Neue Energieeffizienzklassen für Gefrierschränke: Alles, was Sie wissen müssen

Altes Energieeffizienzlabel mit den Klassen A+++ bis D, das bis März 2021 für Gefrierschränke und andere Haushaltsgeräte galt.

Der Artikel erschien am 13. März 2019 und wurde am 31. März 2025 überarbeitet, erweitert und korrigiert.

Die Europäische Union hat bereits 2017 damit begonnen, die Einführung neuer, verständlicherer Energielabels zu diskutieren. Seit dem 1. März 2021 gelten für zahlreiche Neugeräte, darunter auch Gefrierschränke, veränderte Energieeffizienzklassen. Als Käufer:in werden Sie diese Veränderungen in Form der bekannten, aber nun neu skalierten Labels bemerken. Viel Verwirrung ist entstanden, doch wir von Shock Naue bringen Licht ins Dunkel und erklären Ihnen, was die Neue Energieeffizienzklassen Gefrierschrank für Ihre Kaufentscheidung bedeuten.

Die Verwirrung um die neuen Energieeffizienzklassen: Eine Notwendigkeit

Auf den ersten Blick wirkt die Umstellung der Energieeffizienzklassen einfach: Die alten Bezeichnungen (bis März 2021) wie D, C, B, A, A+, A++ und A+++ wurden durch eine übersichtlichere Skala von G bis A ersetzt. Das Ziel dieser Reform ist, die Transparenz und Verständlichkeit für Konsument:innen beim Kauf neuer Produkte – insbesondere bei energieintensiven Geräten wie Gefrierschränken – zu erhöhen. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein A+++-Gefrierschrank automatisch zu einem A-Gefrierschrank wird. Das ist nicht der Fall und genau hier liegt die häufigste Quelle der Verwirrung.

Als die EU-Kommission das EU-Energielabel 1995 einführte, spiegelten die damaligen Energieeffizienzklassen den Stand der Technik wider. Mit der Zeit fielen die niedrigeren Klassen E, F und G praktisch weg, da immer mehr stromsparende Geräte auf den Markt kamen, die die A-Klasse weit übertrafen. Dies führte zur Einführung von A+, A++ und A+++. Um eine klarere Differenzierung zwischen effizienten und weniger effizienten Produkten zu ermöglichen und Innovationen zu fördern, kehrt man nun zu einer vereinfachten A-G-Skala zurück.

Die Anpassung des EU-Energielabels mag zunächst irritieren, besonders wenn man an das alte System gewöhnt ist. Doch das neue Label ist zukunftsorientiert und berücksichtigt weit mehr Aspekte und strengere Messmethoden als noch vor über 25 Jahren, was besonders bei einem langfristigen Investitionsgut wie einem Gefrierschrank relevant ist.

Altes Energieeffizienzlabel mit den Klassen A+++ bis D, das bis März 2021 für Gefrierschränke und andere Haushaltsgeräte galt.Altes Energieeffizienzlabel mit den Klassen A+++ bis D, das bis März 2021 für Gefrierschränke und andere Haushaltsgeräte galt.

Wichtig zu wissen: Seit dem 1. März 2021 sind Hersteller und Händler verpflichtet, die bereits aktualisierten Produktgruppen ausschließlich mit den neuen Energieeffizienzklassen zu kennzeichnen. Achten Sie daher beim Kauf eines Gefrierschranks mit neuen Energieeffizienzklassen genau auf die Kennzeichnung.

Welche Produkte sind von den neuen Energieeffizienzklassen betroffen?

Die Umstellung auf die neu skalierten Labels erfolgte schrittweise. Diese Produktgruppen haben die angepassten Labels bereits erhalten:

  • Kühl- und Gefrierschränke
  • Weinlagerschränke
  • Waschmaschinen
  • Geschirrspüler
  • Fernseher und Displays
  • Lichtquellen (z.B. LED-Leuchtmittel und Lampen)
  • Kühlgeräte mit Direktverkaufsfunktion
  • Getränkekühler
  • Speiseeis-Gefrierschränke

Ab 2025 sollen weitere Produktgruppen folgen, die bisher nicht die neuen Energieeffizienzklassen erhalten haben, wobei die meisten erst ab 2026 an der Reihe sein dürften. Darunter sind unter anderem:

  • Klimaanlagen
  • Backöfen
  • Warmwasserbereiter
  • Heizungen & Brennstoffkessel
  • Staubsauger
  • Waschtrockner

Hinweis: Möchten Sie beispielsweise einen neuen Backofen kaufen, gelten hier bis zum Zeitpunkt der Umstellung unverändert die alten Energieeffizienzklassen. Für einen Gefrierschrank dagegen müssen Sie auf die neuen Energieeffizienzklassen Gefrierschrank achten. In einem Elektromarkt kann es also gut sein, dass Sie noch mit beiden Labels konfrontiert werden. Dies könnte auch noch einige Jahre der Fall sein, da die Übergangsfristen für unterschiedliche Produkte variieren. Die EU und die Industrie lassen sich generell viel Zeit für die Umstellung, was mitunter zu Unsicherheit bei Konsument:innen führt.

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So unterscheiden sich neue und alte Energielabels

Die Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Label sind erst bei genauerer Betrachtung ersichtlich. Schnell erkennbar ist der Wegfall der Plus-Klassen (A+, A++, A+++). Darüber hinaus enthalten die neuen Labels einen QR-Code. Diesen können Sie mit einem Smartphone scannen, um weitere Informationen direkt aus der EPREL-EU-Datenbank abzurufen. Diese Datenbank wird von den Herstellern gepflegt und enthält konkrete, herstellerunabhängige Fakten zu den Energieeffizienzklassen und Leistungsmerkmalen des jeweiligen Produkts.

Neues EU-Energieeffizienzlabel mit QR-Code und detaillierten Informationen zum Produkt, wie es seit März 2021 für neue Gefrierschränke verwendet wird.Neues EU-Energieeffizienzlabel mit QR-Code und detaillierten Informationen zum Produkt, wie es seit März 2021 für neue Gefrierschränke verwendet wird.

Die Energielabels bieten darüber hinaus produktspezifische Zusatzinformationen, die über den reinen Stromverbrauch hinausgehen und einen fundierten Vergleich erleichtern. Je nach Produkt können dies Angaben zum Wasserverbrauch, zur Helligkeit, zur Geräuschemission oder zur Speicherkapazität sein. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie einen neuen Gefrierschrank auswählen und nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch andere Leistungsmerkmale berücksichtigen möchten.

Tiefere Einblicke: Zusatzinformationen speziell für Gefrierschränke und Co.

Während Lichtquellen meist nur minimale Anpassungen erhielten, wurden die Labels für Kühl- und Gefriergeräte sowie andere Haushaltsgroßgeräte umfassender überarbeitet. Für Gefrierschränke und Kühlschränke gab es Anpassungen bei den Symbolen, die nun noch detailliertere Informationen bieten:

Ein Muster des neuen Energieeffizienzlabels speziell für Kühl- und Gefriergeräte, das Informationen wie Energieverbrauch und Volumen anzeigt.Ein Muster des neuen Energieeffizienzlabels speziell für Kühl- und Gefriergeräte, das Informationen wie Energieverbrauch und Volumen anzeigt.

Für Kühl- und Gefriergeräte:
Die spezifischen Informationen auf dem neuen Label für Kühl- und Gefriergeräte beinhalten nun klarere Angaben zum jährlichen Energieverbrauch in kWh pro Jahr, das Volumen der Kühlfächer in Litern, das Volumen der Gefrierfächer in Litern sowie die Geräuschemission in dB(A) und die entsprechende Geräuschemissionsklasse. Diese Details sind besonders wichtig, um die tatsächliche Leistungsfähigkeit und die Betriebskosten eines neuen Gefrierschranks besser einschätzen zu können.

Andere Gerätegruppen bieten ebenfalls wertvolle neue Details:

  • Fernseher & elektronische Displays: Stromverbrauch pro 1000 Betriebsstunden, Angabe des Stromverbrauchs in HDR pro 1000 Betriebsstunden und die Anzahl der Pixel (horizontal und vertikal).
  • Geschirrspüler: Detaillierterer Energieverbrauch im Eco-Programm pro 100 Zyklen, gewichteter Wasserverbrauch pro Zyklus, Programmdauer im Eco-Programm sowie Geräuschemissionen und -klasse.
  • Waschmaschinen: Energieverbrauch als gewichteter Verbrauch pro 100 Zyklen, Nennkapazität für das Programm „Eco 40-60“, gewichteter Wasserverbrauch pro Zyklus, Lärmemission nur beim Schleudern (inkl. Lärmemissionsklasse) und Dauer des Programms „Eco 40-60“.
  • Waschtrockner: Energieverbrauch als gewichteter Verbrauch pro 100 Zyklen, Nennkapazität für „Wasch- und Trockenzyklus“ und Waschzyklus, gewichteter Wasserverbrauch „Wasch- und Trockenzyklus“ und Waschzyklus, Lärmemissionen beim Schleudern (inkl. Lärmemissionsklasse) und Dauer des „Wasch- und Trockenzyklus“ und für den Waschzyklus.

Diese umfassenden Informationen, die Sie neben dem QR-Code direkt auf den Aufklebern der Produkte finden, ermöglichen es Ihnen, eine noch fundiertere Kaufentscheidung zu treffen.

Wie finde ich die Klasse für meinen neuen Gefrierschrank? Die EPREL-Datenbank

Die bereits erwähnte EPREL-EU-Produktdatenbank ist seit Ende 2020 für die Allgemeinheit zugänglich. Hier können Sie vor dem Kauf eines neuen Geräts, wie beispielsweise eines Gefrierschranks, recherchieren, um auf Nummer sicher zu gehen.

Diese Datenbank hilft Ihnen, alle in Europa erhältlichen Produkte, die für die Energieeffizienz von Bedeutung sind, zu kontrollieren. In der Vergangenheit haben einige Hersteller einzelne Produkte nicht vollständig oder gar nicht gekennzeichnet. Mit den neuen Regelungen rund um die Energieeffizienzklassen ist dies nicht mehr möglich, da die Hersteller ihre Produkte bereits seit dem 1. Januar 2019 in die Datenbank eintragen müssen. So können Sie sicherstellen, dass Ihr neuer Gefrierschrank die neuen Energieeffizienzklassen transparent ausweist.

Die neuen Energieeffizienzklassen gelten für alle Geräte, ob alt oder neu, die noch regulär erhältlich sind. Ein Hersteller muss jedoch nicht mehr verkaufte Produkte nachträglich kennzeichnen. Es ist also wahrscheinlich, dass für Ihren sieben Jahre alten Gefrierschrank kein neues Label existiert.

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Ein moderner Miele Kühlschrank als Beispiel dafür, dass die Neuklassifizierung alter Geräte nicht deren tatsächliche Energieeffizienz ändert.Ein moderner Miele Kühlschrank als Beispiel dafür, dass die Neuklassifizierung alter Geräte nicht deren tatsächliche Energieeffizienz ändert.

Bedeutet A+++ jetzt automatisch G? Die Neuskalierung erklärt

So einfach ist die Umrechnung leider nicht. Denn aus dem alten A+++ ist nicht zwangsläufig ein A geworden. Das neue A entspricht einem Maßstab, den zukünftige Geräte erst noch erfüllen müssen. Die Klasse A bleibt so lange leer, bis Hersteller besonders effiziente Waschmaschinen oder eben Gefrierschränke in den Handel bringen, die diese hohen Anforderungen erfüllen. Die EU möchte Unternehmen dazu animieren, in Forschung und innovative Entwicklungen zu investieren, um künftige Technologien noch sparsamer zu machen. Auch über ein Jahr nach Einführung der neuen Energieeffizienzklassen ist der Wert A für viele Produktkategorien, einschließlich Gefrierschränke, noch eine absolute Seltenheit.

Das Farbschema der neuen Energieeffizienzklassen A bis G bleibt erhalten, um eine intuitive Orientierung beim Kauf eines Gefrierschranks zu bieten.Das Farbschema der neuen Energieeffizienzklassen A bis G bleibt erhalten, um eine intuitive Orientierung beim Kauf eines Gefrierschranks zu bieten.

Ansonsten sieht es ungefähr so aus: Aus einem alten A+++ entsteht oft ein B, aus A++ ein C, aus A ein D und so weiter. Es ist aber auch gut möglich, dass zum Beispiel Gefrierschränke mit einem alten C oder D gleichermaßen ins neue G rutschen. Es gibt keine direkte 1:1-Umrechnungstabelle, die für alle Geräteklassen gleichermaßen zutrifft.

Der Energieeffizienzindex (EEI) und seine Bedeutung für Gefrierschränke

Die Bezeichnung „Skalierung“ deutet bereits an, dass hinter der jeweiligen Energieeffizienzklasse ein berechneter Wert steckt: der sogenannte Energieeffizienzindex (EEI). Neue Kühlgeräte, Fernseher oder Geschirrspüler werden mit fiktiven und von der EU vorgegebenen bzw. „standardisierten“ Referenzgeräten verglichen, die bestimmten Daten entsprechen.

Ein Referenz-Kühlschrank mit einem Energieeffizienzindex von A besaß bisher einen Wert von <55. In Zukunft muss er für ein A bereits einen EEI von <=41 haben. Es kann auch dazu kommen, dass ein Geschirrspüler mit einem „alten“ A+++ (Energieeffizienzindex: <50) laut neuem Label sogar bei einem D landet, da für ein neues A ein EEI von <32 nötig wäre. Leider ist das System dahinter nicht sonderlich transparent, dafür komplex. Denn der Index setzt sich aus zahlreichen (gemessenen) Parametern wie Entfrostung oder Energieverbrauch bei bestimmten Umgebungstemperaturen zusammen. Um einen direkteren Vergleich beim Kauf eines Gefrierschranks mit neuen Energieeffizienzklassen zu ermöglichen, sind die zusätzlichen Informationen auf dem Label und in der EPREL-Datenbank besonders wertvoll.

Muss ich meinen alten Gefrierschrank jetzt austauschen?

Nein, natürlich nicht. Die aktualisierten Energieeffizienzklassen sind besonders für den Neukauf relevant und sollen Ihnen helfen, die für Sie richtige Wahl zu treffen, wenn Sie beispielsweise einen neuen Gefrierschrank kaufen.

Ein moderner Miele Geschirrspüler der Serie G 7000, stellvertretend für Haushaltsgeräte, die ebenfalls von den neuen Energieeffizienzklassen betroffen sind.Ein moderner Miele Geschirrspüler der Serie G 7000, stellvertretend für Haushaltsgeräte, die ebenfalls von den neuen Energieeffizienzklassen betroffen sind.

Wichtig für das eigene Verständnis: Ihre bereits gekauften Geräte sind nicht plötzlich schlechter, sie erhalten lediglich neue Kennzeichnungen. Es ändert sich also nichts am Verbrauch oder an der Lautstärke – die Werte werden allerdings neu eingeordnet, um sie mit anderen (zukünftigen) Produkten vergleichen und sie besser einordnen zu können. Sie müssen sich also nicht verschaukelt fühlen, auch hat Sie kein Händler reingelegt, wenn es einen starken Unterschied zwischen alter und neuer Energieeffizienzklasse gibt. Bei Irritationen ist es daher sinnvoll, auf die genauen Zahlenangaben bzw. den Energieverbrauch (z.B. in kWh/Jahr) zu achten, die auf dem Label detailliert aufgeführt sind.

Alter und neuer Gefrierschrank: Ist ein direkter Vergleich möglich?

Aufgrund der doch sehr komplizierten Umstellung durch verbesserte Prüfverfahren und Berechnungsalgorithmen ist es nicht möglich, eine alte Energieeffizienzklasse in die neue umzuwandeln bzw. umzurechnen. Entsprechend gibt es auch kein einfaches Umrechnungstool oder Ähnliches.

Gleichzeitig ist es schwierig, Produkte mit altem Label mit Geräten mit neuem Label direkt zu vergleichen. Denn die neuen Energieeffizienzklassen Gefrierschrank basieren auf völlig neuen und strengeren Testmethoden, die es zu Zeiten der alten Labels noch gar nicht gab. Das bedeutet, dass ein Produkt der alten Klasse A+++ unter den heutigen Testbedingungen möglicherweise nur noch eine Klasse C oder D erreichen würde.

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Bietet ein Hersteller sowohl alte als auch neue Labels für verschiedene Produkte an, wurden seine Produkte entsprechend beider Klassensysteme geprüft. Beim Neukauf sollten Sie sich jedoch ausschließlich an den neuen Labels orientieren.

Besondere Vorsicht bei neuen Energielabels für Lampen

Seit dem 1. Dezember 2021 dürfen Händler Geräte mit alten Energieeffizienzklassen nicht mehr verkaufen, ohne dass die neuen Labels ebenfalls vorhanden sind. Eine Ausnahme gilt für Lichtquellen, die ihre neue Kennzeichnung am 1. September 2021 erhielten. Für diese gewährt die EU eine Übergangsfrist von 18 Monaten. Das heißt, bis zum 28. Februar 2023 hatten Händler Zeit, um die neuen Energielabels auf Produktverpackungen anzubringen.

Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Energieeffizienzlabel für Lichtquellen, veranschaulicht die Skalierungsänderungen auch bei Lampen.Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Energieeffizienzlabel für Lichtquellen, veranschaulicht die Skalierungsänderungen auch bei Lampen.

Hier könnte es aber zu Verwechslungen kommen: LED-Lampen mit einem alten A+++ dürfen Händler noch als sehr sparsam verkaufen, obwohl sie bereits ein neues Label erhalten haben könnten. Es ist daher empfehlenswert, genauer hinzuschauen. Wenn zum Beispiel in einem Geschäft eine Lampe mit einem (alten) A+++ neben einer mit einem (neuen) G liegt, sollten Sie nicht automatisch zum vermeintlich besseren Produkt greifen, sondern die kWh-Angaben vergleichen. Diese Thematik betrifft zwar nicht direkt die neuen Energieeffizienzklassen Gefrierschrank, zeigt aber die Komplexität der Umstellung und die Notwendigkeit, genau hinzusehen.

Die Zukunft der Energieeffizienzklassen: Keine A+ mehr

Nein. Die EU hat sich darauf verständigt, dass es bei einer geschlossenen A-bis-G-Skala bleiben soll. Sobald ein signifikanter Anteil an neuen Produkten einer Gruppe (z.B. Gefrierschränke oder Waschmaschinen) die Klasse A (30 Prozent aller Produkte) oder Klasse B (50 Prozent aller Produkte) erreicht hat, findet eine Neuskalierung statt. Dann gibt es wieder neue Energieeffizienzklassen. Doch das dürfte voraussichtlich erst in frühestens 10-15 Jahren der Fall sein. Dieses System soll einen kontinuierlichen Anreiz für Hersteller schaffen, ihre Produkte stetig zu verbessern und noch energieeffizienter zu gestalten.

Mehr als nur Effizienz: Ökodesign und Reparierbarkeit

Parallel zu den neuen Energieeffizienzklassen verabschiedete die EU-Kommission im Oktober 2019 zehn Ökodesign-Maßnahmen. Hierbei handelt es sich weitgehend um Überarbeitungen geltender Vorschriften, die aber auch neue, spannende Aspekte einführen. Interessant sind vor allem Vorschriften, die die Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Geräten zum Ziel haben. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, der leichte Austausch wichtiger Teile und der Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen sollen sich so künftig verbessern.

Diese Maßnahmen sind kein direkter Bestandteil der Energieeffizienzklassen, sollen Kunden aber in Zukunft ebenfalls auf Aufklebern über diese an Bedeutung gewinnenden Aspekte informieren. Sie betreffen Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Lampen, (gewerbliche) Kühlschränke und Bildschirme. Auch für Ihren Gefrierschrank können solche Informationen zukünftig eine Rolle spielen und die Lebensdauer sowie Umweltfreundlichkeit des Geräts positiv beeinflussen.

Und natürlich gilt für das alte wie für das neue Energielabel: Der tatsächliche Verbrauch weicht in der Regel von den Angaben der Hersteller ab. Denn zwischen theoretischen Testergebnissen aus dem Labor und realen Bedingungen beispielsweise zu Hause gibt es immer Unterschiede.

Fazit: Eine Herausforderung mit langfristigem Nutzen

Die Einführung der neuen Energieeffizienzklassen Gefrierschrank und für andere Haushaltsgeräte mag für Konsument:innen zunächst eine Herausforderung darstellen. Ein Gerät, das bislang ein A+ hatte und objektiv als energiesparend galt, soll künftig plötzlich nur noch ein C-Produkt sein?

Was vielleicht auf den ersten Blick befremdlich erscheinen mag, ist mittel- und langfristig für uns Konsument:innen von Vorteil: Hersteller dürften motiviert sein, verstärkt auf bessere Technologien zu setzen, um uns auch wieder A-Produkte anbieten zu können. Denn wir wollen schließlich die besten, sparsamsten und umweltfreundlichsten Geräte kaufen – und die erkennen wir nicht an einem G auf der Verpackung, sondern an einem A. Informieren Sie sich daher aktiv über die neue Energieeffizienzklassen Gefrierschrank und nutzen Sie die bereitgestellten Informationen, um eine bewusste und nachhaltige Kaufentscheidung zu treffen.