelle für den Vertrag betreffende Informationen. Im Fall der oben beschriebenen, in einem Smart Contract abgebildeten Fußballwette kann das zum Beispiel eine Website sein, die Spielergebnisse in maschinenlesbarer Form anbietet. Ein Smart Contract kann diese Informationen auslesen und in Abhängigkeit davon eine der Vertragspartner nach Spielende auszahlen.
Ist der Einsatz nicht zu hoch und die Website vertrauenswürdig, stellt diese Methode eine gute Möglichkeit dar, Sportwetten in einem Smart Contract abzubilden. Typischerweise wird der Betreiber des Oracles dabei eine kleine Gebühr für die Bereitstellung der Information verlangen. Doch was, wenn es um viel Geld geht und die Möglichkeit, den Oracle-Provider zu bestechen oder die Mitteilungen zu verfälschen attraktiver wird? Die Link Kryptowährung spielt hier eine Rolle, da sie Anreize für ehrliches Verhalten schafft.
Chainlink Beispiel Sportwette
In diesen Fällen ist es eine sinnvolle Option, die Informationen mehrerer voneinander unabhängiger Oracles für die Urteilsfindung heranzuziehen. Erst wenn zum Beispiel vier verschiedene Websites übereinstimmend den Ausgang des Fußballspiels melden, wird dann der Vertrag auch wirklich ausgeführt. Dieses Vorgehen hat allerdings den Nachteil, dass die Auswahl und Bezahlung der Oracles immer aufwendiger und kostenintensiver wird. Die Link Kryptowährung wird hier eingesetzt, um diese Prozesse zu vereinfachen.
Für Oracles gilt im Allgemeinen, dass sie drei wichtige Kriterien erfüllen müssen:
- Richtigkeit der bereitgestellten Daten (Integrität)
- Verfügbarkeit des Dienstes (Availability)
- Diskretion bezüglich der Vertragsinhalte (Confidentiality)
Die vollständige Erfüllung dieser Anforderungen ist wichtig, um Smart Contracts zwischen einander Unbekannten überhaupt erst zu ermöglichen. Chainlink löst diese Herausforderungen durch ein dezentrales Netzwerk von Node-Betreibern, die gleichzeitig auf mehreren Blockchains operieren können. Der Betrieb dieser Nodes wird durch die Link Kryptowährung incentiviert.
Reputation im Chainlink-Netzwerk
Das Chainlink-Team hebt hervor, dass die absolut 100%ige Verlässlichkeit eines Oracles nie realisierbar sein wird. Denn auch der zuverlässigste Anbieter ist stets dem Risiko ausgesetzt, gehackt oder auf andere Weise kompromittiert zu werden. Daher ist es für die meisten Smart Contracts wichtig, sich auf mehrere Oracles zu stützen, die ihr Wissen im besten Fall aus unterschiedlichen Quellen beziehen. Die Link Kryptowährung wird verwendet, um diese Diversifizierung zu fördern.
Chainlink erfasst zum Beispiel die Zeit, die die einzelnen Oracles benötigen, um ein bestimmtes Ereignis bekannt zu geben. Je länger ein Provider braucht, ein Event zu notifizieren, desto schlechter fällt seine Verfügbarkeitsbewertung aus.
Ähnlich funktioniert auch die Beurteilung der Datenintegrität. Wenn es für ein Ereignis mehr als ein Oracle gibt, lässt sich schnell und einfach erkennen, ob eine der Quellen von der Mehrheit der anderen abweicht. Auf diese Weise ergibt sich für jedes Oracle ein Punktewert, der über die Zuverlässigkeit des Anbieters informiert. Die Link Kryptowährung spielt eine wichtige Rolle bei der Belohnung zuverlässiger Oracles.
Mittlerweile sichert das Chainlink-Netzwerk über 18 Billionen US-Dollar an Transaktionsvolumen ab – ein Beweis für das Vertrauen der Branche in diese Infrastruktur. Dieses Vertrauen basiert auch auf der Sicherheit und Zuverlässigkeit, die die Link Kryptowährung bietet.
CCIP – Cross-Chain Interoperability Protocol
Eine der wichtigsten Innovationen von Chainlink ist das Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP), das im Juli 2023 gelauncht wurde und seit April 2024 für alle Entwickler verfügbar ist. CCIP löst ein fundamentales Problem der Blockchain-Landschaft: Die Unfähigkeit verschiedener Chains, sicher miteinander zu kommunizieren. CCIP verwendet die Link Kryptowährung für Transaktionen und Gebühren.
Was macht CCIP besonders?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Cross-Chain-Bridges, die oft Sicherheitsprobleme haben und regelmäßig gehackt werden, bietet CCIP “Level-5 Security” durch eine dreischichtige Sicherheitsarchitektur:
- Mehrere unabhängige Oracle-Netzwerke verifizieren jede Cross-Chain-Transaktion
- Risk Management Network überwacht alle Transaktionen in Echtzeit
- Anti-Fraud Network erkennt und stoppt verdächtige Aktivitäten automatisch
Chainlink Risk Management Network
CCIP Funktionalitäten
CCIP ermöglicht drei Hauptfunktionen:
Arbitrary Messaging: Senden von kodierten Daten an Smart Contracts auf anderen Blockchains. Entwickler können damit komplexe Multi-Chain-Anwendungen bauen.
Token Transfer: Sichere Übertragung von Token zwischen verschiedenen Chains, entweder durch Lock/Mint oder Burn/Mint-Mechanismen.
Programmable Token Transfer: Kombination aus Token-Transfer und Messaging – Token werden transferiert und gleichzeitig Anweisungen übermittelt, was mit ihnen passieren soll. Alle diese Funktionalitäten nutzen die Link Kryptowährung für Gebühren und Anreize.
Unterstützte Blockchains
CCIP ist derzeit auf folgenden Chains verfügbar:
- Ethereum
- Arbitrum
- Avalanche
- Base
- BNB Chain
- Kroma
- Optimism
- Polygon
- WEMIX
Weitere Chains werden kontinuierlich hinzugefügt. Die Akzeptanz der Link Kryptowährung wächst mit jeder neuen Integration.
Anwendungsfälle für CCIP
- Cross-Chain DeFi: Nutzer können Liquidität zwischen verschiedenen DeFi-Protokollen auf unterschiedlichen Chains bewegen, um die besten Zinssätze zu finden.
- Cross-Chain Lending: Kollateral auf einer Chain hinterlegen und auf einer anderen Chain Kredite aufnehmen.
- Cross-Chain Gaming: Web3-Spiele können Chain-übergreifend funktionieren, sodass Spieler auf verschiedenen Chains gegeneinander antreten können.
- Omnichain Applications: Anwendungen, die nahtlos auf mehreren Chains gleichzeitig funktionieren, ohne dass Nutzer die zugrunde liegende Komplexität bemerken. In all diesen Anwendungsfällen spielt die Link Kryptowährung eine entscheidende Rolle.
Weitere Chainlink Services
VRF – Verifiable Random Function
Chainlink VRF liefert nachweisbar faire Zufallszahlen für Blockchain-Anwendungen. Das ist besonders wichtig für Gaming, NFT-Generierung und Lotterien, wo Fairness entscheidend ist. Auch hier wird die Link Kryptowährung genutzt, um die Integrität des Systems zu gewährleisten.
Automation
Chainlink Keeper (jetzt Automation) führt Smart Contract-Funktionen automatisch aus, basierend auf vordefinierten Bedingungen – ohne dass Menschen eingreifen müssen. Die Link Kryptowährung incentiviert die Bereitstellung dieser Automatisierungsdienste.
Integration mit traditionellen Finanzinstituten
Chainlink arbeitet mit großen Finanzinstituten wie Swift zusammen, um traditionelle Bankensysteme mit Blockchain-Technologie zu verbinden. Diese Partnerschaften öffnen den Weg für tokenisierte Real-World-Assets (RWAs) im Wert von geschätzten 500 Billionen US-Dollar. Die Link Kryptowährung könnte in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Abwicklung von Transaktionen im RWA-Bereich spielen.
Potenzial und Chancen von Chainlink
Das Fehlen einer dezentralen Infrastruktur für die Vermittlung von Oracles und Cross-Chain-Kommunikation war lange Zeit eine der größten Hürden für die Blockchain-Adoption. Chainlink hat sich als De-facto-Standard etabliert und sichert heute mehr Wert ab als jede andere Oracle-Lösung. Die Link Kryptowährung profitiert von dieser dominanten Position.
Mit CCIP positioniert sich Chainlink als zentraler Baustein für die “Internet of Blockchains” – eine Zukunft, in der verschiedene Chains nahtlos zusammenarbeiten. Die Integration mit traditionellen Finanzinstituten durch Projekte wie Swift zeigt, dass Chainlink auch außerhalb der reinen Krypto-Welt an Bedeutung gewinnt. Die Link Kryptowährung hat das Potenzial, von dieser Entwicklung zu profitieren.
Smart Contracts sind unter anderem wichtig, um Zahlungen zwischen den Nutzern unterschiedlicher Blockchains zu ermöglichen. Ein effizienter und zuverlässiger Markt für Oracles und Cross-Chain-Services hat damit das Potenzial, die Durchlässigkeit und Kompatibilität zwischen den verschiedenen Kryptowährungen erheblich zu erhöhen. Die Link Kryptowährung ist ein integraler Bestandteil dieses Marktes.
Die kontinuierliche Entwicklung neuer Services und die Expansion auf weitere Blockchains machen Chainlink zu einem der vielversprechendsten Infrastruktur-Projekte im gesamten Blockchain-Ökosystem. Mit über 1.000 integrierten Projekten und der Unterstützung sowohl von DeFi-Protokollen als auch traditionellen Finanzinstituten ist Chainlink gut positioniert, um auch in Zukunft eine zentrale Rolle zu spielen. Die Link Kryptowährung wird dabei eine Schlüsselrolle spielen.
