Vor einigen Jahren hörte ich zum ersten Mal vom Focus Stacking, nahm mir aber nie die Zeit, damit zu experimentieren. Ein kürzliches Gespräch mit einem Fotografenkollegen über „Tilt-Shift“-Objektive veranlasste mich, diese faszinierende Technik der durchgängigen Schärfe im gesamten Bild zu erkunden. Genau wie mein obiges Beispiel zeigt, bietet sie eine Lösung für eine Herausforderung, die viele Fotografen kennen. Ich beschloss, einen direkten und unkomplizierten Versuch zu wagen. Wenn du also deine Fotos mit Adobe Photoshop Version 23.4 bearbeitest und maximale Schärfe anstrebst, könnte diese Methode dein Workflow revolutionieren.
Was ist Focus Stacking und wie funktioniert es?
Falls du noch nichts von Focus Stacking gehört hast, erkläre ich dir die Technik so einfach wie möglich. Kennst du diese superscharfe Fokussierung, die man in Bildern mit sehr geringer Tiefenschärfe sieht, zum Beispiel wenn eine Blende von f/2.8 für ein Porträt verwendet wird? Nun, stell dir vor, du könntest dieselbe gestochen scharfe Fokussierung in deinem gesamten Bild erzielen, ohne die unscharfen (Bokeh-)Bereiche. Makrofotografen nutzen diese Technik mit großem Erfolg, warum also nicht auch Landschaftsfotografen?
Wir alle wissen, dass man, um jeden Teil deines Landschaftsbildes scharf zu bekommen, die Blende auf die engste „Unendlich“-Einstellung (meistens f/22) einstellen muss. Aber liefert das die gleiche Schärfe wie beispielsweise f/8? Die Antwort ist ein klares Nein, es gibt einen Unterschied aufgrund des Phänomens der Beugungsunschärfe. Wie groß ist dieser Unterschied, wenn du keine riesigen Galerie-Abzüge im Format von 120 cm Breite druckst? Es stellt sich heraus, dass der Unterschied nicht allzu groß ist, wenn du deine Bilder nur online anzeigen möchtest. Wenn du jedoch mittelgroße bis große Abzüge erstellen möchtest, wirst du jedes bisschen Schärfe nutzen wollen, das du bekommen kannst. Genau hier erweist sich Focus Stacking in Photoshop als Lebensretter. Wenn du jemals das Panorama-Stitching-Werkzeug von Photoshop verwendet hast, weißt du, dass es manchmal fragwürdige Ergebnisse liefern kann, aber der Prozess des Focus Stacking lieferte für mich auf Anhieb stabilere Resultate. Für eine genauere Erklärung, was Focus Stacking ist und wie es funktioniert, empfiehlt sich ein Blick in den entsprechenden Wikipedia-Artikel (externer Link).
Der visuelle Vergleich: f/22 vs. gestapelte Schärfe
Hier sind zwei Bilder derselben Komposition. Das linke Bild wurde mit Blende f/22 aufgenommen und ohne Focus Stacking bearbeitet. Das rechte Bild entstand mit Blende f/2.8 und vier gestapelten Belichtungen, die anschließend mit Photoshop CC 2022 zusammengeführt wurden.
Bild mit Blende f/22, ohne Focus Stacking aufgenommen
Auf den ersten Blick gibt es keinen großen Unterschied in der Gesamtschärfe. Das „gestapelte Fokus“-Bild auf der rechten Seite weist eine leichte Unschärfe (Bokeh) in den Bäumen oben rechts auf, sodass ich wahrscheinlich eine weitere Belichtung mit konzentriertem Fokus auf diesen Bereich hätte machen sollen. Du wirst auch einige Photoshop-Artefakte an den Bildrändern erkennen, die entweder beschnitten oder geklont werden können.
Bild mit gestapeltem Fokus für maximale Schärfe, bearbeitet in Photoshop 22
Selbst beim Zoomen auf 100% sind die scharf fokussierten Teile beider Bilder vergleichbar, wobei keines wirklich einen klaren Vorteil erzielt. Für optimale Ergebnisse ist es wichtig, die Einstellungen in Photoshop 2022 Version 23.2 genau anzupassen.
Der Sweet Spot deines Objektivs
Ich habe unzählige Forendiskussionen zu diesem Thema gelesen, und es wird weithin angenommen, dass alle Objektive einen „Sweet Spot“ haben, der maximale Schärfe liefert. Die allgemeine Vorstellung ist, dass dieser irgendwo zwischen f/8 und f/16 liegt. Vielleicht habe ich in diesem Test die falsche Blende verwendet, also werde ich es weiter versuchen und euch wissen lassen, ob ich den Sweet Spot meines 16-35mm Objektivs finde. (Update – f/11 scheint in den meisten Lichtsituationen die schärfsten Ergebnisse zu liefern). Wenn du über die Anschaffung von Adobe Photoshop nachdenkst, um solche Techniken zu meistern, kannst du dich auch über den Preis von Adobe Photoshop 2022 informieren.
Lohnt sich der Aufwand?
Dies war erst mein dritter Versuch mit Focus Stacking, also habe ich noch Verbesserungspotenzial. Mein erster Eindruck ist jedoch, dass es keine ideale Aufnahmemethode für alle Landschaftssituationen ist. Es braucht Zeit, all diese Mehrfachaufnahmen auszurichten, besonders wenn du auch HDR und Panoramen machst.
Es ist auch eine ziemliche Arbeit in Photoshop 22, daher solltest du, wenn du kein Fan von Bildbearbeitung bist, bei traditionellen Fokusoptionen bleiben. Für diejenigen, die eine einfachere Lösung suchen, könnte Adobe Photoshop Elements 22 eine Alternative sein. Ich persönlich mag es jedoch, viel Kontrolle zu haben, und die Möglichkeit, bestimmte Fokusbereiche in der Postproduktion zu steuern, ist ein schöner Luxus. Mein Rat wäre, beide Methoden zu verwenden, aber nur, wenn du die Zeit dazu hast. Wenn die gewünschte Aufnahme nur für wenige Sekunden existiert, solltest du Focus Stacking vergessen.
Vorteile von Focus Stacking:
- Feinere Kontrolle über Fokus und Tiefenschärfe.
 - Kürzere Belichtungszeiten.
 - Weniger Beugungsunschärfe.
 
Nachteile von Focus Stacking:
- Zeitaufwendig beim Fotografieren, da sich das Licht ändert.
 - Zeitaufwendig in der Postproduktion.
 - Du musst das Bild zuschneiden, um Photoshop-Artefakte zu entfernen.
 
Lade dir gerne die Bilder in voller Größe herunter und studiere sie im Detail. Hinterlasse einen Kommentar und lass uns wissen, was du denkst!
So geht Focus Stacking in Photoshop 22
Es gibt viele Video-Tutorials auf Plattformen wie YouTube, und ich fand dieses hier am relevantesten für Focus Stacking in der Landschaftsfotografie. Es zeigt Schritt für Schritt, wie du mit Adobe Photoshop 22 beeindruckende Ergebnisse erzielen kannst.
