Die Wahl der richtigen Hardware und Software ist für Kreativprofis, insbesondere für Fotografen und Designer, von entscheidender Bedeutung. Adobe Photoshop CS6, obwohl eine ältere Version, ist für viele Anwender mit einer Dauerlizenz immer noch ein wichtiges Werkzeug. Doch wie steht es um die Kompatibilität von Photoshop CS6 mit neueren macOS-Versionen und unterschiedlichen Mac-Modellen, insbesondere im Kontext des Jahres 2017 und darüber hinaus? Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Empfehlungen, um Photoshop CS6 optimal zu nutzen und zukunftsfähig zu bleiben.
Photoshop CS6 und iMacs aus dem Jahr 2017: Eine Analyse der Kompatibilität
iMacs aus dem Jahr 2017 erreichen allmählich ihre Grenzen, was die Unterstützung von macOS-Updates angeht. Während sie noch auf macOS Ventura aktualisiert werden können, erhalten sie keine neueren Versionen wie Sonoma oder Sequoia mehr. Sobald die nächste Hauptversion, Tahoe, veröffentlicht wird, wird Ventura voraussichtlich nicht mehr zu den drei aktuellsten macOS-Versionen zählen und somit die Unterstützung durch wichtige Softwareanbieter wie Adobe und Microsoft verlieren.
Einige Nutzer, die ihren 2017er Retina 5K iMac noch unter macOS 10.13.6 High Sierra betreiben, berichten von täglichen Einschränkungen:
- Veralteter Safari-Browser: Safari wird seit Jahren nicht mehr aktualisiert (v13.1.2) und kann eine wachsende Anzahl von Webseiten nicht mehr laden oder 4K-Videos nicht abspielen. Browser wie Opera oder Chrome dienen als Ausweichlösungen.
- HDR-Video-Inkompatibilität: HDR-Videos können in keinem Browser abgespielt werden.
- Software-Updates: Die meisten Drittanbieter-Software kann nicht aktualisiert werden, und neue Software ist oft inkompatibel.
- Unbehobene Bugs: Fehler in High Sierras Apple Mail, Apple Kontakte, App Store oder Quicktime bleiben bestehen.
- Intel-Chip-Limitationen: Eine Aufrüstung auf die M4-Generation von Apple Silicon ist nicht möglich.
Ein Update des 2017er iMacs auf Ventura könnte einige dieser Probleme beheben, aber hardwarebedingte Einschränkungen bleiben bestehen. Für Anwender, die auf ihren Mac angewiesen sind, ist der Kauf eines 2017er iMacs daher nicht mehr empfehlenswert.
Der iMac 2019 als robuste Alternative für Photoshop CS6 Nutzer
Für diejenigen, die weiterhin Photoshop CS6 nutzen möchten und eine kostengünstigere Hardware-Option suchen, stellen iMacs aus dem Jahr 2019 eine überlegene Wahl dar, insbesondere im Vergleich zu den 2017er Modellen. Es ist ratsam, nach einem Modell mit mindestens 16 GB RAM (32 GB sind besser) und einer SSD zu suchen. Festplatten (HDDs) und Fusion Drives sollten unbedingt vermieden werden, da sie eine spürbar langsame und ruckelige Benutzererfahrung bieten.
Vorteile und Aufrüstbarkeit des iMac 2019:
- RAM: Bei den 27-Zoll-Modellen kann der Arbeitsspeicher einfach über eine Klappe auf der Rückseite aufgerüstet werden. Bei 21-Zoll-Modellen ist dies ein komplexer Vorgang.
- Speicher: Eine vorhandene HDD kann auf eine SATA- oder PCIe-SSD umgerüstet werden, was jedoch den Ausbau des Bildschirms erfordert. Achten Sie beim Kauf gebrauchter Modelle darauf, dass diese bereits eine vollwertige SSD besitzen und nicht nur ein Fusion Drive, das nur zu einem geringen Prozentsatz aus SSD besteht.
- HDD: ca. 80 MB/s Lese-/Schreibgeschwindigkeit (schmerzhaft langsam).
- SATA SSD: ca. 500 MB/s Lese-/Schreibgeschwindigkeit.
- PCIe (Apples Version): ca. 2000 MB/s Schreib- und 2500 MB/s Lesegeschwindigkeit.
- Drive Health: Bei gebrauchten Geräten ist es wichtig, den Zustand des Speichers (z.B. mit der DriveDX App) zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Lebensdauer des Laufwerks noch ausreichend ist.
- Software-Kompatibilität: Ein wesentlicher Vorteil der 2019er Hardware ist die zuverlässige Ausführung älterer Software wie Mojave und Photoshop CS6. macOS Sequoia wird auf der 2019er Hardware voraussichtlich noch mehrere Jahre stabil laufen.
Fotografen und Designer mit gültigen Dauerlizenzen für CS6 finden in den iMac-Generationen 2017 und insbesondere 2019 kostengünstige Workstations, solange die Software auf den Regalen liegt und die neuesten Funktionen nicht zwingend benötigt werden.
Moderne Mac-Systeme und die Zukunft von Kreativsoftware
Apple hat den Übergang von Intel-Chips zu den eigenen Apple Silicon Chips (M-Serie) vollständig vollzogen. Die vierte Generation dieser Chips (M4, M4 Pro, M4 Max) ist bereits auf dem Markt. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Wahl neuer Mac-Systeme.
Für die meisten Nutzer ist der Zeitpunkt ungünstig, einen Intel-basierten Mac zu kaufen, es sei denn, es bestehen sehr spezifische Anforderungen an ältere Software. Stattdessen wird oft ein M-Serie Mac Mini in Kombination mit einem externen Monitor empfohlen.
Ein Beispiel-Setup: Ein Mac Mini M4 mit 10 Kernen, 16 GB RAM und 1 TB SSD kann mit einem 27-Zoll LG 4K Monitor kombiniert werden und ist deutlich kostengünstiger als ein ähnlich konfigurierter 24-Zoll iMac. Zudem bietet der Mac Mini eine höhere Leistung als selbst die schnellsten 2017er iMacs und ermöglicht bei einem zukünftigen Computerwechsel die Weiternutzung des externen Displays, was Kosten spart.
Mac Mini M4 Setup mit 27-Zoll LG 4K Monitor, als kostengünstige Alternative zu einem iMac 2017 oder 2019 für Adobe Photoshop CS6 und moderne Anwendungen.
Es ist auch ratsam, M1-Macs zu vermeiden, da spätere M-Serie-Modelle deutliche Verbesserungen erfahren haben und die Unterstützung für M1-Macs in einigen Jahren auslaufen könnte. Generell sollten Intel-basierte Macs der Jahre 2018-2020 vermieden werden, da sie eine höhere Ausfallrate der Logic Boards aufweisen.
Beim Kauf gebrauchter Macs ist äußerste Vorsicht geboten. Viele Geräte von Drittanbietern wurden nicht ordnungsgemäß für den Weiterverkauf vorbereitet, was zu Problemen wie der Aktivierungssperre oder der “Wo ist?”-Funktion führen kann, die den Mac unbrauchbar machen, falls der ursprüngliche Besitznachweis fehlt. Daher wird empfohlen, gebrauchte/refurbished Macs ausschließlich direkt von Apple zu beziehen.
Alternativen zu Adobe Photoshop CS6 und die Bedeutung von Updates
Für Anwender, die überlegen, von Photoshop CS6 abzuweichen oder eine moderne Alternative suchen, gibt es verschiedene Optionen:
- Moderne Adobe-Versionen: Adobe bietet seine aktuellen Photoshop-Versionen im Abo-Modell an, was regelmäßige Updates und Kompatibilität mit den neuesten Betriebssystemen gewährleistet.
- Dritthersteller-Software:
- Affinity Photo: Eine beliebte Alternative zu Photoshop mit einem Einmalkaufmodell.
- GraphicConverter / GIMP: Kostenlose oder kostengünstige Optionen, die viele grundlegende Funktionen von Photoshop abdecken.
- Photoshop Elements: Bietet fast alle Funktionen von Photoshop, abgesehen vom CMYK-Profil, zu einem erschwinglichen Preis.
- Bürosoftware-Alternativen: Für allgemeine Büroanwendungen wie Word und Excel ist LibreOffice eine hervorragende kostenlose Alternative zu Microsoft Office.
Die Entscheidung, weiterhin Photoshop CS6 zu nutzen, sollte sorgfältig abgewogen werden, insbesondere wenn die Kompatibilität mit modernen Betriebssystemen und die Unterstützung durch Dritthersteller-Software zunehmend zum Problem werden. Die Investition in aktuelle Hardware und Software sichert nicht nur die Leistung und Stabilität, sondern auch den Zugang zu den neuesten Funktionen und Sicherheitsupdates.
Fazit: Die richtige Entscheidung für Kreativprofis im Wandel
Die Welt der Kreativsoftware und Hardware entwickelt sich ständig weiter. Während Adobe Photoshop CS6 auf bestimmten älteren Intel-Macs, wie dem 2019er iMac, noch zuverlässig funktionieren kann, stoßen Systeme aus dem Jahr 2017 und früher zunehmend an ihre Grenzen. Die Ära der Apple Silicon Macs hat begonnen und bietet deutliche Leistungs- und Effizienzsteigerungen.
Kreativprofis, die eine langfristige Lösung suchen, sollten die Umstellung auf einen Apple Silicon Mac in Betracht ziehen, um die volle Kompatibilität mit zukünftigen macOS-Versionen und moderner Software zu gewährleisten. Für preisbewusste Anwender, die weiterhin an Photoshop CS6 festhalten, kann ein gut ausgestatteter gebrauchter 2019er iMac eine Übergangslösung darstellen, jedoch mit dem Bewusstsein für die begrenzten Update-Möglichkeiten und potenziellen Risiken beim Gebrauchtkauf. Die Wahl der richtigen Ausrüstung hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen, dem Budget und der Bereitschaft ab, sich an die sich ändernden technologischen Standards anzupassen.