Unsere geliebten Haustiere sind ein fester Bestandteil vieler deutscher Familien. Doch in Zeiten globaler Gesundheitsherausforderungen wie der COVID-19-Pandemie stellen sich viele Tierfreundinnen und -freunde die Frage: Können auch unsere Vierbeiner, speziell mit der Omikron-Variante, infiziert werden? Und welche Risiken bestehen für uns Menschen? Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Erkenntnisse rund um Omikron und Haustiere, gibt Entwarnung bei unbegründeten Ängsten und bietet praktische Ratschläge für einen sicheren Umgang mit unseren tierischen Begleitern.
Können Haustiere sich bei Menschen mit SARS-CoV-2 anstecken?
Ja, eine Übertragung des SARS-CoV-2-Virus von infizierten Menschen auf ihre Haustiere ist weltweit dokumentiert. Studien und Beobachtungen zeigen, dass verschiedene Haustierarten empfänglich für das Virus sind. Dazu gehören insbesondere Hunde, Katzen, Frettchen, Kaninchen und Goldhamster. Das Virus wurde sogar bei Nerzen, Tigern und Löwen nachgewiesen. Interessanterweise scheinen Meerschweinchen resistent gegen eine Infektion zu sein. Für Tierhalter bedeutet dies, dass bei einer eigenen COVID-19-Erkrankung besondere Vorsicht geboten ist: Eine strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen und das Minimieren engen Kontakts zu den Tieren sind entscheidend, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern.
Die Omikron-Variante: Eine besondere Gefahr für Haustiere?
Mit dem Auftreten der Omikron-Variante kamen neue Bedenken auf, ob diese Mutation eine erhöhte Gefahr für Haustiere darstellen könnte. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft können sich Haustiere auch mit der Omikron-Variante infizieren. Allerdings gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass diese Variante bei Tieren einen schwerwiegenderen Krankheitsverlauf verursacht als frühere Virusstämme. In den meisten Fällen zeigen infizierte Tiere entweder gar keine Symptome oder nur milde Anzeichen wie leichte Atemwegs- oder Verdauungsprobleme, die oft von selbst abklingen. Das bedeutet, die Sorge um eine dramatische Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Haustieren durch Omikron Haustiere ist unbegründet.
Mann streichelt seinen Hund auf einer Bank, symbolisierend die Beziehung zwischen Mensch und Tier und Fragen zu Omikron bei Haustieren.
Übertragung von Haustieren auf Menschen: Ein reales Risiko?
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Deutschlands Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und eine führende Autorität in diesem Bereich, bewertet das Risiko einer Übertragung des Coronavirus von Haustieren auf Menschen als äußerst gering. Nach Einschätzung des FLI spielt dieser Übertragungsweg keine nennenswerte Rolle bei der Verbreitung des Virus unter der menschlichen Bevölkerung. Zwar gab es einige Einzelfälle, wie Berichte aus Hongkong über Infektionen von Personen in Tierhandlungen, die angeblich von Hamstern stammten. Diese bleiben jedoch Ausnahmen und ändern nichts an der generellen Einschätzung, dass Haustiere in Deutschland keine primäre Quelle für menschliche Infektionen darstellen.
Vorsichtsmaßnahmen für Infizierte im Umgang mit ihren Tieren
Wer selbst mit SARS-CoV-2 infiziert ist und auf Nummer sicher gehen möchte, sollte den Kontakt zu seinem Haustier vorsorglich reduzieren. Das FLI empfiehlt, den direkten Kontakt auf ein Minimum zu beschränken und dabei einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Wichtig ist dabei, dass die Maske ausschließlich vom infizierten Menschen getragen wird; eine Maske für das Tier ist weder notwendig noch artgerecht und würde das Tier lediglich quälen. Wenn möglich, sollten andere, nicht infizierte Haushaltsmitglieder oder vertrauenswürdige Nachbarn die Versorgung des Haustieres übernehmen, beispielsweise das Gassi gehen mit dem Hund. Unabhängig von einer Infektion gelten immer die allgemeinen Hygieneregeln im Umgang mit Tieren: Gründliches Händewaschen mit Seife nach dem Streicheln, dem Reinigen von Fressnäpfen und Katzentoiletten oder der Beseitigung von Hundekot ist essenziell. Es gibt absolut keinen Grund, ein Haustier aufgrund einer Corona-Infektion im Haushalt ins Tierheim zu geben.
Ratschläge für Hundesitter und externe Betreuer
Wenn Sie den Hund einer positiv getesteten Person betreuen, ist auch hier Vorsicht geboten. Das FLI rät dazu, nach Möglichkeit eine eigene Leine zu verwenden und sich nach dem Spaziergang gründlich die Hände zu waschen. Die Gefahr einer Übertragung geht in diesem Szenario weniger vom Hund selbst aus, sondern vielmehr von den möglicherweise kontaminierten Oberflächen oder dem infizierten Frauchen oder Herrchen des Tieres. Eine klare Kommunikation und das Einhalten einfacher Hygienemaßnahmen schützen alle Beteiligten.
Was tun, wenn Ihr Haustier Symptome zeigt?
Sollte Ihr Hund oder Ihre Katze Symptome zeigen, die auf eine Erkrankung hinweisen – insbesondere wenn Sie selbst oder eine Kontaktperson infiziert sind – kann in Einzelfällen ein Test auf SARS-CoV-2 ratsam sein. Dieser Test kann von Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin in der Praxis durchgeführt werden, wobei das Verfahren dem Test beim Menschen ähnelt. Positive Testergebnisse sind in Deutschland inzwischen meldepflichtig, um dem FLI einen besseren Überblick über das Infektionsgeschehen bei Tieren zu ermöglichen. Es ist jedoch wichtig zu betonen: Ein positiver Test hat in den allermeisten Fällen keine Konsequenzen für das Wohl des Tieres oder des Halters. Es besteht keinerlei Anlass, ein infiziertes Tier aus der Familie zu nehmen oder gar einzuschläfern. Ihr Haustier gehört weiterhin zu Ihnen.
Nutztiere und SARS-CoV-2: Ein Überblick
Auch bei Nutztieren wurde das Virus untersucht. Rinder können sich in seltenen Fällen mit SARS-CoV-2 infizieren, geben das Virus aber nach aktuellem Kenntnisstand nicht oder kaum weiter. Bei Hühnern, Enten, Puten und Schweinen konnte bisher keine Infektion nachgewiesen werden. Ähnlich wie bei Haustieren gibt es keine Hinweise darauf, dass Nutztiere eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen oder als Infektionsquelle für den Menschen dienen. Die deutsche Landwirtschaft ist daher nicht von einer signifikanten Bedrohung durch das Coronavirus betroffen.
Fazit: Mit Verantwortung und Wissen durch die Pandemie
Die Pandemie hat viele Fragen aufgeworfen, auch im Hinblick auf unsere tierischen Familienmitglieder. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Haustiere – auch mit der Omikron-Variante – sich bei Menschen anstecken können, die Verläufe jedoch meist mild sind. Das Risiko einer Übertragung von Tieren auf Menschen ist nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts sehr gering und spielt für die Gesamtpandemie keine entscheidende Rolle. Wichtig ist, bei einer eigenen Infektion verantwortungsvoll zu handeln, auf Hygiene zu achten und den Kontakt zu minimieren. Bei Symptomen des Tieres sollte der Tierarzt konsultiert werden, jedoch ohne Panik. Indem wir uns an die Empfehlungen der Experten halten und besonnen reagieren, schützen wir sowohl uns selbst als auch unsere geliebten Haustiere. Bleiben Sie informiert und kümmern Sie sich liebevoll um Ihre Begleiter.
