Nachhaltigkeit in Stichpunkten: 26 Tipps für ein grüneres Deutschland

Infografik zum CO2-Fußabdruck: Vergleich der Emissionen von nachhaltigem Fisch und rotem Fleisch in Kilogramm Kohlenstoff

In einer Zeit, in der der Klimawandel und Umweltbelastungen immer präsenter werden, rückt das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus unseres täglichen Lebens. Doch wie gelingt es, im Alltag bewusster und umweltfreundlicher zu handeln, ohne sich dabei überfordert zu fühlen? Unser umfassender Leitfaden liefert Ihnen 26 konkrete Nachhaltigkeit Stichpunkte und praktische Anregungen, die sich sofort in Ihr Leben integrieren lassen. Viele dieser Tipps sind grundlegend, doch dienen sie als wichtige Erinnerung daran, wie wir ohne großen Aufwand einen positiven Beitrag für unsere Umwelt und zukünftige Generationen leisten können. Entdecken Sie, wie Sie mit kleinen Änderungen in den Bereichen Ernährung, Einkauf, Reisen und allgemeinem Lebensstil einen großen Unterschied bewirken können, und gestalten Sie Ihr Leben in Deutschland nachhaltiger.

Nachhaltigkeit in der Ernährung: 6 wichtige Stichpunkte

Eine bewusste Ernährung spielt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Hier sind die ersten Stichpunkte zur Nachhaltigkeit im Bereich Essen:

1. Auf die Herkunft von Fisch und Meeresfrüchten achten.

Egal, ob Sie ein knackiges Fischbrötchen an der Nord- oder Ostsee genießen, Sushi mit Freunden teilen oder frischen Fisch beim Händler kaufen – die Herkunft sollte stets beachtet werden. Es ist entscheidend zu wissen, woher der Hering, der Lachs im Sushi oder der Thunfisch in der Dose stammt. Wie nachhaltig wurden diese Produkte gefangen oder gezüchtet? Der Schutz der Meere ist dabei von größter Bedeutung. Wir empfehlen daher: Check deinen Fisch vor dem Kauf! Nachhaltiger Fisch mit dem MSC-Siegel stammt aus nicht überfischten Beständen, wurde umweltschonend gefangen und seine gesamte Lieferkette wird streng kontrolliert. So tragen Sie aktiv dazu bei, die marinen Ökosysteme zu schützen und langfristig für gesunde Fischbestände zu sorgen.

2. Leitungswasser trinken.

Dieser einfache, aber effektive Tipp hilft Ihnen nicht nur, unnötigen Plastikmüll von Einwegflaschen zu vermeiden, sondern auch die enorme Energie zu sparen, die für die Herstellung von Plastik, das Abfüllen in Flaschen und den Transport aufgewendet wird. In Deutschland ist Leitungswasser das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Sollten Sie dennoch Bedenken haben, kann ein Wasserfilter – sei es als Kanne oder direkt am Wasserhahn – Abhilfe schaffen. Nehmen Sie Ihr Leitungswasser in einer wiederverwendbaren Glasflasche oder einer schicken Thermoskanne mit. Wer Abwechslung sucht, kann sein Wasser mit Zitrone, Gurke, Minze oder Ingwer verfeinern oder ein Sprudelgerät für prickelnden Genuss nutzen. Ein klarer Punkt für Ihre persönliche Nachhaltigkeit Stichpunkte Liste!

3. Weniger Fleisch essen.

Unabhängig von der individuellen Haltung zum Veganismus ist unbestreitbar: Die landbasierte Produktion von Nahrungsmitteln, insbesondere die Fleischproduktion, belastet die Umwelt erheblich. Sie ist für etwa ein Viertel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich, trägt zur Belastung von Grundwasser, Luft und Boden bei und verbraucht immense Mengen an Energie und Wasser. Obwohl der Wunsch nach einer sofortigen Umstellung auf vegane Ernährung für viele unrealistisch ist, sollten die meisten Menschen in Deutschland ihren Fleischkonsum reduzieren. Der aktuelle Pro-Kopf-Verzehr liegt bei durchschnittlich 52 Kilogramm pro Jahr, während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus gesundheitlichen Gründen die Hälfte empfiehlt. Interessanterweise beeinflusst auch die Fischerei das Klima, wenn auch weniger als die Gewinnung anderer Proteine. Jedes Kilogramm gefangener Fisch erzeugt 1 bis 5 Kilogramm Kohlenstoff, während jedes Kilogramm rotes Fleisch in der Produktion sogar 50 bis 750 Kilogramm Kohlenstoff verursacht.

Infografik zum CO2-Fußabdruck: Vergleich der Emissionen von nachhaltigem Fisch und rotem Fleisch in Kilogramm KohlenstoffInfografik zum CO2-Fußabdruck: Vergleich der Emissionen von nachhaltigem Fisch und rotem Fleisch in Kilogramm Kohlenstoff

4. Blue Food in die Ernährung integrieren.

Blue Food, oder Blaue Lebensmittel, umfasst alle Nahrungsmittel aus Meeren, Flüssen, Seen, Feuchtgebieten, Teichen und Aquakulturanlagen. Dazu gehören Fisch, Meeresfrüchte, Algen und andere Meerespflanzen. Diese Lebensmittel sind nicht nur gesund und reich an essentiellen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Kalzium sowie Vitamin A und B12, sondern weisen im Vergleich zu landbasierten tierischen Produkten auch eine gute Ökobilanz auf. Die nachhaltige Nutzung Blauer Lebensmittel wird zunehmend als eine der effektivsten Strategien gesehen, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der globalen Lebensmittelproduktion zu minimieren. Die entscheidende Bedingung hierbei bleibt jedoch: Fisch und Meeresfrüchte sollten ausschließlich aus nachhaltiger Fischerei oder verantwortungsvoller Aquakultur stammen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen.

Weiterlesen >>  Fortbildung Umwelt: Ihr Weg zum Experten für Naturschutz beim NABU

5. Bewusster tierische Produkte essen.

Die Prinzipien der Nachhaltigkeit erstrecken sich auch auf andere tierische Produkte wie Milch, Butter, Käse oder Eier. Die Emissionen beispielsweise von Käse sind mehr als doppelt so hoch wie die von Wildfisch. Kleine Fischarten wie Sardellen und Sardinen verursachen dabei die geringsten CO2-Emissionen. Noch größere CO2-Einsparungen ließen sich erzielen, wenn Fisch bewusst als Delikatesse und lokal genossen wird. Neben dem Umweltschutz ist es beim Konsum tierischer Produkte ebenso wichtig, soziale Aspekte wie Tierwohl und artgerechte Haltung zu berücksichtigen. Ihr bewusster Konsum beeinflusst nicht nur die Umwelt, sondern auch die Produktionsbedingungen.

Diagramm zum ökologischen Fußabdruck von Wildfisch im Vergleich zu anderen tierischen Proteinquellen wie Käse, mit Fokus auf nachhaltige ErnährungDiagramm zum ökologischen Fußabdruck von Wildfisch im Vergleich zu anderen tierischen Proteinquellen wie Käse, mit Fokus auf nachhaltige Ernährung

6. Mehr selbst kochen.

Selbst zu kochen ist ein hervorragender Weg, um die eigene Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Sie können selbst bestimmen, welche Zutaten in Ihr Essen kommen, und auf umstrittene Produkte mit schlechter Ökobilanz verzichten. Zudem sparen Sie Energie und Verpackungsmüll, der oft bei Fertigprodukten anfällt. Es ist eine einfache Möglichkeit, frische, saisonale und regionale Produkte zu verwenden und gleichzeitig kreativ in der Küche zu sein. Guten Appetit! Wenn Sie Inspiration für nachhaltige Rezepte suchen, finden Sie zahlreiche Ideen, die beweisen, dass verantwortungsbewusste Ernährung Hand in Hand mit hohen kulinarischen Ansprüchen gehen kann.

Cover eines Kochbuchs mit nachhaltigen Fischrezepten, die zum Ausprobieren von Blue Food inspirierenCover eines Kochbuchs mit nachhaltigen Fischrezepten, die zum Ausprobieren von Blue Food inspirieren

Nachhaltiger einkaufen: 7 wichtige Stichpunkte

Auch beim Einkaufen gibt es viele Möglichkeiten, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Hier sind weitere Nachhaltigkeit Stichpunkte für Ihren Einkaufswagen:

7. Zertifizierte Produkte kaufen.

In Deutschland gibt es eine breite Palette an Ökosiegeln und Zertifizierungen. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Siegel die gleichen Kriterien und dieselbe Strenge haben. Einige, wie das MSC-Siegel für Fisch, konzentrieren sich vorwiegend auf Umweltschutz, während andere Tierschutz oder soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund stellen. Um Verbrauchern die Orientierung zu erleichtern, gibt es verschiedene Labelvergleiche, die dabei helfen, die Bedeutung und Glaubwürdigkeit der verschiedenen Siegel zu verstehen. Informieren Sie sich und treffen Sie bewusste Kaufentscheidungen.

8. Bewusster kaufen, weniger wegschmeißen.

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem. Wenn wir Lebensmittel wegwerfen, verschwenden wir nicht nur das Produkt selbst, sondern auch das Wasser und die Energie, die für deren Herstellung und Verpackung aufgewendet wurden. Planen Sie Ihre Einkäufe sorgfältig, nutzen Sie Reste kreativ und achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, statt einwandfreie Lebensmittel zu entsorgen.

9. Saisonal und regional einkaufen.

Einige Experten behaupten sogar, saisonal sei besser als Bio. Das liegt daran, dass nicht nur die Anbauweise, sondern auch Transportwege und der Einsatz von Gewächshäusern die Ökobilanz maßgeblich beeinflussen. Saisonale Freilandtomaten aus der Region verursachen beispielsweise nur 35 Gramm CO2-Emissionen pro Kilogramm, während Bio-Tomaten aus dem Treibhaus 9,2 Kilogramm pro Kilogramm verursachen können. Indem Sie saisonale und regionale Produkte wählen, unterstützen Sie lokale Landwirte und reduzieren gleichzeitig Transportemissionen.

10. Auf umweltfreundliche Körperpflege achten.

Auch im Badezimmer gibt es viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Achten Sie bei Körperpflegeprodukten auf Inhaltsstoffe: Gesichtscreme ohne Palmöl, Duschgel ohne Mikroplastik, Deo ohne Aluminium, Aftershave ohne Phthalate und synthetischen Moschus. Diese Empfehlung gilt selbstverständlich für Männer und Frauen gleichermaßen. Viele Marken bieten mittlerweile nachhaltige Alternativen an, die sowohl Ihrer Haut als auch der Umwelt guttun.

11. Auf Fast Fashion verzichten.

Kleidung sollte länger als eine Saison halten und mehr kosten als ein Schokoriegel. Der ständige Drang nach immer neuen, billigeren Klamotten führt zu erheblichen Umweltsünden: umweltschädliche Plastikfasern, die Belastung von Wasser und Boden mit Schadstoffen und immense Ressourcenverschwendung. Glücklicherweise gibt es in der Modeindustrie einen Trend in Richtung Nachhaltigkeit. Wem dieser Schritt noch zu klein ist, stehen weitere Alternativen offen: Kleidung leihen, tauschen oder Second-Hand kaufen. Oder Sie warten ganz bewusst bis zur nächsten Saison, bevor Sie etwas Neues kaufen (siehe auch Tipp: “Allgemein weniger konsumieren”).

Weiterlesen >>  Umweltthemen für Referate: Nachhaltigkeit im Fokus der Bildung

12. Transportwege im E-Commerce minimieren.

Online-Shopping bietet zwar Komfort und spart oft Zeit oder Geld. Doch gerade weil es so bequem ist, bestellen wir oft unnötig, etwa verschiedene Größen zur Auswahl, die wir dann zurücksenden. Auch Probierprodukte oder günstigere Online-Angebote sind verlockend. Obwohl viele Online-Händler einen CO2-Ausgleich anbieten, führt die schiere Menge und Länge der Transportwege im E-Commerce zu erheblichen CO2-Emissionen, die den Klimawandel negativ beeinflussen. Denken Sie vor jeder Bestellung genau darüber nach, ob Sie das Produkt wirklich benötigen und ob es nicht auch lokal verfügbar ist.

13. Allgemein weniger konsumieren.

Es muss nicht immer gleich ein radikaler Verzicht sein. Manchmal reicht es schon, innezuhalten und zu überlegen, ob man diesen neuen Gegenstand wirklich haben will. Wozu brauche ich es? Macht es mich glücklich? Und wenn ja, wie lange? Oder wären Geld und Zeit vielleicht anders besser eingesetzt, zum Beispiel bei einem Treffen mit Freunden, einem Spaziergang in der Natur oder einer Fortbildung? Ein bewusster Umgang mit Konsumgütern ist ein wichtiger Schritt für persönliche Nachhaltigkeit Stichpunkte.

Nachhaltiger reisen: 3 wichtige Stichpunkte

Auch unsere Art zu reisen hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Reisen umweltfreundlicher gestalten können:

14. Weniger Auto fahren.

Wer unter der Woche nicht auf das Auto verzichten kann, könnte sich am Wochenende an Alternativen versuchen – oder umgekehrt. Alternativen sind übrigens nicht nur Fahrrad und Straßenbahn: Lastenräder, Elektroräder oder Elektroroller sind alle eine bessere Wahl als der spritfressende PKW. Car-Pooling, also die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeugs, ist immerhin besser, als alleine im Auto zu sitzen. Und wer ohnehin eine größere Investition plant, könnte über ein Elektroauto nachdenken.

15. Weniger fliegen.

Obwohl die Energieeffizienz einzelner Flüge stetig verbessert wird, steigt die globale Menge des Flugverkehrs. Kurzstreckenflüge sollten, wann immer möglich, durch Bahnfahrten ersetzt werden. Ein geschäftlicher Termin lässt sich möglicherweise auch per Web-Meeting absolvieren. Und wer auf einen Flug wirklich nicht verzichten kann, sollte überlegen, ob er den CO2-Ausstoß kompensieren möchte, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

16. Auf den digitalen Fußabdruck achten.

Das Internet hinterlässt einen beachtlichen CO2-Fußabdruck, der unter anderem durch riesige Server-Farmen und deren Kühlung, umfassende Leitungs- und Kabelinfrastrukturen sowie die Herstellung und den Stromverbrauch unserer Endgeräte, mit denen wir streamen und surfen, entsteht. Allein im Jahr 2018 verursachte Video-Streaming über 300 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Doch Sie müssen nicht gleich Ihr Abo kündigen: Bei vielen Musik- und Video-Streaming-Diensten können Sie die Qualität der Übertragung einstellen. Es muss nicht immer Ultra HD sein, um Inhalte zu genießen und gleichzeitig Energie zu sparen.

Nachhaltiger leben: 10 wichtige Stichpunkte für den Alltag

Über die Bereiche Ernährung, Einkauf und Reisen hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Alltag nachhaltiger zu gestalten. Diese Nachhaltigkeit Stichpunkte zeigen Ihnen weitere Wege auf:

17. Gemüse und Obst selber anbauen.

Platz ist auf dem kleinsten Balkon! Ob Sie es Urban Gardening, Selbstversorger oder Balkongemüse nennen – es ist gar nicht so schwer oder aufwendig, auf dem heimischen Balkon ein paar Kräuter, Tomaten oder Chilis zu pflanzen. Auch Gurken, Radieschen, Möhren, Paprika, Salat oder Mangold eignen sich wunderbar für den Anbau in Töpfen und Kästen. Nur Mut! Im Handel finden Sie spezielle Saatgutzüchtungen, die extra für Balkongemüse optimiert sind. Diese Sorten werden zwar in der Regel keine Riesen, wachsen dafür aber kompakt und sind sehr ertragreich. Viel Erfolg beim Gärtnern!

18. Weniger Müll produzieren und Müll trennen.

Mehrweg ist in, Einwegplastik hat ausgedient. Tupperware ist eine deutlich bessere Alternative zu Frischhaltefolie, Gefrierbeuteln oder Alufolie. Backmatten können Backpapier langfristig ersetzen, und für die schnelle Reinigung empfiehlt sich ein wiederverwendbarer Schwamm statt Küchenpapier. Wo Müll entsteht, soll dieser ordnungsgemäß getrennt werden. Deutschland ist hier Vorbild in der Mülltrennung. Sorgen Sie dafür, dass das so bleibt und tragen Sie Ihren Teil zur Kreislaufwirtschaft bei.

19. Keine Papp-Kaffeebecher verwenden.

Kaffeebecher zum Mitnehmen bestehen meist nicht aus umweltfreundlicher Pappe, sondern aus einem Pappe-Kunststoffgemisch, das ein Durchsuppen verhindert. Zudem entsorgen die meisten Menschen den Becher samt Kunststoffdeckel unterwegs, anstatt ihn ordnungsgemäß zu recyceln. Wer seinen Kaffee lieber unterwegs trinkt als am Küchentisch, sollte sich einen Mehrwegkaffeebecher-To-Go anschaffen. Dies ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt auf dem Weg zu weniger Müll und mehr Nachhaltigkeit Stichpunkte.

Weiterlesen >>  Umweltproduktdeklarationen (EPDs) – Transparenz für nachhaltiges Bauen

20. Stofftasche oder Rucksack zum Supermarkt mitnehmen.

Papiertüten sind zwar besser als Plastiktüten, da sie biologisch abbaubar sind. Dennoch kostet ihre Herstellung viel Energie. Eine Tüte im Supermarkt zu kaufen, selbst wenn sie aus Papier ist, sollte daher die Ausnahme bleiben. Tragen Sie stattdessen eine wiederverwendbare Stofftasche oder einen Rucksack bei sich, um spontane Einkäufe ohne zusätzliche Umweltbelastung zu erledigen.

21. Auf Strohhalme verzichten.

Auch Papp-, Glas- und Metallstrohhalme verursachen Energieaufwand in der Produktion. Wer kann, trinkt direkt aus dem Glas. Für bestimmte Getränke oder Situationen, in denen ein Strohhalm unverzichtbar ist, gibt es langlebige Alternativen aus Edelstahl oder Bambus. Doch der nachhaltigste Strohhalm ist immer noch der, der gar nicht erst benötigt wird.

22. Geschirr und Wäsche mit Wasch- und Spülstreifen.

Wasch- und Spülstreifen bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Flüssig- oder Pulvermitteln. Die dünnen, hochkonzentrierten Blätter reinigen zuverlässig, kommen ohne Einwegplastik aus und enthalten idealerweise biologisch abbaubare Inhaltsstoffe. Durch ihr geringes Gewicht verursachen sie zudem weniger CO₂-Emissionen beim Transport und benötigen nur wenig Lagerplatz. Viele Produkte lösen sich sogar schon bei niedrigen Temperaturen vollständig auf, was Energie spart und die Lebensdauer von Geräten verlängert. Empfehlenswert sind Varianten mit anerkannten Umweltzeichen wie dem Blauen Engel oder dem EU Ecolabel.

23. Upcyceln.

Die meisten von uns können es (noch) nicht ganz vermeiden, Müll zu produzieren. Doch viele Dinge müssen nicht sofort weggeschmissen werden, wenn sie ihren primären Zweck erfüllt haben. Man kann sie der Umwelt zuliebe wieder- und weiterverwenden, indem man kreativ zweckentfremdet. Eine Thermoskanne ohne Deckel oder eine Tasse ohne Henkel wird zur Vase, eine Jeans mit Loch zum Rock oder zum Beutel. Die verschiedensten Gegenstände können zu Schmuck oder Dekoration verarbeitet werden. Upcycling-Sessions können Sie auch gut mit Freunden oder der Familie veranstalten – es ist eine unterhaltsame und nachhaltige Aktivität.

24. Weniger rauchen.

Dieser Tipp zielt nicht (nur) auf Ihre Gesundheit ab, sondern auch auf die Umwelt. Zigarettenfilter dienen der Filterung des Rauchs. Ist die Zigarette fertig geraucht, enthält der Stummel jede Menge Nikotin und andere Giftstoffe. Zigarettenfilter zersetzen sich erst nach 10 bis 15 Jahren. In dieser Zeit werden sie oft ins Meer gespült, belasten das Wasser und vergiften Tiere, die sie für Futter halten. Jeder nicht gerauchte oder korrekt entsorgte Zigarettenstummel ist ein Gewinn für die Umwelt.

25. Nachhaltigkeit studieren.

Ein Studium im Bereich Nachhaltigkeit bietet Ihnen die Möglichkeit, aktiv an einer umweltfreundlicheren und gerechteren Zukunft mitzuwirken. Es gibt viele spannende Studiengänge, die sich mit Themen wie Klimaschutz, Ressourcenschonung und sozialer Gerechtigkeit beschäftigen. Hier ein paar konkrete Beispiele für Studiengänge, die Ihre Nachhaltigkeit Stichpunkte erweitern könnten:

  • Umweltwissenschaften
  • Umweltingenieurwesen
  • Nachhaltiges Management / Nachhaltiges Wirtschaften
  • Erneuerbare Energien
  • Ökologische Agrarwissenschaften
  • Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development)
  • Meeres- und Küstenmanagement

Tipp: Informieren Sie sich über die spezifischen Anforderungen und Schwerpunkte der Studiengänge an den jeweiligen Universitäten oder Hochschulen in Deutschland. Viele bieten auch duale oder praxisorientierte Programme an, die Ihnen frühzeitig Einblicke in die Berufswelt geben.

26. Einfach mal anfangen!

Auch kleine Änderungen können Großes bewirken. Auf manche Fragen gibt es (noch) keine einfache Antwort, aber das Wichtigste ist, über den eigenen Lebensstil und Konsum nachzudenken und den Anfang zu machen. Nur so und nur gemeinsam können wir die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen schützen und die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen erreichen.

Wenn jeder Einzelne etwas größer denkt als bisher, ist bereits viel geschafft. Unternehmen verbrauchen in der Regel mehr Ressourcen als Einzelpersonen. Deswegen ist es wichtig, nicht nur auf das eigene Handeln zu schauen, sondern auch Unternehmen und Organisationen zu unterstützen, die ihre CO2-Bilanz verbessern und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Ihre Nachfrage bestimmt das Angebot

Indem wir zunehmend nachhaltige Produkte kaufen – häufig erkennbar an staatlichen Umweltsiegeln oder Siegeln anerkannter Zertifizierungsprogramme wie dem MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei – schaffen wir einen Anreiz für immer mehr Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette, nachhaltig zu wirtschaften. Darauf fußt unsere Theorie des Wandels. Ihr bewusster Einkauf ist ein mächtiges Werkzeug, um eine grünere Zukunft mitzugestalten und die in diesen Nachhaltigkeit Stichpunkten dargestellten Ideen in die Realität umzusetzen. Mehr erfahren Sie hier.

Referenzen

1 Studie über Treibhausgasemissionen der Wildfischerei vom Institute for Marine & Antarctic Studies (IMAS) und von kanadischen Wissenschaftlern.