Springspinnen, insbesondere die beliebte Art Phidippus regius, faszinieren Terrarienfreunde weltweit. Ursprünglich aus den warmen Regionen Südostamerikas, wie Florida, Kuba und den Bahamas, stammend, erfordern diese tagaktiven Jäger spezifische Haltungsbedingungen, um sich optimal zu entwickeln. Ihr einzigartiges Aussehen, geprägt durch große, ausdrucksstarke Augen und eine Vielzahl von Lokalformen mit unterschiedlichen Färbungen – wie das leuchtende Orange der “Everglades”-Population oder die Grau-, Weiß- und Brauntöne der “Bahamas”-Variante –, macht sie zu begehrten Pfleglingen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die richtige Haltung von Springspinnen und unterstützt Sie bei der Pflege dieser faszinierenden Tiere.
Die richtige Unterbringung: Einzelhaltung ist Trumpf
Bei der Haltung von Phidippus regius ist die Einzelhaltung unerlässlich. Springspinnen sind keine sozialen Tiere und betrachten Artgenossen eher als potenzielle Beute denn als Gesellschaft. Jede Springspinne benötigt daher ein eigenes Terrarium oder Behältnis, um Aggressionen und Kannibalismus zu vermeiden.
Entwicklungsstadien verstehen: Was bedeutet FH?
Springspinnen durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien, die mit der Abkürzung FH (Fresshaut) gekennzeichnet werden. Nach dem Schlüpfen aus dem Ei ernähren sich die Jungspinnen zunächst vom Dottersack. Das erste Stadium, FH1, markiert den Zeitpunkt, an dem die Jungspinnen beginnen, selbstständig Jagd auf Futtertiere zu machen. Mit jeder weiteren Häutung erhöht sich die Zahl hinter FH. Dieses Wissen ist entscheidend, um die richtige Futtergröße und Terrariengröße für jedes Stadium auszuwählen.
Beleuchtung und Temperatur: Wärme und Licht sind essenziell
Als tagaktive Jäger sind Springspinnen auf eine helle Beleuchtung angewiesen, um ihre Beute erfolgreich zu lokalisieren und aktiv zu bleiben. Eine tägliche Beleuchtungsdauer von etwa zwölf Stunden, die sich gut über eine Zeitschaltuhr automatisieren lässt, ist empfehlenswert. Als Lampen eignen sich Tageslichtlampen, die das natürliche Lichtspektrum simulieren.
Die Temperatur spielt eine ebenso wichtige Rolle. Da Phidippus regius aus warmen Klimazonen stammt, sollte die Terrrariumtemperatur konstant bei mindestens 26°C liegen, idealerweise zwischen 28°C und 30°C. Zu niedrige Temperaturen können zu vermindertem Wachstum und Fressunlust führen. Eine Wärmelampe kann helfen, die erforderlichen Temperaturen zu erreichen. Es ist ratsam, die Temperatur mit einem Thermometer zu überprüfen und ein Temperaturgefälle im Terrarium zu schaffen, damit die Spinne ihre bevorzugte Wärmezone wählen kann. Der obere Bereich sollte wärmer sein als der untere.
Das passende Terrarium: Größe und Einrichtung
Für die Haltung von Springspinnen eignen sich Terrarien oder Behälter, die höher als breit sind. Gängige Maße liegen zwischen 10 x 17 x 21 cm und 20 x 20 x 30 cm. Eine gute Luftzirkulation, beispielsweise durch eine Doppelbelüftung, ist wichtig. Springspinnen halten sich bevorzugt im oberen Bereich des Terrariums auf und bauen dort ihre Netze.
Das Substrat ist für die Spinne selbst weniger relevant, kann aber für die Integration von Pflanzen oder zur Unterstützung einer “Bodenpolizei” aus nützlichen Insekten dienen. Eine Mischung aus Waldhumus, weißfaulendem Holz und Laub ist hierfür gut geeignet. Das Terrarium sollte mit zahlreichen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein, um der Spinne ausreichend Bewegungsraum und Verstecke zu bieten. Echte Pflanzen verschönern nicht nur das Terrarium, sondern schaffen auch zusätzliche Verstecke.
Es ist wichtig zu beachten, dass Jungtiere erst ab einer Körperlänge von etwa 1 cm in ihr Endterrarium umziehen sollten. Kleinere Tiere könnten in einem zu großen Behälter Schwierigkeiten haben, ihre Futtertiere zu finden. Für kleinere Stadien (FH1-3) eignen sich Aufzuchtdosen wie die Aufzuchtdose SpiderSafe, Aufzuchtdosen oder das Springspinnen Baumhaus. Für fortgeschrittenere Stadien (FH4-6) sind Behälter wie Aufzuchtdosen mit Gaze im Deckel, das Insektenliebe Aufzuchtterrarium oder die Lucky Reptile Critter Box geeignet. Ab FH6 können größere Terrarien wie das Insektenliebe Aufzuchtterrarium XL, das Insektenliebe Acrylterrarium oder das Exo Terra Terrarium verwendet werden.
Springspinnen Haltung- Spinnennetz
Springspinnen Haltung- Pflanzen
Fütterung und Wasserversorgung: Vielfalt und Vorsicht
Springspinnen benötigen, wie alle Lebewesen, regelmäßige Nahrung und Wasser. Die Fütterung sollte zwei- bis dreimal pro Woche erfolgen. Die Flüssigkeitszufuhr erfolgt am besten durch das Besprühen einer Terrarienseite mit Wasser, sodass sich ausreichend Tröpfchen bilden, von denen die Spinne trinken kann. Achten Sie darauf, dass die Tröpfchen für einige Stunden haften bleiben.
Die Futtertiere sollten etwa 1 bis 1,5 Mal so groß sein wie die Springspinne selbst. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig, da verschiedene Futtertiere unterschiedliche Nährstoffe liefern. Wenn eine Spinne ein Futtertier nicht annimmt, kann beim nächsten Mal ein kleineres versucht werden. Ungefressene Futtertiere wie Heimchen oder Heuschrecken sollten entfernt werden, um die Spinne während der Häutung vor Verletzungen zu schützen.
Für junge Springspinnen (FH1-2) eignen sich kleine Futtertiere wie Kleine Fruchtfliege „Ameise“ oder Große Fruchtfliege. Für etwas größere Tiere (FH3-4) sind Große Fruchtfliege, Thermobia domestica „Ofenfischchen“ eine gute Wahl. Ab FH5 können auch größere Futtertiere wie Thermobia domestica „Ofenfischchen“, Terfly, Goldfliegen oder Schmeißfliegen angeboten werden. Eine Futterpinzette kann bei der Fütterung hilfreich sein.
Mehr Informationen zur richtigen Fütterung finden Sie in unserem Artikel Springspinnen Futter – Die richtige Ernährung!.
Fazit: Springspinnen Haltung ist gut machbar
Die Haltung von Springspinnen ist, wie Sie sehen, nicht übermäßig kompliziert und eignet sich auch für Anfänger. Wenn Sie die genannten Punkte bezüglich Terrariengröße, Temperatur, Beleuchtung und Fütterung beachten, werden Sie viel Freude an diesen kleinen, faszinierenden Kreaturen haben. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne in den Kommentaren zur Verfügung.
