Wer vor der Anschaffung einer neuen Armatur für Bad oder Küche steht, stößt unweigerlich auf die Begriffe Hochdruck- und Niederdruckarmatur. Doch worin liegen die genauen Unterschiede, und welche Art von Niederdruck Wasserhahn oder Hochdruckarmatur ist die richtige für Ihr Zuhause? Als führende Informationsquelle rund um das Thema „Alles für den Haushalt“ auf Shock Naue, erläutern wir Ihnen in diesem umfassenden Ratgeber alles Wissenswerte zu Hoch- und Niederdruckarmaturen. Unser Ziel ist es, Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern und Sie optimal für den Kauf und die Installation vorzubereiten.
Im Folgenden erklären wir Ihnen detailliert die Funktionsweisen, die jeweiligen Einsatzbereiche und geben wertvolle Tipps, damit Sie die perfekte Armatur für Ihre individuellen Bedürfnisse finden.
Hochdruck oder Niederdruck – Welche Armatur passt zu Ihrem System?
Die zentrale Frage, die vor dem Kauf einer Armatur geklärt werden muss, ist die Art Ihrer Warmwasserbereitung. Wird das Wasser über einen Boiler/Warmwasserspeicher, einen Durchlauferhitzer oder das zentrale Heizsystem erwärmt? Die Antwort auf diese Frage entscheidet darüber, ob Sie einen Niederdruck Wasserhahn oder eine Hochdruckarmatur benötigen.
Sie benötigen eine Hochdruckarmatur mit zwei Anschlussschläuchen, wenn:
- Eine separate Kalt- und Warmwasserleitung vorhanden ist.
- Das Wasser zentral im Haus oder über einen Durchlauferhitzer erwärmt wird.
- Die Armatur direkt an diese beiden Leitungen angeschlossen wird.
Sie benötigen einen Niederdruck Wasserhahn mit drei Anschlussschläuchen, wenn:
- Nur eine Kaltwasserleitung vorhanden ist.
- Das warme Wasser dezentral durch einen Warmwasserspeicher (auch Boiler oder Untertischgerät genannt) bereitet wird.
- Der dritte Schlauch ist nicht für eine herausziehbare Geschirrbrause gedacht, sondern essenziell für die Funktion des Niederdrucksystems.
Ein häufiger Irrglaube ist die Verwechslung der Begriffe Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher. Ein Durchlauferhitzer erwärmt das Wasser erst bei Bedarf und in dem Moment, in dem es fließt. Ein Warmwasserspeicher (Boiler) hält hingegen eine bestimmte Menge Wasser permanent warm. Klären Sie diesen Punkt unbedingt vor der Bestellung, um Fehlkäufe zu vermeiden.
Wie funktioniert eine Hochdruckarmatur?
Hochdruckarmaturen sind für Systeme mit zentraler Warmwasserbereitung oder Durchlauferhitzern konzipiert. Ihre Funktionsweise ist denkbar einfach und direkt:
- Anschluss: Die zwei Anschlussschläuche der Hochdruckarmatur werden direkt an die Eckventile der Wasserleitungen (ein roter für Warmwasser, ein blauer für Kaltwasser) angeschlossen.
- Wasserfluss: Kaltes und warmes Wasser fließen direkt und unter vollem Leitungsdruck aus den jeweiligen Leitungen zur Armatur.
- Mischung: Im Inneren des Wasserhahns werden Kalt- und Warmwasser je nach Einstellung des Hebels oder der Griffe gemischt, sodass das Wasser in der gewünschten Temperatur aus dem Hahn fließt.
- Druckbeständigkeit: Eine Hochdruckarmatur ist so konstruiert, dass sie dem üblichen Hauswasserdruck standhält, der in der Regel zwischen 3 und 6 Bar, teilweise bis zu 10 Bar, liegt.
Beachten Sie, dass für den Anschluss einer zusätzlichen Schlauchbrause an eine Hochdruckarmatur eventuell ein dritter, separater Anschlussschlauch erforderlich ist, dieser ist aber nicht Teil des primären Hochdrucksystems selbst.
Schema zur Funktionsweise einer Hochdruckarmatur mit Kalt- und Warmwasseranschluss
Die Niederdruckarmatur im Detail: Aufbau und Funktionsweise
Der Niederdruck Wasserhahn ist speziell für die Warmwasserbereitung über einen Boiler oder ein Untertischgerät (Warmwasserspeicher) ausgelegt. Diese Armaturen sind auf ein druckloses System abgestimmt, was ihre besondere Bauweise erklärt:
- Anschlüsse: Ein Niederdruck Wasserhahn verfügt über drei Anschlussschläuche. Zwei davon werden an den Warmwasserspeicher angeschlossen, und der dritte an die Kaltwasserleitung in der Wand. Dieser Aufbau ist entscheidend für das Prinzip des drucklosen Speichers.
- Funktionsweise: Wenn Sie den Hahn für warmes Wasser öffnen, fließt kaltes Wasser aus der Hauptleitung in den Warmwasserspeicher. Dieses nachfließende kalte Wasser drückt das bereits im Boiler erwärmte Wasser durch den Hahn nach oben und nach außen. Der dritte Anschlussschlauch ist also dafür verantwortlich, das nachströmende Kaltwasser in den Boiler zu leiten.
- Das „normale“ Tropfen: Ein besonderes Merkmal eines Niederdruck Wasserhahns, das oft für Verunsicherung sorgt, ist das gelegentliche Tropfen während oder nach der Aufheizphase des Boilers. Hier ist keine Panik angebracht! Dieses Nachtropfen ist völlig normal und ein Zeichen dafür, dass das System einwandfrei funktioniert. Durch das Erwärmen des Wassers im Untertischgerät dehnt sich dieses aus, und der entstehende Überdruck muss durch die Armatur entweichen können. Je nach Speicherart, Heizphase und Leitungsdruck kann dies einige Minuten dauern und ist keinesfalls ein Mangel am Niederdruck Wasserhahn oder ein Installationsfehler.
- Verbreitung: Auch wenn Hochdruckarmaturen einen höheren Marktanteil haben, werden Niederdruckarmaturen nach wie vor häufig in Küchen und Gäste-WCs eingesetzt, wo dezentrale Warmwasserspeicher gängig sind.
Tipp: Einen Niederdruck Wasserhahn erkennen Sie oft an einem roten Blitzsymbol auf der Verpackung.
Diagramm zur Funktionsweise einer Niederdruckarmatur mit 3 Schläuchen und Boiler
Anschluss und Besonderheiten bei Niederdruckarmaturen
Während der Anschluss von Hochdruckarmaturen in der Regel unkompliziert ist, erfordert die Montage eines Niederdruck Wasserhahns besondere Aufmerksamkeit. Häufig treten Probleme auf, die sich jedoch mit dem richtigen Wissen und sorgfältiger Arbeitsweise vermeiden lassen.
Wichtige Hinweise für die Installation und Nutzung:
- Montageanleitung: Lesen Sie die Montageanleitung vor Beginn der Installation immer sorgfältig durch, auch wenn Sie ein erfahrener Heimwerker oder Fachmann sind. Eine fehlerhafte Installation führt zu Problemen wie ständigem Wasserdurchlauf oder vertauschten Kalt- und Warmwasseranschlüssen.
- Durchflussbegrenzer: Beachten Sie unbedingt die in der Montageanleitung enthaltene Tabelle für den Einsatz von Durchflussbegrenzern. Diese sind entscheidend, um einen zu hohen Wasserdruck aus der Hauptleitung zu reduzieren, der das drucklose System des Boilers beeinträchtigen könnte.
- Eckventil: Achten Sie darauf, das Eckventil nach der Montage nicht weiter zu öffnen als zuvor.
- Strahlregler: Niederdruckarmaturen sind mit einem „groben“ Strahlregler ausgestattet. Dieser darf niemals gegen einen „engmaschigen“ Luftsprudler oder eine Wasserstopp-Vorrichtung ausgetauscht werden. Dies würde einen unzulässigen Druck im Untertischgerät aufbauen und kann zu schweren Schäden am Gerät führen. Wenn Sie neue Niederdruckarmaturen für Ihr Bad hier online bestellen., achten Sie immer auf die korrekten Spezifikationen.
Häufig gestellte Fragen zu Hochdruck- und Niederdruckarmaturen
Wir beantworten die gängigsten Fragen, die rund um das Thema Niederdruck Wasserhahn und Hochdruckarmaturen aufkommen:
Kann ein Niederdruck Wasserhahn als Hochdruckarmatur verwendet werden?
Nein, das ist grundsätzlich nicht möglich. Allein die völlig unterschiedliche Bauweise mit drei Schläuchen beim Niederdruck Wasserhahn verhindert einen korrekten Anschluss an ein Hochdrucksystem mit separaten Warm- und Kaltwasserleitungen. Darüber hinaus ist eine Niederdruckarmatur nicht dafür ausgelegt, dem normalen Hauswasserdruck von drei bis sechs Bar standzuhalten. Dies würde zu Undichtigkeiten und Schäden führen.
Kann eine Hochdruckarmatur als Niederdruckarmatur verwendet werden?
Auch dies ist nicht möglich. Die Bauweise einer Hochdruckarmatur mit nur zwei Anschlussschläuchen ist inkompatibel mit dem Boiler-System, das zwingend drei Schläuche für den Wasserkreislauf benötigt, um das nachströmende Kaltwasser in den Speicher zu leiten. Wenn Sie Küchenarmaturen mit Niederdruck hier online bestellen., stellen Sie sicher, dass es sich um das richtige Modell handelt.
Wie viel Bar hat Niederdruck?
Bei Niederdruck handelt es sich per Definition um ein druckloses System. Das bedeutet, in den Niederdruckgeräten selbst wird kein Wasserdruck aufgebaut. Die Wasserentnahme funktioniert durch das Prinzip der Verdrängung: Nachströmendes Wasser aus der Hauswasserleitung drückt das erwärmte Wasser aus dem Boiler. Dabei entstehen zwar kurzzeitig niedrige Wasserdrücke, diese werden jedoch nicht im Gerät gehalten oder aufgebaut.
Wie viel Bar hat Hochdruck?
Haushaltswasserleitungen, die an Hochdrucksysteme angeschlossen sind, arbeiten üblicherweise mit einem Wasserdruck von drei bis sechs Bar. In manchen Fällen kann dieser Druck auch bis zu zehn Bar betragen. Geräte und Armaturen, die an solchen Leitungen angeschlossen werden, müssen entsprechend hochdruckfest bis zu 10 Bar sein. Wer eine Hochdruckarmatur für die Küche hier online bestellen. möchte, kann auf die entsprechende Druckbeständigkeit vertrauen.
Woran erkenne ich, ob ein Hochdruck- oder Niederdruckanschluss vorhanden ist?
Die Unterscheidung ist im Bad oder in der Küche sehr einfach:
- Ein Hochdruckanschluss weist immer eine getrennte Kaltwasserleitung und eine Warmwasserleitung auf. Diese sind üblicherweise mit blauen (Kaltwasser) und roten (Warmwasser) Markierungen versehen.
- Bei einem Niederdruckanschluss ist nur ein Anschluss für Kaltwasser vorhanden. Die Warmwasserbereitung erfolgt dann dezentral über ein Untertischgerät.
Was ist besser: Boiler, Durchlauferhitzer oder Kochendwassergerät?
Alle drei Geräte dienen der Warmwasserbereitung, sind aber für unterschiedliche Bedürfnisse konzipiert:
- Durchlauferhitzer: Erhitzt das Wasser im Moment der Entnahme. Effizient für den punktuellen Bedarf (z. B. Dusche, Spüle), da keine Vorratshaltung nötig ist. Erzeugt immer nur so viel heißes Wasser, wie Sie gerade verbrauchen.
- Boiler (Warmwasserspeicher): Speichert eine bestimmte Menge Wasser und hält es warm. Ideal für größere Abnahmemengen (z. B. Badewanne), da warmes Wasser sofort verfügbar ist.
- Kochendwassergerät: Speziell für die Bereitstellung von kochendem Wasser (z. B. für Tee). Nicht geeignet, um größere Mengen warmes Wasser für Duschen oder Bäder bereitzustellen.
Die „beste“ Lösung hängt stark von Ihren individuellen Gewohnheiten und dem Einsatzzweck ab. Während ein großer Boiler komfortabel eine Badewanne füllen kann, wäre ein Kochendwassergerät dafür völlig ungeeignet.
Was passiert, wenn die falsche Armatur angeschlossen wird?
Wir können Sie beruhigen: Ein falscher Anschluss ist in der Praxis kaum möglich. Eine Hochdruckarmatur lässt sich bauartbedingt nicht an einen Niederdruckspeicher anschließen, da die Schlauchkonfiguration nicht passt. Umgekehrt ist es ebenso unmöglich, einen Niederdruck Wasserhahn direkt an einen Hochdruck-Wandanschluss zu montieren. Die unterschiedlichen Anschlusssysteme verhindern dies effektiv.
Daher ist es absolut entscheidend, dass Sie sich vor dem Kauf einer Armatur genau informieren, welche Art der Warmwasserbereitung (Warmwasserspeicher/Boiler oder zentrale Warmwasserversorgung/Durchlauferhitzer) bei Ihnen vorhanden ist. Nur so stellen Sie sicher, dass Sie die passende und funktionsfähige Armatur für Ihr Zuhause erwerben.
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